Autor Thema: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder  (Gelesen 7064 mal)

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Arlecchino

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Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
« Antwort #50 am: 11.08.2017 | 14:26 »
Wir haben früher puristisch gespielt. Ohne Bilder, ohne Musik - alles im Kopf. Hatte seine Vorteile. SL hatte nicht viel Vorbereitungszeit, man hat sich auf das Wesentliche konzentriert. Ich hab nur aus der Zeit keinerlei Erinnerung an irgendeinen NSC, eine Location oder ein Ereignis im Spiel. Nur an die Spieler. Was nicht daran liegt, dass das alles zu oberflächlich war, oder dass die Dinge seinerzeit nicht lebhaft beschrieben und bespielt wurden.

Seit ich Bilder für das alles benutze ist es wie nach Blindheit sehen zu können. Ich hab jetzt noch plastische Vorstellungen von NSC oder Locations, die Jahre zurück liegen. Es stimmt, dass sich eine gewisse Abhängigkeit zu Bildern einstellt, sobald man sie mehr benutzt - aber ich such gerne mal länger nach dem einen passenden Bild, wenn ich dafür wirklich Eindrücke erhalte, die sich auch bewahren.

Offline Sir Markfest

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Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
« Antwort #51 am: 11.08.2017 | 18:12 »
Und genau hier ist die Frage für mich:
Ist es für die Spielintensität förderlich oder hinderlich ein Bild zu zeigen? Bringt das Die Spieler "in ihrem Kopf" besser in die Story oder haut es sie raus in das "Visuelle"

Je nachdem wie man es will. So "Hintergrundimmersion" erreiche ich mit allgemeinen Bildern wie Landschaften auf dem SL-Schirm, mit NSC-Bildern oder mit allgemeinen Städte/Häuser/Fabriksansichten...
Aber wenn ich was im Kopf der Spieler verankern will, dann nutze ich keine Bilder. Die meisten cthuloiden Schrecken werden durch die optische Ansicht eines Bildes entwertet... hier verwende ich ausschließlich Beschreibung. Oder eben von verrückten Labyrinten, von blasphemischen Maschinen, von göttlichen Wesensheiten, von verwunschenen Wäldern - das soll sich ausschließlich im Kopf der Spieler formen.

Offline Caranthir

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Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
« Antwort #52 am: 11.08.2017 | 19:02 »
Um die allgemeine Stimmung eines Settings rüberzubringen, kopiere ich bilder aus den Regel-/Hintergrundbänden und lege Kartenmaterial aus. Schön sind immer ausgedruckte Archetypen der Figuren. Einzelne, wichtige NSCs entnehme ich den Büchern und zeige die, das gilt auch für Landschaften und weitere Karten. Ich bebildere aber nicht alles. Vieles überlasse ich der Fantasie der Spieler. Ich mag es nämlich überhaupt nicht, wenn plötzlich ein anderer Zeichenstil auftaucht, weil eine Figur vielleicht nicht im Original-Artwork vorliegt. Weniger ist manchmal mehr.
Lese: Fate of Cthulhu, Fate Horror Toolkit, Dragon Age RPG, The Expanse RPG

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Offline Ayou

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Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
« Antwort #53 am: 11.08.2017 | 20:31 »
Bei mir zumindest ist das sehr stark so. Mir genügen kurze Anhaltspunkte wie Größe, Haare, Augenfarbe, wenn überhaupt. Ein oder zwei auffällige Merkmale (immer relativ zum Rest) helfen mir mehr als eine komplette Detailbeschreibung. Bei Büchern, die ich lese, habe ich keine wirklich bildhafte Vorstellung vor Augen, sondern gehe im Geschehen mit. Eines der deutlichsten Beispiele dafür, dass deine Frage, Lucky_Seb, für mich eine Aussage ist, war als ich Aragorn in dem alten zeichentrickfilm sah: "Bääh, der stimmt ja gar nicht!" Nachlesen ergab: Doch, optisch trifft das wohl korrekt, aber sein Handeln ergab in meinem Kopf beim Lesen ein vollkommen anderes Bild.

