Autor Thema: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen  (Gelesen 44858 mal)

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Offline Deviant

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #275 am: 8.01.2018 | 19:20 »
Hm,  irgendwie find ich das Ganze gerade etwas arg konstruiert.  Klar, kann ich XY einbauen.  Jetzt kommt mir die Frage: Warum sollte ich? Um irgendwelchen soziopolitischen Zielsetzungen zu genügen?

Ich wüsste im Allgemeinen nicht warum.

Wenn es spielerischen Mehrwert hat, können wir drüber reden. Aber sonst?
...und wenn sie nicht gestorben sind, dann geht und ändert das!

Offline Aendymion

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #276 am: 8.01.2018 | 19:38 »
Hm,  irgendwie find ich das Ganze gerade etwas arg konstruiert.  Klar, kann ich XY einbauen.  Jetzt kommt mir die Frage: Warum sollte ich? Um irgendwelchen soziopolitischen Zielsetzungen zu genügen?

Ich wüsste im Allgemeinen nicht warum.

Dann tu es doch einfach nicht ;) Wer was davon hätte, dass es doch tust, habe ich ja erläutert. Findest du nicht notwendig? Dann lass es einfach. Ich habe zu keinem Zeitpunkt geschrieben: Wer meinem Aufruf nicht folgt, ist XYZ...

Ich mache es, weil ich es selbst als wertschätzend erlebe. Und ich mir vorstellen kann, dass es anderen Menschen ähnlich geht. Aber ich merke schon, dass sich viele dadurch angegriffen fühlen. Warum einen das Vorhandensein von etwas, das nicht der eigenen Lebensrealität entspricht, aber niemandes Menschenrechte verletzt (bevor hier wieder das Pedo-Beispiel kommt!), so stört, dass er nichts damit zu tun haben will, kann ich aber nicht verstehen.

Offline Crimson King

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #277 am: 8.01.2018 | 19:43 »
Wenn es spielerischen Mehrwert hat, können wir drüber reden. Aber sonst?

Grundsätzlich führt mehr Diversität zwangsläufig zu mehr möglichen Plots. Dieser Aspekt wird irrelevant, wenn die neuen Plotlemente nicht verwendet werden. Auf der Gegenseite steht potenziell, dass mehr Diversität oder zumindest bestimmte Diversitätsaspekte gegen die Settingplausiblität verstoßen.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
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J.W. von Goethe

Offline Rhylthar

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #278 am: 8.01.2018 | 19:45 »
Du hast es noch nicht begriffen, oder?

Es stört niemanden. Manche wollen es nur nicht auf den Sockel gestellt sehen, weil es ihnen das, im Kontext des Rollenspiels, nicht wert ist bzw. keinen Mehrwert bringt.

Nochmal:
Da ist ein homosexueller Polizist, verheiratet. --> Super. Kein Problem.
"Wieso ist da denn nicht mal ein homosexueller Polizist bei Dir? Hmm..".--> Sehe ich keinen Sinn oder Mehrwert.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Irian

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #279 am: 8.01.2018 | 19:48 »
Warum? Das ist so eine interessante Frage...

Zunächst mal: Nicht wegen erzieherischer Ansprüche. Ich hab zu viele Macken, als dass ich mich als Spielleiter auch noch für die Erziehung anderer Leute zuständig fühlen können. Wenn jemand sich sozial weiterbilden will, findet der- oder diejenige bestimmt irgendwo anders tolle Möglichkeiten dafür. Und obwohl es durchaus mal passieren kann, dass ich was beim RPG "lerne" oder neue Gedanken in mein Hirn kriechen, ist das jetzt nicht der Grund, warum ich Rollenspiel betreibe - ich spiele, weil es Spaß macht, unterhaltsam ist.

Warum also? Da muß man natürlich zwei Dinge unterschieden:

