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[Fate Anpassung] Das Schicksal alter Schule

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Daheon:
Im Sinne des KISS-Prinzips wird das Spiel wohl so ablaufen:

Charaktererschaffung mit It's Not My Fault (I'm Fantastic): Zwei Aspekt/Stunt/Methoden-Karten werden ausgesucht (hierbei ist auch die Wahl eines nicht menschlichen Volkes möglich), eine dritte wird ausgelost.

Gespielt wird "streng" nach Turbo Fate, also ohne spezielle Magieregeln oder lange Ausrüstungslisten; lediglich die Belohnungsregeln von Malmsturm werden drangehängt, um Beute abbilden zu können.

Bin bereits sehr gespannt, ob die Logik eines OSR-Dungeons sich im Spiel mit Fate erschließt?

Daheon:
So, die erste Sitzung ist gelaufen (leider nur knapp zwei Stunden Spielzeit, daher haben wir noch nicht allzu viel „geschafft“).

Die Spieler waren zwei alte Hasen, einer mit ein wenig, der andere schon mit ausreichender Fateerfahrung, sowie ein Jugendlicher, der noch relativ wenig Erfahrung mit Pen &Paper und keine mit Fate besitzt.
Nach einem kurzen Abriss der Regeln lief die Charaktererschaffung mit It’s Not My Fault bzw. It’s Not My Fault I’m Fantastic sehr gut. Die Spieler wählten die Aspekte „Beastblooded“ und „Assassin“, „Barbarian“ und „Sorcerer“, sowie „Minotaur“ und „Alchemist“. Diesen Kombinationen wurde noch jeweils ein Aspekt zugelost. Diese waren „Swashbuckler“, „Pirate“, und „Diplomat. Den Aspekten ist jeweils ein Stunt zugeordnet, so dass die Charaktererschaffung in Nullkommanix erledigt war. Insoweit erfüllt Fate hier den OSR-Ansatz. Geholfen hat natürlich auch der Umstand, keine Ausrüstungsliste zu verwenden.
Nach kurzer Zeit waren also Dunkelstern, der Katzenmenschen-Assassine und Haudegen, Andor, der barbarische Hexenmeister und Pirat, sowie Borak der Schwarze, seines Zeichens Minotaurenalchemist und Diplomat, bereit, den Turm des Astrologen zu erkunden.

Regeltechnisch nutzt It’s Not My Fault eine Stressleiste aus sechs Kästchen, die jeweils einen Punkt Stress abfangen, aber beliebig eingesetzt werden können. Die SC haben also ein etwas flexibleres Polster, bevor sie Konsequenzen hinnehmen müssen. Ich habe mich daher entschlossen, die Gegner und Gefahren des Abenteuers mit den Regelvorschlägen aus dem Adversary Toolkit umzusetzen, um die potentielle Tödlichkeit des Szenarios zu erhalten.
Ab jetzt gibt’s Spoiler, für alle, die das Szenario „Tower of the Stargazer“ noch spielen wollen.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Das erste Problem, dass die Spieler überwinden mussten, war das Blitzgewitter außerhalb des Turmes. Im Szenario besteht nur eine geringe Chance, dass Spielfiguren vom Blitz getroffen werden, ich habe die Blitze aber als Gefahr gestaltet, die von den Spielern überwunden werden muss. Dies schafften die Abenteurer auch, allerdings wurde Gorak der Schwarze doch Opfer eines Blitzes. Aufgrund des Stresspolsters kam er aber mit der leichten Konsequenz „Geschockt“ davon.
Dunkelstern erwies sich als höflicher Attentäter und nutzte die Türklopfer der Eingangstür, so dass die Giftfalle nicht ausgelöst wurde.

Nachdem die Gruppe erfolgreich in den Turm eingedrungen war, blieb leider nur noch genug Spielzeit übrig, um zwei „harmlose“ Räume zu erkunden. Die Erkundung des dritten Zimmers steht für die nächste Sitzung an.
Für ein vorübergehendes Fazit haben wir noch nicht genug gespielt, aber es ließ sich gut an und ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Chruschtschow:
Hach, die bizarren Klassenmischungen von INMF. Wunderbar. :)

Daheon:

--- Zitat von: Chruschtschow am 12.01.2018 | 11:31 ---Hach, die bizarren Klassenmischungen von INMF. Wunderbar. :)

--- Ende Zitat ---

Ja, nicht wahr?  ;D

Hier lässt sich auch schon ein gravierender Unterschied zu OSR-Spielen feststellen. Sind dort SC erst mal unbeschriebene Papiere (für die sich erst ab der dritten Stufe die Namensfindung lohnt  ;)) sind bei Fate selbst in kurzer Zeit zusammengestellte Figuren schon recht interessant. In diesem Falle würde mich z.B. brennend interessieren, wie Andor, der barbarische Hexenmeister zum Piraten wurde, ob die Kultur der Katzenmenschen eher orientalisch oder Mantel-und-Degen-mäßig angehaucht ist, und ob die Minotauren grundsätzlich als eher intellektuelle Typen gelten. Hach, ich liebe das...

Daheon:
So, schon mal ein bisschen weitergespielt.

Obwohl auch diese Sitzung recht unterhaltsam war, komme ich schon mal zu dem Zwischenergebnis, dass eine 1 zu 1 Umsetzung von Old School Dungeon Crawls zwar möglich, aber nicht optimal ist. Obwohl OSR-Spiele und Fate ergebnisoffen orientiert sind, haben sie doch unterschiedliche Methoden, dies zu erreichen. Interessanterweise empfand ich als SL die natürlichen Begrenzungen, die ein Dungeon mit sich bringt, als sehr einschränkend, obwohl ich dieses Gefühl mit den "passenden" OSR Regeln nicht habe.
Es scheint sinnvoller, sich beim Nutzen von OSR Material zu überlegen, welches Ziel ein einzelner Raum, eine Begegnung, eine Falle und so weiter haben, und dies dann mit den Werkzeugen von Fate umzusetzen.

Der "Von-Raum-zu-Raum-Test" wird aber erst noch einmal weitergehen. Im Idealfall entstehen daraus genug Konsequenzen und Aspekte, um eine eigenständige Geschichte zu befeuern.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Andor der Barbar hat aus lauter Frust, noch keinen großen Schatz gefunden zu haben, eine der zu findenden Weinflaschen geköpft. Natürlich war das die mit giftigem Inhalt. Da ich die Figuren nicht sofort töten, sondern eher unter Druck setzen möchte, leidet er nun unter einer Vergiftung, die zwar nach einiger Zeit zum Tod führen kann, aber hoffentlich ist der Kampf gegen das Gift noch ein paar Szenen wert.
Dem gebannten Zauberer sind unsere Helden am Ende des Spielabends begegnet. Wenn sie diesen tatsächlich befreien, wird es zum Kampf kommen und ich weiß noch nicht, wie gefährlich dieser Gegner für die Abenteurer sein wird. Es kann also sein, dass er ebenfalls zum Inhalt weiterer Abenteuer wird.
Es bleibt also spannend. Zumindest für mich.  ;)

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