Zu Kreaturen:
Wenn die aus Bauteilen bestehen, die man sich vorstellen kann, dann ist es mir hier ohne Bild auch oft lieber. Bei skurrileren Viechern ist aber ein Bild eine enorme Erleichterung (wenn man denn eines hätte (gelangweilte Geister dürfen sich für den Kreaturenband von Feenlicht gerne bewerben ;) )).
Ich glaube hier wurde auch durchaus etwas wichtiges gesagt.
Es gibt hier ja mehr oder weniger beide Richtungen. Einmal die Richtung die Bilder gut findet und sie gerne verwendet. Ich gehöre auch dazu.
Und dann gibt es noch diejenigen, die Bilder oder vielleicht zu viele Bilder, als Einschränkung ihrer Vorstellungskraft ansehen. Das sind natürlich beides vertretbare Stile. Alle Abstufungen dazwischen natürlich auch.

Mir hilft ein Bild zum Beispiel weit mehr, als es eine kurze Beschreibung kann, die nur wenige allgemeine Informationen beinhaltet. Zu den Bildern kann man immer noch Details wie die Art sich zu bewegen hinzufügen. Das vermittelt mir gekoppelt mit dem Bild ein viel plastischeres Bild. Ich schrieb ja schon weiter oben, dass ist Geschmackssache. Ich hatte dazu mal meine Runde gefragt und alle waren sich einig, dass Bilder super sind, weil alle sofort dasselbe Bild vor Augen haben und Live Reaktionen, wenn da Bild im Programm welches wir nutzen, auftaucht, passieren, sind einfach schön. Ich habe mir schon mehrfach in Fäustchen gelacht, wenn plötzlich ein geliebter, gehasster oder auch lieb gewonnener Charakter auftauchte und dann etwas passierte, womit die Spieler nicht gerechnet haben. Diese Reaktionen wären so nie passiert, wenn ich nur den Namen genannt hätte, oder die Person vorher beschrieben hätte.

Für Orte nutze ich auch gerne Bilder, aber deutlich weniger oft, als für NSCs. Das hat den Grund, dass ich mit Musik und Beschreibungen eine gruseligem entspannte oder schaurige Atmosphäre deutlich besser entwickeln kann, wenn der Spieler dabei die Augen schließt. Wichtige Details müssen dabei erwähnt werden, aber der allgemeine Eindruck genügt meist, außer es handelt sich extrem Plotrelevante Dinge. Wie den Schreibtisch mitten im Raum, den man nicht sieht, weil man den Raum nicht GENAU untersucht.  :btt:

Ist ja gut. Pack das Schild weg!

Im Endeffekt kommt es auch darauf an was man darstellen will. Von Mythoswesen würde ich auch keine Bilder wollen. Aber von dem verrückten Kultisten vielleicht schon.
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Offline Timberwere

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Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
« Antwort #54 am: 14.08.2017 | 20:58 »
Charakterbilder von real existierenden Schauspielern, egal ob Promi oder eher vergleichsreise unbekannt, funktionieren für mich in zeitgenössischen oder leicht futuristischen Settings wunderbar. Wobei, Schauspielerfotos für Western oder die viktorianische Ära oder Wuxia gehen auch. Für Fantasy-Settings hingegen bevorzuge ich eher Zeichnungen oder sogar nur Beschreibungen.

Der Vorteil an real existierenden Charaktervorbildern ist meiner Meinung nach, dass wenn es passt, es richtig passt. Also um auf das Keanu-Reeves-/ John-Wick-Beispiel zurückzukommen: Wenn der Charakter wirklich so aussieht wie Keanu Reeves in "John Wick", und ich habe den Film gesehen, dann weiß ich eben auch ganz genau, wie der Charakter sich bewegt und wie er kämpft und wie er aussieht, wenn er sarkastisch grinst oder mit dem Hund spielt.
Wenn es passt, dann hilft mir das beim Vorstellen von Szenen enorm. Klar ginge es auch ohne, aber das ist dann eine nette Dreingabe.
« Letzte Änderung: 14.08.2017 | 21:00 von Timberwere »
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
Zitat von: ErikErikson
Meine Rede.
Zitat von: Shield Warden
Wenn das deine Rede war, entschuldige dich gefälligst, dass Timberwere sie nicht vorher bekommen hat und dadurch so ein Stress entstanden ist!

