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Warum nicht Unterstreichen?
Sphärenwanderer:
Unterstreichungen können meines Empfindens nach durchaus die Lesbarkeit erschweren - vor allem, wenn sie sich über mehr als eine Zeile ziehen. Fettschrift hat den Vorteil, dass einem die Wörter beim Überfliegen schnell ins Auge fallen und damit eine erhöhte Nutzbarkeit zum schnellen Nachschlagen erzielen.
Zudem kann in Tabellen problemlos fettgedruckt werden, wohingegen sich Unterstreichungen mit Textkästen überschneiden können oder diese zu Linienmonstern aufplustern.
Kursive Schrift bietet sich für Regelbegriffe an, die ja in der Regel auch im normalen Sprachgebrauch verwendet werden - sie springen einem nicht ins Auge, aber heben die Besonderheit eines Wortes hervor. Es kann schon einen Unterschied machen, ob die Charaktere abwarten oder abwarten.
Turgon:
Hm, ich selber bin noch nie auf die Idee gekommen, in Texten Unterstreichungen zu verwenden (außer Leerzeichen-Unterstreichungen, um Leerräume zum Einfügen zu verdeutlichen). Sieht irgendwie seltsam aus.
Kursiv für Sachen, die während des Lesens auffallen sollen, fett für Dinge, die auch beim schnellen Drübergucken sichtbar sein sollen, hat für mich bisher ausgereicht.
Der Nârr:
Es gibt natürlich viele ästhetische Urteile im Layout
Dazu gehört schon die Prämisse des s c h ö n e n Buches.
Darum sind Unterstreichungen da, wo ästhetik keine Rolle spielt, auch immens verbreitet. Zum Beispiel in Beipackzetteln von Medikamenten. Was in einer Situation also als kategorisch falsch gilt, ist in einer andere Situation normal.
Es wird sich sehr viel auf Autoritäten gestützt die uns sagen, was im Layou schön aussieht. So wie wir in der Mode gesagt bekommen, welche Farben zusammen passen.
Das ist auch wie mit einem guten Wein. Nicht jeder weiß ihn zu schätzen.
Wichtige Sachbegründung für das Verbot von Unterstreichungen wurde ja schon genannt. Kursiv oder in manchen Situationen fett sind oft besser. Aber man muss immer den Kontext beachten.
felixs:
--- Zitat von: Sphärenwanderer am 30.01.2018 | 15:28 ---Unterstreichungen können meines Empfindens nach durchaus die Lesbarkeit erschweren - vor allem, wenn sie sich über mehr als eine Zeile ziehen.
--- Ende Zitat ---
Das sehe ich auch so. Für mehr als ein paar Wörter eignet Unterstreichen sich sicherlich nicht.
--- Zitat von: Sphärenwanderer am 30.01.2018 | 15:28 ---Zudem kann in Tabellen problemlos fettgedruckt werden, wohingegen sich Unterstreichungen mit Textkästen überschneiden können oder diese zu Linienmonstern aufplustern.
--- Ende Zitat ---
Stimmt auch.
--- Zitat von: Sphärenwanderer am 30.01.2018 | 15:28 ---Kursive Schrift bietet sich für Regelbegriffe an, die ja in der Regel auch im normalen Sprachgebrauch verwendet werden - sie springen einem nicht ins Auge, aber heben die Besonderheit eines Wortes hervor. Es kann schon einen Unterschied machen, ob die Charaktere abwarten oder abwarten.
--- Ende Zitat ---
Finde ich auch gut, wenn das so gelöst ist und ist auch genau die Stufe, auf der ich die Verwendung von Kursivsatz auch sinnvoll finde. Kann sich allerdings mit der Kursivschreibung von Fremdwörtern beissen - wobei das in Rollenspielbüchern kaum vorkommt.
--- Zitat von: Der Narr am 30.01.2018 | 15:29 ---Es wird sich sehr viel auf Autoritäten gestützt die uns sagen, was im Layou schön aussieht. So wie wir in der Mode gesagt bekommen, welche Farben zusammen passen.
