Autor Thema: Suche nach Rollenspiel-Cons mit Anti-Harassment-Policy - Diskussion  (Gelesen 47707 mal)

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Ucalegon

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Die "US-amerikanische Sitte" sind Anti-Harassment Policies für Rollenspielconventions oder reden wir hier noch über was anderes? Insofern: Losschwappen bitte!

Offline Chruschtschow

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@Megavolt:
Das wird dir umfassend keiner sagen können. Ja, ich kenne Fälle, meistens eher aus privaten Runden, aber durchaus auch auf Cons. Ich glaube nicht, dass es oft passiert.

Aber ich denke, dass es unterm Strich hilfreich ist, die Regeln mal zu erwähnen, dass bestimmte Dinge besonders sauer aufstoßen, sowie dass es Ansprechpartner dafür gibt. Wenn es einem oder einer Betroffenen hilft? Yay! Es geht ja beispielsweise bei uns auch um rassistische Übergriffe. Himmel, ich könnte mir vorstellen, dass ich Ziel einer Beschwerde werde, wenn ich den Evil Pulp Nazi in einer Runde als SL voll durchziehe. Aber dann soll sich doch bitte jeder durch die Richtlinie ermutigt fühlen, mir auf die Schulter zu tippen und zu sagen: "Das reicht jetzt aber." Ich weiß doch auch, dass die Gäule mit mir da manchmal durchgehen.
« Letzte Änderung: 3.01.2018 | 19:12 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline KhornedBeef

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Die "US-amerikanische Sitte" sind Anti-Harassment Policies für Rollenspielconventions oder reden wir hier noch über was anderes? Insofern: Losschwappen bitte!
Nein, ich meinte das, was ich danach so flappsig geschildert hatte: Selbsternannte Heugabelmobs und Lagerbildung. Auch in den USA nur vereinzelt, aber da ziemlich lautstark und übel.
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Offline Chruschtschow

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Bisher hatte ich den Eindruck, dass alle Dinge zu dem Thema in diesem Thread deutlich unter Heugabelniveau sind. Warum also die Sorge? Welche Äußerung erweckt den Eindruck bei dir, dass hier jemand auf einem Kreuzzug ist und hier jemandem "ungekämmte[r] Social Justice Warriors gegenüberstehen, die Lagerbildung fördern und jeden zum Masku erklären, der nicht jeden Verdacht mit der Todesstrafe ahnden will"? Falsche Beschuldigungen, beispielsweise das Vortäuschen einer Straftat sind ebenso wie der große Teil der schweren sexuellen Übergriffe meistens Taten, in denen sich Täter und Opfer schon vorher kannten.
« Letzte Änderung: 3.01.2018 | 20:10 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline KhornedBeef

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Bisher hatte ich den Eindruck, dass alle Dinge zu dem Thema in diesem Thread deutlich unter Heugabelniveau sind. Warum also die Sorge? Welche Äußerung erweckt den Eindruck bei dir, dass hier jemand auf einem Kreuzzug ist und hier jemandem "ungekämmte[r] Social Justice Warriors gegenüberstehen, die Lagerbildung fördern und jeden zum Masku erklären, der nicht jeden Verdacht mit der Todesstrafe ahnden will"? Falsche Beschuldigungen, beispielsweise das Vortäuschen einer Straftat sind ebenso wie der große Teil der schweren sexuellen Übergriffe meistens Taten, in denen sich Täter und Opfer schon vorher kannten.
Ja, das war eher so eine unbegründete Sorge. Hier im Thread sowieso nicht, auch sonst laufen in meinem Umfeld jetzt nicht solche Spinner herum.
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Romaal

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Ich finde das nicht OK, die "ungekämmten Social Justice Warriors" auf eine Stufe mit den Sexisten zu stellen. Unabhängig davon, ob man das gut finden will, dass manche Leute im Internet auf der Suche nach roten Ampeln sind (wenn man lang genug sucht, findet man eine), muss man hier doch einen wichtigen Unterschied betonen: Leute, die sich sexistisch verhalten, tun damit jemand anderem psychisch oder physisch etwas an - diesen Fakt kann man nicht wegdiskutieren. SJW (wenn man die so nennen möchte), wollen fordern vielleicht Verbote oder Gebote, aber diese Sachen tangieren erstmal niemanden physisch oder psychisch.

