Agathe
Ich öffne die Augen und schließe sie sogleich wieder, da ich nur verschwommen sehe. Von weit entfernt höre ich die Stimme und begreife zunächst gar nicht, was sie sagt. Erst als ich realisiere, dass es um mich geht, reisse ich die Augen auf. "Schwanger?", wiederhole ich, ohne den Mund danach wieder ganz zu schließen, und beginne zu überlegen. Im Laufe der Jahre wurde mein Umgang mit Hans zwar immer vertrauter, die Gespräche tiefsinniger, aber auch das Liebesleben langweiliger und rarer. Ist es denn möglich?
Als mein Blick den von Hans trifft, versuche ich mich an einem Lächeln, dass jedoch eher an eine gequälte Grimasse erinnern dürfte. "Das...das erklärt vielleicht die Schwächeanfälle in letzter Zeit.", bringe ich schließlich hervor und klammere mich an diese vernünftig klingende Erklärung.
Etwas ungelenk setze ich mich auf. "Dürfte ich ein Glas Wasser haben?", wende ich mich an den Mann im weißen Kittel, der mir vertraut vorkommt, an dessen Namen ich mich aber partout nicht erinnern kann. Als er einige Meter weg ist, greife ich Hans Hand und wende mich mit leiser Stimme an ihn: "Hans, bitte erzähl mir, was passiert ist, seit wir dieses Pathologie betreten haben." Noch während ich spreche, realisiere ich, wie unhöflich es sein muss, schon wieder von einen Ängsten zu reden, statt Hans zu gratulieren, dass er wohl doch noch Vater wird. Doch die Fragen in mir sind so drängend, dass ich einfach nicht anders kann.