Dass es darum geht, die Braut zu foltern, halte ich für ziemlichen Quatsch, muss ich sagen. Es es ein Horror-Spiel, also passieren auch schlimme Dinge. Es wird ja auch niemandem vorgegeworfen, seine niederen Gelüste mit Dread oder Cthulhu zu befriedigen
Ansonsten soll eine interessante, emotionale Geschichte erzählt werden, die ja, auf Erlebnisse von Frauen abzielt.
Es ist weiblicher Horror, weil die Angst (und die Möglichkeit), dass einem sexualisierte Gewalt begegnet oder dass ein Partner (sei es romantischer Art wie ein Ehepartner oder auch auf der Arbeit) sich nach und nach als Täter herausstellt.
So gut wie jede Frau wird das Gefühl kennen, nachts alleine nach Hause zu gehen und einer Gruppe von Männern zu begegnen und sich zu fragen, ob diese Situation gefährlich ist. Oder diesen Typen zu haben, der einen einfach nicht in Ruhe lässt, obwohl man sein Desinteresse schon hundertmal gesagt und gezeigt hat, und bei dem - auch wenn man es nicht glauben will - dieser Zweifel ist, ob man den überhaupt los wird oder ob man sich um seine Sicherheit Sorgen machen muss, wenn man ihn einfach "Arschloch" nennt (oder einfacher, dass einen alle anschauen, weil man so "hysterisch" reagiert, wo der Mann doch nur mit einem spricht!). Und so weiter. Noch härter gesagt, geht es darum, in einer Missbrauchsbeziehung gefangen zu sein, in der jede Wahl schlecht ist und man noch nicht mal weiß, ob man sich selbst vertrauen kann.
Das sind Erlebnisse, die ein Spielgefühl wie das von Bluebeard's Bride prägen. Selbst diese komischen Alltagszweifel "Darf ich Angst haben? Habe ich Vorurteile wenn ich Angst habe? Bin ich ein dummes Opfer, wenn ich Angst habe?" kommen im Spiel vor, denn da die Braut durch alle Spieler gesteuert wird, sind deine Entscheidungen nie ganz die deinen sind.
Darum geht's. Und ich schreibe das zum Verständnis und will
auf gar keinen Fall eine Diskussion darüber, wie man sich als Frau verhalten sollte/dürfte/könnte.