Autor Thema: [SoA Char] Anton Hempel  (Gelesen 2251 mal)

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Joran

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[SoA Char] Anton Hempel
« am: 25.09.2017 | 21:14 »
Beruf: Berufsfahrer

Geburtsdatum: Mittwoch, 29.02.1888

Erscheinungsbild: groß, muskulös, etwas grobschlächtig, gibt sich gerne den Anschein eines wenig intelligenten Riesen

Charakterwerte:

70  ST
50  KO
50  MA
60  GE
50  ER
80  GR
60  IN
40  BI

Berufsfertigkeiten:

60  Autofahren
40  Buchführung
40  Horchen
60  Mechanische Reparaturen
50  Orientierung
50  Psychologie
70  Einschüchtern
50  Schließtechnik
40  Finanzkraft

Hobby-Fertigkeiten:

45  Erste Hilfe (Grundwert: 1/2 MA = 25*; Hobbyfertigkeit + 20)

Konfliktbewältigung:

55  Nahkampf (Grundwert: 1/2 ST = 35*; Spezialisierung: Handgemenge + 20 anstelle Hobbyfertigkeit)
40  Fernkampf Faustfeuerwaffe (Grundwert: 20; Spezialisierung: Faustfeuerwaffe + 20 anstelle Hobbyfertigkeit)
25  Fernkampf Gewehr/Flinte (Grundwert: 25)
50  Ausweichen (Grundwert: 1/2 GE = 30; Steigerung +20 anstelle Hobbyfertigkeit)

* Hausregel, siehe Regel-Thread

Geistige Stabilität
Anton                   gSt 50
Abhärtungen          GEWALT   5
                            ÜBERNATÜRLICHES                         
                            HILFLOSIGKEIT   1
                            IDENTITÄT
Störungen             KEINE


Charakter-Hintergrund

Anton 'bei der Arbeit':

Ich bin alleine in der Stadtvilla. Die Herrschaft ist außer Haus ... in der Oper. Das Mädchen hat den Abend frei und Pläne, die mich nicht einbeziehen. ... "Wenn der Professor seine jugendlich anmutende Gattin standesgemäß ausführt, wird es Zeit für einen meiner 'Inspektionsgänge' ..." Ich schlendere durch die Zimmer und Flure des Hauses. Meine Schritte werden meist von dicken Teppichen verschluckt. Die Tür zum Ankleidezimmer steht einen Spalt offen. Ich spähe hinein: die Frisierkommode, der Spiegel, ein hastig über die Stuhllehne geworfener Seidenschal. Die Dame hatte es eilig. Mir entgeht auch die Perlenkette nicht, die herausfordernd über den Rand der offenen Schmuckschatulle hängt. Ich zögere einen Moment, unschlüssig, abwägend, während mein Gesicht ausdruckslos bleibt. Dann seufze ich kaum vernehmlich und schließe leise die Tür.

Am Ende des Flurs steht ein kleines Schränkchen in geschwungenen Formen und mit hübschen Intarsien von Vögeln. Darauf ruht ein Silbertablett und darauf steht eine geschmackvoll ausgewählte Jugendstilvase ... oder ist das Art déco ...?

Ich bin versucht, mit dem Finger über das kalte, glänzende Metall des Tabletts zu fahren, aber ich will dem Mädchen keine zusätzliche Arbeit machen. Stattdessen biege ich durch eine seitliche Tür zu meinem eigentlichen Ziel ab: die Bibliothek.

Ich schlendere an den Bücherregalen vorbei, als sei ich die Herrschaft und flaniere im Sonntagsstaat auf meinem wöchentlichen Rundgang durch den Park. Vor der Rubrik "Kunst" bleibe ich stehen.

