Vielleicht kann man das anders ausdrücken: Je nachdem, wie ihr euer Spiel spielt, hat das unterschiedliche Auswirkungen darauf, wie es von einzelnen Mitgliedern einer Minderheit aufgenommen werden könnte (am Spieltisch, aber auch z.B. auf Cons, Let‘s Plays, Blogs, Foren, etc.). Damit muss man dann leben.
Setzt ihr Settingkonformität als Priorität, macht es eventuell inhaltlich keinen Sinn oder „stört“, wenn Frauen im irdisch-europäischen Mittelalter Männern gleichberechtigt dargestellt werden. Auswirkung: Weiblichr Spieler KÖNNTEN sich unterrepräsentiert / benachteiligt fühlen. Aber da das nicht das Ziel war, nimmt man das in Kauf. Dass jemandem, dem diversität wichtig ist, sich daran stört, ist vielleicht der Preis, den man zahlt, wenn man Settingkonformität eine sehr hohe Bedeutung beimisst. Man kann’s nicht allen Recht machen.
Problematisch wird’s für mich hier in der Diskussion aber, wenn jemand behauptet, das etwas in einer kollektiven Fantasievorstellung nicht gehen soll. Klar, es mag verschiedenste Gründe geben, weshalb man sich dafür entscheidet, dass man es nicht möchte:
- Settingkonformität
- persönliches Wohlbefinden
- man empfindet es nicht als notwendig (z.B. Aus Überzeugung, es geschehe schon in ausreichendem Maße)
- man denkt, es schadet den Verkaufszahlen (im Falle eines Verlags)
-...
Und egal, aus welchen Gründen man sich so entscheidet, man wird dabei in Kauf nehmen müssen, das Gegenwind kommt. Von Leuten denen
- Settingkonformität weniger wichtig ist als Diversität
- von Vetretern einer Minderheit, die sich nicht repräsentiert fühlt
- von Menschen, die sich aus politischer Überzeugung für Diversität in Medien einsetzen
-...