Autor Thema: Bluebeard's Bride  (Gelesen 9820 mal)

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Ucalegon

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Re: Bluebeard's Bride
« Antwort #25 am: 19.11.2017 | 19:10 »
Bei mir eben nicht. Allerdings: Die Spieler hatten am Ende das Gefühl, dass Blaubart ihre Ängste und Charakterzüge genau kannte und deshalb die Räume das auch wiedergespiegelt haben. Ich hatte aber auch große Schwierigkeiten, Schrecken und Diener zu erschaffen, zusätzlich noch zu den Räumen und den Geschichten darin. Ich habe im Vorfeld nichts vorbereitet. Und das hat sich gerächt, weil ich für ein Genre, das ich nicht gut kenne, eben zu plakativ war, einfach weil ich die Situationen im Vorfeld nicht durchdenken konnte. Also für BB war meine SL-Leistung in puncto Improvisation definitiv zu schwach.

Auch habe ich die Agendas und Prinzipien nicht gut genug beachtet... und die Room Moves. Ich hatte sie nicht im Kopf und... ein weiterer Kritikpunkt... sie sind auf dem offiziellen Spielmaterial so winzig kleingedruckt, dass sie bei gedimmtem Licht nur schwer zu lesen sind (ich habe die Materialien für mich alle auf deutsch übersetzt und das Layout übernommen, vielleicht liegt's auch daran).

Kannst du da etwas mehr ins Detail gehen? Wie genau haben sich diese Probleme denn geäußert? Was war das Feedback? Wie viele Räume waren es eigentlich bei euch? Würde mich sehr interessieren.

Meine Erfahrung in a nutshell: Wer selten Horror leitet und das Buch nicht in- und auswendig kennt, der wird mit BB Schwierigkeiten haben. Wer diese Sachen aber mitbringt, der kriegt bei BB ein Rollenspielerlebnis, das absolut einzigartig ist.

Das unterschreibe ich sofort. BB ist leider in der aktuellen Form - ich vermute stark, dass sich das ändert, sobald das Book of Rooms und die Objekt- und Servantdecks dazukommen -  alles andere als einfach zu leiten.

Offline Jiba

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Re: Bluebeard's Bride
« Antwort #26 am: 19.11.2017 | 19:19 »
Kannst du da etwas mehr ins Detail gehen? Wie genau haben sich diese Probleme denn geäußert? Was war das Feedback? Wie viele Räume waren es eigentlich bei euch? Würde mich sehr interessieren.

Sehr gerne, aber es wird noch etwas dauern, bis ich da ein paar Zeilen zu Screen bringen kann.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Galotta

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Re: Bluebeard's Bride
« Antwort #27 am: 20.11.2017 | 09:36 »
Ich warte auch noch sehnsüchtig auf das Book of Rooms, vorher leite ich das nicht.
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Ucalegon

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Re: Bluebeard's Bride
« Antwort #28 am: 27.12.2017 | 11:33 »
Audio-Rezension vom 3W6 Podcast.

Dort haben sie den Spieltest wohl abgebrochen.

Offline Jiba

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Re: Bluebeard's Bride
« Antwort #29 am: 28.12.2017 | 19:08 »
Sagst du auf die Schnelle mal, warum? Desinteresse, Trigger oder Überforderung?
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Ucalegon

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Re: Bluebeard's Bride
« Antwort #30 am: 28.12.2017 | 21:13 »
Letzteres. Hör dir die Besprechung aber ruhig ganz an. Sie kritisieren das Spiel an einigen Stellen recht deutlich.

Offline La Cipolla

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Re: Bluebeard's Bride
« Antwort #31 am: 31.12.2017 | 15:23 »
Hatte gestern so ziemlich die intensivste Rollenspielerfahrung meines Lebens mit dem Ding! :3 Ich war SL, dazu kamen drei Spieler und eine Spielerin. Die Geschlechtersache war tatsächlich völlig unproblematisch, weil man durch die Moves sehr an der Hand genommen wird. War auch meine erste Runde PbtA, und das System hat ziemlich genau das getan, was es tun soll. ^^
Glücklicherweise muss man die SL-Moves nicht sooo sehr intus haben, wie ich befürchtet hatte. Für mich waren das im praktischen Spiel vorrangig Richtlinien, die meine grundlegende Handlungsweise als SL geleitet haben, und auf die ich zurückgegriffen habe, wenn ich nicht wusste, wie ich reagieren soll.