Aus meiner Hosentasche ziehe ich sorgsam zwei weiße Handschuhe aus einem weichen Leinengewebe. Ich streife den empfindlichen Stoff vorsichtig über meine rauhen schwieligen Hände, die so regelmäßig mit Öl, Schuhcreme, Kohle und anderen Stoffen in Berührung kommen, dass es nahezu unmöglich ist, sie vollständig zu reinigen. "Wir wollen doch keine Fingerabdrücke auf dem weißen Papier hinterlassen!" Ich strecke meine Hände wagerecht vor mir aus und spreize die Finger. In der weißen Haut wirken meine Finger noch klobiger. Deutlich ist der Knick im ersten Fingergelenk meines rechten Ringfingers erkennbar. "Dem Professor habe ich gesagt, das sei eine Kriegsverletzung ... Nahkampf Auge in Auge mit den Franzmännern. Natürlich habe ich dem Feind im Krieg in die Augen geblickt. Aber den Finger habe ich mir an August Pawerkes Dickschädel gebrochen. August war ein Nagelschmied, der im gleichen Block wohnte und meiner Schwester entschieden zu nahe gekommen war. ... DANACH hat er um Marie einen weiten Bogen gemacht." Ich lächle bei dem Gedanken und meine Hände ballen sich zu Fäusten bis die Gelenke knacken, als müssten sie die Erinnerung in mir zum Leben erwecken. "Allerdings haben sich die Froschfresser den August geholt und so schließt sich der Kreis letztendlich ..."

Ich ziehe vorsichtig einen der sündhaft teuren Bände mit den farbigen Lithografien aus dem Regal und lege ihn behutsam auf einen Tisch. Natürlich setze ich mich nicht auf einen der Sessel; ich will das Polster nicht beschmutzen. Als ich ein Kind war, habe ich immer gemalt, sobald ich den abgenutzten Stummel eines Griffels, eine Stück Kreide oder auch nur Kohle in die Finger bekam. Aber das ist lange her. Ich schlage erwartungsvoll das Buch an einer zufälligen Stelle auf. Der Druck ist eingeschlagen. Vorsichtig entfalte ich das starke, glatte Papier und betrachte das Bild, das sich vor mir öffnet:



Unter dem Bild lese ich: "Eugène Henri Paul Gauguin (7.6.1848 - 8.5.1903): D’où venons-nous ?  Que sommes-nous ? Où allons-nous? (Woher kommen wir? Was sind wir? Wohin gehen wir?) 1897/98"

"Woher kommen wir? ... Icke wees wo ick wechkomm. Icke war'ne berlina Jöre mit nüscht inne Taschen! Will sajen: Zuerst komm’ ick, denn kommt lange jarnüscht. ... Aber ich achte sorgsam darauf, nur noch Hochdeutsch zu sprechen. Der Professor kommt aus Westfalen und da muss ich ihm nicht auf die Nase binden, dass ich aus dem letzten Hinterhof Berlins stamme, den der Kaiser nie nich mit seinem Allerwertesten angesehen hätte und in dessen finsteren Ecken abends die Bordsteinschwalben den Herren gefällig waren. Und manchmal reichte es auch, die Kohlen in den vierten Stock zu tragen ... Nee, dat muss er nicht wissen und seine werte Gattin schon mal garnich ...!" Ich grinse bei dem Gedanken, welche Gesichter der Professor und seine kleine Frau wohl auf eine Schilderung meiner Kindheit hin machen würden.

Derweil streicht mein Finger behutsam über das Bild, bis ich mir bewusst werde, wie schrecklich klobig er auf dem Bild wirkt. Fast schon tadelnd erscheint mir der Blick einer Frau mit nacktem Oberkörper. Beschämt verberge ich meine Hand reflexartig hinter dem Rücken.

