Autor Thema: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?  (Gelesen 32236 mal)

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Offline felixs

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Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« am: 21.07.2017 | 09:36 »
Liebe Leute,

mir geht gerade wieder ein Gedanke durch den Kopf, den ich schon öfter hatte und gern mal diskutieren würde.

Ich würde Powergaming definieren als eine Spielweise, bei der es ausschließlich oder zumindest hautpsächlich um die Verbesserung der Spielwerte einer Figur, möglichst effektive Nutzung des Regelwerks, taktisch optimales Spiel, Erringen von Macht in der Spielwelt geht. Entwicklung der Geschichte, Ausspielen von spielwertmäßig nicht relevanten Szenen, Drama etc. interessieren den Powergamer (fast) nicht.*

Powergaming ist grundsätzlich genauso legitim, wie jede andere Spielweise. Ob man es mag, ist Geschmackssache.

Was ich mich allerdings frage: Warum macht man das dann nicht lieber am Computer? Was ist der Reiz, diese Art von Spiel mit den Mitteln eines Tischrollenspiels zu spielen? Und vor allem: Was ist der Reiz, das als Spielleiter zu leiten?

(*Ich würde mich freuen, wenn wir hier nicht hauptsächlich über die Definition diskutieren müssten).
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Offline KhornedBeef

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #1 am: 21.07.2017 | 09:39 »
Ich frage mich das bei bestimmten Spielen und Spielstilen auch ;)
Offensichtlich hast du beim Rollenspielen noch mehr Handlungsumfang als in den meisten PC-Spielen, und auch Freiheit bei der Gestaltung der Figur. U.U. ist Fortschritt weniger anstrengend. Geschichten von deinem Helden treffen auf ein anderes Publikum.
"For a man with a hammer, all problems start to look like nails. For a man with a sword, there are no problems, only challenges to be met with steel and faith."
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Ich vergeige, also bin ich.

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Offline Tigerbunny

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #2 am: 21.07.2017 | 09:45 »
Der Reiz liegt hier, denke ich, im Wettkampf. Das gilt für den SL gleichermaßen. Das funktioniert am Tisch am besten, wenn alle Powergaming betreiben, sonst wird es für die Nicht-Powergamer schnell langweilig und unfair, da diese eben nicht alle Synergien des Regelwerks ausnutzen.
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Online Maarzan

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #3 am: 21.07.2017 | 09:58 »
Ich vermute mal:
A) es macht mehr Spaß gegen eine persönlichere Herausforderung "im Angesicht des Feindes".
B) zu viele Computerspiel haben letztlich eine "Musterlösung".
C) In einem Rollenpsiel mischen sich die Herausforderungen besser. Mitr dersleebnFigur können verschiedenen Arten von herausforderung gespielt werden für die sonst jeweisl eineigenes Computerspiel notwenidg wäre.
D) Es ist für den SL wiederum einfacher eigene Herausforderungsideen umzusetzen und anzubieten.
E) Der Powergmer hat ggf. durchaus auch noch andere Spielinteressen, wenn vielelciht nicht in dem Maße oder in der Ausprägung wie sein "Ankläger".
F) das Jammern der Loooser, welche auch gerne cool und erfolgreich wären, aber es nicht hinbekommen, ist Extrabelohnung.  >;D
G) Mittel zum Zweck - Je nach Umfeld ermöglich Powergaming erst andere Spielvorlieben umzusetzen, sei es, dass man so z.B. auch dann taktische suboptimales Verhalten überleben kann, aber auch dass man andere zu seinem Stil zwingen könnte.
« Letzte Änderung: 21.07.2017 | 10:51 von Maarzan »
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Skele-Surtur

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #4 am: 21.07.2017 | 10:17 »
Meiner Erfahrung nach spielen die Spieler, die beim Tischrollenspiel gerne PG spielen auch gerne Computerspiele und betreiben dort ebenfalls Powergaming. Es ist einfach eine internale Neigung, etwas zu optimieren. Immer.