Offline Blechpirat

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Praktisch alles, was mit SJW zu tun hat, ist ein politisches und damit hier unerwünschtes Thema.
« Letzte Änderung: 3.01.2018 | 21:26 von Blechpirat »

Eulenspiegel

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Wenn also A zur Orga geht und sagt "Der B hat mich geschlagen"
und B gibt das sogar noch zu, sagt aber "trotz mehrerer Ermahnung, auch von Seiten meiner Freundin C hat er diese wiederholt angegrabscht",
sind wir hier noch nicht in Fällen von "indubio pro reo",
da müssen erst noch "Dubii" hinzukommen...
Dass B geschlagen hat, steht in diesem Fall außer Zweifel. Die Frage ist, warum er geschlagen hat.

1. Möglichkeit: Es war Notwehr (Notstand), um seine Freundin zu verteidigen.
2. Möglichkeit: Es war Selbstjustiz, weil seine Freundin belästigt wurde.
3. Möglichkeit: Es gab einen anderen Grund und die Sache mit der Freundin war eine Schutzbehauptung.

* Glaubt man dem Opfer und schmeißt den Täter raus, kann das evtl. unfair sein, weil Missverständnis oder gar eine falsche Beschuldigung
* Erwartet man vom Opfer große Beweise und arbeitet strikt nach Unschuldsvermutung, können Täter länger rumlaufen ohne Probleme zu bekommen

Als Orga MUSS man also quasi einen Standpunkt wählen in dem Wissen, dass man damit quasi automatisch das Risiko eingeht, Fehler zu machen. Entweder man läßt Belästiger rumlaufen oder man wirft evtl. harmlose Leute raus. Eine Lösung, die beides verhindert, existiert nicht. Die Frage ist, welche Richtung man wählen will.
1. In erstaunlich vielen Fällen hilft auch einfach reden. Häufig ist sich der Belästiger der Belästigung nicht bewusst.

2. Eine weitere Option ist beobachten: Wenn es keine Zeugen gibt, stellt man einen Helfer ab, der den Verdächtigen beobachtet.

Offline KhornedBeef

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Ich umschiffe mal das politische und bleibe allgemein ethisch.
Wenn ich jemanden Unrecht tue, und damit sein Leben zerstöre, kann das aus niederen oder proklamiert höchsten idealen geschehen, aber das Leben ist zerstört. Das kann man dann vergleichen. Das meinte ich.
Die Adjektive im konkreten Fall waren absichtlich so gewählt. Falls Morgenhygiene oder Frisur morgen für einen Schuldspruch reichen  sollten, will ich festhalten, dass ich mich satirisch dagegen gewandt habe, nicht dafür ausgesprochen.
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Online Edvard Elch

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Ich umschiffe mal das politische und bleibe allgemein ethisch.
Wenn ich jemanden Unrecht tue, und damit sein Leben zerstöre, kann das aus niederen oder proklamiert höchsten idealen geschehen, aber das Leben ist zerstört. Das kann man dann vergleichen. Das meinte ich.

Wenn ich jemanden zwanzig Jahre ins Gefängnis werfe, weil er/sie jemanden umgebracht hat, oder jemanden zwanzig Jahre ins Gefängnis werfe, weil er (absurde Wahl für Plakativität) Schwäbisch spricht, sitzen beide als Ergebnis im Gefängnis. Ergo sind beide Haftgründe vergleichbar. Ich hoffe, du stimmst mir zu, dass das Unsinn ist – Kontext ist für die ethische Bewertung von Handlungen wichtig.


1. In erstaunlich vielen Fällen hilft auch einfach reden. Häufig ist sich der Belästiger der Belästigung nicht bewusst.

2. Eine weitere Option ist beobachten: Wenn es keine Zeugen gibt, stellt man einen Helfer ab, der den Verdächtigen beobachtet.

