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[Coriolis] Smalltalk
Boba Fett:
@Colgrevance: Eine andere Meinung (meine Ausführung ist ja erst mal auch nur (!) meine Meinung) ist vollkommen okay. :d
Letztendlich resultieren die unterschiedlichen Wertungen doch aus unterschiedlichen Perspektiven - aus unterschiedlichen Einstellungen, die wir haben.
Da wir im Smalltalk sind, denke ich, spricht nichts dagegen, das hier noch etwas zu vertiefen - alternativ kann man auch einen Thread dazu aufmachen.
Im Star Trek Thread würde ich da ungern weiterdiskutieren, du gehst in deinem von dir verlinkten Beitrag ja auch zurück zum ST Thema.
Generell gebe ich Dir recht: Mehr explizite Regelung, was man als Spielleiter mit DPs machen darf/soll, wäre wünschenswert.
Die sichtbare Bedrohungs-Uhr, die der Spielleiter hat, sehe ich aber bei uns in der Runde schon: Der Stapel an DPs, der sich bei ihm auftürmt.
Deep_Impact:
--- Zitat von: Boba Fett am 26.11.2018 | 11:12 ---Generell gebe ich Dir recht: Mehr explizite Regelung, was man als Spielleiter mit FPs machen darf/soll, wäre wünschenswert.
--- Ende Zitat ---
Wir drehen uns hier im Kreis, aber die gibt es sehr wohl.
Beispiel:
Im Last Yovage... gibt es im ersten Akt ganz klare Ereignisse:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)- Zerstörtes Terminal (0 FP)
- Feuer (1 FP)
- Strahlung (1 FP)
- Explosive Dekompression (1 FP)
- Opfer der .... (0 FP)
- Verzweifelte Rettungsarbeiter (0 FP)
Das gibt es so für jede Szene.
Teilweise sind das auch Zufallstabellen à la
1-2 Angriff von Muzhadjar (1 FP)
3-4 Treibende Trümmer (1 FP)
5 Gasleck (2 FP)
6 Strahlungsausbruch (3 FP)
Das gibt schon ganz gute Abwegungen. Das Problem ist: Diese Herangehensweise wird nicht im GRW erklärt oder vorgestellt, damit man sie auch eigene Abenteuer übertragen kann.
Vielleicht brauchen wir nur mal eine dramatische Darstellung der FP... ein Stapel von 12 Pokerchips sieht kaum gefährlicher aus, als einer mit 5 Stücke.
Ich könnte für jeden FP eine Kerze anmachen... dann wird euch schnell heiß!
Colgrevance:
--- Zitat von: Boba Fett am 26.11.2018 | 11:12 ---Letztendlich resultieren die unterschiedlichen Wertungen doch aus unterschiedlichen Perspektiven - aus unterschiedlichen Einstellungen, die wir haben.
Da wir im Smalltalk sind, denke ich, spricht nichts dagegen, das hier noch etwas zu vertiefen - alternativ kann man auch einen Thread dazu aufmachen.
Im Star Trek Thread würde ich da ungern weiterdiskutieren, du gehst in deinem von dir verlinkten Beitrag ja auch zurück zum ST Thema.
--- Ende Zitat ---
Ok, dann hier nochmal ein paar generelle Anmerkungen zu diesem Thema. Da ich gerade mit einer Erkältung flach liege, habe ich aktuell ohnehin sonst nichts zu tun. ~;D
Da ich etwas weiter aushole und die Betrachtungen auch nicht (nur) speziell Coriolis betreffen, sondern durchaus genereller Natur sind, packe ich das mal in einen Spoilerkasten:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Ich sehe es als wichtige Aufgabe des SL, den Spielern ein interessantes und auch spannendes Abenteuer zu liefern. Dazu muss er Probleme, Schwierigkeiten und Gegner ins Spiel einbringen - das können natürlich z. T. die Spieler selbst tun und auch misslungene Würfelproben stellen ja Hindernisse für die SCs dar, aber grundsätzlich ist der SL für angemessene Herausforderungen verantwortlich. Was eine passende Herausfordrung darstellt, ist allerdings ein schmaler Grat - wenn es zu schwierig wird oder überall Hindernisse und Einschränkungen auftauchen, erleben Spieler das schnell als unfair (ich schätze mal, das ist auch bei deinen Shadowrun-Erlebnissen der Fall). Da können offizielle Regeln wie bei Coriolis natürlich eine Hilfe sein - als SL kann ich mich immer darauf berufen, dass die Spieler mir ja die DP erst mit ihren Gebeten zugespielt haben und ich sie nur strikt nach Regeln einsetze.