Zum einen, warum Diversität in einem Setting? Nun, sofern es das Setting unterstützt, also z.B. "New York, 2010", ist das für mich keine Frage: Weil es interessanter ist, als wenn alle Leute weiße Kerle in Anzug mit schwarzen Haaren wären. Wir beschreiben verschiedene Klamotte, Haarfarbe, Kleidung, Job, etc. -  verschiedenste Charakteristika, also warum auch nicht die ganzen anderen variablen Sachen? Das bedeutet nicht, dass man es quasi jedem unter die Nase reiben muß - bei 99% der NSCs wird nie jemand wissen (oder sich dafür interessieren), auf welches Geschlecht der- oder diejenige nun steht. Aber wenn es sich anbietet, weil z.B. ein Paar eine Rolle spielt, finde ich es durchaus interessant und abwechslungsreich, wenn das halt - im Rahmen der Setting-Möglichkeiten - mal nicht Mann/Frau sind. Das kommt natürlich auf's Setting stark an: In manchen Settings taugen halt Menschen mit anderer Hautfarbe nur als Exot, den man nicht als völlig "normal" beschreiben kann, weil er eben in diesem Setting ein Exot IST. Ein weißer im Japan des Jahres 1300 wird kaum der typische Bäcker von nebenan sein, er wäre per Definition ein extremer Exot. Und mit extremen Exoten wäre ich vorsichtig, weil da "interessant" leicht in "überladen" abdriftet - ein Afrikaner KÖNNTE theoretisch irgendwie in diesem Bauerndorf in Mitteleuropa 1400 leben... Aber das bedeutet nicht, dass es eine super Idee ist, das zu machen. Und, wie gesagt, es sollte im Rahmen des Setting-sinnvollen liegen. Selbst in New York sind nicht 90% der Paare schwul, sondern auch da sind sie eine Minderheit, es wäre also unsinnig, plötzlich JEDES Paar als schwul zu beschreiben.
Wieso sollte ich mein Setting auf einen Bruchteil der Möglichkeiten des Settings reduzieren? Da greife ich doch lieber in die Vollen und nutze jede Möglichkeit, die mir das Setting so bietet. Letzten Endes führt das doch auch zu wesentlich mehr Möglichkeiten, weil eben z.B. die Schwulenszene in New York 2010 ein völlig anderer Background für ein Abenteuer ist als die nächste typische Hetereo-Disko.

Zum anderen, warum mag ich Settings, die weitab meiner Lebensrealität liegen? Ähnlicher Grund, es ist interessant. Wenn ich eine Welt voller hetereosexueller weißer Leute will, brauche ich dafür auch in Berlin nur vor die Türe treten - oder 90% der aktuellen Bücher lesen. Dementsprechend finde ich es durchaus interessant und spassig, auch mal ganz andere Settings zu sehen. Zum Beispiel hatte ich neulich ein Buch in der Hand, über eine ferne Zukunft, wo Geschlecht wenig Rolle spielt und weibliche Bezeichnungen normal sind. Hat mich dann rein storymäßig nicht überzeugt, aber es war durchaus mal was anderes und ein interessanter Gedanke. Mir ist natürlich klar, dass da auch ein bestimmer sozialer Anspruch dahinter steckt - aber für mich ist das erstmal nur was neues, interessant, abwechslungsreich. Ich muß mir davon keine tollen neuen Erkenntnisse erhoffen. Nur mal was neues für die Unterhaltung.

Für mich geht es einfach darum, dass die Welten in sich bunt sind und viele Möglichkeiten haben. Ich sehe keinen Grund, mich auf Teile davon zu beschränken, selbst wenn das Bunte dann nur ein wenig Farbe ist und keine Metapher mit tiefem sozialen Anspruch. Wenn jeder so davon überzeugt ist, dass unwichtige Attribute einfach vereinheitlicht werden können - warum sind nicht alle eure NSCs schwarzhaarig? Ist kein wesentliches Merkmal, hat idR absolut null Einfluß auf das Spiel... Aber trotzdem wird doch im Regelfall öfters mal ein NSC eine Haarfarbe haben - und dann sogar auch mal nicht-schwarz. Klar, weil es ein wenig uninteressanter wäre. Wir wollen doch die Spieler in ein Setting reinziehen, beschreiben Gerüchte, Tastgefühle, etc. um da eine Immersion hinzubekommen. Nur bei Menschen soll man dann plötzlich die Bremse ziehen und sagen "Noch ein weißer Typ. Es gibt nichts zu sehen. Gehen sie weiter."?

Aber wer das nicht will? Have fun. Solange eure Spieler es mögen, scheint es für euch das richtige zu sein.
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

Ucalegon

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #280 am: 8.01.2018 | 19:52 »
Hm,  irgendwie find ich das Ganze gerade etwas arg konstruiert.  Klar, kann ich XY einbauen.  Jetzt kommt mir die Frage: Warum sollte ich?