Offline Issi

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Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
« Antwort #55 am: 18.08.2017 | 10:52 »
Zitat
Mir hilft ein Bild zum Beispiel weit mehr, als es eine kurze Beschreibung kann, die nur wenige allgemeine Informationen beinhaltet. Zu den Bildern kann man immer noch Details wie die Art sich zu bewegen hinzufügen. Das vermittelt mir gekoppelt mit dem Bild ein viel plastischeres Bild. Ich schrieb ja schon weiter oben, dass ist Geschmackssache. Ich hatte dazu mal meine Runde gefragt und alle waren sich einig, dass Bilder super sind, weil alle sofort dasselbe Bild vor Augen haben und Live Reaktionen, wenn da Bild im Programm welches wir nutzen, auftaucht, passieren, sind einfach schön. Ich habe mir schon mehrfach in Fäustchen gelacht, wenn plötzlich ein geliebter, gehasster oder auch lieb gewonnener Charakter auftauchte und dann etwas passierte, womit die Spieler nicht gerechnet haben. Diese Reaktionen wären so nie passiert, wenn ich nur den Namen genannt hätte, oder die Person vorher beschrieben hätte.

Mir geht es mit Beschreibungen so.......wenn mir der SL beschreibt: eine Person ist etwa 185 cm groß, athletisch gebaut, hat dunkles,kurzes Haar, trägt eine Kaputze, und ist gutaussehend.
.....Dann fehlt mir immer noch das Gesicht in meiner Vorstellung. Weil gutaussehend mir nicht sagt, wie es es geformt ist.
Die Stimme leiht ja der Spielleiter. Auch die Mimik. Und über die Art wie die Figur kommuniziert kann man vieles ausdrücken, sogar auch wie die Figur ungefähr aussieht.
NSC spielen ist ja praktisch wie Improtheater, nur ohne Kostüme. Aber das Gesicht der Figur liegt unsichtbar...(bzw. nur in der Imagination des Spielers sichtbar, je nachdem, wie er sich die Figur vorstellt) über dem Gesicht des Spielleiters.
Das kann auch ein ganz altes oder häßliches sein, das mit der Realität des Spielleitergesichtes nichts gemein hat.

Wenn ich als Spieler kein annähernd konkretes Bild habe, besteht die Gefahr, dass die Figur "Gesichtslos" bleibt. Das heißt, ich habe alles im Kopf (Alter,Geschlecht,Körper, Kleidung usw.) außer ihr Gesicht. Das bleibt ein unkonkretes Flimmern. Ähnlich wie in Träumen, wo man manchmal weiß, da war eine Person. Aber man weiß nicht mehr welche. Halt irgendjemand.

Es fällt mir auch leichter ein Gesicht zu beschreiben, wenn ich als SL dieses Gesicht, bzw. die Figur dazu klar und deutlich in meiner Imagination sehen kann.

Beispiel Beschreibung: Ich hatte mal einen verwinkelten Zauberladen, in dem ein Kleines Männchen mit langem weißen Bart verkaufte.
Der Zauberer war nur 120 cm groß, steinalt, hatte übergroße Ohren, eine spitze Nase, auf der eine dicke runde Brille saß. Die Brillengläser waren so dick wie Bullaugen und auf seinem Kopf saß ein Hut, auf dessen Spitze ein maglisch belebter, sprechender Vogel hin und herwibbte.
(Der Vogel redete dem Hutträger ständig ins Wort. Und erinnerte ihn an sämtliche Dinge, die er vergessen hatte. Zum Teil übernahm er auch den Verkauf)
Vielleicht hätte die Beschreibung ja auch gereicht. Bzw. hat jetzt jeder bereits ein Bild im Kopf, wie die Figur ungefähr aussieht.
Wer will, kann das  Bild mal mit seinem inneren Bild abgleichen, siehe Anhang.

Sprache, bzw. Beschreibung, kann meiner Meinung nach auch ein Gesicht modelieren. Aber die wenigsten Spielleiter werden sich wohl die Mühe machen Gesichter genauerzu beschreiben. Oft beinhaltet die Beschreibung nur ein paar Eckdaten. Und wenn das Bild des NSC selbst für den SL unkonkret ist, bleibt es das meiner Erfahrung nach, auch für die Spieler.

