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Shifter Druid & Scout Forms

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Ginster:
Ich weiß, du suchst auf Regelebene, aber mir zuckt da gerade als Storyidee Bran Stark durch den Kopf. Bzw. in einigen anderen Fantasystories ist das ja auch Thema: je öfter man dieses Gestaltwandeln nutzt, desto eher wird man auch selbst zu dem Tier. Die Trennlinie zu ziehen wird immer schwerer, dass der Charakter plötzlich mal gar nicht mehr zurückkommt könnte sogar als Quest einen Spielabend füllen.

Ich halte es wie Scimi vorschlägt: es gibt keine Garantie, dass das so klappt, weil die Tierform zu unberechenbar ist, die Ablenkung der Tiersinne zu groß. Ich als GM entscheide, was dabei herumkommt und in welcher Art und Weise der Nutzen begrenzt ist.

JS:
In der letzten Sitzung zeigt sich, was ich auch schon voraussah: Ich kann zwar die Tierform mit einigen Zufallsmitteln und rollenspielerischen Elementen erschweren und unberechenbarer machen, aber ich kann das nicht jedesmal bringen, um den Charakter nicht seiner wichtigsten Eigenschaft zu entkleiden.

Die Tierform nach RAW ist meiner Meinung nach zu offen, lückenbehaftet (typisch 13A eben) und teilweise ein ziemlicher Plotsprenger, wenn sie konsequent und häufig angewendet und für Problemlösungen mechanisch instrumentalisiert wird. Das dann ständig mit SL-Willkür zu unterminieren, führt(e) zu Unmut und Diskussionen, bei denen ich den Spieler sogar auch gut verstehen konnte und kann. Ich habe auch wenig Lust auf die DSA-Falle, in der man zwar z.B. bei Zaubern alles angeboten bekommt, aber vieles dann wieder so eingeschränkt ist, daß es oft entwertet wird. (Oder wie bei WoW, wo man teilweise starke Boni für Regionen bekommt, in denen man genau diese Boni überhaupt nicht braucht.)

Wir haben zwar für einige Standardsituationen im Rollenspiel eine ganz gute Lösung mit Zufallsmechanismen gefunden, aber wenn es um Heimlichkeit, schnelles Fortbewegen, Fliegen, Erkunden, Materialtransport usw. usf. geht, was ja wesentlicher Bestandteil vieler Abenteuer ist, dann macht die Tierform nach RAW vieles kaputt. Andere Spieler fangen nun schon an, einfach abzuwarten, mit welcher Tierform irgendein Problem schnell wieder gelöst werden könnte, bevor sie mal andere Ideen entwickeln. Der Druidenspieler meckert übrigens nicht über die eingeführten Zufallselemente, aber sowohl er als auch ich wollen nicht, daß wir nun mit rollenspielerischen Erschwernissen anfangen, den Charakter zu demontieren.

Fazit bisher: Ich finde die Charakter- und Druidenkonzepte von 13A grundsätzlich klasse, aber mich nervt langsam, wie oberflächlich und kurzsichtig die Autoren von 13A vieles regeltechnisch behandelt haben. Wenn man als SL nicht ständig auf rollenspielerischer Ebene handwedelt, hat man wenig Gewichte in der Waage.

Scimi:
Ich weiß noch immer nicht, ob ich das Problem verstehe.

Es geht für mich nicht darum, die Fähigkeiten des Charakters zu entwerten oder einzuschränken, sondern darum, dass das Ausspielen dadurch nicht übersprungen oder Hindernisse entwertet werden.

Wenn es z.B. darum geht, irgendwelche geheimen Unterlagen aus dem Kontor des Gildenmeisters zu besorgen, würde ein Spieler ja auch nicht hingehen und sagen: "Ich bin ja Meisterdieb, ich steige da nachts kurz durchs Fenster ein, stecke die Papiere ein, seile mich hinten zum Kanal ab und bin mit meinem Faltboot weg." oder: "Ich bin Barbar, ich marschiere da einfach rein, töte jeden im Gebäude, stopfe alles Papier, was ich finde in meinen Schnappsack, töte auf dem Rückweg dann noch die Stadtwache, die bestimmt anrückt und bin in einer halben Stunde wieder hier." Obwohl man womöglich annehmen könnte, dass die Charaktere dazu fähig sind. Man würde das irgendwie ausspielen und sich überlegen, was spannendes passieren oder was schiefgehen könnte. Es würden Proben gewürfelt oder gekämpft. Und da würde kein Spieler sagen: "Menno, ich bin doch Kämpfer, voll gemein, dass ich für Kämpfe würfeln muss, Spielleiterwillkür.", auch wenn der Charakter vielleicht John Wick ist und die Fähigkeit hat, Leute tot umfallen zu lassen, sobald sie auf der Leinwand erscheinen. Ich sehe nicht ein, warum das für Charaktere in Tiergestalt nicht zählen sollte.