"Was sind wir?", überlege ich. "Von der Volksschule in die Fabrik. Von der Fertigung in den Fahrdienst, als man auf meine Kraft aufmerksam wurde. Dann Nacht für Nacht die Produktion zum Bahnhof schaffen. Erst mit Fuhrwerken, dann mit Kraftwagen ... aufladen ... fahren ... abladen ... zurückfahren und wieder von vorn. ... Nacht für Nacht, Woche für Woche, Monat für Monat, Jahr für Jahr ... Dann zum Militär. Nachschub. Wieder fahren. ... Das war eine gute Zeit. Ich habe nicht gehungert, ich nicht. ... Und wenn nichts beim Transport vom Wagen fiel oder beim Laden verloren ging, dann war ich der richtige, um alles in der Umgegend zu 'organisieren'. ... Nur den Transport von Menschen mochte ich nicht. Weder hin noch zurück. Dabei fühlte ich mich immer ein wenig wie des Teufels Hoflieferant. Bis mir irgendso ein oberschlauer Penäler den Spitznahmen 'Charon' verpasste. Ich hätte ihm auch gerne etwas verpasst, aber schließlich bewiesen die Franzosen, dass er Recht hatte. Gerade einmal drei Tage später fuhr ich ihn wieder in die andere Richtung. Da hielt er dann den Mund ... ... Aber andererseits haben mir die Rückfahrten meine Rente gesichert. ... Kreuze, Ringe, Uhren und Zähne von Menschen, die sie nicht mehr brauchten. Wenn ich sie nicht genommen hätte, hätte es ein anderer getan! ... Und schließlich scheint der himmlische Vater mir die Kreuze nicht übel genommen zu haben, denn ich bin nach hause gekommen." Die gebetsmühlenartig rezitierte Rechtfertigung verhindert nicht die Gänsehaut und den Schauer, den die Erinnerung über meinen Rücken treibt. Und ich wage nicht mir vorzustellen, was die junge Frau Professor wohl von mir denken würde, wüsste sie um meine Vergangenheit. Ich lenke meine Gedanken von diesem unangemehmen Thema auf die Frage zurück, die unter dem Bild steht und streiche das Wort Dieb aus der Auswahl zur Verfügung stehender Bezeichnungen: "Ich bin ein Fahrer! Nach dem Großen Krieg wieder Kraftwagen, Droschken, sogar Ambulanzen. Ich habe alles gefahren, was Räder hat ... und wenn's die letzt Nuckelpinne war. Nur die Grüne Minna nicht. Bei der habe ich nie hinter dem Steuer gesessen." Meine Laune hebt sich bei dieser Vorstellung und die Andeutung eines Grinsens schleicht sich auf mein Gesicht.

Erneut vertiefe ich mich in das Bild und die junge Frau. Ihr Blick, der eben noch tadelnd wirkte, mustert mich jetzt abschätzend, herausfordernd, ja fast schon keck. "Du bist mir richtig! Lass mich mal in Deinen Wald kommen, Kleine!"

"Wohin gehen wir?" Ich überlege eine Weile. "Mir wurden keine Gaben in die Wiege gelegt, die mich zu höherem bestimmt hätten. Vom einfachen Mann zum Professor, das gelingt nicht jedem", überlege ich mit einer Mischung aus Respekt und Neid. "Bin ich hier am Ziel angekommen? ... Die Arbeit als Chauffeur ist meist leicht. Die Herrschaft kümmert sich selten darum, was ich mache, wenn ich sie nicht fahre. ... Freie Kost und freie Logie. ... Kaum mal ein lautes Wort ... Bücher ... Ich verstehe nichts von dem Fachgesimpel, das der Professor manchmal von sich gibt. Mitunter kann er ein echter Nieselpriem sein. ... Aber ich verstehe, wie der Professor tickt ... oder ich bilde mir das wenigstens ein. 'Ja, Herr Professor!', 'Gerne, Herr Professor!', 'Zum Institut, Herr Professor?', 'Der Motor läuft wieder wie geschmiert, Herr Professor!' ... Ich lasse ihn an dem Wagen schrauben. Ich reiche ihm dienstbeflissen die richtigen Schlüssel. Ich stelle ihm Fragen zur Technik, deren Antworten ich in Wahrheit längst kenne. Und wenn dem Professor mal ein Fehler unterläuft, richte ich es unauffällig. ... 'Ist der Frau Gemalin nicht wohl? Soll ich ihr schnell etwas aus der Apotheke besorgen, Herr Professor? Oder soll ich nach dem Arzt schicken?' ... Ich öffne jede Tür, niemand kommt mir dabei zuvor. Ich wienere die Schuhe bis sie blitzen. ... Respekt und Subordination, es fällt mir nicht schwer, das nach außen zu bekunden, wenn ich dafür warm und trocken sitze, mit einem vollen Magen und ohne Sorgen, was der nächste Tag bringen mag. ... Nee, DAS macht mir KEINER kaputt! Und wenn es einer versuchen sollte, habe ich noch neun Finger, die ich mir an ihm brechen kann!" Wieder ballen sich meine Hände zu Fäusten, diesmal ist meine Stimmung allerdings weniger gehoben.