D.h., dieser Spielertyp spielt nicht Tischrollenspiel, um zu optimieren. Die Motivationen, den Computer auszuschalten, sich mit Freunden zu treffen und dort gemeinsam mit diesen ein Abenteuer in einer fiktiven Welt zu erleben sind im ersten Schritt andere. Er optimiert einfach immer, weil es nun mal seiner innere Neigung ist, Regeln, Mechanismen, usw. zu größt möglicher Effizienz zu nutzen. Das kann natürlich auch ein erlernter Habitus sein. Im Kern aber, so vermute ich, ist es keine reflektierte Vorgehensweise. Die wenigsten Powergamer hören von dem Hobby Tischrollenspiel und denken sich dann: "Super! Da kann ich sicher sehr gut meine Spielfigur optimieren! Ich suche mir jetzt ein paar Freunde und fange eine Rollenspielrunde an!" Das geschieht eher nebenher und ist einem bei manchen Menschen mehr, bei anderen weniger stark ausgeprägten Verlangen nach Kompetenz (bzw. dem Verlangen, gegenüber anderen als kompetent zu erscheinen) geschuldet. Natürlich sind dabei viele andere Aspekte zu berücksichtigen, aber ich versuche mich mal ausnahmsweise ein wenig kürzer zu halten, woraus sich diese recht eindimensionale Antwort ergibt. ;)
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

Korrigiert meine Rechtschreibfehler!

Offline bobibob bobsen

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #5 am: 21.07.2017 | 10:22 »
Zitat
Entwicklung der Geschichte, Ausspielen von spielwertmäßig nicht relevanten Szenen, Drama etc. interessieren den Powergamer (fast) nicht.*

Weil ich genau die Aussage anzweifle. Denn wenn ich in meinem Bereich schon der Beste bin was soll mich denn dann noch Anderes interessieren.

Offline Boba Fett

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #6 am: 21.07.2017 | 10:40 »
Einmal abgesehen davon, wohl die meisten Powergamer Computerspieler sind, weil das Zahlenverhältnis wohl offensichtlich ist:

Tischrollenspiel ist doch eine gemeinsame Spielform. Beim Computer hat man immer etwas anonymisierendes dabei.
Selbst bei LAN Parties (gibt es das noch?) schaut man auf den Monitor statt den Gegenüber an.
Abgesehen davon sind Computerspiele in der Auswahl der Handlungs-möglichkeiten immer beschränkt.
Computerspiel ist immer multiple choice.

Wenn ich also gern mit anderen Menschen zusammenspiele UND Powergamer bin, ist die Wahl logisch.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline nobody@home

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #7 am: 21.07.2017 | 10:40 »
Meiner Erfahrung nach spielen die Spieler, die beim Tischrollenspiel gerne PG spielen auch gerne Computerspiele und betreiben dort ebenfalls Powergaming.

Eben. Warum nicht Tischrollenspiel betreiben und Computerspiele spielen (natürlich nicht gleichzeitig, es sei denn, man ist wirklich so gut im Multitasking und will damit angeben ;))? Was gewinnt irgendjemand damit, daraus eine Entweder-Oder-Entscheidung zu machen?