Ich muss sagen, das spontane Erstellen der Räume hat für mich zwischen der Schlüssel-Beschreibung der Spieler, den Hooks aus der Charaktererschaffung und vor allem den vier Raumtypen einwandfrei funktioniert, tatsächlich sogar überraschend gut. Die Room Moves helfen ganz hervorragend in der Umsetzung (meistens so 1-2 pro Raum), aber die Hauptinspiration war immer schon der Schlüssel. Ich habe mir dann immer ein, zwei Minuten genommen, um mir was auszudenken, und von da aus weiter improvisiert.

Leichte Probleme hatte ich dagegen mit dem investigativen Spiel, gerade am Anfang, weshalb wir auch fünfeinhalb Stunden gespielt haben. Man darf sich wirklich nicht davor fürchten, a) jeden Raum mit einer spezifischen toten Braut und b) handfesten Hinweisen auf ihren Tod auszustatten, die sofort in Richtung Propose a Truth führen. Riiiichtig geil ist halt auch der Shiver-Move, den habe ich in jedem Raum 1-2 mal benutzt, und der hat immer, IMMER alles wesentlich creepiger gemacht und mir geholfen, die Geschwindigkeit anzuziehen. :D
Und teilweise hatte ich das Gefühl, dass der Braut ein Move zum Interagieren mit der Umgebung gefehlt hat, bspw. um ein Feuer zu löschen. Ich habe dann einfach einen Preis gefordert (Trauma in dem Fall), aber irgendwie hat sich das handgewedelt angefühlt.

Sehr geholfen hat mir glaub ich diese Weekly-Affirmations-Runde mit Strix. Das Format mit den Affirmations ist leider schrecklich, aber ab Minute 35 oder so fangen sie dann mit spielen an und man sieht sehr gut, wie das klappen kann. Und, damn, die Frau weiß, was sie tut.

Ich habe beim Spielen tatsächlich auch gemerkt, dass meine beschreibende Sprache hin und wieder ihr Limit erreicht hat, denn man muss hier wirklich lebendig beschreiben. War also auch eine gute Lernerfahrung.

Im vorletzten Raum sind drei von vier Schwestern an ihrem Trauma zerbrochen. Die Fatale musste dann den letzten Raum alleine durchstehen, während ihr die zerbrochene Hexe quälend genau ausgebreitet hat, warum sie letztendlich sterben wird, und die zerbrochene Mutter leise, zu den Geschehnissen passende Kinderlieder gesungen hat, unterbrochen von Einwürfen wie "Wenn man jemanden verletzt, muss man sich entschuldigen!", und der Animus im Gegensatz zum restlichen Spiel einfach nur still war ... also ja, das war richtiger Horror, und schließlich ist auch die Fatale zerbrochen. :D Die Braut spukt jetzt in einem Spiegelkabinett im Turm des Anwesens und will "Konkurrentinnen" ausschalten, weil sie sowieso die beste (für Blaubart) ist.

Die 3W6-Folge habe ich übrigens auch gehört und fand sie sehr faszinierend.
Ich konnte letztlich aber nicht ganz nachvollziehen, was das große Problem war, denn gerade das Abgeben des Rings ist ja eigentlich sehr eindeutig durch die Ring Moves gelöst. Das war bei uns immer sehr eindeutig, und manchmal wollte jemand den Ring haben, manchmal nicht.
Wer was sagen/tun darf, hat zwar auch in unserer Runde zu ein paar Gesprächen geführt, aber letztlich haben wir hier eine Mischung aus "Ring/Moves entscheiden" und Rule of Cool gemacht. Ein Horror hat sich bspw. auch dadurch ausgezeichnet, dass er die Schwestern direkt angesprochen hat, was auch ein schöner Gänsehaut-Moment war. Da gebe ich den 3W6lern aber insofern recht, dass etwas praktikablere Richtlinien geholfen hätten. Meine persönliche Empfehlung: Die Schwester mit dem Ring darf "laut" sprechen, alle anderen sind wirklich nur Stimmen im Kopf, es sei denn durch einen Move (bspw. Investigate) bietet sich etwas anderes an. Und die Ringträgerin kann natürlich einfach übernehmen, was die anderen sagen.

Ucalegon

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Re: Bluebeard's Bride
« Antwort #32 am: 31.12.2017 | 15:41 »
Danke für den Bericht und toll, dass es bei euch so rund lief.  :d

Ich habe mir dann immer ein, zwei Minuten genommen, um mir was auszudenken, und von da aus weiter improvisiert.

War das am Tisch irgendwie komisch? Was hat der Rest in der Zeit gemacht?

Man darf sich wirklich nicht davor fürchten, a) jeden Raum mit einer spezifischen toten Braut und b) handfesten Hinweisen auf ihren Tod auszustatten, die sofort in Richtung Propose a Truth führen.

Das denke ich mittlerweile auch. Es geht ja eben darum, was die Schwestern aus den Hinweisen machen, nicht darum ob die eindeutig oder nicht, kohärent oder nicht, ... sind.

Riiiichtig geil ist halt auch der Shiver-Move, den habe ich in jedem Raum 1-2 mal benutzt, und der hat immer, IMMER alles wesentlich creepiger gemacht und mir geholfen, die Geschwindigkeit anzuziehen. :D

Mit Anlass, also weil du eine Reaktion beobachtet hast oder wie hast du das gehandhabt?

Im vorletzten Raum sind drei von vier Schwestern an ihrem Trauma zerbrochen. Die Fatale musste dann den letzten Raum alleine durchstehen, während ihr die zerbrochene Hexe quälend genau ausgebreitet hat, warum sie letztendlich sterben wird, und die zerbrochene Mutter leise, zu den Geschehnissen passende Kinderlieder gesungen hat, unterbrochen von Einwürfen wie "Wenn man jemanden verletzt, muss man sich entschuldigen!", und der Animus im Gegensatz zum restlichen Spiel einfach nur still war ... also ja, das war richtiger Horror, und schließlich ist auch die Fatale zerbrochen. :D Die Braut spukt jetzt in einem Spiegelkabinett im Turm des Anwesens und will "Konkurrentinnen" ausschalten, weil sie sowieso die beste (für Blaubart) ist.

Stark! Wenn du viel Trauma verteilt hast, hat das bei dir einen Einfluss auf die Exit-Entscheidungen gehabt? Faithfulness heilt ja schließlich ein Trauma.

Offline La Cipolla

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Re: Bluebeard's Bride
« Antwort #33 am: 1.01.2018 | 10:38 »
Danke für den Bericht und toll, dass es bei euch so rund lief.  :d

War das am Tisch irgendwie komisch? Was hat der Rest in der Zeit gemacht?

Ich habe direkt was in Richtung "So, gebt mir ein, zwei Minuten, dann habe ich einen Raum." gesagt, weshalb die Leute das als Pause verstanden und etwas gequatscht haben, was zu trinken geholt haben oder aufs Klo gegangen sind. Ich glaaaaube, die erste "Pause" in diese Richtung war einen Moment lang awkward, aber das hat wahrscheinlich nicht viel mit dem spezifischen Spiel zu tun. Meistens braucht man ja echt nur ne ruhige Minute, um sich zu sammeln. Wenn es nicht gleich zehn Minuten sind, kommt man da auch schnell wieder rein – und bei Bluebeard's Bride hilft das wahrscheinlich sogar als leichte Atempause.
Ich hätte die (bzw. irgendwelche) Räume zwar auch richtig spontan während des Schlüsselbeschreibung hingekriegt, denke ich, aber imho ist das Wichtigste, dass sich jeder Raum rund anfühlt, und da gehören ja nicht nur die Idee, sondern bspw. auch die Bedrohung, die Objekte im Raum u.ä. dazu. Da nehme ich mir dann lieber eine kleine Pause, um im Zweifelsfall auch noch mal was verwerfen zu können. Ich kann mir aber vorstellen, dass ich mit der Zeit öfter auf diese Pause verzichten kann, je mehr ich sozusagen ins "Mindset" der Autorinnen komme; hier haben die 3W6 ebenfalls recht, denn die zu verstehen, hilft gewaltig. :D Die letzten zwei Räume gingen tatsächlich verdammt schnell, und es waren definitiv die besten.

Mit Anlass, also weil du eine Reaktion beobachtet hast oder wie hast du das gehandhabt?

Das war tatsächlich nicht nötig, weil die Spieler selbst sehr deutlich gemacht haben, wann die Braut "shivert" oder geschockt ist. Das triggert den Move ja auch. Einmal im letzten Raum habe ich noch einmal direkt auf die Reaktion der letzten Spielerin (Fatale) reagiert, weil sie wirklich, wirklich aufgerieben war und an einer Stelle die Hände vor den Mund gerissen hat ... :D

Stark! Wenn du viel Trauma verteilt hast, hat das bei dir einen Einfluss auf die Exit-Entscheidungen gehabt? Faithfulness heilt ja schließlich ein Trauma.

Bis zum Ende sehr wenig, die Gruppe ist sehr nach dem Eindruck der Schwestern gegangen. Wir hatten vor dem letzten Raum tatsächlich auch zweimal Faithfulness und Disloyality, und der dritte Disloyality-Token hat die Fatale dann endgültig zerbrochen. Da hat sie aber durchaus drüber nachgedacht, und ich muss sagen, ich finde groooooßartig, wie diese Entscheidung zur Narrative passt: Wenn sich die Spieler "taktisch" gegen etwas vielleicht Naheliegendes entscheiden, entscheidet sich ganz offensichtlich auch die Braut dafür, sich selbst zu betrügen, um ihre geistige Gesundheit zu wahren, ohne dass man als SL darauf hinweisen müsste oder so – die Spieler müssen die Wahrheit selbst konstruieren, und da kommt es schnell zu Formulierungen wie "Sicherlich würde Blaubart sowas nicht tun. Das kann nicht sein." etc. Und das passt ja wuuunderbar ins Spiel, zumal keins der Endergebnisse irgendwie objektiv deutlich besser ist als das andere ... :D
Was man übrigens echt am Anfang klarmachen sollte, das haben meine Spieler auch sehr gut aufgenommen.

Übrigens auch eine Stelle, an der ich eine deutlichere Richtlinie vom Buch gebraucht hätte: Wann kriegen alle Trauma, wann nur die Ringträgerin? Ich habe körperliches Traum jetzt immer an alle verteilt, bei "psychischem" habe ich mal das eine, mal das eine gemacht, je nachdem was sich besser angefühlt hat. Und eigentlich auch immer nur einen Punkt und ein einziges Mal zwei Punkte für die Ringträgerin. Öfter zwei oder drei Punkte Trauma hätte meine Braut ziemlich schnell zerstört.
« Letzte Änderung: 1.01.2018 | 10:40 von La Cipolla »

Ucalegon

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Re: Bluebeard's Bride
« Antwort #34 am: 1.01.2018 | 15:57 »
Was man übrigens echt am Anfang klarmachen sollte, das haben meine Spieler auch sehr gut aufgenommen.

Guter Hinweis, ja. Auch als Groundskeeper sollte man das immer im Kopf haben, denke ich.

Übrigens auch eine Stelle, an der ich eine deutlichere Richtlinie vom Buch gebraucht hätte: Wann kriegen alle Trauma, wann nur die Ringträgerin? Ich habe körperliches Traum jetzt immer an alle verteilt, bei "psychischem" habe ich mal das eine, mal das eine gemacht, je nachdem was sich besser angefühlt hat.

An der Stelle finde ich den Text eigentlich recht klar: "The Groundskeeper will tell you the amount of trauma you take, and ask you if you wish to share it or take it alone."

Offline La Cipolla

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Re: Bluebeard's Bride
« Antwort #35 am: 1.01.2018 | 19:23 »
Okay, das war mir entfallen. Gibt man das dann an beliebige Schwestern weiter oder erleiden einfach alle den Schaden, wenn man sich dafür entscheidet? Würde zumindest auch erklären, warum wir so viel Schaden hatten. ^^
« Letzte Änderung: 1.01.2018 | 21:06 von La Cipolla »

Ucalegon

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Re: Bluebeard's Bride
« Antwort #36 am: 1.01.2018 | 21:44 »
Okay, das war mir entfallen. Gibt man das dann an beliebige Schwestern weiter oder erleiden einfach alle den Schaden, wenn man sich dafür entscheidet? Würde zumindest auch erklären, warum wir so viel Schaden hatten. ^^

Alle. Bestimmte Schwestern auswählen darf man soweit ich sehe nicht. So wird es dann für eine einzelne Schwester auch sinnvoll, den Ring freiwillig abzugeben und sich da auszunehmen.

Swafnir

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Re: Bluebeard's Bride
« Antwort #37 am: 17.01.2018 | 16:32 »
Ich muss ja sagen: Ucalegon hat mir versucht zu erklären was man in Bluebeard's Bride eigentlich macht, ich hab Podcasts zu dem Thema gehört und einiges gelesen - aber ich kann mir das Spiel noch immer nicht vorstellen.

alexandro

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Re: Bluebeard's Bride
« Antwort #38 am: 17.01.2018 | 17:27 »
Kennst du den Film "Crimson Peak"? Das ist eine sehr gute Vorlage.

Der Charakter geht durch ein uraltes Gebäude, entdeckt Dinge aus der Vergangenheit, welche den eigenen Ehemann in ein zwielichtiges Licht rücken, und die einzelnen Persönlichkeitsaspekte streiten sich darüber, wie diese Informationen zu bewerten sind (so wie ich das verstanden habe, gibt es wohl keine "richtige" Antwort, sondern Bluebeards Vergangenheit wird durch die Spielteilnehmer konstruiert - richtig?).  Am Ende geht die Braut in das "verbotene Zimmer" und entscheidet - aufgrund dessen was sie da vorfindet - wie sie zu ihrem Ehemann steht.

Wie gesagt gibt es nur einen Charakter und die Spieler spielen die unterschiedlichen Persönlichkeitsaspekte dieses Charakters. Das System dient dazu herauszufinden, welcher Aspekt der Persönlichkeit in der entsprechenden Situation den Ton angibt und sagt, was die Braut als nächstes tut.

Swafnir

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Re: Bluebeard's Bride
« Antwort #39 am: 17.01.2018 | 17:34 »
Kennst du den Film "Crimson Peak"? Das ist eine sehr gute Vorlage.

Der Charakter geht durch ein uraltes Gebäude, entdeckt Dinge aus der Vergangenheit, welche den eigenen Ehemann in ein zwielichtiges Licht rücken, und die einzelnen Persönlichkeitsaspekte streiten sich darüber, wie diese Informationen zu bewerten sind (so wie ich das verstanden habe, gibt es wohl keine "richtige" Antwort, sondern Bluebeards Vergangenheit wird durch die Spielteilnehmer konstruiert - richtig?).  Am Ende geht die Braut in das "verbotene Zimmer" und entscheidet - aufgrund dessen was sie da vorfindet - wie sie zu ihrem Ehemann steht.

Wie gesagt gibt es nur einen Charakter und die Spieler spielen die unterschiedlichen Persönlichkeitsaspekte dieses Charakters. Das System dient dazu herauszufinden, welcher Aspekt der Persönlichkeit in der entsprechenden Situation den Ton angibt und sagt, was die Braut als nächstes tut.

Und genau den letzten Absatz kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Ich begreif wie es mechsnisch funktionieren soll, aber mir das am Spieltisch vorzustellen klappt irgendwie nicht.

Offline Bad Horse

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Re: Bluebeard's Bride
« Antwort #40 am: 17.01.2018 | 17:41 »
Einer der Charakteraspekte hat den Ring (den Ehering, vielleicht aber auch den Schlüsselring, wenn niemand am Spieltisch seinen hergeben mag). Dieser Aspekt hat die Kontrolle und entscheidet, was die Braut gerade macht; es gibt Manöver, die nur der Ringträger benutzen kann. Die anderen Aspekte können aber mit dem Ringträger sprechen und ein paar andere Moves machen. Der Ring kann jederzeit abgegeben werden, wenn der Ringträger das möchte (bei ein paar moves ist das eine ganz gute Idee).

Ich hatte aber auch keine Ahnung, wie das funktioniert, bis ich es gespielt habe; und wir waren auch nur zwei Spieler. Mit mehr wird es vermutlich noch mal anders.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline La Cipolla

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Re: Bluebeard's Bride
« Antwort #41 am: 17.01.2018 | 21:41 »
Ich habe in meinem längeren Post oben eine hervorragende Spielrunde mit Strix, einer der Autorinnen, verlinkt, da sieht man sehr gut, wie es funktioniert. Einfach irgendwo in die Mitte klicken. ^^

Offline Gion

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Re: Bluebeard's Bride
« Antwort #42 am: 14.02.2018 | 07:03 »
Ich habe gerade eben (wohne in Amerika) Bluebeard's Bride mit Freunden aus der Gauntlet Community gespielt und hatte ein sehr durchwachsenes Erlebnis. Im Grunde kann ich mich genau allen Punkten, die Ucalegon anspricht, so anschließen. Aber vor allem lag es an der Unklarheit wer wann was machen kann.

Und das Hauptproblem war, dass wir erst im Spiel mehr und mehr heraus fanden wie unterschiedlich wir das interpretiert haben. Wenn ich es nochmal spielen und das möchte ich gerne, dann würde ich so wie von La Cipolla auch beschrieben, stark nur die Ring Tragende als Handelnde sehen und die anderen als Whispers betrachten.

Das Konzept mit dem Veto-Recht der Ring Tragenden war, wie wir schlussendlich heute gespielt haben, und das ging mir sehr gegen den Strich. Wie schon im Impro Theater will ich ja kein simples Nein irgendwem vorhauen. Das kann man auch nicht mit PvP weg erklären. Natürlich geht es bei BB auch um PvP aber bestimmt nicht mit blocken.

Gerne hätte ich mir auch mehr Interaktion zwischen den Schwestern gewünscht. Da habe ich aber bisher im Rulebook nicht so wirklich gute Beispiele gefunden und auch in APs nicht wirklich interessante auch mal konfrontative Dialoge gehört. Meine ANIMUS jedenfalls hat sich alle Mühe gegeben viel an Konflikt herauszuholen als The Shield. Mir war aber bis zum Ende nicht klar, inwiefern ich damit die eigentliche ziemlich erzählonkelige eigentliche Geschichte eher behindere als supporte. Das hatten 3W6 finde ich auch ganz gut dargestellt.

Eine regeltechnische Unklarheit ist mir noch aufgefallen. Mir scheint, dass man auch nach Exit Move den Ring direkt abgibt. Im Einleitungstext der Exit Moves im Rulebook jedenfalls wird extra nochmal hervorgehoben, dass man den Ring abgibt (allerdings mit einer Formulierung wie "when you make a ring move").

Bei einigen der Face Moves bin ich auch nicht ganz glücklich wie diese mit den Maiden und den Ring Moves interagieren. Da sind Unklarheiten vorprogrammiert. Etwa The Medium der Witch: "Spill your blood" als Trigger würde ich erwarten, dass man dazu Ring Trägerin sein muss.

Schlussendlich bleibt, wie auch bei 3W6 richtig angesprochen, die Frage, ob es Würfel und Stats wirklich braucht. Eine Lösung wie bei Dream Askew (ich kenn nur den Playtest der 2E vom GauntletCon) wäre für die wenigen Würfe, die man am Ende macht, vielleicht sinnvoller gewesen. Die Begründung für die Uncertainty im Rulebook leuchtet ein. Sie macht die drei Moves und drei Stats aber nicht gleich wesentlich.

Unsere Session kommt bestimmt die nächsten Tagen public in die allgemeine Gauntlet Games Feed Liste. Wer es sich ansehen will was passiert ist, kann es dort finden.