Ich bleibe dabei, dass der genannte Spielstil mit Fate sehr umständlich umzusetzen ist. Quasi über Umwege und mit vielen Behelfslösungen, wo andere Wege kürzer und leichter wären.
Nagut das ist Ansichtsssache. Genauso wie das von dir erwähnte Umbauen des Traveller-Rollenspiels für SR sicher leicht von der Hand geht, sehe ich wiederum für Fate nicht so arg Umständliches.
Also, ich sehe hier nicht, warum es bei Fate AN SICH schwieriger ist.
Die kürzeren Wege, okay. Das ist dann tatsächlich die Frage, was man eigentlich genau erreichen will. Da mag der eine Weg kürzer sein als der andere, klar.
Logischerweise würde ich ja eher von der Fate-Richtung auf SR zu-basteln (also diese Richtung) statt von SR kommend mich auf Fate hinbewegen.
Da es hier ja um SR Anarchy geht, sehe ich von SR ausgehend allerdings Fate schon am Horizont, also gar nicht SO weit entfernt.
Wer herausforderungsorientiert mit vielfältiger Ressourcenverwaltung und einem Klacks Simulationismus spielen will, geht doch nicht ernsthaft her und baut aus Fate das Player Empowerment aus und flanscht neue Regelelemente an, die sich mit dem alles vereinheitlichenden Grundmechanismus beißen.
Auch hier sehe ich ersteinmal gar nicht per se einen Widerspruch. Es gibt bei Fate mehrere Methoden, wie herausforderungsorientiertes Spiel, Ressourcenverwaltung etc. dargestellt werden kann.
Der "alles vereinheitlichte Grundmechanismus", mh. Weiß jetzt nicht, welcher das jetzt genau sein soll. Fatepunkte-Ökonomie, das VierAktionen-Modell,...?
Also abschließend kann ich halt sagen dass man hier sieht, wie zwei Blickwinkel aufeinanderprallen. Für dich ist Fate keine Option und es erscheint dir schwierig/unnötig, Fate so zu tunen, dass SR-like gespielt werden kann.
Wiederum für mich ist Fate jetzt genau das richtige Werkzeug, um genau das zu tun. Wir kommen da also nicht weiter. was ja okay ist.
Aber das ist auch der Grund, wieso ich nie mit Leuten eine Fate-Conversion großer Spiele wie SR etc. zocken würde. Weil genau die oben genannten Dinge für Diskussionsstoff sorgen würden.
Ist extrem müßig, eingefleischte Fans eines SYSTEMS zu einem anderen System (wie Fate) zu bewegen. Lohnt den Aufwand nicht.
Deshalb mache ich es schon lange anders, indem ich einfach das Genre/Thema nehme, anders nenne (statt SR z.B. schlicht Cyberpunk) und mit getunten Fate-Regeln spiele. So erspart man sich Diskussionen über das Ursprungssystem.
Witzigerweise ist die Argumentation GEGEN Fate oft auch geprägt von einer festgefahrenen Vorstellung, wie Fate sein müsste. Obwohl Fate Core oder FAE gar keine fertigen Spiele sind sondern Baukästen, die man extrem weitgefasst konfigurieren kann, liest man oft, dass dieses oder jenes bei Fate nicht ginge, weil ja Fate so und so sei.
Weiß nicht, ich sehe das alles ziemlich locker und gehe mehr von den Optionen aus, die Fate bietet. Und wenn man sich im Internet anschaut, was es da draußen alles für Fate-Schöpfungen gibt, sieht man, wie "kleingeistig" (nicht abwertend gemeint oder auf jmd hier bezogen!) einige Kritiker vorgehen.