Um mal eine ganz konkrete Begründung aus einem Rollenspiel zu nennen, das genau das macht - besonders interessant, weil es sich nicht um ein spezifisches "minority setting"  handelt (wie etwa Night Witches, wo man ausschließlich die Nachthexen spielt oder Dream askew als "game about and for queers"), sondern im Gegenteil um ein - wenn man so will - ganz traditionelles Franchise.

In Lovecraftesque findet sich der folgende Absatz:
Zitat
Witnesses in Lovecraft’s work take on variety of forms, although they
are often professionals such as Professor Armitage in ‘The Dunwich
Horror’, Dr William Dyer in At the Mountains of Madness, or the Surveyor
from Boston in ‘The Color Out of Space’. However they can
be as simple as the unnamed neighbour in ‘Cool Air’ or a student
on a tour of New England in ‘The Shadow Over Innsmouth’. Lovecraft’s
Witnesses are always male and white as a default. When creating
your Witness consider challenging that default. I promise it will
give you access to more ideas and fresh stories.

In diesem Geist sind dann auch die vorgefertigten Szenarios in Lovecraftesque geschrieben. Ein schwuler Ex-Soldat als Hauptfigur. Eine alleinerziehende Mutter ...

Dazu enthält das Buch zwei längere Artikel, die Vorschläge zum sensiblen Umgang mit Rassismus und psychischen Erkrankungen machen.

Für mich ist das ein konkreter Mehrwert an neuen, spannenden Perspektiven.

Ein anderes traditionelles Rollenspielgenre, dem auf diese Art und Weise neue Perspektiven gegeben wurden, ist die "political urban fantasy" in Urban Shadows. Ich bin sicher man findet noch mehr Beispiele.

Pyromancer

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #281 am: 8.01.2018 | 19:53 »
...
Nur bei Menschen soll man dann plötzlich die Bremse ziehen und sagen "Noch ein weißer Typ. Es gibt nichts zu sehen. Gehen sie weiter."?

Aber wer das nicht will? Have fun. Solange eure Spieler es mögen, scheint es für euch das richtige zu sein.

Strohmann.

Offline Deviant

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #282 am: 8.01.2018 | 19:55 »
Wenn es mir spielerischen Mehrwert bringt ist das vollkommen ok. Und darum geht es.


Wenn bestimmte Dinge der Glaubwürdigkeit des Settings helfen, oder einfach den Spielspaß steigern, dann sehe ich einen Sinn darin. Wenn das nicht der Fall ist, dann nicht.  Da fühle ich mich auch nicht angegriffen. Fühlst du dich denn angegriffen, dass anderen das weitgehend gleichgültig ist?

@ Crimson King
Das ist doch wenigstens mal eine Antwort.

Jetzt ist meine Frage, welche wirklichen Plotmöglichkeiten entstehen dadurch, die es nicht auch ohne gäbe.
Der erwähnte schwule Partner  - wo ist jetzt der Unterschied zum Sohn/Eheweib/Haustier/Whatever
Was kann ich daraus machen, was sonst nicht auch gehen würde?

Also mir fallen Möglichkeiten ein, etwas entsprechendes zu konstruieren.
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #283 am: 8.01.2018 | 20:04 »
Aber ich merke schon, dass sich viele dadurch angegriffen fühlen.
Wer?

Von der Frage mal ganz abgesehen, warum ich ein freiwilliges Spiel als Erziehungsinstrument benutzen  sollte bzw. dürfte?
Zum Erziehen meiner Mitspieler fehlt mir nämlich jedwede Legitimation.
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Archoangel

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #284 am: 8.01.2018 | 20:13 »
Dann tu es doch einfach nicht ;) Wer was davon hätte, dass es doch tust, habe ich ja erläutert. Findest du nicht notwendig? Dann lass es einfach. Ich habe zu keinem Zeitpunkt geschrieben: Wer meinem Aufruf nicht folgt, ist XYZ...

Ich mache es, weil ich es selbst als wertschätzend erlebe.

Bis hierhin: super.

Zitat
Und ich mir vorstellen kann, dass es anderen Menschen ähnlich geht. Aber ich merke schon, dass sich viele dadurch angegriffen fühlen.

Bis hierhin: Vermutung.

Zitat
Warum einen das Vorhandensein von etwas, das nicht der eigenen Lebensrealität entspricht, aber niemandes Menschenrechte verletzt

Unterstellung.

Zitat
(bevor hier wieder das Pedo-Beispiel kommt!),

Bösartige Unterstellung/Seitenhieb bzgl. bereits eindeutig geklärten Sachverhalts.