Zu 1.: Ich habe nichts dagegen, Leuten nochmal ausführlich zu erklären, was genau das Problem ist. Je nachdem, was genau vorgefallen ist und wie einsichtig die Person sich dann zeigt (und auch, was die betroffene Person dazu sagt), kann man die Person immer noch temporär oder ganz von der Veranstaltung ausschließen. Tendenziell ist mir allerdings unabhängig von vorhandenem Problembewusstsein das Wohlergehen der betroffenen Person wichtiger als das der übergriffigen Person.

zu 2.: Das bringt tendenziell nichts. Menschen, die sich beobachtet fühlen, verhalten sich anders. Am Ende sagt man dann "Unter Beobachtung hat er/sie nix gemacht, also muss es wohl ne falsche Anschuldigung gewesen sein."
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Ich umschiffe mal das politische und bleibe allgemein ethisch.
Wenn ich jemanden Unrecht tue, und damit sein Leben zerstöre, kann das aus niederen oder proklamiert höchsten idealen geschehen, aber das Leben ist zerstört. Das kann man dann vergleichen. Das meinte ich.
Die Adjektive im konkreten Fall waren absichtlich so gewählt. Falls Morgenhygiene oder Frisur morgen für einen Schuldspruch reichen  sollten, will ich festhalten, dass ich mich satirisch dagegen gewandt habe, nicht dafür ausgesprochen.

Ob natürlich ein Con- oder sonstiger Veranstaltungsverweis sofort mit der Zerstörung des Lebens des so Verwiesenen gleichgesetzt werden kann, steht dann im Zweifelsfall noch mal auf einem ganz anderen Blatt...

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Also mal meine Beobachtung: in all den Jahren als V:Life-SL ... siehe oben. In all den Jahren, da ich immer auf 4 Cons der Region + Eurocon in FFM war: mitbekommen habe ich selten was. Quasi nie. Bewusst erinnere ich mich an eine Dame, die ziemlich auf Zoff aus war und sich wohl absichtlich in Gruppen begab in denen sie dann moralische Regeln bzgl. "Sexismus im Rollenspiel" vortragen konnte. Die hat sich auch - am selben Tag, nach mehreren Runden - bei den Veranstaltern beschwert, sie sei absichtlich sexuell belästigt worden. Da ich eine der betroffenen SLs war wurde ich vom veranstalter gefragt was los war. Ich hatte Warhammer Fantasy 1e geleitet und es war dark&gritty. Ihr Charakter hat In-Play ein paar dumme Sprüche abbekommen und eine paar SC sind in einen Puff gegangen. Das war - aus meiner Sicht - alles was man als "anstößig" hätte deuten können. Am Spieltisch hat sich die Dame Off-Play über die dummen Sprüche In-Play aufgeregt, woraufhin ich den Spielern geraten habe es ganz sein zu lassen. Als ich den Puff beschreiben musste, da einige Spieler dort Informationen einholen wollten ist sie wütend abgerauscht. Für mich war es damit getan, zumal noch weitere weibliche Spieler und/oder Charaktere am Tisch saßen, die keine Probleme hatten. Ich wurde aber persönlich von der Dame beschuldigt ihr persönlich gegenüber sexistisch/chauvinistisch gewesen zu sein, weshalb der Veranstalter mich ansprach; da er mich jedoch lange und gut kannte und ich auch meine Gruppe als Zeugen hatte wurde da nicht viel daraus. Ein persönliches Gespräch - um vermeindliche Mißverständnisse aus dem Weg zu räumen - wurde von ihr abgelehnt. Offensichtlich wollte sie, dass mir gegenüber ein Platzverweis ausgesprochen werden sollte, was nicht erfolgte.
Das gleiche hat sie an dem Abend noch bei zwei weiteren Runden abgezogen, wobei sie sich jeweils eher "düstere" bzw. "dark" Fantasy-Runden ausgesucht hat. Nach dem dritten Vorfall wurde sie von der Orga gebeten die CON zu verlassen.