"Ich weiss, ich bin ein Mann für's Grobe. Was soll's? Das ist der Platz, den das Schicksal für mich vorgesehen hat. ... Ich hätte sowieso nie eine Maler werden können! ... Nicht mit diesen Händen." Ich widerstehe der Versuchung, das Buch mit einem Schwung zuzuschlagen. Ein letzter Blick auf die exotische Frau mit dem rätselhaften Blick. Dann falte ich den Druck wieder, schließe das Buch vorsichtig und stelle es sorgsam an seinen Platz zurück. Die Handschuhe lösen sich widerstrebend von der rauhen Haut meiner Hände und wandern zurück in die Tasche. Der Ausflug in eine fremde Welt ist beendet. Alles ist wieder, wie es sein soll. Ich wende mich ab, ohne der Schrankwand noch einen Blick zu gönnen. Ein Zimmer unter dem Dach wartet auf mich. Es ist klein, es ist karg, aber dort gehöre ich hin.
« Letzte Änderung: 28.08.2018 | 10:40 von Joran »

Joran

  • Gast
Re: [SoA Char] Anton Hempel
« Antwort #1 am: 6.10.2017 | 19:12 »
Ich habe lange nach einem Bild gesucht, das zu Anton passen könnte (weniger hübsch, eher grob, man muss ihm eine gewisse Bereitschaft zur Brutaltität zutrauen etc.), möglichst von einer Person, zu der es noch weitere Bilder gibt. So recht zufrieden bin ich noch nicht, aber vorerst sollte das hier reichen. Vielleicht lebt Anton ja garnicht so lang:

« Letzte Änderung: 6.10.2017 | 19:14 von Joran »

Joran

  • Gast
Re: [SoA Char] Anton Hempel
« Antwort #2 am: 16.01.2018 | 18:34 »
NOTIZBLOCK:

Aktueller Wagen der Lohensteins: Mercedes W 03 ( Bild )

1865-1897 Cécilie von Blanckenburg, gestorben durch eigene Hand, hinterlässt ihre zwölfjährige Tochte Lydia, die die Tote auffindet;
Cécilie von Blanckenburg ist Professor von Eisensteins erste Ehefrau und Lydia seine Tochter aus dieser ersten Ehe

1898 Lydia schreibt das Gedicht

ca. 1917/1918
Krassimir Nebolowski immigriert aus Russland nach Deutschland.

ca. 1924
(1) Krassimir Nebolowski (oder vielleicht in Wirklichkeit Kirill?) erpresst Professor von Eisenstein mit Seitensprung sowie Schwängerung des (minderjährigen?) Mädchens und zieht anschließend in ein Bonzenviertel
(2) Krassimir Nebolowski wird in die Anstalt eingewiesen
(3) Keine weiteren Informationen über den Verbleib des langbeinigen Mädchens, das Professor von Eisenstein geschwängert haben soll

September 1927
Lydia schickt ein Päckchen mit einer einfachen, geschnitzten Kiste / primitiven Schatulle in Packpapier. Professor von Eisenstein stirbt beim Öffnen des Päckchens (s.u. 13.09.1927). Zu dieser Zeit ist Lydia Missionarin in Britisch Indien, einer Strafkolonie, auf den Andamanen, einer Inselgruppe vor Siam, wohl in der Nähe von Port Blair

Sonntag, 11.09.1927
mittelschweres Beben auf der Krim

Montag, 12.09.1927
Meeresbeben auf halbem Weg zwischen Ausstralien und der Antarktis

Dienstag, 13.09.1927
Reichskanzler der Physik Professor Phillip Alexander Ferdinand von Eisenstein verstirbt unerwartet im Alter von 62 Jahren. Offizielle Todesursache: Herzinfarkt
(mithin vor dem angeblichen Ausbruch Krassimirs!)

