Das Thema ist ... sehr sehr schwierig. Und muss mit sehr viel Fingerspitzengefühl behandelt werden. Über die Polarisierung in unserer Welt und den gesellschaftlichen Riss wurde ja schon an anderer Stelle ausführlich geschrieben und dieses Thema führt natürlich zwangsläufig auch zu genau diesen Themen, zu Mauern in Köpfen und zu Grenzüberschreitungen.
Was mir persönlich mißfällt/ mißfallen würde wäre eine überproportionale Darstellung gerade in Regelwerken. Nach meiner Erfahrungsdimension ist die Mehrheit der Rollenspieler in Deutschland weiß und heterosexuell veranlagt und zumindest christlich geprägt. Wenn nun Produkte überproportional Charakter und Bilder beinhalten würden, die dem nicht entsprächen, würde ich persönlich - das gebe ich gerne zu (auch wenn es gleich einen Aufschrei geben wird) diese Produkte meiden: sie entsprächen nicht mehr meiner Lebensrealität.
Wohlgemerkt: ich bin ein absoltur Befürworter jeglicher Form vom Gleichberechtigung und lehne jegliche Form der Benachteiligung ab. Jegliche. Weshalb ich auch keine Probleme mit diversen Wahlergebnissen habe (nur zum Beispiel und um meinen Standpunkt klar zu machen). Es mag nicht meine Meinung sein, aber es ist eben die Meinung anderer, die ich genauso respektiere, wie ich auch möchte, dass ich/meine Meinung behandelt werden soll. Ja - ich trete sogar für Rechte von Menschen ein, die meine Rechte beschneiden würden. Ist halt so.
Dragonage, welches hier als Beispiel genannt wurde, ist hier - für meinen Geschmack - genau das, was mir so vorschwebt. Ein PC-Spiel bei dem ich als default einen homosexuellen Charakter spielen müsste würde ich mir hingegen nicht kaufen und - tötet mich - ich würde meinen Kindern das Spiel auch verbieten. Mit 18 können sie machen was sie wollen, vorher nicht. Leider ist das etwas was aber manche Leute einfordern.
Ebenso verhielte es sich mit einem Rollenspielprodukt: selbst wenn man eher progressiv-linksgerichtete Studien zum Thema aufruft kommt auf ca. 7,5% LGBT-Menschen in Deutschland (um mal ein Beispiel zu nennen). Wenn also in Zukunft die Charaktere in Rollenspielen zuca. einem Zwölftel nicht aus heterosexuellen Personen bestünde, so hätte ich damit keine weiteren Probleme: es taucht halt mal ein schwuler Paladin, mal eine lesbische Priesterin, mal ein Bisexueller Elf und selten eine Frau auf, die sich eigentlich als Mann definiert. Granted. Ach - lass es jeden 10. Charakter sein ... ist auch noch O.K.
Wenn diese Bevölkerungsgruppe plötzlich aber überproportional vertreten wird. Jeder 6. , jeder 4. , jeder 2. Charakter ... dann wittere ich eine politische Agenda und billige psychologische Tricks, die mir eine falsche Realität vorgaukeln wollen um anderen das Bewusstsein zu manipulieren. Das möchte ich so sehr nicht, dass ich bereit wäre dagegen anzukämpfen. Was mich eventuell - das will ich gar nicht ausschließen - am ende noch politisch radikalisieren würde, was wiederum das genaue Gegenteil der ursprünglichen Intention wäre.
Und das deshalb muss ein solches Thema mit äußerster Vorsicht behandelt werden, sonst werden ruck-zuck Menschen ausgegrenzt um andere zu inkludieren. Thema verfehlt. Setzen 6.