Und übermächtig kommt mir die Kraft auch noch immer nicht vor - erinnert mich an Dinge, die z.B. bei "Ant-Man", "Harry Potter", Odo in "Deep Space 9", Pan-Tau, "Animorphs" und zig anderen Filmen, Serien und Büchern gibt. Und da schaffen die Charaktere es auch nie, mit ihren Fähigkeiten die Geschichte zu one-hitten, manche Stories funktionieren überhaupt nur, weil die Charaktere sich verwandeln oder die Größe ändern können.

JS:
Das eigentliche Problem ist schon geklärt: Genau nach Regeln kann der Spieler leider weitgehend "herumviechern", wie er mag. Rollenspielerisch gibt es Möglichkeiten, das einzsuchränken, aber es ist eben (bei uns) eine Gratwanderung. Ich wollte das lediglich mit Blick auf die letzte Sitzung noch mal aufzeigen und kritisieren, daß die Autoren mMn zwar etwas druidisch Cooles aufbieten wollten (und haben), sie die Fallstricke dieser Art aber wieder mal nicht ausreichend im Blick hatten.

Scimi:

--- Zitat von: JS am 14.07.2017 | 18:28 ---Genau nach Regeln kann der Spieler leider weitgehend "herumviechern", wie er mag.
--- Ende Zitat ---

Ok, der Charakter kann sich nach Belieben und ohne Einschränkung in ein beliebiges kleines Tier verwandeln. Ich verstehe nicht, warum das solche Probleme macht, denn meines Erachtens bringt ihm das doch überhaupt nichts bei typischen Herausforderungen, die mir im Fantasy-Rollenspiel so unterkämen: mit NSCs reden, Schlösser knacken, Rätsel lösen, Fallen entschärfen, kämpfen, Rituale ausführen, verschiedene Leute beschatten etc.

In Sachen Heimlichkeit und Gelände überwinden gibt es natürlich Vorteile, teilweise auch Nachteile. Und er kann nur mitnehmen, was er am Leib trägt, insbesondere keine Reit- und Packtiere oder den Rest der Gruppe.


--- Zitat von: JS am 14.07.2017 | 18:28 ---Rollenspielerisch gibt es Möglichkeiten, das einzsuchränken, aber es ist eben (bei uns) eine Gratwanderung.
--- Ende Zitat ---

Ich würde es nicht einschränken, sondern den Charakter einfach machen lassen und an und ab Proben verlangen oder Schaden verteilen, so wie bei allem anderen, was der Charakter macht. Wenn ein normaler Charakter Spuren verfolgen, eine Person in einer Menschenmenge finden, über einen Abgrund springen oder sonst irgendetwas machen will, dann muss er eine Probe werfen.

Das Problem schein eher zu sein, dass ihr davon ausgeht, dass der Charakter als Tier einfach bestimmte Dinge automatisch kann, wenn das Tier dazu fähig ist. Aber nicht jeder Hund ist ein guter Spürhund, Vögel fliegen sich an Fensterscheiben tot, ein Adler bemerkt nicht automatisch alles, eine Maus verläuft sich auch gern mal, und so weiter.

Als humanoider Charakter muss ich ja auch dauernd würfeln, ob mir etwas gelingt, warum soll das als Tier nicht so sein? Wenn ich Spuren folgen will, würfle ich auf (Wisdom Mod. + Level + relevanter Hintergrund), um zu sehen, ob das klappt, egal, ob ich gerade ein Hund oder ein Elf oder ein Pinguin bin. Die Regeln sehen für so etwas doch sogar einen speziellen "Tierhintergrund" vor (13TW S.49, "Gaining a temporary background while in scout form"), der bestimmt, wie gut der Charakter für die Tierform typische Dinge gerade beherrscht.

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