Es gibt auch NSC die wenig Bedeutung haben, und quasi nur als Nebenrolle kurz in Erscheinung treten. Aber bei wichtigen NSC würde mir auch was fehlen, wenn ich nichts konkretes hätte.
Aus Angst sie mir "falsch" vorzustellen, würde ich das Gesicht automatisch schummrig lassen, in der Hoffung dass es sich irgendwann konkretisiert.
Im Zweifelsfall frage ich aber immer nach und bitte  notfalls um "Ähnlichkeiten" mit mir bekannten Gesichtern, oder um andere Anhaltspunkte, die mir eine konkretere Beschreibung liefern.
Andere stört das vielleicht auch gar nicht.
Ich weiß, dass man auch mit schummrigen,weniger konkreten Gesichtern spielen kann.
Man kann ja auch Bücher lesen, ohne detailierte Beschreibung der Hauptcharaktere.  :)

Edit. Ich habe mal als Gastspieler bei einem anderen Spielleiter gespielt, der ein Buch voll mit alten Gemälden hatte, und dann je nach Bedarf das passende Portrait von Graf und Gräfin XY raussuchte.
Aber irgendwie waren diese alten Ölgesichter, nicht das, was ich mir als echte Figuren vorstellen konnte, obwohl die ja mal wirklich gelebt haben, kurios.


[gelöscht durch Administrator]
« Letzte Änderung: 18.08.2017 | 12:19 von Issi »

Offline Derjayger

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Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
« Antwort #56 am: 24.08.2017 | 14:01 »
Interessant. Warum bestimmst du nicht selbst, welchem Promi ein NSC ähnlich sieht?
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Offline Issi

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Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
« Antwort #57 am: 24.08.2017 | 14:32 »
Interessant. Warum bestimmst du nicht selbst, welchem Promi ein NSC ähnlich sieht?
Weil ich sie selbst zeichnen kann. Und weil das eine wichtige Quelle der Inspiration für mich ist.
Dadurch baue ich einen guten Kontakt zum Charakter auf. Immerhin möchte  ich sie in der Sitzung Charaktergetreu bzw. Artgerecht spielen.

Bei NSC die spontan auftauchen oder, wenn ich sehr wenig Zeit zur Vorbereitung hatte, dann greife ich uU. auch auf die Methode zurück. Hat sich bewaehrt, funktioniert und stellt für die anwesenden Spieler auch keinerlei Problem dar.
Für mich als Spieler wie gesagt auch nicht.
« Letzte Änderung: 24.08.2017 | 15:00 von Issi »

Offline Derjayger

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Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
« Antwort #58 am: 24.08.2017 | 15:29 »
War natürlich bezogen auf:

Im Zweifelsfall frage ich aber immer nach und bitte  notfalls um "Ähnlichkeiten" mit mir bekannten Gesichtern, oder um andere Anhaltspunkte, die mir eine konkretere Beschreibung liefern.

Statt den SL zu fragen könnte jeder Spieler bei Bedarf selbst (gern stumm) bestimmen, welchem Promi ein NSC ähnlich sieht. Man hat als SL ja schon genug zu tun, da ist jede Entlastung recht, zumal die Promi-Lookalikes austauschbar sind: Dieb mit Hakennase ist klar, Dieb mit Goldlöckchen ist interessant, Dieb mit Wampe auch, da kann man nix falsch machen.

Die Idee mit den Gemälden finde ich super!
« Letzte Änderung: 24.08.2017 | 15:33 von Derjayger »
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Offline Issi

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Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
« Antwort #59 am: 24.08.2017 | 15:48 »
@
Derjayger
Achso
Warum ich das nicht selbst einfach für mich festlege, unabhängig davon, was die anderen für Bilder im Kopf haben?
Ok, das liegt vermutlich daran, dass ich gerne eine Bild habe, das auch ansatzweise mit der Vorstellung des Spielleiters übereinstimmt, der die Figur erschaffen hat.
Bzw. dass auch der Rest der Gruppe eine ähnliche Vorstellung hat.

Sicherlich ist eine grobe Idee...von "ist 185 groß, 25 Jahre alt  und dunkelhaarig", für manche Spieler auch genug.
Und man muß mehr nicht wissen. Weil dann ein eigenes Bild entsteht.
Ich finde Gesichter sagen viel aus, auch über den Charakter der Figur. Das ist wie eine Grundfläche auf die man gedanklich Mimiken und Gefühle projeziert.
Wenn ich keinen Anhaltspunkt habe, wird sich die Figur evtl. jeder anders vorstellen.
Oder eben keine genaue Vorstellung haben.
Mit einer Beschreibung z.B. Promi oder einem Bild wird das Gesicht greifbarer,realer und plastischer.
Die Figur bekommt ein Gesicht, das ich leichter abspeichern und aufrufen (Und Gefühle und Mimiken darauf projezieren) kann.
Das Unbewusste arbeitet ja überwiegend mit Bildern. Deshalb bin ich da vermutlich ein Fan davon.
Und ein Fan der gemeinsamen Vorstellung.

