Pen & Paper - Spielsysteme > 7te See
Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Grimtooth's Little Sister:
Ich plane da auch grad ne Kampagne aber da muss ich noch so viel zu lesen.
Jiba:
Worum soll's denn gehen? :)
Marask:
--- Zitat von: Daystalker[DaD] am 4.12.2019 | 14:20 ---Wie seht ihr das? Ist meine Ausführung eine neue Perspektive für euch, die Mechanik aus einem anderen Winkel zu betrachten? Oder seht ihr in der Würfelmechanik keinen Nutzen?
--- Ende Zitat ---
Genau das ist das, was ich an 7te See ja eben so mag. Überlegen wie man an die Sache ran geht, Würfeln und Steigerungen sammeln, dann ausspielen und Angebote des SL wahrnehmen oder ablehnen.
Vielen Dank für die Darstellung der Würfelwurf-Mechanik :)
Jiba:
Danke für die Ausführungen, Daystalker.
Du hast gut beschrieben, wie das neue 7te See so funktioniert. Aber: Für mich als alten Storygamer quietscht 7te See aber an allen Enden. Andere Spiele nutzen auch "kauf dir deine Erfolge"-Mechaniken (mir fiele etwa auf Anhieb "Golden Sky Stories" ein) und da funktioniert es einfach besser...
Denn: Bei 7th Sea 2nd beißt sich der erzählerische Designansatz doch vehement mit der kleinteiligen Aufteilung in verschiedene Einzelfertigkeiten. Und dann bestraft einen das Spiel sogar noch, wenn man zugunsten der Dramatik oder des Verlaufs einer Szene den Approach wechselt. Ich meine: In einem typischen Streitgespräch in der Realität wird doch ziemlich oft zwischen "Tempt" und "Convince" gewechselt. Allein diese Fertigkeiten sind sehr kleinteilig voneinander unterschieden.
Wenn es so einen breiten Erzählfokus anlegt ("Was kann ich aus der Szene rausholen und welche Komplikationen dabei vermeiden"), bewegt es sich auf der Ebene der Scene Resolution und nicht der Task Resolution klassischer Rollenspiele. Da dann noch sowas drinzuhaben wie Fertigkeiten führt die ganze Mechanik ad absurdum. Fertigkeiten können nie so breit ausgerichtet sein, dass sie ganze Szenen auflösen können, wenn man als Charakter sehr differenzierte Dinge tut. Was bei einer Drama-Szene der Fall sein dürfte.
Dazu bräuchte man etwas wie zum Beispiel die Methoden aus "Turbo-Fate" oder die auf Emotionen-basierenden Proben aus "Michtim" oder was weiß ich nicht... irgendwas Umfassenderes halt, damit so eine Szene auch organisch fließen kann. Und man den Spieler nicht mit Raise-Abzug bestrafen muss.
Heck, hätte 7te See 2nd nur die Attribute genommen und dann Deskriptoren über die Backgrounds, die einem Bonusraises für bestimmte Arten von Szenen geben oder Gratis-Opportunities oder sowas... das würde designtechnisch sogar noch irgendwie funktionieren. Die Fertigkeiten sind ein Nicken zu den klassischen Spielern, aber sie passen streng genommen überhaupt nicht ins Design.
Und das kreide ich 7th Sea 2nd Edition eben an. Das ist, finde ich, nicht zu Ende gedacht. Wenn es ein formloses Erzählspiel von Szene zu Szene sein will, dann soll es eins sein. Ich liebe solche Spiele sogar. Aber dann muss es eben störende Mechaniken konsequent rausschmeißen. Die Fertigkeiten passen nicht rein. Die Vor- und Nachteile auch nicht so recht. etc. etc.
Entweder Scene Resolution oder Task Resolution. Nicht beides munter durcheinandergewirbelt.
Marask:
--- Zitat von: Jiba am 4.12.2019 | 16:26 ---Und das kreide ich 7th Sea 2nd Edition eben an. Das ist, finde ich, nicht zu Ende gedacht. Wenn es ein formloses Erzählspiel von Szene zu Szene sein will, dann soll es eins sein. Ich liebe solche Spiele sogar. Aber dann muss es eben störende Mechaniken konsequent rausschmeißen. Die Fertigkeiten passen nicht rein. Die Vor- und Nachteile auch nicht so recht. etc. etc.
Entweder Scene Resolution oder Task Resolution. Nicht beides munter durcheinandergewirbelt.
--- Ende Zitat ---
Auch wenn ich überhaupt nicht mehr auf deine sich immer wiederholenden Argumente gegen die 2.Edition eingehen wollte, so muss ich es hier leider doch tun.
Denn, nach viel Sessions 7te See 2E, kann ich behaupten, dass Fertigkeiten sehr gut hinein passen. Es handelt sich mitnichten um eine störende Mechanik.
Auch kommt es immer drauf an, wie man den Wechsels des Ansatzes und die damit verbundenen höheren Kosten interpretiert. Wenn man natürlich auf Teufel komm ´raus dies als Bestrafung sehen will, dann sieht man das halt so. Dies ist offensichtlich bei dir der Fall. Uns war sehr schnell klar, dass es sich dabei überhaupt nicht um eine Bestrafung handelt. Es dient sogar eher unpassende Beschreibungen eines Ansatzes (um damit einen hohen Würfelpool zu generieren) zu vermeiden.
--- Zitat von: Daystalker[DaD] am 4.12.2019 | 14:20 ---(+) Die VERLAGERUNG des Würfelns. (Das Spiel wird nicht jedesmal unterbrochen, um einen Würfel zu werfen und das Ergebnis abzulesen, sondern es findet während des Rollenspiels nur ein "Handel" (Steigerung/en gegen Erfolg/e) statt. Meiner Meinung nach die zweitbeste Mechanik in 7te See!)
--- Ende Zitat ---
Das ist übrigens bei uns super angekommen. Denn alle Würfelwürfe sind erledigt und die Szene kann entspannt erzählt werden. :)
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