Offline Anro

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #8 am: 21.07.2017 | 10:46 »
Mal sehen... Erstmal alles und dann mache ich so hoch und runter daumen, ob es beim Computerspiel geht. Nen Cthul., wenn es "anders" ist.
  • Selbstbestätigende Gründe
1. System mastery - Wer es schafft, ein System zu exploiten, der freut sich oft das es möglich ist.
 :d
2. Gruppenpositionierung - Er ist der #effektivste Charakter. Er hat das System und damit das Spiel am "Besten" bespielt.
 :q (Meist ist Computerspielen ein messen mit der ganzen Welt. Aber dies ist nicht immer wichtig. Builds von RPG-chars werden auch online getauscht. Vll.  :cthulhu_smiley:)
3. Machtdynamik - Er hat (im Notfall durch androhen von Kampf) mehr zu sagen und kann so das Spiel mehr nach seinem Willen verändern.
 :q (Computerspiele haben selten ein echtes Machtgefühl, entweder man hat volle Kontrolle oder NPCs sind nicht angreifbar - Teilweise schon, aber drohen geht nur schwer und nur wenn vorgesehen.)
4. Respekt - Er sollte auch von den NSCs mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Respekt betrachtet werden.
  :d (Jein, der NPC und seine Verhaltensweisen verändern sich meist nicht abhängig von deinem Build in PC-Spielen)
5. Sieg - Er sollte in der Lage sein, jedes Abenteuer zu bestehen.
  :d
6. Variablität - Er kann die ganze Zeit beweisen, wie er sein build kreativ ausnutzen kann und damit immer wieder ein 'kleines' Allmachtsgefühl bekommen.
  :q (Man kann Probleme nur so lösen, wie die Programmierer es vorgesehen haben, oder durch AI-exploit, meh...)
7. Realitätskompensation - Er hat wahrscheinlich weniger Macht in Wirklichkeit und hier kann er etwas fühlen, wie es wäre, wenn diese Welt nach anderen Regeln funktionieren würde, in die er besser hineinpasst.
  :d
  • Gesellschaftliche Gründe
1. System mastery - Er zeigt seine Kenntnisse und sein Gespür und hofft, dass er dafür gelobt wird (Loben im Sinne von "Menno, warum machst Du immer so einseitige überstarke Charaktere?" bis hin zu "Das ist ja geil, fällt Dir zu meinem Char auch was ein?")
 :d (Wenn er das Spiel nicht alleine spielt, dann kann er immer wieder seinen Kumpels von seinem geilen Blitzpaladin erzählen, der 2 Krokodile als Waffen schwingt, die Haie spucken auf denen Eichhörnchen mit Laserkanonen sitzen)
2. Gruppenpositionierung - Da er den #stärksten Charakter hat, sollten die anderen am Tisch sich ihm ein wenig unterordnen und seine superiority anerkennen, was Respekt gibt ... gutes Gefühl.
  :q
3. Machtdynamik - Er hat (im Notfall durch androhen von Kampf) mehr zu sagen und somit zur Not auch anderen durch "Gewalt" zu Dingen bringen. ("Gewalt" as in "Alles, was jemandem Druck macht, von körperlicher über struktureller bis hin zu emotionaler".)
  :q (Hier gehts ja um Gruppenmitglieder -> online-play und da ist das etwas schwerer, wenn es nicht um nen Raid geht und man ne Raidleader-Rolle hat oder sowas... kenne ich nicht gut.)
4. Respekt - Zumindest der Spielleiter ist "gebunden" mit seinen NPCs auf seinen Char respektvoll zu reagieren und das Rollenspieltechnisch darzustellen.
  :cthulhu_smiley: (Siehe oben, aber es fühlt sich nicht so an, wie soziale Unterwürfigkeit, wenn es vom Computer kommt)
5. Sieg - Er sollte in der Lage sein, jedes Abenteuer zu bestehen - und dafür gefeiert zu werden, da er den Fackel-Furzern ja mehrfach den Arsch gerettet hat.
    :d (Nen Typ der einen in WoW durch ne Instanz prügelt ist schon gerne gesehen...)
6. Variablität - Da er der Stärkste ist, ist das effektivste, jeden taktischen Plan auf diese Stärke auszulegen, von Sozial- bis hin zu Kampfherausforderungen. Er kann nicht ignoriert werden und ist Angelpunkt jedes Gedankens.
  :d (Jo, schon, wenn das Spiel es hergibt.)
7. Realitätskompensation - Er spielt mit anderen Menschen. Er wird wahrgenommen, als realistischer Mensch, nicht als Clown, sozialer Krüppel oder langweiliger Nerd. Menschen gehen auf die Fantasie ein, die er gerne "von sich" hätte.
 :q :q
[/list]

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Offline Teylen

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #9 am: 21.07.2017 | 10:47 »
Was ich mich allerdings frage: Warum macht man das dann nicht lieber am Computer? Was ist der Reiz, diese Art von Spiel mit den Mitteln eines Tischrollenspiels zu spielen? Und vor allem: Was ist der Reiz, das als Spielleiter zu leiten?
Es ist der gleiche Reiz wie bei anderen Spielen die stark wettbewerbsorientiert sind wie beispielsweise Schach oder Go:
Man spielt mit anderen Menschen. Es macht Spaß mit anderen Menschen zu interagieren und zu spielen.
Man spielt mit intelligenten Menschen. Das heißt es gibt weder große AI-Aussetzer noch hat man das Problem das man sich das Spielaufgrund der Rechenpower eigentlich sparen kann.
Man kann die Entwicklungen welche der eigene Charakter durchmacht und die Erfolge anderen zeigen. Bei Computerspielen kann man höchstens ein z.B. Dark Souls Let's Play machen und hat dann ggf. noch Leute in den Kommentaren die nicht etwa sagen "Coole Socke, Mann" sondern "Git Gud oder hör auf, Versager!"
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Offline Anro

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #10 am: 21.07.2017 | 10:49 »
Eben. Warum nicht Tischrollenspiel betreiben und Computerspiele spielen (natürlich nicht gleichzeitig, es sei denn, man ist wirklich so gut im Multitasking und will damit angeben ;))? Was gewinnt irgendjemand damit, daraus eine Entweder-Oder-Entscheidung zu machen?

Ok, aber was ist mit Roll20 - ich spiele mit Freunden zusammen, die auch rausgehen könnten und stattdessen ihre Spiele starten können.
Da haben wir einen direkten Konflikt der Gelüste.

Offline Grubentroll

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #11 am: 21.07.2017 | 10:50 »
Ich finde ja das trifft eher bei der Spielform "ARS" zu, als wie bei reinem Powergaming.