Zitat
so stört, dass er nichts damit zu tun haben will, kann ich aber nicht verstehen.

Grobe Unterstellung, ohne Beispiel. Strohmann. Sozial-politische Agenda.
4E Archoangel - Love me or leave me!

Methuselah-School GM

Ideologie ist der Versuch, den Straßenzustand durch Aufstellung neuer Wegweiser zu verbessern.

Offline Maarzan

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #285 am: 8.01.2018 | 20:20 »
Hm,  irgendwie find ich das Ganze gerade etwas arg konstruiert.  Klar, kann ich XY einbauen.  Jetzt kommt mir die Frage: Warum sollte ich? Um irgendwelchen soziopolitischen Zielsetzungen zu genügen?

Ich wüsste im Allgemeinen nicht warum.

Wenn es spielerischen Mehrwert hat, können wir drüber reden. Aber sonst?

Es gibt Spieltypen, wo das "warum sollte ich" positiv beantwortet werden kann und welche, wo es keinen Anlass für "sollen" gibt. Wer persönlich doch einen Grund sieht, kann es trotzdem machen - solange es eben keinen anderen dabei unangemessen beeinträchtigt. Wenn da politische Agenda gestopft werden soll, wird es in der Regel alle außer Leute, die man nicht mehr überzeugen muss, stören.

Für mich persönlich beantworte ich das damit:
Weil ich versuche möglichst "intensive" detailreiche und authentisch wirkende Welten zu erschaffen und dazu eben auch jetzt z.B. andere sexuelle Orientierungen und nach Möglichkeit diverse kulturelle Lösungen zu diesen Fragen gehören. Aus den Unterschieden entstehen dann ggf. wieder mögliche Konflikte, die man beleuchten kann, aber nicht zwingend muss - und wenn  mit informierten und willigen Mitspielern! Als Hintergrundrauschen gehört authentische Diversitat aber genauso dazu wie die 3 Sorten Hartwurst. Unauthentische Diversität ist wie wenn sich jetzt plötzlich alles um Hartwurst dreht und alle andere Nahrung seltsam selten ist und Kuchen ja soo schädlich... .

Dazu erweitert es die Basis möglicher Mitspieler, wenn du zu möglichst vielen Dingen "ja" sagen kannst.
Des weiteren erleichtert es den Einstieg für Neulinge oder eher weniger hintergrundsaffiner Spieler, wenn man sie einen Charakter spielen lassen kann, der nicht allzu weit von der Weltanschauung moderner Menschen entfernt ist.

Aber am Ende ist es genauso eine Abwägung wie zwischen z.B. Spielstilen: irgendwann ist Schluss mit rumbiegen, weil es sonst anderen Spieler nun in Relation weniger Spaß machen würde bzw. der SL dass dann auch konsistent und logisch umsetzen können muss. 
Für mich gehört dann dazu, dass diese Elemente dann für mich auch innerhalb des Settings so zusammen passen und die sauber arbeitende "Weltmaschine" bilden können, die ich erkunden will, inklusive der abgeleiteten Folgen und Konflikte daraus.
Und die entsprechen eben seltenst flächendeckend dem PC-Lilalauneland (aber auch nicht dem ich-fick-dich-jetzt- ganz-dramatisch-für-die-story etc) .
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Crimson King

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #286 am: 8.01.2018 | 20:37 »
Dann tu es doch einfach nicht ;) Wer was davon hätte, dass es doch tust, habe ich ja erläutert. Findest du nicht notwendig? Dann lass es einfach. Ich habe zu keinem Zeitpunkt geschrieben: Wer meinem Aufruf nicht folgt, ist XYZ...

Ich mache es, weil ich es selbst als wertschätzend erlebe. Und ich mir vorstellen kann, dass es anderen Menschen ähnlich geht. Aber ich merke schon, dass sich viele dadurch angegriffen fühlen. Warum einen das Vorhandensein von etwas, das nicht der eigenen Lebensrealität entspricht, aber niemandes Menschenrechte verletzt (bevor hier wieder das Pedo-Beispiel kommt!), so stört, dass er nichts damit zu tun haben will, kann ich aber nicht verstehen.

