Ich bin ja ein Fan des guten alten Taschenlampenfallenlassens und stehe damit hier allein auf weiter Flur.
Letztens habe ich eine Spielerin für folgende Aktion ausgesprochen gelobt, und ihr noch Possibilies gegeben.
Die SCs - normale Menschen des Jahres 2018 - stehen einem Saurier entgegen. Sie verfügen über genau eine Schußwaffe. Der Wissenschaftler der Gruppe feuert, aber verfehlt. Als nächstes ist die Übersetzerin an der Reihe, die sich allerdings eben in einen Steinzeitmenschen verwandelt, und von moderner Technik keinerlei Ahnung mehr hat.
Die Spielerin sagt "Ich nehme die Pistole des Professors, um ebenfalls zu schießen." Ich sage ihr: "Du hast leider vergessen, wie man eine einsetzt. Das Konzept eines Abzugs ist für dich nicht mehr nachvollziehbar."
Die Spielerin: "Na gut, dann nehme ich die Waffe und werfe sie auf den Saurier."
Ich freute mich. Es war für mich die schönste Aktion des ganzen Abends, der magische Moment, an den ich mich noch lange erinnern werde.
Aber wie hätten die Taneloris reagiert? Hätten sie die Runde erzürnt verlassen? Hätten sie am Ende des Abends eine Diskussion verlangt? Nachdem ich in Bezug auf TLFL eine ganz andere Wahrnehmung habe, wie der Rest der Forums, würde ich gerne wissen, wie ihr das einschätzt.
Ich freue mich auch über andere TLFL-Anekdoten hier im Thread!
Schöne Aktion, für die ich die Spielerin als Mitspieler erwürgt hätte! Aber eben, WEIL es stimmig war UND mir in diesem Moment nicht gepasst hätte.
Es ist m.M.n. aber kein "Taschenlampenfallenlassen", sondern eben gutes Rollenspiel:
Hier ist die Glock und Dr. Sarah Eiqu, die aber inzwischen eher auf "Uga aus Höhle 7" reagiert, wirf das Ding nach dem bösen Echsentier. Alles andere wäre verwunderlich.
Taschenlampenfallenlassen wäre es für mich, wenn die Spielerin aus Gründen des "Nun spiele ich meinen Charakter mal besonders unheldig und mache das Abenteuer mal für alle unmöglich, aber - HACH! - schaut, was für ein Rollenspieler ich bin" - konkret:
Dr Sarah Eiqu ist eigentlich angelegt als Inkarnation von Lara Croft, von Verwandlung in eine Steinzeitelse kann auch keine Rede sein und der Saurier droht die Gruppe zu zerlegen. Eiqu ist am Drücker, sie hat (laut Personalausweis) den Schießsatnd als Wohnsitz gemeldet und nun hängt das Wohl und Weh aller von ihrem Schuss ab. Ein Rettungswurf gegen Panik o.ä. vor großen Saueriern muss nicht gemacht werden (oder wurde bestanden). Sie hat freies Schussfeld.
Und nun hat die Spelerin die Idee:
a) die Waffe zu werfen
b) das Magazin absichtlich "panisch" leer zu schießen
c) die Waffe in eien Felsspalt fallen zu lassen
d) ohnmächtig zu wedren
e) mit der Waffe fluchtartig wegzulaufen.
DAS ist Taschenlampenfallenlassen und unfair gegenüber allen anderen am Tisch, den es dämmt den Spielspaß und führt im schlimmsten falle dazu, dass alle oder viele SC ohne Not draufgehen.
Dein Beispiel ist einfach sehr gutes Rolelnspiel!
Ich hatte bei Solomon Kane eine ähnliche Sizuation: Die Sc erkundeten in Transsylvanien ein Höhle, in der sie einen magische Gegenstand namens "Die Frau in Ketten", eine Art Statue vermuteten. Die Beibringungen der Statue sollte ihnen wertvolle Hinweise zukommen lassen, wie sie an für die Kmapgane wichtieg Artefakte kommen, die auf der ganzen Welt (tatsächlich!) versteckt sind.
Das Artefakt war allerdings die römische Sybille von eben jenen Büchern, die von ALexander dem Großen in der Höhle angekettet worden war. Sie war eine Vampirin ob eines Fluches des Gottes Appolon (lange Geschichte). Jedenfalls bot sie ihnen gegen etwas Blut und die Freiheit an, ihnen die Verstecke ALLER Artefakte zu weissagen.
Ich als SL hatte schon ales vorbereitet - Weissagungen mit Handouts inklusive. Nun sind die Wanderer in Solomon Kane aber losgezogen, um das Böse (was die Vampirin sicherlich ist) zu bekämpfen. Ein Dilemma: Bekämpfen wir das anwesende, relative kleine Böse, oder nutzen wir es, umd ie Welt vor dem WIRKLICH GROßEN BÖSEN, zu dessen Bekämfung man die Artefakte benötigt, zu stellen.
Während der französische Adelige an einem Kompromiss arbeitete (die Vampirin bekommt von ihm Blut, wird aber nicht freigelassen), ging der eher einfach gestrickte spanische Soldat wie zufällig zur angeketten vampirin - und pürierte mit einem magischen Streitkolben ihren Schädel! Nierd mit dem Bösen!
Ich als SL konnte mir die Beschleunigung der Kampagne in die Haare schmieren, die anderen schauten auch wie Auto, denn diese Spur war WEG! Wei in UNRETTBAR WEG.
Aber tolles Rollenspiel.
Es gab übrigens ein Rückrunde. Die anderen fanden dann doch noch ein Spur nach Mittelamerika (da wollte der Spanier eh schon lange suchen), man übernahm aber erst einen Auftrag, der die Wanderer nach Indien führte. Der Spieler des Spaniers war bei dem Rechercheabenteuer nicht dabei.
Mit sardonischen Lächeln wurde ihm und seinem SC erst in den Weiten des Iraks erklärt, dass man da so eine Spur nach Mexiko gehabt hätte, aber man wolle erst das Artefakt in Asien suchen ...