--- Ende Zitat ---
Wäre auch meine Behauptung, dass dabei im wesentlichen um ästhetische Trends geht. Ich würde gern noch wissen, wo genau die eigentlich herkommen. Ich habe bisher nur Verweise gefunden, die behaupten, dass das halt so ist. Da stehen witzigerweise nie Begründungen oder Quellenangaben dabei. Muss ja auch nicht, wenn das reine Geschmacksurteile sind. Aber wenn nicht, wäre eben ein wenig Begründung schön...
Unterstreichungen sind, meine ich, in ihrer Funktion als sehr stark hervorhebendes Mittel des Satzes* aber zu nützlich, um sie aufgrund von ästhetischen Argumenten zu verbannen. (Ich weiß natürlich, dass Leute noch viel dümmere Dinge aus ästhetischen Erwägungen heraus tun; aber trotzdem).
* (Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Im Tanelorn-Layout und mit den Zitatboxen darüber wirkt es aber wiederum nicht richtig. Ein gutes Beispiel für die Situationsabhängigkeit von sinnvoll eingesetzten Satzmitteln.
Suro:
--- Zitat von: felixs am 30.01.2018 | 15:37 ---Wäre auch meine Behauptung, dass dabei im wesentlichen um ästhetische Trends geht. Ich würde gern noch wissen, wo genau die eigentlich herkommen. Ich habe bisher nur Verweise gefunden, die behaupten, dass das halt so ist. Da stehen witzigerweise nie Begründungen oder Quellenangaben dabei. Muss ja auch nicht, wenn das reine Geschmacksurteile sind. Aber wenn nicht, wäre eben ein wenig Begründung schön...
--- Ende Zitat ---
Ich glaube auch, dass nur wenige ästhetische Grundsätze des Designs tatsächlich empirisch fundiert sind, und möglicherweise völlig kontingent. Eine gewisse Geltung haben sie aber einfach deswegen, weil sie so ubiquitär sind: Wenn etwas nicht so ist, fällt es aus dem Rahmen. Das ist ähnlich, wenn auch nicht ganz das gleiche, wie kulturelle Prägung (Persona 5 hat bzw. behauptet, dass im asiatischen Raum ein "silberner Schnitt" verbreiteter ist als unser "goldener Schnitt", was angeblich auch etwas mit der Vorliebe für bestimmte Din-Formate zutun hat, und auf irgendwelche Gesichtsproportionen zurück geführt wird, was ich schon wieder sehr fragwürdig finde).
--- Zitat von: felixs am 30.01.2018 | 15:37 ---Unterstreichungen sind, meine ich, in ihrer Funktion als sehr stark hervorhebendes Mittel des Satzes* aber zu nützlich, um sie aufgrund von ästhetischen Argumenten zu verbannen. (Ich weiß natürlich, dass Leute noch viel dümmere Dinge aus ästhetischen Erwägungen heraus tun; aber trotzdem).
--- Ende Zitat ---
Ich würde auch nicht sagen, dass Unterstreichungen völlig verboten gehören, das kommt sehr auf das Medium und seinen Zweck an. In literarischen und professionellen Texten (Journals) etc. wirken Unterstreichungen ästhetisch wie gesagt für viele Menschen glaube ich abschreckend, und haben auch etwas bevormundendes ("Ich will, dass ihr das hier jetzt ganz genau lest! Ihr seid zu doof, das selbst zu finden!"). In Texten, bei denen diese starke Hervorhebungsfunktion im Vordergrund steht - z.B. eben Hinweisschildern oder auch Spielanleitungen - mag das ganz anders aussehen.
Rollenspielregelwerke stehen ja irgendwo zwischen literarischem Text und Anleitung, von daher finde ich da den Status eher schwierig; wobei da für mich persönlich das subjektive Ästhetik-Empfinden dagegen sprechen würde.
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