Mittwoch, 14.09.1927
(1) Nachruf auf den verstorbenen Phillip Alexander Ferdinand Eisenstein
(2) Wachmann der Sternwarte Walter Heinzmann vermisst.
(3) Meeresbeben vor Japan

Donnerstag, 15.09.1927
(1) Am späten Donnerstag Abend gelang dem 45-jährigen russischen Immigranten Krassimir Nebolowski die Flucht aus der Heilanstalt im St. Joseph Krankenhaus in Weissensee.
(2) mehrere unterseeische Beben in den zum Indischen Ozean gehörenden Seegebieten des Golf von Bengalen lösen Tsunami aus, der in den britischen Provinzen Bangladesch und Burma sowie im niederländischen Indonesien zu verheerenden Zerstörungen führt
(3) in der Nacht von Donnerstag auf Freitag werden zwei Lumpensammler ermordet; die Toten ähneln beim Auffinden der Moorleiche von Brammer

1. Tag (Freitag, 16. September 1927)
(1) Wachmann der Sternwarte Walter Heinzmann ist morgens von einem Dt. Drahthaar im Treptower Park tot aufgefunden worden.
(2) Beerdigung und Leichenschmaus im Salon
(3) Bericht der Witwe über die Umstände des Todes des Professors und Post aus Port Blair, Ohnmacht der Witwe nach dem Öffnen der Schatulle, geisterhaft graue Portraitzeichnungen an den Wänden im Wohnzimmer, Dr. Degebach greift ein
(4) Dienstbotengeplauder in der Küche mit Trudi, Gespräch mit Lewi im Zeitungskiosk: Zusammenfassung der Ereignisse und Informationen
(5) Agathe Lohenstein findet im Nachlass das 'Liber Ivonis' verborgen in dem Schutzumschlag 'Teleskope machen noch keinen Astronomen'
(6) 100 RM Belohnung für die Ergreifung von Krassimir Nebolowski ausgesetzt (100 RM 1927 entspricht etwa den Geldwert von 300 € heute)
(7) Mysteriöser Auffahr-Unfall ohne Hindernis und Verwerfung des Bodens vor der Villa der Lohensteins "Am Kaiserdamm", Verformungen des Fahrzeugs
(8 ) Adressbücher von Berlin (Jahrgänge 1919 und 1924) ergeben: im jüngsten Band ist K. Nebolowski, Königsallee 133a, Grunewald, gelistet, der im vorherigen Band noch fehlt.

2. Tag (Samstag, 17. September 1927)
(1) Fahrt zur Archenhold-Sternwarte im Treptower Park; die Lohensteins besichtigen die Sternwarte und treffen dort neben Herrn 'Kajo' Blumberg auch auf den ebenfalls auf der Beerdigung kennengelernten Arzt Dr. Degebach;
(2) Spaziergang im Treptower Park; Fund des Fingers; Begegnung mit Fräulein Kassandra Bischof und dem Deutsch Drahthaar "Fritzchen", den Kassandra für ihre Herrschaft ausführt; Fritzchen hat die Leiche des Wachmanns im Park entdeckt, jedoch war Kassandra damals nicht dabei.
(3) Während des Rundgangs in der Sternwarte (Skizze) Bedrohung durch den unerwartet auftauchenden Krassimir Nebolowski; offenbar zeitgleich mit Krassimir betritt den Flur auch ein kleiner Mann mit Brille, der von Anton mit der Flügeltür niedergestreckt wird ... handelt es sich um Kirill? Krassimier macht eine "prophetische Ankündigung" über die Zeit, die Stille und den Tod. Aus seinen Augen strahlt Licht. Für eine kurze Weile scheint die ganze Welt um Anton still zu stehen.
(4) Gescheiterter Versuch, Krassimir festzunehmen, endet mit dem Tod des kleinen Manns mit Brille (Kirill) und einer Mumifizierung der Arme des Studenten, der unsere Bemühungen vereitelt. Zudem stirbt ein Schupo; er scheint zu ersticken, weil seine Atemwege austrocknen ... eine partielle Mumifizierung? Die Verletzung der Hand des Doktors scheint sich zu regenerieren? Anschließende Vernehmung durch die Polizei noch in der Sternwarte.
(5) Blumberg erklärt, die Belohnung für die Ergreifung von Krassimir sei von ihm (!!!) ausgesetzt.
(6) Bei Rückkehr in die Stadvilla wartet ein Brief von Trudi: Frau von Eisenstein ist kurz vor Mittag verstorben. Offizielle Todesursache: Herzinfarkt

