Na, das hört sich doch nach einer guten Zeit an! In meinem Freundeskreis sind auch ein paar begeisterte LARPer. Für mich kann ich mir das allerdings nicht vorstellen ... Ich denke da bliebe zuviel Realität, Laienschauspiel, Dudelsackrock etc., um meiner Phantasie freien Raum geben zu können. Bilder, wie sie der Verstand malen kann, kann man nicht so einfach nachstellen. Vermutlich bin ich für LARPs zu introvertiert ... oder einfach zu alt. (Das Medium meiner Phantasie bleibt P&P. In diesem Jahr wird es eine Fortsetzung des letztjährigen Intensiv-Rollenspiel-Wochenendes geben. Alles sehr nette Spieler. Da freue ich mich ungemein drauf und hoffe, dass es sich ein wenig etabliert.)
Was mich angesprochen hat, war vor etwa zwanzig Jahren einmal ein Beitrag auf ARTE über die 'Society for Creative Anachronism' (SCA) in Kalifornien. Die SCA wurde interessanterweise mitbegründet von Marion Zimmer Bradley und Diana L. Paxson (
wiki). Das schien mir ein Mittelding zwischen Reenactment und LARP. Da liefen auch keine Gummi-Orks und Elben mit angeklebten Ohren herum. Trainiert und gekämpft wurde meiner Erinnerung nach mit echten Metall-Waffen, wenn auch stumpf; die Sicherheitsauflagen betrafen die Rüstung. Vor allem wurden Mittelalterliches Handwerk, Musik etc. gepflegt ... überhaupt stand wohl eher im Vordergrund "Mittelalter zu leben". Das ganze wirkte nicht so nerdig. Die Mitglieder gingen von Kleinkindern bis deutlich ins Rentenalter (und Hunde werden wohl auch dabei gewesen sein), was ich um 1990 aus deutscher Sicht schon beeindruckend fand. Sowas würde mir ggf. noch gefallen, vermutlich aber eher noch reines Reenactment, aber das erfordert zuviel Platz, Kapital und Zeit.