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Fate-Charaktere: "Von der Unfähigkeit mal keine Elitetruppe sein zu können"
trendyhanky:
Ergänzung zu meinem Beitrag mit den 30+-Sessions:
YY hat ganz recht, dass es eher um das "Mitleveln" der Spielwelt geht.
Da die Herausforderungen ja mitwachsen sieht eine Kampagne bei Fate ja nicht so aus, dass die Figuren am Anfang totale Luftpumpen sind und vor reißenden Flüssen in die Hose machen.
Um dann später so übermächtig zu sein, dass sie alles plattmachen und niemand ihnen was entgegensetzen kann.
Die Herausforderungen sind immer gleich (schwächer, gleichstark, stärker). Sie wachsen mit und fordern die Charaktere heraus. Das Herausforderungspotenzial ist aber immer dasselbe, egal ob man bei Fate bei 0 beginnt oder Werte von (+8) hat.
Wenn der SL keine adäquaten Herausforderungen mehr bieten kann, braucht er die Kampagne nicht weiterführen.
Daher ist es auch hier wieder ein Gefühl von Gleichmäßigkeit. Es ändert sich mehr die KULISSE, in der sich die Figuren bewegen.
Insofern ist das klug gedacht. Bei DnD bsplw ist es eigentlich piepegal, ob du Level 1 oder Level 20 bist, da du eh immer auf ein CL triffst, das adäquat ist. Eigentlich brauchst du gar keine extrem krassen Werte um ds abzubilden.
Fate geht genauso vor, nur dass es auf jahrelanges "zero to hero"-Leveln verzichtet. Weil es ja auch Quatsch ist, wenn die Welt "mitlevelt".
Faras Damion:
--- Zitat von: trendyhanky am 11.10.2017 | 11:51 ---(...)
Bei DnD bsplw ist es eigentlich piepegal, ob du Level 1 oder Level 20 bist, da du eh immer auf ein CL triffst, das adäquat ist. Eigentlich brauchst du gar keine extrem krassen Werte um ds abzubilden.
(...)
--- Ende Zitat ---
Kommt aufs Worldbuilding an. Es war ein cooles Gefühl, in World of Warcraft endlich auf die Scherbenwelt zu dürfen, auch wenn die Kämpfe relativ gesehen gleich waren wie im Startgebiet.
Oder im PnP: Meine Heldengruppe hat einen DSA-Riesenlindwurm getötet! 8)
trendyhanky:
--- Zitat ---Kommt aufs Worldbuilding an. Es war ein cooles Gefühl, in World of Warcraft endlich auf die Scherbenwelt zu dürfen, auch wenn die Kämpfe relativ gesehen gleich waren wie im Startgebiet.
Oder im PnP: Meine Heldengruppe hat einen DSA-Riesenlindwurm getötet!
--- Ende Zitat ---
Logisch, du kannst das Setting mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden aufbauen.
Aber wenn du ehrlich bist, dann gehen die Charaktere immer in DIE Zonen, die ihrer Kompetenz entsprechen.
Also hast du trotz Worbuilding im Kampagnenverlauf auch eher eine gleichbleibende Schwierigkeit.
Chruschtschow:
--- Zitat von: YY am 11.10.2017 | 11:37 ---Aber das steht ja nicht über allem anderen, was ein System ausmacht.
"Dann musst du was anderes nehmen!" kam hier im Thread eben sehr früh, obwohl es schon die eine oder andere (Not-)Lösung für das Thema gibt.
Natürlich macht man damit aus Fate kein Level-System mit allen Schikanen, aber auch mit Bordmitteln geht wenigstens ein bisschen was.
--- Ende Zitat ---
Ok, dann hatte ich deinen Kommentar irgendwie anders verstanden.
Übrigens müssen signifikante Meilensteine bei Fate gar nicht so selten sein. Kleine Meilensteine hast du eh nach jeder Sitzung. Das ist im Prinzip die "Für heute sind wir fertig, will noch jemand was an seiner Figur schrauben"-Mechanik. Ein bedeutender Meilenstein ist fällig, wenn du was wichtiges erreichst, ein großes Ereignis passiert etc. Alle zwei, drei Sitzungen! So oft machen das die wenigstens. Ich vergesse das auch immer. Das wären in Star Wars Episode IV wahrscheinlich: Luke verlässt mit Ben Tatooine, die Befreiung der Prinzessin gelingt, der Todesstern wird vernichtet. Und die großen Meilensteine machen nach so drei, vier bedeutenden Sinn, beispielsweise die vorher erwähnte Explosion des Todessterns.
Nehme ich die Zahlen aus dem Fate Core, kommt das im Schnitt in 6 bis 12 Spielabenden ein großer Meilenstein. Nach 30+ Abenden kann ich im Extremfall mein Stufencap bei +9 haben. Das ist nicht mehr auf der Leiter. Die Erholungsrate steigt dabei von 3 auf 8 und es gab ungefähr 15 Fertigkeitspunkte für die Figuren. Das ist ein bisschen heftiger als zu Beginn des Spiels. Also ja, man kann den Gradienten bei Fate durchaus ein bisschen steiler ansetzen, wenn man sehr auf die Tube drückt. Das mag auch ein eher hektischer Spielstil sein. Aber es ist nicht unmöglich. Was zum Beispiel hilft, sind sehr greifbare Weltaspekte. Große Meilensteine kommen, wenn die sich ändern. Nimm Weltaspekte, die unmittelbar mit der Erzählung verknüpft und nicht nur ein abstraktes Gefühl sind. Also statt Paranormale Bedrohung eher Etwas dringt in unsere Welt ein, wenn es gerade konkret als Problem eine ubernatürliche Kreatur gibt, die eben genau das macht.
Wer also unbedingt viel Macht im Spiel haben will, kann das erreichen. Die meisten Gruppen haben aber einen wesentlich gemäßigteren Erzählstil.
Dann habe ich aber auch tatsächlich Figuren da rum laufen, die auch mal einen Tiger umboxen. Und ich meine nicht die Raubkatze. ;)
Blechpirat:
--- Zitat von: Faras Damion am 11.10.2017 | 11:26 ---Gibt es hier jemanden, der einen Charakter in Fate längere Zeit gespielt hat? Sagen wir 30+ Spielsessions?
Gab es Veränderungen des Charakters? Andere oder mehr Aspekte? Andere oder mehr Stunts? Wie war der Eindruck?
--- Ende Zitat ---
Ja, in meinen Dresden Files Runden habe ich das defintiv hinbekommen, das einige Charaktere mehr als 30 Sitzungen erlebt haben.
Und natürlich gab es Veränderungen, und ganz massive - auch vertikale, etwa von einer Frau (White Court Virgin für die Eingeweihten), die zur Vampirin und kann zur (Vampir-)Königin von Preußen wurde (in vermutlich unter 30 Sitzungen). Alles nach den Regeln von DFRPG, wo man (wenn auch langsam) mächtiger wird, durch mehr Refresh, Mehr Stunts, Mehr Skillpunkte und irgendwann auch mal einem höheren Levelcap. Horizontal statische Chars habe ich hingegen selten erlebt: Charaktere, die als Elven Ranger beginnen und aufhören kommen eher selten vor (gibt es aber auch. Aber da ist dann die Klasse mehr so der Abenteueraufhänger). Viel passiert eben auf der emotionalen Ebene, Leute die man kennenlernt, mag, liebt, verliert.
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