Ich kann Powergamer sein, und trotzdem gerne bei Alrik in der Schenke mit der Magd einen auflabern wollen.

Offline Bildpunkt

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #12 am: 21.07.2017 | 10:53 »

Powergaming ist grundsätzlich genauso legitim, wie jede andere Spielweise. Ob man es mag, ist Geschmackssache.

Was ich mich allerdings frage: Warum macht man das dann nicht lieber am Computer? Was ist der Reiz, diese Art von Spiel mit den Mitteln eines Tischrollenspiels zu spielen? Und vor allem: Was ist der Reiz, das als Spielleiter zu leiten?

(*Ich würde mich freuen, wenn wir hier nicht hauptsächlich über die Definition diskutieren müssten).

Du sprichst mir aus der Seele. Wollte es schon mal bei dem DnD MinMaxler Hardcore Leuten hier im Forum anbringen, hab es aber dann lassen, da ich eigentlich ganz froh bin das solche Leute den sozialen Kontakt bevorzugen anstatt vor dem Bildschirm (WoW lässt grüßen) vereinsamen...

PS: als SL biete ich zwar Crunchbelohnungen. Minimaxler hätten aber keinen Spaß an meinen Kampagnen
« Letzte Änderung: 21.07.2017 | 10:56 von Pixellance »
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Offline felixs

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #13 am: 21.07.2017 | 10:56 »
Das ging ja fix.

Viele gute Gründe, das meiste verstehe ich.

Es ist der gleiche Reiz wie bei anderen Spielen die stark wettbewerbsorientiert sind wie beispielsweise Schach oder Go:

Vermutlich ist da was dran und das ist wahrscheinlich auch der größte Konfliktpunkt von Powergamer und nicht-Powergamern. (Mich reizt ja an Tischrollenspielen gerade, dass sie (meist) nicht wettbewerbsorientiert, sondern kooperativ sind).
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Offline 1of3

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #14 am: 21.07.2017 | 10:58 »
Zitat
würde Powergaming definieren als eine Spielweise, bei der es ausschließlich oder zumindest hautpsächlich um die Verbesserung der Spielwerte einer Figur, möglichst effektive Nutzung des Regelwerks, taktisch optimales Spiel...

OK.

Zitat
...Erringen von Macht in der Spielwelt geht. Entwicklung der Geschichte, Ausspielen von spielwertmäßig nicht relevanten Szenen, Drama etc. interessieren den Powergamer (fast) nicht.

Dann ist hier aber ein Problem: Was wenn Drama und Entwickeln der Geschichte spielwertmäßig relevante Szenen sind? Was wenn die optimale Nutzung des Regelwerks Machtlosigkeit in der Spielwelt bedeutet?

Offline felixs

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #15 am: 21.07.2017 | 10:59 »
Dann ist hier aber ein Problem: Was wenn Drama und Entwickeln der Geschichte spielwertmäßig relevante Szenen sind? Was wenn die optimale Nutzung des Regelwerks Machtlosigkeit in der Spielwelt bedeutet?

Dann reden wir über unterschiedliche Dinge, würde ich meinen.
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Offline Issi

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #16 am: 21.07.2017 | 11:11 »
Viele aus meiner Gruppe zocken auch. Aber das hindert sie nicht daran super Rollenspieler zu sein. ;)

Andere Spieler zocken gar nicht. - Ich würde sagen es kommt auch darauf an ob man über das Zocken hinaus noch andere Interessen hat. Lesen tun alle gern. Oder Fantasy -Serien schauen.
Es gibt mehr Männer die zocken, als Mädels würde ich sagen. Wir befinden uns im Digitalen Zeitalter.

Powergamer- sind Leute die das Regelwerk bis in die letzte Ecke kennen, und jede Lücke versuchen auszunutzen. Finde ich gut, und auch logisch, denn so weiß ich wo eine ist. :D
Aber auch die können mMn. tolle Rollenspieler und Charakterspieler sein. ;)

Offline felixs

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #17 am: 21.07.2017 | 11:15 »
Ich sehe auch keinen Widerspruch darin, Tischrollenspiele und Computer("rollen")spiele zu spielen.
Allerdings meine ich, dass die sich in ihren Möglichkeiten und ihren Stärken und Schwächen stark unterscheiden.
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Offline Teylen