Zitat
Die Idee mit den Gemälden finde ich super!
Ist sie ansich auch. Er hatte ein dickes Buch voller Gemälde aus alten Kunstsammlungen.
Nur viele Gesichter daraus, sehen halt einfach anders aus als heute.
Vielleicht geht es auch nur mir so. Einfach mal ausprobieren. :)

« Letzte Änderung: 24.08.2017 | 16:03 von Issi »

Offline Derjayger

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Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
« Antwort #60 am: 24.08.2017 | 16:05 »
Wir sind uns mit allem einig, nur:

"Ok, das liegt vermutlich daran, dass ich gerne eine Bild habe, das auch ansatzweise mit der Vorstellung des Spielleiters übereinstimmt, der die Figur erschaffen hat.
Bzw. dass auch der Rest der Gruppe eine ähnliche Vorstellung hat."

Das wirst du nie herausfinden und das ist auch ok so. Deshalb würde ich dafür nur dann Aufwand betreiben, wenn es sonst wahrscheinlich zu Konflikten mit entzündeten Gemütern käme.
z.B. wenn ein Einbruch schiefgeht, weil der Schurke die Abstände anders eingeschätzt hat als der SL UND der SL das Problem nicht fair (zugunsten des Spielers oder per klarem Wurf) löst UND dem Spieler das nicht passt.

Wichtig ist oft bloß, dass jeder überhaupt eine Vorstellung hat. Das kann ein SL z.B. auf die "Promi-Art" einfordern oder vorschlagen. Und ab und zu abfragen bzw. üben.
« Letzte Änderung: 24.08.2017 | 16:08 von Derjayger »
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Offline Issi

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Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
« Antwort #61 am: 24.08.2017 | 16:16 »
Zitat
Das wirst du nie herausfinden und das ist auch ok so.
Deshalb schrieb ich ja "ansatzweise".
Wenn ich zumindest ein Bild von der Figur habe, ist dieses "ansatzweise" auf jeden Fall gegeben.
Individuelle Abweichungen sind für mich dann auch nicht weiter schlimm.

Ich bin auch froh, wenn mir Mitspieler ein Bild ihres Charakters schildern oder zeigen können.
Gerade dann, wenn ihre Figur so ganz anders aussieht als sie selbst.
Dann habe ich nicht immer ihr eigenes Gesicht vor Augen.. :D

Edit. Bei uns spielen Mädels zwar nur Mädels und Jungs nur Jungs.
Aber ich hatte schon mal einen vollschlanken, bärtigen Spieler am Tisch, der eine weibliche Sexbombe spielen wollte.
Und ohne Bild des Charakters läuft bei mir da ständig in meinem Kopf ein inneres Bildbearbeitungsprogramm.
Damit tue ich mir ganz arg schwer.
« Letzte Änderung: 24.08.2017 | 16:22 von Issi »

Offline Derjayger

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Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
« Antwort #62 am: 24.08.2017 | 16:52 »
Aber ich hatte schon mal einen vollschlanken, bärtigen Spieler am Tisch, der eine weibliche Sexbombe spielen wollte.

Ah ja, "that guy" :D Peinlich peinlich.

Aber stimmt, Bilder finde ich sehr inspirierend. Nur so aufwändig... Wenn Spieler das übernehmen, bin ich immer dankbar. Bei Tischrunden ist das immer etwas schwieriger als online, weil man online nichts ausdrucken muss, um es ständig vor sich haben zu können. Und die Bildersuche geht schön schnell.