Wie gesagt: das zu meinen persönlichen Erfahrungen ... und das war Ende der 90er. heutzutage hätte ich halt die Befürchtung, dass das Ganze ganz anders ausgehen würde, ja möglicherweiße damit enden würde, dass ich rausgeschmissen würde ... der Zeitgeist ist halt ein anderer. Meines Erachtens würde man heute erst einmal davon ausgehen, dass die Dame im recht ist, bzw. man hätte zu viel Angst, dass es negativ-publicity gäbe, wenn man nicht pro "vermeindliches Opfer" reagieren würde. Mag sein, dass ich mich täusche, aber so sehe ich den Zeitgeist. Weswegen ich dann auch immer wieder betone: schwieriges Thema.
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Ob natürlich ein Con- oder sonstiger Veranstaltungsverweis sofort mit der Zerstörung des Lebens des so Verwiesenen gleichgesetzt werden kann, steht dann im Zweifelsfall noch mal auf einem ganz anderen Blatt...

Ein Kollege wurde von einer Schülerin angezeigt, er habe sie sexuell belästigt. Erst vor Gericht - nachdem ihre ganze Klasse gegen sie ausgesagt hatte - gestand sie ein, dass nichts gewesen war, dass es nur um ihre Benotung ging. Der Ruf des Kollegen war ruiniert, beinahe hätte es ihn die Ehe gekostet und letztlich musste er - da sich die Leute im Kaff nach wie vor dazu erdreisteten ihn als den Perversen zu beschimpfen und die Schulleitung immer wieder Druck von erschreckten Eltern bekam [obwohl er erwiesen unschuldig/falsch beschuldigt war]) den schulort wechseln und eine Schule 80km zu seinem Wohnort wählen ... eine CON ist nochmal was anderes, aber ja: eine falsche Beschuldigung kann jemandem das Leben (nahezu) zerstören. und der Kollege hatte echt Glück, dass keiner ihrer MitschülerInnen ihre Lüge unterstützt hat!
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Ein Kollege wurde von einer Schülerin angezeigt, er habe sie sexuell belästigt. Erst vor Gericht - nachdem ihre ganze Klasse gegen sie ausgesagt hatte - gestand sie ein, dass nichts gewesen war, dass es nur um ihre Benotung ging. Der Ruf des Kollegen war ruiniert, beinahe hätte es ihn die Ehe gekostet und letztlich musste er - da sich die Leute im Kaff nach wie vor dazu erdreisteten ihn als den Perversen zu beschimpfen und die Schulleitung immer wieder Druck von erschreckten Eltern bekam [obwohl er erwiesen unschuldig/falsch beschuldigt war]) den schulort wechseln und eine Schule 80km zu seinem Wohnort wählen ... eine CON ist nochmal was anderes, aber ja: eine falsche Beschuldigung kann jemandem das Leben (nahezu) zerstören. und der Kollege hatte echt Glück, dass keiner ihrer MitschülerInnen ihre Lüge unterstützt hat!

Entschuldigung, aber was genau hat das jetzt mit dem Thema zu tun? Was möchtest du mit dieser Anekdote, die nichts mit AHP ode Rollenspielcons zu tun hat, aussagen? Welche Handlungsmaxime bezüglich Belästigung/Diskriminierung/Rassismus/sexualisierter Gewalt leitest du aus dieser Anekdote für die Organisatoren von Rollenspielcons ab?
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Offline Archoangel

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Letzter Satz.

Verbesser mich: vorletzter Satz.
« Letzte Änderung: 4.01.2018 | 01:12 von Archoangel »
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Offline Archoangel

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Oder genauer: aus der Geschichte kannst du ableiten, wie es möglich wäre das Leben von jemandem zu zerstören. Und genau das war die Frage. Aber das wusstest du vermutlich bereits als du deinen Post gesetzt hast. Zumindest könntest du deinen Post unter fast der Hälfte der Postings dieses Threads setzen, hast dich aber nicht dafür entschieden, jedoch hast du dich eben für diesen meinen Post entschieden. Warum?
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Eulenspiegel

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Die Haftgründe sind unterschiedlich. Aber je nach Gefängnis sind die Haftbedingungen identisch.

Zitat
zu 2.: Das bringt tendenziell nichts. Menschen, die sich beobachtet fühlen, verhalten sich anders. Am Ende sagt man dann "Unter Beobachtung hat er/sie nix gemacht, also muss es wohl ne falsche Anschuldigung gewesen sein."
Es geht nicht darum, dass sich die Person beobachtet fühlt. Es geht darum, dass die Person beobachtet wird.