Also, Aendymion, besonders konstruktiv diskutierst du hier auch nicht. Wohlwollendes Lesen sollte ja in beide Richtungen funktionieren. Die wenigsten hier dürften sich durch mehr Diversität im Rollenspiel gestört fühlen. Für viele bietet das aber auch keinen erkennbaren Mehrwert, also sehen sie keinen Änderungsbedarf, denn Änderungen bedeuten Aufwand, dem aus ihrer Sicht kein Nutzen entgegen steht.
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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #287 am: 8.01.2018 | 20:45 »
Jetzt ist meine Frage, welche wirklichen Plotmöglichkeiten entstehen dadurch, die es nicht auch ohne gäbe.
Ich fürchte Du missverstehst. Es geht da weniger um generelle Plotmöglichkeiten, sondern solche Diversität kann zu mehr möglichen Plots für die spezifischen Charaktere führen.
Ich habe als Beispiel einen Fuchsfeeblütigen Ritter und Merinita-Magier (Magier, die viel mit Feen zu tun haben) bei Ars Magica, der schwul ist. Da Ars Magica im Mittelalter spielt, hält er seine Sexuelle Präferenz im Geheimen. Er hatte schon frühzeitig Bücher um die Artussage gelesen und solche Ritter waren schon immer sein Traumjob (das war sogar schon bevor ich auf die Idee mit der Homosexualität kam. Der Charakter wurde schon als 4 oder 5 jähriges Kind an mich abgegeben). Er musste also, um dieses Ideal eines Ritters auch nach Aussen zu genügen, eine Fassade aufbauen. Das hatte schon zu zwei kleinen Szenen geführt, bei denen er ein Techtelmechtel mit einem anderen Mann hatte und dann darauf achten musste, dass das nicht aufflog.(Lief eher neben den eigentlichen Plots) Jetzt ist es so, dass die Feenländer bei Ars Magica alle feste Regeln haben. Irgendwann hat er gemerkt, dass man diese festen Regeln auch zum eigenen Nutzen verfolgen kann. Zu einem ehrbaren und standesgemässen Feenritter gehört es natürlich dazu eine Prinzessin zu retten und sie danach zu heiraten. Also gesagt getan. Prinzessin gerettet und dann geheiratet. Prinzessin super glücklich. Feenritter glücklich über den Ehrenanstieg. Da der Feenritter natürlich nicht in dem Feenland, aus dem die Prinzessin kommt, verweilen wollte, hatte er sie mitgenommen. Solange er sie aus vollem Herzen liebt, ist das auch kein Problem. Leider hatte er das nicht geschafft und so starb seine Frau nachdem sie ein Kind geboren hatte an Gram. Im Prinzip bekam der Feenritter dadurch einen Fluch ab: Er würde sein eigenes Kind nur noch als Missgestalt sehen, obwohl es für die Anderen ein völlig normales Kind ist.
Das alles könnte man sicherlich auch ohne Homosexualität zusammen zimmern.
Aber ich wäre ohne die Homosexualität niemals auf die Idee mit der Ritterfassade gekommen.
Ergo: keine generelle Plotmöglichkeit, sondern ganz spezifisch für mich eine Erweiterung der möglichen Plots.

Oder anders: Hätte mein SL mir verboten, den Ritter schwul zu machen, hätte mir dieser Plot nicht zur Verfügung gestanden.
« Letzte Änderung: 8.01.2018 | 20:51 von 6 »
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Nocturama

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #288 am: 8.01.2018 | 20:49 »
Ich habe es generell gerne vielfältig, also versuche ich als SL und Spielerin auch das einzubauen, was mir gefällt. Ich spiele vorwiegend "Jetztzeit-Settings", wo Geschlecht, sexuelle Ausrichtung und Herkunft durchaus eine Rolle spielen und Einfluss auf die Reaktionen der SC und NSC haben, selbst wenn es eher am Rande ist.

Aber selbst in Fantasy-Kitchen-Sinks versuche ich, etwas vielfältiger zu sein, auch wenn es für den Plot keinen riesigen Unterschied macht, ob die Magierin dunkelhäutig oder strohblond ist, oder ob der König seine Ehefrau oder seinen Ehemann gerettet haben möchte. Das macht die NSC etwas eindrücklicher - und ich beschäftige mich mit meinen eigenen Vorurteilen, wenn ich überlege, warum ich bei einer Heilgottheit automatisch an eine Göttin denke. Hat nicht jeder Bock drauf, verstehe ich, aber ich halt schon.