3. Tag (Sonntag, 18. September 1927)
(1) Buch und rätselhafte Phänomene im Schlafzimmer der Lohensteins; gezügelter Wahnsinn von Agathe und Antons Lust am Ringen
(2) Besuch der Adresse K. Nebolowski, Königsallee 133a, Grunewald. Die Stadtvilla ist eindrucksvoll.
(3) Auf dem Grundstück Königsallee 133a parkt ein gerade erst im Oktober 1926 auf der Berliner Automobil-Ausstellung vorgestellter, mithin wohl fabrikneuer Mercedes-Benz W02 mit dem Kennzeichen RW 323. Auf dem Beifahrersitz des Wagens liegt eine graue Feldschirmmütze. Der Wagen gehört der Reichswehr. Am Tor vor der Haustür stehen zwei Männer Wache, offensichtlich Soldaten in Zivil, denn sie erwähnen im Gespräch die "Truppe", der sie angehören. An einem Fenster im Stockwerk steht eine schöne, junge Frau, die vom Fenster zurückgezogen wird. Aus dem Haus höre ich das Ende eines Streitgesprächs zwischen zwei Männern, das sich auf die Vorfälle in der Sternwarte zu beziehen scheint. Eine Person moniert den schleppenden Fortgang und erklärt, sich nun selbst "der Sache" anzunehmen. Wie sich herausstellt, handelt es sich bei diesem Mann um einen Leutnant der Reichswehr.
(4) Gespräch mit dem geheimnisvollen Leutnant, an dessen Ende der (noch namenlose) Leutnant den Soldanten August Pawerke, für den ich mich ausgegeben habe, zu einem geheimnisvollen Treffen am selben Abend, 24 Uhr, am Hauptpostamt einbestellt.

4. Tag (Montag, 19. September 1927)
(1) Kongressbeginn im Hotel Esplanade; Dauer: bis Donnerstag 22.09.1927

geplant:
Ausflug in den Treptower Park, um Fräulein Bischof wieder über den Weg zu laufen ...;
Trudi besuchen: Wie waren die wirtschaftlichen Verhältnisse der von Eisensteins vor der Erpressung? Kann sie mir etwas über das Mädel mit den langen Beenen und den Kegel erzählen? Was weiß sie über die Kinder aus erster Ehe des Professors von Eisenstein? Findet sich etwas in den Hinterlassenschaften der von Eisensteins, was weiteren Aufschluss geben könnte (Kontounterlagen, Buchhaltung, Briefe, ...)? Kann Trudi eine Beschreibung der Ereignisse in der Sternwarte vielleicht etwas gesprächiger machen? Vielleicht würde der Anblick des Fingers ihre detektivischen Ambitionen und ihre Bereitschaft, über die Geheimnisse der von Eisensteins zu sprechen, fördern?

Sonstige Ermittlungsansätze:
- aus Lewi und/oder Trudi weitere Informationen 'herauskitzeln'?
- Ggf. dem Prof. oder diesem Dr. Degebach den Finger zeigen: Erbringt eine Untersuchung des Fingers aus dem Treptower Park neue Erkenntnisse?
- Ggf. Blumberg einen "Besuch anderer Art abstatten": Was weiß er? Versucht er, Krassimir zu schützen, wie es den Eindruck macht? Wenn ja, warum? "Werkzeug" mitbringen!
- Was wurde aus den Leichen der Lumpensammler und des Wachmannes?
- Was hat es mit der Post aus Port Blair auf sich?
- Untersuchung von Kirills Leichnam? Was verursachte seinen Tod? Wurde er von Krassimirs Blick überhaupt getroffen?
« Letzte Änderung: 10.01.2019 | 10:54 von Joran »