ABER: für das eigentliche Balancing spielen solche Metawährungen wie die DP in meinen Augen nur eine untergeordnete Rolle. Welche Gegner bzw. situativen Probleme in welcher Anzahl wie auftauchen, wird ja gar nicht über DP geregelt, bestimmt aber viel stärker die gefühlte Spielbalance und Fairness. Ein paar Beispiele in Anlehnung an Shadowrun, die so aber auch bei Coriolis auftreten können: ob der Auftraggeber die SCs wieder einmal hintergeht (was verständlicherweise bei Spielern Ärger auslösen kann), wird nicht über DP geklärt, sondern liegt in der Willkür des SL. Oder ob ich jetzt ein paar schlecht bewaffneten Gegnern oder einer Überzahl Profikillern gegenüberstehe, ist auch nicht durch die DP-Mechanik abgedeckt, sondern liegt wiederum rein im Ermessen des SL. Und das sind die Faktoren, die in meinen Augen viel stärker zur wahrgenommenen Fairness und Spielbalance beitragen als die relative beschränkten Möglichkeiten, die mir DP offiziell bieten.
Ein paar weitere Aspekte:
- Eine Ladehemmung oder leeres Magazin kann ich auch super über die Würfelmechanik abbilden - das erzeugt Spannung, ohne dass es als willkürlicher Spielleitereingriff gewertet wird.
- Als SL möchte ich ja auch meinen Spaß haben und die coolen Fähigkeiten der NSCs (z. B. Darkness Powers) oder situativen Möglichkeiten einsetzen. Wenn jetzt die Spieler aber keine DP in ausreichender Zahl generiert haben, kann ich nach offiziellen Regeln diese Fähigkeiten überhaupt nicht nutzen. Das wirkt sich auch negativ auf das Flair aus (gerade die Darkness Powers zeichnen ja für das spezielle Bedrohungsgefühl bei Coriolis verantwortlich).
Zusammengenommen lösen solche Metaressourcen wie die DP bei Coriolis also nicht das Problem, wie ein SL den SCs eine Herausforderung bieten kann, ohne dass sich die Spieler unfair behandelt fühlen. Dazu kommt eine in vielen Situationen unsinnige Einschränkung der Möglichkeiten des SL und ein (bei Coriolis sicher noch vertretbarer) Verwaltungsaufwand - ich muss die DP nachhalten und vor allem auch im Kopf behalten, wofür ich sie einsetzen kann. Zuletzt sind diese Mechanismen auf der Metaebene für ich als "Immersionsspieler" auch immer etwas, das mich kurzfristig aus dem Geschehen reißt. Aus all diesen Gründen halte ich das für ein im besten Falle überflüssiges, im schlechtesten Falle sogar dem Spielspaß abträgliches Regelkonstrukt.
YY:
--- Zitat von: Deep_Impact am 26.11.2018 | 10:04 ---Laut Regelwerk kann der SL das tun "Wann und Wie er will". Also auch wenn der 4-Erfolge-Wurf schon gefallen ist!
--- Ende Zitat ---
Anders wäre ja auch der Unterschied zum leeren Magazin in Sachen DP-Kosten nicht zu erklären.
--- Zitat von: Boba Fett am 26.11.2018 | 10:41 ---Magazin leer finde ich eigentlich fast noch schlimmer...
Kostet nur einen, aber wer hat denn schon groß Munition dabei...?
--- Ende Zitat ---
Andersrum: Mit welcher Begründung sollte man denn ausnehmend wenig Munition dabei haben, wenn absehbar gekämpft wird?
Wer mit einer Langwaffe loszieht und dann nur 2 oder 3 Magazine mitführt, hat ja wohl den Schuss nicht gehört (bzw. hört bald keine Schüsse mehr ~;D).
Ganz abgesehen von dem undankbaren Thema, wie solcherlei abstrakter/"dramatischer" Munitionsverbrauch ingame wohl beobacht- und absehbar ist - das ist ja systemunabhängig eines meiner Dauerprobleme mit dieser Methode.
--- Zitat von: Boba Fett am 26.11.2018 | 10:44 ---Der Spieler ist doch selbst schuld, wenn er ständig DPs erzeugt.
--- Ende Zitat ---
Jein.
Natürlich "muss" man nicht und entscheidet sich selbst dafür.
Aber mit d6-Pools auf Sechsersuche gehen ist eben nicht sonderlich zuverlässig, selbst wenn man ordentlich klotzt und eindeutige Schwerpunkte bei Attributen und Fertigkeiten setzt.
Da ist die Wurfwiederholung für mich wie erwähnt gefühlt der unverzichtbare Schmierstoff, damit das System einigermaßen rund läuft - und das ist dann auch der Grund, warum der SL so viele Möglichkeiten hat, seine DP relativ nutzlos rauszuhauen bzw. für Dinge zahlen muss, die in anderen Systemen kostenlos sind.
Deep_Impact:
--- Zitat von: YY am 26.11.2018 | 13:33 ---Andersrum: Mit welcher Begründung sollte man denn ausnehmend wenig Munition dabei haben, wenn absehbar gekämpft wird?
Wer mit einer Langwaffe loszieht und dann nur 2 oder 3 Magazine mitführt, hat ja wohl den Schuss nicht gehört (bzw. hört bald keine Schüsse mehr ~;D).
--- Ende Zitat ---
Weil ein typischer Soldat ist eher sehr geschickt (5) als besonders stark (vll. 3). Damit ist seine Fähigkeit Munition mit sich rumzuschleppen schon mal etwas eingeschränkt. 6 Zeilen sind schnell verbraucht. Klar der typisch-paranoide Charakter hat trotzdem 5-6 Munitionstreifen dabei.
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