Ich merke bei vielen Kickstartern, dass da Geld nicht mehr mit "Kernprodukten" des Rollenspiels gemacht wird, sondern vieles auch durch Zusatzprodukte wie Karten, Würfel usw. gemacht wird - bzw. solches einen immer größeren Raum einnimmt. Immer öfter auch nicht nur als "Extra", sondern in das Spiel integriert, mal optional, mal benötigt (Aktionsdecks, Spezialwürfel usw.). Solche Materialien erfordern ja andere Herstellungsprozesse als etwa das langwierige Schreiben, Spieltesten, Lektorieren usw. von Rollenspiel
büchern. Anstatt eines Buches für 35 Euro verkauft man auf einmal eine Box für 70 Euro. Liegt hier die Zukunft des Mainstream-Rollenspiels, da solche Produkte für den traditionellen Rollenspiel-Verlag ein wichtiges Mittel sind, Umsatz zu erzeugen?
Und wo schon Rocket Beans TV erwähnt wurde, ich habe jetzt auch gelegentlich mit Leuten zu tun gehabt (persönlich und über soziale Medien), die Rollenspiel zuerst und teils lange durch Streams kannten, bevor sie irgendwann mal gespielt haben. Ich habe da manchmal den Eindruck, dass das Spielen dann mehr einen Event-Charakter hat, also z.B. wie in manchen Streams das ganze sehr inszeniert wird. Das kommt auch in den sozialen Medien (Facebook eher als Google+) teils raus, wenn etwa Fotos von den Vorbereitungen der ersten Spielsitzung gemacht werden. Da geht es dann nicht um Inhalte, sondern um Ambiente oder die gekauften Spielmaterialien und den schön aufgestellten SL-Schirm oder Meistersessel.
Ehrlich gesagt gucke ich Streams so gut wie gar nicht, ich habe immer den Eindruck dass es bei den professioneller aufgezogenen (z.B. Rocketbeans/B.E.A.R.D.S., aber auch etwa Wil Wheaton) stark um die Inszenierung geht und diejenigen, bei denen ich das Spiel als angenehm empfinde (SmietPiet), finde ich langweilig, weil mich Rollenspiel nur interessiert, wenn ich es selber mache
. Ich hoffe, dass Rollenspieler nicht irgendwann alle so spielen wie "die" Streamer (die ich nicht mag), denn hätte ich ja niemanden mehr, mit dem ich spielen könnte
.