Autor Thema: [erzählt mir von] The Mountain Witch  (Gelesen 1952 mal)

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schwarzkaeppchen

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[erzählt mir von] The Mountain Witch
« am: 2.07.2013 | 23:08 »
Ich würde das gerne in ein paar Wochen angehen und suche nach Leuten die es ausprobiert haben.

Mich würde zB interessieren: Was ist euer genereller Eindruck vom Spiel? Was waren bei euch Fallstricke/Probleme, was hat sich als sinnvoll herausgestellt? Hält die Trust-Mechanik was sie verspricht und wie lässt sich da vielleicht noch ein Quentchen mehr herauskitzeln?
Und was waren so eure schönsten Ideen für Color und tolle Momente im Spiel? :)

Pyromancer

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Re: [erzählt mir von] The Mountain Witch
« Antwort #1 am: 2.07.2013 | 23:21 »
Es hat bei uns leidlich funktioniert. Der Kern ist ganz nett, und die Trust-Mechanik ist das einzige im Spiel, das funktioniert. Das Würfelsystem drumherum hakelt in der Praxis öfter, d.h. es ist nicht klar, wie man bestimmte Situationen handhaben soll. Der Autor wollte eigentlich auch viele ausgearbeitete "Bangs" auf seiner Homepage nachliefern, das ist leider nie passiert, so muss man sich als SL alles selbst aus den Fingern saugen. Wir waren bei fünf Spielern nach zwei Abenden (=10 Stunden) durch, aber frag mich nicht, wie es ausgegangen ist.
Kernidee gut, Praxis-Umsetzung mangelhaft.

schwarzkaeppchen

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Re: [erzählt mir von] The Mountain Witch
« Antwort #2 am: 2.07.2013 | 23:49 »
Wie ist es denn aus... mh, das klingt jetzt eher wenig motivierend. Obwohl mensch die Würfelei ja vorher antesten und versuchen kann selbst zu verregeln. Wo hat es denn gehakt? Einfach allgemein zu grob gestrickt?
Bangs sollten wahrscheinlich die Schicksale der Charaktere triggern. Ich denke das sollte nicht zu schwer sein auf ein paar zu kommen, problematischer wäre vielleicht das es "zu stark" triggert (die Leute sollten wenn ich das recht verstanden habe nicht zu früh damit rausrücken) oder das die selbstgestrickten Bangs eben unterschiedlich gut funktionieren. Könnte mir vorstellen, dass das Einzelne dann benachteiligt.

Pyromancer

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Re: [erzählt mir von] The Mountain Witch
« Antwort #3 am: 2.07.2013 | 23:58 »
Wie ist es denn aus... mh, das klingt jetzt eher wenig motivierend. Obwohl mensch die Würfelei ja vorher antesten und versuchen kann selbst zu verregeln. Wo hat es denn gehakt? Einfach allgemein zu grob gestrickt?

Och je, das ist jetzt fast 10 Jahre her...
Am zu groben lag es nicht, sondern eher an so Sachen, dass nicht klar ist, was mit einem selber passiert, wenn man einem anderen hilft, und das klappt oder nicht klappt oder so ähnlich. Auf jeden Fall waren die Regeln unklar, und jede der offensichtlichen Regelinterpretationen unbefriedigend. Ich rate dir auf jeden Fall, das Würfelsystem vorher mal auszutesten, auf die Probleme stößt du dann schon von alleine. ;)

oliof

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Re: [erzählt mir von] The Mountain Witch
« Antwort #4 am: 3.07.2013 | 08:41 »
Bei mir hat es mit sechs Spielern gut funktioniert. Die Spieler haben es als "Road Movie mit Asien-Anstrich" beschrieben[1], und waren ganz gut mit den Bangs. Ganz am Ende gab es ein furioses Finale, mit ein paar überraschenden Wendungen die sich aus den Dark Secrets ergeben haben, mit Duellen, Verrat, und rituellem Selbstmord.