Ansonsten: Wenn das Gefühl der Beobachtung dazu führt, dass Personen nicht belästigen, einfach das Gefühl der Beobachtung vermitteln. Schon wird keiner mehr belästigt.

Offline Lichtschwerttänzer

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Vielleicht hilft es ja auch, sich mal bewusst zu machen, dass es bei praktisch allen Veranstaltungen Codes of Conduct gibt, und dass da immer weite Interpretationspielräume und selten klare Sachlagen vorliegen. Wenn jemand bei mir auf einer Party auf den Couchtisch pisst, fliegt er raus, auch ohne, dass ich das vorher öffentlich so angekündigt habe.
Ich würde den Notarzt rufen


2. Eine weitere Option ist beobachten: Wenn es keine Zeugen gibt, stellt man einen Helfer ab, der den Verdächtigen beobachtet.
Na den Con möchte ich sehen, der das stemmen kann
Das ist korrekt.
Allerdings sehe ich auch in Deutschland keine Handhabe für die Rückforderung von Reisekosten, Verpflegungskosten oder anderweitiger Belastungen für den Fall das eine Veranstaltung ausfällt oder das man der Veranstaltung, auf Basis des Hausrechts, verwiesen wird.
 
Auch wenn der Verweis zu Unrecht getätigt wird?

Worum es mir auch ging, war die Tatsache der Eintrittspreis bei Cons kann im Vergleich zum Gesamtaufwand irrelevant sein.
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Chruschtschow

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@Archoangel:
Dein Beispiel ist doch genau der für Cons irrelevante Fall, der hier schon x Mal angesprochen wurde. Die falsche Anschuldigung erfolgt, nachdem schon ein Beziehung zwischen den einzelnen Personen besteht. Wir sehen auf Cons doch was völlig anderes. Und in den Kontext sind Falschanschuldigungen im Allgemeinen Quatsch. Menschen wollen mit Falschanschuldigungen was bezwecken. Das macht üblicherweise nicht so mal eben nebenher.
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Offline Grimtooth's Little Sister

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Wie verbreitet ist denn Harassment auf irgendwelchen Cons? Hat da jemand Erfahrungswerte? Und gehts bei sowas in erster Linie um mit Met vollgedieselte Larper, die sich aggressiv streiten oder was ist da andernfalls die Hauptproblemgruppe?

Die Frage ist ernst gemeint, ich kann mir das nicht so richtig vorstellen und kenne mich nicht aus.

Dazu müsste man sich wieder erstmal einigen, wo Belästigung anfängt. Mich z.B. stören sexistische Witze etc gar nicht, die mach ich selber, je dämlicher desto lach, wie meine Nichte so schön sagt. Schließlich sind die ja meist absichtlich total überzogen. Anderssieht das bei Sprüchen aus, die man als ernst gemeint sehen kann. Ich kann aber auch nachvollziehen dass die blonde Mitspielerin keine Blondinenwitze mehr hören mag und das schon als sexistische Anmache betrachtet.

Als SL ist das dann einfach - diese Witze unterlassen oder die Leute sind raus aus meiner Runde. Ansonsten sehe ich aber nicht, dass man wegen derartiger Witze viel tun kann. Ausser vielleicht, der Witzemacher rennt damit der blonden Spielerin die ganze Con über hinterher.

Bei Berührungen ist das auch so eine Sache. Heutzutage kann man sich nicht mal mehr trauen, jemandem die Hand auf die Schulter zu legen. Ich bin jetzt eh nicht so der Berührungstyp, habe aber jemand in der weiteren Bekanntschaft, der dauernd die Leute anfasst. Der Mann ist leicht behindert aber nicht doof, deswegen denken dann einige, dass er ihnen an die Pelle will. Klar, erlässt die Leute in Ruhe wenn sie nicht angefasst werden wollen, aber zuerst einmal geht er immer von aus dass alle umarmt und getätschelt werden wollen wie erselbst auch. Das gab schon hier und da Ärger.