Dann spielt natürlich noch eine Rolle (was die Threaderstellerin ja schon sagte), dass es durchaus angenehm ist, wenn man sich ein bisschen im Spiel wiedererkennt, bzw. ein Teil der Identität auch bei coolen Charakteren vorkommt - wenn in einer Fantasy-Runde grundlos alle NSC männlich wären oder weibliche Charaktere nur als Heilerinnen oder Naturmagier auftreten würden, würde ich mich unwohl fühlen. Dafür fände ich eine Königin, die mit umgeschnallten Baby in die Schlacht zieht, saucool. Ich war auch traurig, dass die moppelige Superheldin nicht im endgültigen Masks-Regelwerk gelandet ist. Aber klar, das ist nicht jedem Spieler wichtig und nicht für alle Runden relevant.
In anderen Ländern sind aber eben noch andere Dinge relevant und wenn sich eine afroamerikanische Spielerin freut (oder sogar das Buch kauft), weil das Kriegerbild im PHB eine dunkelhäutige Frau zeigt, ist das doch schön. Mir geht ja dadurch nichts verloren.
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Offline Crimson King

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #289 am: 8.01.2018 | 20:51 »
Jetzt ist meine Frage, welche wirklichen Plotmöglichkeiten entstehen dadurch, die es nicht auch ohne gäbe.
Der erwähnte schwule Partner  - wo ist jetzt der Unterschied zum Sohn/Eheweib/Haustier/Whatever
Was kann ich daraus machen, was sonst nicht auch gehen würde?

Ich hatte ja anfangs im Thread geschrieben, dass ich an einem bestimmten Punkt in meinem Rollenspielerleben beschlossen habe, verstärkt darauf zu achten, NSC, sowohl wichtige als auch unwichtige häufiger als weiblich zu definieren, nachdem ich festgestellt hatte, dass außer Prostituierten, Heilerinnen, Haus- und Kindermädchen sowie Ehefrauen praktisch nur männliche NSCs auftraten. Also habe ich einen bedeutenden NSC, dessen Geschlecht zunächst mal keine Rolle spielte, als weiblich deklariert. Im Verlauf der Kampagne hat sich aus diesem Umstand ein grandioses Plotelement entwickelt, das ich mit einem männlichen NSC in der Form nicht hätte haben können. Und es geht hier nicht um eine Romanze. Da die Kampagne nicht abgeschlossen ist und hier ggf. Spieler mitlesen, will ich nicht weiter ins Detail gehen.

Was ich damit sagen will, ist, dass dir die möglichen Plots, die sich aus mehr dargestellter ethnischer Vielfalt, LGBTQ-Charakteren etc. ergeben, ggf. erst während des Spiels auffallen. Sie ergeben sich dann organisch aus dem erspielten. Natürlich treten sie dann in den meisten Fällen einfach nur an die Stelle anderer, konventionellerer Plots. Aus meiner Sicht ist dies aber als Vorteil zu bewerten, da ich die konventionellen Plots zur Genüge kenne und auf diese Weise neue Reizpunkte gesetzt werden können. Andere können dagegen ewig als Ritter ausziehen, um Prinzessinnen zu retten, statt als Ritterin, die dann den König, der dem Retter die Hand der Tochter versprochen hat, in eine echt problematische Lage versetzt.
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J.W. von Goethe

Offline Grey

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #290 am: 8.01.2018 | 20:54 »
Oder anders: Hätte mein SL mit verboten, den Ritter schwul zu machen, hätte mir dieser Plot nicht zur Verfügung gestanden.
Ähm, ich habe jetzt zwar nicht alle Posts in diesem Thread gelesen; aber hat irgendjemand hier je die Forderung aufgestellt oder unterstützt, schwule Charaktere zu "verbieten"?

Ich sehe es im Gegenteil so, 6: Mit Aendymions Ansatz "Baut Settings, in denen Homosexualität (und vieles mehr) normal ist!" hätte es diesen dramatischen persönlichen Plot für dich nie gegeben. In einer Fantasy-Welt, in der jede sexuelle Ausrichtung akzeptiert ist, hätte dein Ritter doch nie ein Motiv gehabt, seine Homosexualität geheimzuhalten, zu diesem Zweck eine Frau zu heiraten usw. usf.