Landschaftsbilder finde ich sehr sehr gut. Aber immer nur: Erst das Bild, dann das Abenteuer (darauf basierend), nie andersherum (das haut bei mir sonst nicht hin).
Gerne auch Landschaftsbilder, bei denen die Spieler Points of Interests von alleine erkennen und "benutzen" können.
« Letzte Änderung: 24.08.2017 | 16:55 von Derjayger »
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Offline Weltengeist

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Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
« Antwort #63 am: 31.08.2017 | 18:07 »
Mich streift irgendwie gerade (mit etwas Verspätung) die Frage, ob die Spieler, die Probleme mit der Figurenvorstellung ohne Bilder haben, eigentlich Bücher lesen? Da beschränkt sich die Beschreibung nämlich auch meist auf 2-3 Zeilen und überlässt den Rest (teilweise durchaus bewusst) der Fantasie des Lesers.
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Offline Issi

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Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
« Antwort #64 am: 31.08.2017 | 18:20 »
Mich streift irgendwie gerade (mit etwas Verspätung) die Frage, ob die Spieler, die Probleme mit der Figurenvorstellung ohne Bilder haben, eigentlich Bücher lesen? Da beschränkt sich die Beschreibung nämlich auch meist auf 2-3 Zeilen und überlässt den Rest (teilweise durchaus bewusst) der Fantasie des Lesers.
Ich kann nur für mich sprechen. Und nein, ich habe in Büchern kein direktes Problem damit, habe ich beim Rollenspiel auch nicht.(Es sei denn die Figur ist wichtig) Wenn die Figur nicht beschrieben ist,  formt sich ein eigenes, wenn auch nicht ganz so klares Bild, wie z. B. in einem Film. Im Buch bin ich ja eher Zuschauer, falls es keine Ich-Erzaehlung ist.  Im Rollenspiel bin ich dagegen mittendrin, ein Teil der Welt. Vielleicht daher der Wunsch nach deutlichen Bildern.  Wobei es auch Bücher gibt wo Figuren ganz greifbar beschrieben werden, statt schwammig. Das gefällt mir tatsächlich auch in Büchern besser.
Ein Spieler hat mir auch mal gesagt, dass es ihn an Büchern nervt, wenn die Figuren kaum beschrieben sind.
Andere fühlen sich vielleicht gestört, wenn sie ein bestimmtes Bild vorgesetzt bekommen. Ist vielleicht auch einfach Typsache.
« Letzte Änderung: 31.08.2017 | 20:30 von Issi »

Offline Derjayger

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Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
« Antwort #65 am: 31.08.2017 | 21:44 »
Mich streift irgendwie gerade (mit etwas Verspätung) die Frage, ob die Spieler, die Probleme mit der Figurenvorstellung ohne Bilder haben, eigentlich Bücher lesen? Da beschränkt sich die Beschreibung nämlich auch meist auf 2-3 Zeilen und überlässt den Rest (teilweise durchaus bewusst) der Fantasie des Lesers.

Gute Beobachtung. Das Problem liegt glaube ich an der schlechteren Fähigkeit von SLs, mit Sprache zu malen. Autoren können das anscheinend meistens besser. Ist ja ein eigenes Metier und alles andere als leicht, das gut hinzukriegen.

Deutliche Fortschritte kann man erzielen, wenn man zwei Dinge meidet...:
- Schwafelorgien, bei denen viel Belangloses mitkommt
- verbrauchte (Alltags-)Sprache
... und das gewissenhaft übt, bis es in Fleisch und Blut übergeht. (Mein Problem ist v.a. Punkt 2)

(An alle, die nicht mit Verallgemeinerung umgehen können: Bitte kein "kommt drauf an" oder "nicht jeder ist so", am besten ohne konkret zu werden, hierauf antworten  :P)
« Letzte Änderung: 31.08.2017 | 21:46 von Derjayger »
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Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
« Antwort #66 am: 31.08.2017 | 22:58 »
Bei mir entspringt der Wunsch nach einem Bild auf jedem Fall dem Medium.
Rollenspiel ist nunmal kein Buch. Das hat meiner Meinung nach wenig mit "der Sprache malen zu können" zu tun.
Meiner Ansicht nach sind Bücher und Rollenspiele zwei Medien die in diesem Zusammenhang schlecht oder gar nicht verglichen werden können.

Warum ist das so?

Bei einem Buch hat man natürlich nur die eigene Fantasie was man aus der Beschreibung des Autors macht. Ich habe schon eine ganze Menge Bücher gelesen und hatte nie Probleme mir die Charaktere vorzustellen. Selbst wenn das in seltenen Fällen mal nicht funktioniert ist das an sich aber nicht wichtig, denn ein Buch lese ich allein. Hier zählt nur meine Vorstellungskraft und die Handlungen der Charaktere. Diese Handlungen führen sie aber auch aus, wenn sie unscharf oder absolut anders in meiner Fantasie aussehen, als wie der Autor sie im Sinn hatte. Den Autor interessiert das am Ende ja auch nicht. Er wird das ohnehin nie erfahren.