Mit dem Würfelsystem hatten wir keine Probleme, und die Trust-Mechanik hat auch gut funktioniert.

Ich glaube, wir haben auch 2 Abende gespielt.

[1] Das war die positive Beschreibung für die Tatsache, dass das ganze sich etwas railroadig anfühlen kann. Die Spieler haben ja im Sinne des Spiels nicht die Möglichkeit einfach zu sagen "Vergiss den Alten vom Berg, wir kaufen uns ein Schiff und hauen ab von hier" ... (-:

Offline 1of3

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Re: [erzählt mir von] The Mountain Witch
« Antwort #5 am: 3.07.2013 | 08:46 »
Wir habens mal auf Hessenstein gemacht. Hat gar nicht funktioniert. Wir haben zwei Szenen gespielt und dann aufgegeben. Obs daran lag, dass wir uns nicht gründlich genug vorbereitet hatten, dass es so spät war oder wirklich am Spiel vermag ich nicht zu sagen.

Pyromancer

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Re: [erzählt mir von] The Mountain Witch
« Antwort #6 am: 3.07.2013 | 09:14 »
Wir haben als Einstimmung einen Abend vorher "Kwaidan" angesehen, an sonsten haben sich meine Spieler gar nicht vorbereitet.

oliof

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Re: [erzählt mir von] The Mountain Witch
« Antwort #7 am: 3.07.2013 | 22:40 »
Ich hatte ein paar asiaphile Spieler, das war einfach. Ich erinnere mich, zwischendurch einmal nochmal die Prämisse in Erinnerung gerufen zu haben, als einige Spieler einfach nur Dinge tun wollten, die nicht ins Setup passten. Ich hab noch ein paar Webseiten zu japanischen Geistern und Monstern gebrowst und entsprechend Sachen eingebaut und verbangt.

schwarzkaeppchen

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Re: [erzählt mir von] The Mountain Witch
« Antwort #8 am: 5.08.2013 | 16:55 »
Kurz und knapp: Gespielt und für gut befunden. Besonders die Trust-Mechanik kann was.
Das restliche System war für mich persönlich voll ok...

Da spontan eine "7 Samurai"-Runde daraus wurde habe ich eine weitere Schicksals-Karte gebaut die den Charakter zu einem halben Monster machte (ein Elternteil im Dienst der Hexe), hat sich ganz gut eingefügt. Trotzdem frage mich mich ob es da irgendwo eine Liste mit weiteren, alternativen Kartenentwürfen gibt. Weiß da wer was?

Fähigkeiten wurden ebenfalls wegen der Anzahl auf 2 reduziert. Es kam auch die Frage auf ob es nicht besser wäre den "neutralen" Trust auf 1 zu reduzieren.

Alles in allem möchte ich das noch mal (mit anderem Background, evtl anderen Leuten) spielen, um zu sehen wie es dann läuft.

Edit: Auch interessieren würden mich (Ideen für) Hacks/Mods des Spiels.
Ich habe einen zu Apocalypse Now und einen zu einem Webcomic entdeckt.
Eigene Ideen wären etwa:
- römische Legionäre auf Mission hinter dem Hadrianswall
- Kopfgeldjäger/Goldsucher in einem Western
- alternativ eine DitV-Variante mit anderem System
- eine Gruppe Revolutionäre die ein Attentat plant
- eine Gruppe Monsterjäger im Stil von Hunter:the Reckoning


Ich denke das es für ein nichtmagisches Setting (etwa SF) funktionieren könnte Fähigkeiten um besondere Ausrüstung zu ergänzen.
« Letzte Änderung: 5.08.2013 | 17:17 von schwarzkaeppchen »


Dr. Clownerie

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Re: [erzählt mir von] The Mountain Witch
« Antwort #10 am: 19.09.2017 | 18:24 »
Das klingt sehr gut! :)

Supersöldner

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Re: [erzählt mir von] The Mountain Witch
« Antwort #11 am: 19.09.2017 | 18:59 »
okay. aber worum geht es bei dem Spiel ?