Erst dadurch, dass im Ars-Magica-Setting Homosexualität als gesellschaftliches NoGo gilt, wurde doch für dich aus diesem Detail ein dramatischer Plot.
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #291 am: 8.01.2018 | 21:04 »
Ähm, ich habe jetzt zwar nicht alle Posts in diesem Thread gelesen; aber hat irgendjemand hier je die Forderung aufgestellt oder unterstützt, schwule Charaktere zu "verbieten"?
Schau Dir nochmal das Posting an, auf das ich geantwortet habe. Da ging es darum, dass Deviant Beispiele für neue mögliche Plots durch LGBT Charaktere, weil er keinen Sinn in LGBT-Charakteren sieht. Dazu habe ich ein Beispiel gebracht. Ich hätte stattdessen auch sagen können: "Hätte ich den Charakter nicht schwul gemacht,..."
Das hätte keine Änderung an der Aussage im Kontext gemacht.
Zitat
Ich sehe es im Gegenteil so, 6: Mit Aendymions Ansatz "Baut Settings, in denen Homosexualität (und vieles mehr) normal ist!" hätte es diesen dramatischen persönlichen Plot für dich nie gegeben. In einer Fantasy-Welt, in der jede sexuelle Ausrichtung akzeptiert ist, hätte dein Ritter doch nie ein Motiv gehabt, seine Homosexualität geheimzuhalten, zu diesem Zweck eine Frau zu heiraten usw. usf.
Diese Diskussion drehte sich nicht mehr um das Ausgangsposting. Ich weiss. Verwirrend, aber das hier ist ein Nebenstrang, ob es sinnvoll ist LGBT-Charaktere zu spielen bzw. LGBT-NSCs im Setting zu benutzen.
Zitat
Erst dadurch, dass im Ars-Magica-Setting Homosexualität als gesellschaftliches NoGo gilt, wurde doch für dich aus diesem Detail ein dramatischer Plot.
Ja... und?
Das war doch hier der Punkt: Hätte ich den Charakter nicht schwul gemacht, hätte ich ihn nicht eine Fassade aufbauen lassen und dann wäre der komplette Plot mir nicht eingefallen.
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Aendymion

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #292 am: 8.01.2018 | 21:07 »
Der Threadersteller ist übrigens männlich ;)

Für mich macht es übrigens einen großen Unterschied, ob man:

- wie im Beispiel mit dem Ritter, dessen Homosexualität als diskriminiertes Merkmal in einer diskriminierenden Spielwelt darstellt.

- den Ritter als homosexuellen Mann in einer Welt auftauchen lässt, in der Sexualität nicht diskriminiert wird.

Ich persönlich würde definitiv die zweite Variante präferieren. Die schmerzhafte Erfahrung, diskriminiert zu werden, möchte ich nicht im Spiel „nacherleben“.

Mir geht’s mit dem Ausgangspost auch nicht darum, nicht-Betroffenen ein spannenderen Spielerlebnis zu ermöglichen, sondern dazu ermutigen, FÜR Betroffene ein stärkeres Gefühl von Teilhabe zu ermöglichen.

Offline Grey

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #293 am: 8.01.2018 | 21:10 »
Diese Diskussion drehte sich nicht mehr um das Ausgangsposting. Ich weiss. Verwirrend, aber das hier ist ein Nebenstrang, ob es sinnvoll ist LGBT-Charaktere zu spielen bzw. LGBT-NSCs im Setting zu benutzen.
Hmm, ich lese Deviants Post etwas anders. Aber bevor ich jetzt was reininterpretiere, was Deviant möglicherweise gar nicht gemeint hat, lasse ich es gut sein und sage: Betrachte mein Post im Hinblick auf deine Aussageabsicht als gegenstandslos. ;)
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
--
Lust auf ein gutes Buch oder ein packendes Rollenspiel? Schaut mal rein! ;)

Pyromancer

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #294 am: 8.01.2018 | 21:13 »
Mir geht’s mit dem Ausgangspost auch nicht darum, nicht-Betroffenen ein spannenderen Spielerlebnis zu ermöglichen, sondern dazu ermutigen, FÜR Betroffene ein stärkeres Gefühl von Teilhabe zu ermöglichen.