Beim Rollenspiel ist das anders. Da will ich als Spielleiter einer Person ein Gesicht geben an das sich die Spieler erinnern, immerhin sollen Sie mit diesem Charakter interagieren. Und da ist es sehr hilfreich, wenn alle Spieler exakt dasselbe Bild im Kopf haben. Mit Beschreibungen wirst du diesen Effekt niemals erreichen.
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Offline Derjayger

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Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
« Antwort #67 am: 31.08.2017 | 23:23 »
Du sagst: Damit sich Spieler an NPCs erinnern, müssen sie die gleiche Vorstellung von ihnen haben.
Verstehe nicht, warum ich mich an einen Charakter genau dann nicht erinnern kann, wenn mein Sitznachbar es nicht auch auf die gleiche Art tut.
« Letzte Änderung: 31.08.2017 | 23:32 von Derjayger »
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Offline D. M_Athair

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Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
« Antwort #68 am: 1.09.2017 | 01:34 »
Meiner Ansicht nach sind Bücher und Rollenspiele zwei Medien die in diesem Zusammenhang schlecht oder gar nicht verglichen werden können.
Sehe ich auch so. Wobei ich nicht finde, dass die Spielteilnehmenden die gleichen Bilder im Kopf haben müssen. Wichtig ist bloß, dass sie sich so hinreichend ähnlich sind, dass der gemeinsame Vorstellungsraum funktioniert.

Bei nem NSC-lastigen Intrigenabenteuer macht es dann schon Sinn mit Bildern zu arbeiten. Zum einen weil man sich Zeit spart, wenn man zeigt statt beschreibt und zum anderen, weil Hören allein weniger gut Infos transportiert und reproduzierbar macht, als wenn man mehrere Sinne anspricht. 

Verstehe nicht, warum ich mich an einen Charakter genau dann nicht erinnern kann, wenn mein Sitznachbar es nicht auch auf die gleiche Art tut.
... ich glaube du baust dir da gerade einen Strohmann.
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Offline Ayou

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Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
« Antwort #69 am: 1.09.2017 | 06:33 »
Natürlich erinnert man sich auch ohne Bilder an einen NSC, aber meiner Ansicht nach deutlich besser, wenn ich ein Bild plus eine Beschreibung habe. Als SL macht es die Sache dann auch einfacher, wenn ich nur das Bild zeigen muss und den Spielern ist klar wer vor ihnen steht.

Mann kann auch Namen nennen natürlich, noch eine kurze Beschreibung geben etc.
Aber da meine Spieleabende meist Recht kurz sind mag ich die zeitsparende Variante.
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Offline Issi

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Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
« Antwort #70 am: 1.09.2017 | 08:32 »
Beim Rollenspiel ist es auch so, dass ich bereits Gesichter vor mir habe, nämlich die des Spielleiters und die meiner Mitspieler. Und gerade ein Bild macht es leichter eben nicht vorwiegend diese Gesichter zu sehen.
(Jetzt nichts gegen meinen Spielleiter, der ist hübsch  ~;D)- ich schau mir auch gerne meine Mitspieler an...... aber umso wichtiger finde ich Bilder, damit ich auch wirklich die Figuren ,(wie sie gedacht sind )vor mir sehe, wenn sie sprechen und spielen und nicht meine Mitspieler.
Ansonsten hätten wir halt LARP im Sitzen ohne Kostüme. Das ginge auch.  ;D

Im Buch habe ich eine solche "Gesichtsvorlage", die es zu überschreiben gibt, nicht. Entsprechend leichter lässt sich auch ein eigenes Bild aufbauen.
« Letzte Änderung: 1.09.2017 | 09:10 von Issi »

Offline Greifenklause

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Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
« Antwort #71 am: 1.09.2017 | 08:48 »
Gerade, wenn ein SL so gutaussehend ist, wie ich, ist es von Vorteil andere visuelle Medien zu nehmen, damit sich die Spieler auf das wesentliche konzentrieren.
Ich will kein Date, ich will ein Abenteuer leiten  >;D ~;D
Spielt Gnomberserker und Dachgaubenzorros