Offline Scimi

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Re: [erzählt mir von] The Mountain Witch
« Antwort #12 am: 19.09.2017 | 19:44 »
okay. aber worum geht es bei dem Spiel ?

Das ganze Spiel dreht sich um ein Szenario, wo eine Gruppe Samurai einen Berg besteigen, auf dem ein Dämon seine Festung hat. Zuerst spielt man den gefahrvollen Weg zum Gipfel, danach das Eindringen in die Burg.

Dabei liegt der Fokus der Regeln aber nicht auf den Fähigkeiten und Kompetenzen der Charaktere, sondern auf ihren Motiven und ihrem Vertrauen zu anderen Mitgliedern der Gruppe. Denn die Charaktere sind eine Gruppe von Fremden, die sich zwar alle zum Bergdämon vorkämpfen müssen, aber sehr verschiedene Gründe dafür haben. Dazu brauchen sie einerseits die Gruppe, müssen aber vielleicht auch ihre Mitstreiter unter den Zug stoßen (und befürchten, dass andere das mit ihren vorhaben). Dabei ist die Reise das Ziel und das Interessante ist, wie die Gruppe sich entweder zusammenrauft oder zerschlägt und wer dazu wie beiträgt.

Das Spiel ist jetzt schon ein paar Jährchen alt und aus heutiger Sicht sind die Ideen ziemlich roh ausgeführt und die Regeln haken teilweise. Aber das Grundkonzept ist immer noch interessant und der Einfall, Vertrauen zwischen Charakteren regeltechnisch abzubilden hat sich in anderen Systemen niedergeschlagen.

Supersöldner

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Re: [erzählt mir von] The Mountain Witch
« Antwort #13 am: 19.09.2017 | 20:00 »
es gibt also nur ein einziges Abenteuer ?

Offline Zarkov

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Re: [erzählt mir von] The Mountain Witch
« Antwort #14 am: 19.09.2017 | 21:41 »
Das Abenteuer ist das Spiel, sozusagen.
»… hier wirkt schon uneingeschränkt das sogenannte Lemsche Gesetz (Niemand liest etwas; wenn er etwas liest, versteht er es nicht; wenn er es versteht, vergißt er es sofort) …«*

Supersöldner

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Re: [erzählt mir von] The Mountain Witch
« Antwort #15 am: 19.09.2017 | 21:45 »
sonderbar.

Offline Scimi

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Re: [erzählt mir von] The Mountain Witch
« Antwort #16 am: 20.09.2017 | 09:56 »
Das Spiel ist als eine Oneshot ausgelegt, wie z.B. Fiasco, Kagematsu, Ten Candles und die meisten Brettspiele — jedes Mal, wenn man das spielt, fängt man von vorn an, es gibt keinen Kampagnenmodus, um ein beendetes Spiel irgendwie fortzusetzen.

Das Spiel ist auch immer gleich strukturiert, mit der "Bergbesteigungsphase", der "Festungsphase" und der abschließenden Konfrontation/Auflösung. Ähnlich wie bei Fiasco, Kagematsu etc.

Aber der genaue Ablauf und der Inhalt variieren durchaus. Die Charaktere können sehr unterschiedliche Typen sein, manchmal schickt der Bergdämon Wölfe und Monster, manchmal Schneestürme und Illusionen. Aber das ist halt nur das Drumherum (und könnte theoretisch auch thematisch geändert werden), das wirkliche "Abenteuer", die Handlung, um die es geht, liegt Miteinander und Gegeneinander der SCs und wird ziemlich frei von den Spielern bestimmt. Bei The Mountain Witch geht es nicht wirklich um Samurai, die gegen einen Bergdämon ziehen, sondern um Fremde mit vielen Gemeinsamkeiten, aber auch versteckten Motiven, die in einer tödlichen Gefahrensituation durch ihr Vertrauen untereinander Erfolg haben oder scheitern werden.

Offline D. M_Athair

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