Bist du einer dieser Betroffenen? Falls ja: Willst du von deinen konkreten Erfahrungen - positiven wie negativen - berichten? Ich finde so etwas immer hilfreicher, als wenn ins Blaue hinein theoretisiert wird.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #295 am: 8.01.2018 | 21:20 »
Der Threadersteller ist übrigens männlich ;)

Für mich macht es übrigens einen großen Unterschied, ob man:

- wie im Beispiel mit dem Ritter, dessen Homosexualität als diskriminiertes Merkmal in einer diskriminierenden Spielwelt darstellt..
Richard Plantagenet wird das übrigens nachgesagt

Zitat
Ich persönlich würde definitiv die zweite Variante präferieren.
dies wäre je mach Setting egal oder nicht dem Genre entsprechend aka spielt jemand sowas in dem Genre,
wäre es also angemessen  dem nicht zu entsprechen?
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Chruschtschow

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #296 am: 8.01.2018 | 21:26 »
Richard Plantagenet wird das übrigens nachgesagt

YAY! DISKRIMINIERT DEN KÖNIG!!! ... ??? ... Den König? Öhm, ich habe noch ein Mal drüber nachgedacht. Ich wollte natürlich sagen: LANG LEBE DER KÖNIG!!!

(Und das wäre halt ein sehr plakatives Beispiel, warum es echt schwer ist Leute zu diskriminieren, die ihrerseits eben in einer priviligierten Position sind. ::))
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Aendymion

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #297 am: 8.01.2018 | 21:35 »
@Pyromancer Ich hatte glaub ich an anderer Stelle schon geschrieben, dass ich mich aus eigener Betroffenheit sehr darüber freue, wenn ich Diversität in Settings, auf Buch-Covern und Innenillustrationen finde. Das ist sozusagen die positive Seite der Betroffenheit bezogen auf das Thema Rollenspiel.

Die negative Seite in Bezug auf mein Hobby: Das häufige Nichtvorhandensein von Vielfalt (Geschlechter, Hautfarben, sex. Orientierung) und das dadurch entstehende Bild einer Gesellschaft, in der man nicht existiert bzw. nicht erwünscht ist. Außer als schräges, überzeichnetes Klischee in immer denselben Rollen. Mir ist klar, dass es vielleicht schwer nachvollziehbar ist, wenn man zufällig eben so geboren ist, dass man sich automatisch durch die Mehrheit repräsentiert fühl.

Erfahrungen außerhalb des Hobbies: Geht hier niemanden was an :)

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #298 am: 8.01.2018 | 21:46 »
Hmm, ich lese Deviants Post etwas anders. Aber bevor ich jetzt was reininterpretiere, was Deviant möglicherweise gar nicht gemeint hat, lasse ich es gut sein und sage: Betrachte mein Post im Hinblick auf deine Aussageabsicht als gegenstandslos. ;)
Na gut...


war nen Scherz ~;D
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #299 am: 8.01.2018 | 22:07 »
Zitat
Ich hatte glaub ich an anderer Stelle schon geschrieben, dass ich mich aus eigener Betroffenheit sehr darüber freue, wenn ich Diversität in Settings, auf Buch-Covern und Innenillustrationen finde. Das ist sozusagen die positive Seite der Betroffenheit bezogen auf das Thema Rollenspiel.
Ich bin durchaus auch für Abwechslung zu haben. Unabhängig jetzt mal realweltlichen Dingen, der Half-Orc Paladin in D&D 5E ist super, bei dem schon von mir geposteten Fighter bin ich eher unsicher, sowas hier mag ich aber durchaus:

Zitat
Das häufige Nichtvorhandensein von Vielfalt (Geschlechter, Hautfarben, sex. Orientierung) und das dadurch entstehende Bild einer Gesellschaft, in der man nicht existiert bzw. nicht erwünscht ist. Außer als schräges, überzeichnetes Klischee in immer denselben Rollen.
Nun, kann man Dir ja nicht absprechen. Ich kann allerdings sagen, dass meine homosexuellen Kollegen das eher nicht so sehen. Ihnen geht es viel mehr darum, dass ihre Sexualität überhaupt keine Rolle mehr in der Gesellschaft spielt.

Zitat
Mir ist klar, dass es vielleicht schwer nachvollziehbar ist, wenn man zufällig eben so geboren ist, dass man sich automatisch durch die Mehrheit repräsentiert fühl.
Irgendjemand sagte es schon: Es gab auch für die meisten von uns Gelegenheiten im Leben, in denen man nicht die Mehrheit repräsentierte. In meinen Klassen bin ich sehr häufig die Minderheit und weisse männliche Schüler auch. Aber nicht jeder macht als Minderheit immer nur schlechte Erfahrungen oder muss sich als Minderheit auch repräsentiert fühlen. Natürlich auch nicht im wesentlichen benachteiligt.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.