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #18 am: 21.07.2017 | 11:53 »
Vermutlich ist da was dran und das ist wahrscheinlich auch der größte Konfliktpunkt von Powergamer und nicht-Powergamern. (Mich reizt ja an Tischrollenspielen gerade, dass sie (meist) nicht wettbewerbsorientiert, sondern kooperativ sind).
Man kann auch kooperativ einen Wettbewerb angehen.
Bei Brettspielen wohl bei Pandemic und dergleichen Spiele, wo man im Grunde gegen das Setting spielt.
Bei Rollenspielen halt bei Vampire, wo man mit seinen Klüngel gegen den Rest der Welt spielt.
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Offline Sphärenwanderer

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #19 am: 21.07.2017 | 12:16 »
Wenn Powergaming der einzige Aspekt des RPG ist, der jemandem Spaß bringt, würde dieser jemand wohl tatsächlich eher andere Spiele spielen. Mir ist in meinen 20 Jahren RPG-Erfahrung allerdings noch nie so jemand begegnet. Dass Powergaming die Antithese zum Rest des Rollenspiels sei, und nicht eine Ergänzung,  wird mEn von Menschen behauptet, die diesem Bereich des Spiels nichts abgewinnen können, wohingegen der PG durchaus in der Regel auch am restlichen Spiel interessiert ist.

Wenn es einen Gegensatz gibt, dann wohl eher im Bereich der Regelnutzung zum Charakterdesign: Möchte ich, dass die Werte meines Charakters...
- effektiv sind
- dass sie möglichst genau den Charakter in Gänze in der Spielwelt abbilden
- notwendiges Übel zum Spiel mit anderen sind
- Vehikel zum Erschaffen interessanter Situationen sind

Keiner dieser Punkte hat jedoch nennenswerten Einfluss auf die Freude am gemeinsamen Erleben einer Geschichte.
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Offline Greifenklause

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #20 am: 21.07.2017 | 12:25 »
Wenn Powergaming der einzige Aspekt des RPG ist, der jemandem Spaß bringt, würde dieser jemand wohl tatsächlich eher andere Spiele spielen. Mir ist in meinen 20 Jahren RPG-Erfahrung allerdings noch nie so jemand begegnet. Dass Powergaming die Antithese zum Rest des Rollenspiels sei, und nicht eine Ergänzung,  wird mEn von Menschen behauptet, die diesem Bereich des Spiels nichts abgewinnen können, wohingegen der PG durchaus in der Regel auch am restlichen Spiel interessiert ist....

Naja, da vergleicht man Äpfel mit Birnen. Beides, der "Powergamer(böse)" als auch derjenige der PG(Klassisch) etc immer unter PG(böse) subsumiert, sind eher historische Skurilitäten.
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Offline felixs

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #21 am: 21.07.2017 | 12:35 »
Man kann auch kooperativ einen Wettbewerb angehen.

Nein. In dem Sinn, wie das bisher hier gebraucht wurde, sind "kooperativ" und "wettbewerbsorientiert" (kompetitiv) Widersprüche.
Man könnte freiiich überlegen, ob "kooperativ" und "konfrontativ" das bessere Gegensatzpaar wäre.

Natürlich spielt man gegen die Welt, bzw. gegen den Spielalgorithmus. Trotzdem ist die übliche Bezeichnung für diese spielweise "kooperativ", im Gegensatz zu Schach und Go (die Du erwähntest.)
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Offline Skyrock

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #22 am: 21.07.2017 | 13:16 »
Haben wir schon vor 10 Jahren alles durchgekaut: http://web.archive.org/web/20100702055058/http://skyrock.blogg.de/eintrag.php?id=2

Als kurze Quintessenz: Der Powergamer erfreut sich u.a. am Powergaming als Spaßquelle (oft sogar als primäre Spaßquelle), aber nicht ausschließlich. Das Rollenspiel als Medium hat einige andere, einzigartige Spaßquellen zu bieten (z.B. emotionale Investition in die Spielwelt), die nicht im Widerspruch zum Powergaming stehen muss, sondern gleichzeitig und sogar (im Idealfall) sich gegenseitig verstärkend und befruchtend wirken kann.
Aus der Höhle des Schwarzwaldschrates - Mein Rollenspielblog

Ein freier Mensch muss es ertragen können, dass seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muss es sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
- Ludwig von Mises

Offline LordBorsti

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #23 am: 21.07.2017 | 13:22 »
Ein positiver Aspekt:

Da Powergamer/Optimierer sich intensiv mit dem Regelwerk eines Rollenspiels auseinandersetzen und es ausreizen, kann man durch Powergamer/Optimierer sehr schön sehen, ob das Regelwerk was taugt und wie gut es designed wurde.  :)
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Offline Feuersänger

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #24 am: 21.07.2017 | 13:24 »
Gleich mit dem Eröffnungsbeitrag volle Lotte in die Stormwind Fallacy reingedonnert --> Tonne. :q
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat