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DCC Cover sind Geschmackssache - War: Zu spät! Ich konnte nicht widerstehen!

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Achamanian:

--- Zitat von: Lasercleric am  9.09.2017 | 10:13 ---Was soll denn das für ein lächerlicher, krummer Zahnstocher sein, den der Ritter auf dem "Collosus Arise" Cover in der Hand hat? Bei sowas verliert sich bei mir jede Form von immersiver Illusion und ich frage mich, was das soll, kann nur noch auf das komische Schwert starren...
Das ist ja fast so schlimm wie der verdrehte Fuß des Monks auf dem 13th Age Cover.

--- Ende Zitat ---

Das sind ja schon wieder fragen der korrekten quasi-fotorealistischen Darstellung, um die es gar nicht zwangsläufig gehen muss. Viele der DCC-Cover leben nun mal vom Nebeneinander der Elemente und von dem fließenden Übergang zwischen symbolischer und gegenständlicher Ebene. Also nicht "Ich sehe auf einem Bildschirm eine konkrete Szene aus einer anderen Welt", sondern: "Ich sehe ein Bild, das thematische, atmosphärische und inhaltliche Elemente des versprochenen Erlebnisses verbindet." Das "unrealistische" gehört da nicht aus irgendeinem Hipster-Postmodernismus dazu, sondern weil es die Unschärfe erzeugt, die das ganze mehr zur Fiebervision macht als zum Kinobild. Ich fühle mich da als Betrachter mehr einbezogen, wenn das gut gemacht ist, und finde es auch einfach interessanter. (Deshalb liebe ich ja auch die allerersten DSA1-Cover).

D. M_Athair:

--- Zitat von: Rhylthar am  9.09.2017 | 10:52 ---Wenn man genau hinschaut, findet man natürlich auch sehr seltsame Dinge in den DCC-Covern
--- Ende Zitat ---
Dafür braucht man nicht genau hinzuschauen.

Die Pose des Kriegers auf "Jewels of the Carnifex" ist übrigens nicht verdreht. Sie ist steif, da der Krieger mit Faust und Schwert den Körper ausbalanciert, um nicht abzustürzen. Ist natürlich keine heroische Pose. (Das mit dem Selfie kann ich sogar nachvollziehen. Auch da nehmen viele Leute ne steife Pose ein und es wird die Grinse-Maske aufgesetzt - aber um ein heroisch-glückliches Lächeln zu produzieren.)

Bei "Against the Atomic Overlord": Was ist falsch an einem Helm dessen Hörner rechts hinten und links vorn angebracht sind und einem magischen Stecken, der kugelförmig leuchtet? Dass sie den Sehgewohnheiten widersprechen?

tartex:
Jedes Bild stellt sich in eine bestimmte ästhetische Tradition und vermittelt so eine Erwartungshaltung an den Betrachter.

Überspitzt gesagt: wenn ich auf Photorealismus ziele, wirkt ein perspektivischer Fehler natürlich viel schlimmer, als wenn ich einen auf Picasso mache.

Sonst habe ich nicht viel zum Thema beizutragen, als dass es wohl genügend Leute gibt, die auf Alex Ross stehen, den ich zum Grausen finde, während ich riesiger Jack-Kirby-Fan (geworden) bin. Als Teenager konnte ich mit den beinahe quaderförmig wirkenden Kirby-Spätwerk gar nichts anfangen. Inzwischen gefällt es mir am besten von allen Comic-Stilen. Photorealismus langweilt mich. Ich kann mir alles in die Realität zurückdenken. Ein gutes Bild lieftert im Gegensatz dazu eine Überspitzung oder Verfremdung der Wirklichkeit, die ich mir selbst nicht so imaginiert haben könnte.

Moonmoth:
Ich habe vor Jahren - so etwa 2007 - eine Weile mit an der Übersetzung des Warhammer MMORPG „Age of Reckoning“ mitgearbeitet. Eines Tages haben wir im Teamchat über die Illustrationen geredet und ich erwähnte beiläufig, dass für mich als Alt-Fan die Sachen von John Blanche im damals ca. 20 Jahre alten Warhammer Fantasy Roleplay mehr als alles andere das Feeling der Alten Welt ausgemacht haben. Auf den folgenden, wirklich massiven Sturm des Unverständnisses und purer Abneigung war ich nicht gefasst - Blanche habe keine Ahnung von Anatomie, das sei alles so verzerrt, keine Perspektive und irgendwie sei das wie Kunst, das habe aber nichts in Spielen zu suchen. Dass Blanche nicht mehr so viel produziere, sei der Hauptgrund für den  damaligen Erfolg von Games Workshop! Uff.

Ich nehme mal schwer an, dass die Geschmäcker auch viel mit unterschiedlichen Generationen zu tun haben und das sieht man auch ganz schön in diesem Thread - meine Hypothese, mehr nicht. Aber ich finde es ziemlich gut, wenn man lernt auch die interessanten Seiten von Kunst (denn darum geht es ja doch) außerhalb der eigenen Komfortzone zu lernen.

Kurz: Ich überlege aufgrund der hier gezeigten Cover ernsthaft, ob ich nicht mit DCC anfangen sollte… >;D

Greifenklaue:

--- Zitat von: Moonmoth am  9.09.2017 | 20:09 ---Kurz: Ich überlege aufgrund der hier gezeigten Cover ernsthaft, ob ich nicht mit DCC anfangen sollte… >;D

--- Ende Zitat ---
Warte noch ein wenig und Du kannst in teutonisch einsteigen.

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