Für mich nutzt halt ein guter Superhelden-Film das (finanziell gerechtfertigte) Marketing-Interesse, um dann die Zuseher, die sowieso und wegen der Action kommen, mit tollen Themen dann auch noch entsprechend den Bauch zu pinseln. Langfristig wird sich das Marvel-Universum nur halten können, wenn es ALLE Genres, die es so gibt, vampirisch aussaugt.
Man sieht das ja schon daran, wie Disney inzwischen im Fließbandbetrieb recht junge, interessante Indie-Regisseure für die Filme nutzt.
Ich hätte auch recht sicher mit einem Marvel-La-La-Land-Verschnitt Spass.
Persönliche Filmbiographie: Bis 16 Genre-Fan. Dann bis 26 eigentlich nur Indie-Kino. (Okay, Star Wars und Superhelden auch, wenn mal was kam.) Seit es die große Superheldenschwemme gibt, bin ich damit eigentlich durchgehend beschäftigt, aber meine bezaubernde Ehefrau nimmt mich beinahe wöchentlich in einen Festival-Film mit. Und objektiv betrachtet, muss ich sagen, dass die meisten der Filme tatsächlich um Klassen besser sind, als das Genre-Kino.
Aber das Genre-Kino hält mit Dauermarketingbeschuß mein Interesse. Jeden Tag schiebt mir Google Now unzählige Artikel über die Superheldenfilme vom nächsten und übernächsten Jahr unter und ich will wirklich wissen, wie sie meine geliebten Comics umsetzen: ob sie die Ritzen, durch die ich damals in den Heften die Wahrheit hinten den Kostümen und Kämpfen fühlen konnte, auch dort setzen, wo ich das noch heute riechen könnte.
Ich freue mich über jede neue Film- und Serien-Ankündigung immer noch wie ein Kind. Auch wenn es dann im Endeffekt doch nicht so viel Spass macht, wie erhofft. Aber ich habe schon als Kind mit Spielzeugkatalogen und Computerspielzeitschriften eigentlich mehr Spass gehabt, als mit den angepriesenen Produkten nach dem Erwerb.