Dann gibts da noch die Frauen (und sicher auch Männer), die von bestimmten Leuten Aufmerksamkeit wollen - "der hat mir gar nicht auf die Titten geguckt" ist so ein Zitat welches mir von einer FedCon hängen geblieben ist - aber wenn halt jemand guckt, den sie nicht interessant finden, ist es dann Belästigung.

Deswegen ist die Frage, wie oft das passiert immer von abhängig, wen man fragt. Mir ist sowas eben noch nie aufgefallen, von besagten Blondinenwitzen mal abgesehen, die ich nicht so recht dazuzähle. Ich hab auch noch nie andere Arten von Diskriminierung aud deutschen Cons mitbekommen. In London schon mal.

Auch auf der Messe in Essen, wenn mans genau nimmt, allerdings war der besagte Herr total betrunken dank deutsches Bier nicht vertragen.
Fliegen bei einem Scientologen im Schampusglas - wenn Insekten in Sekten in Sekt enden.

"Fallschirmspringen ist in SR 4 von Konstitution abhängig. Könnte dazu jemand der sich mit Fallschirmspringen auskennt was sagen insbesondere welches Attribute er dafür für das Passende halten würde ? So im Realen Rahmen ."-Supersöldner
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Achamanian

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Ich halte mich hier ab jetzt raus. Wir sind von dem Thema der AHP inzwischen zu diffusen Ängsten dazu gelangt, was Falschbeschuldigungen anrichten können. Das ganze noch gewürzt mit politischen Kampfbegriffen wie SJW. Nee, keine Lust darauf.

Offline Grimtooth's Little Sister

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Und in den Kontext sind Falschanschuldigungen im Allgemeinen Quatsch. Menschen wollen mit Falschanschuldigungen was bezwecken. Das macht üblicherweise nicht so mal eben nebenher.

Naja ich weiß nicht. Mich hat auch mal eine Person, die ich überhaupt nicht kannte, vielleicht auf der Con mal gesehen habe (bin Gesichtsblind) morgends angemacht, was ich denn mit... ich weiß echt nicht mehr, was es war... jedenfalls irgendwas von ihren Sachen gewollt hätte. Angeblich hatte sie Zeugen, die gesehen hatten, dass ich sie bestohlen hatte - wobei sie interessanterweise um was es auch immer gegangen war noch in ihrem Besitz hatte (irgendein LARP-Zeugs). Ich hab die Sache als Missverständnis abgetan und erst Monate später mitbekommen, dass sie in verschiedenen Mailinglisten und Foren meinen echten Namen und meine Adresse sowie einige andere private Dinge und Lügen rumposaunt und mich als Dieb hingestellt hat. Keine Ahnung, wo sie meine Infos her hatte - interessanterweise hatte sie meinen Charakternamen aus dem Spiel aber völlig verkehrt. Da die Frau aber wohl mal nen Fanfilm gemacht hatte und nen eigenen kleinen Fanclub hatte (das hatte sie wohl auch immer wieder betont), haben ihr recht viele Leute geglaubt.

Dummerweise habe ich wegen diesem Quatsch später keinen Job bekommen, da wohl dieser Mist immer noch auftaucht, wenn man im Netz nach mir sucht. Deswegen bräuchte ich es auch heute gar nicht mehr versuchen.

Also glaube ich nicht, dass es viel braucht, um jemanden zu ruinieren. Und auch nicht, dass es Leute groß interessiert, was mit Leuten passiert, denen sie was Falsches vorwerfen, egal ob das nun aus Geltungsbedürfnis oder Überempfindlichkeit passiert.
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Offline Infernal Teddy

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Yeah, auch.
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Teddy sucht Mage

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Die Frage war, wie man im Rahmen eines Codes of Conduct auf einer Con (und dem eventuelen Ausschluss von der Veranstaltung) jemandes Leben zerstören kann. Dein Beispiel war ein Lehrer, der von einer Schülerin im schulischen Rahmen angezeigt wurde. Meinen Post habe ich unter deinen gesetzt, weil der in meinen Augen eklatant weiter am Thema vorbei geht als das meiste hier im Thread.
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