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Warum findet man für Exalted keine Spieler? oder: Ist Exalted unbeliebt?

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YY:
Mir kam das Setting aus der Ferne ziemlich überfrachtet vor - grad in Richtung Fantasy kann ich grundsätzlich wenig mit ausufernd beschriebenen Welten anfangen und wenn mich dann so eine Silmarillion-artige (Vor-)Geschichte anlacht, ist das Setting i.d.R. direkt durchgefallen.

Dazu noch der schlechte Ruf des Regelwerks als kleinteilig, überladen und für die Zielsetzung wenig geeignet und schon bleibt nicht mehr viel übrig...

Wenn mir der Sinn nach etwas in der Richtung stünde, würde ich das viel lieber mit einem System meiner Wahl selbst machen.

alexandro:
Ich finde die Idee (quasi-mythische Halbgötter in einer Antike-Fantasy mit Mangaeinflüssen) ziemlich cool und das Setting hat viel, was Spaß macht (ingame-Erklärung für riesige Waffen, Gunslinger, die Regionen, die Götter, die Deathlords, die Namen an sich...) und was ich gerne bespielen würde.

Insgesamt sind die Regeln jedoch zu kleinteilig und das Setting wurde im Laufe der Editionen immer mehr von "High-Fantasy und Abenteuer" hin zu "Magi-Tech und politische Intrigen" verschoben, was mir persönlich nicht soviel Spaß macht (zumindest in diesem Kontext).

Scimi:
Exalted ist mein liebstes Setting, ever, egal welche Edition, egal welche Ecke oder welches Thema.

Die Regeln… ich finde den Regelaufwand monströs. Das Know-How an Mechanismen und Setting, das gefordert ist, um sich auch nur einen sinnvollen Startcharakter zu bauen, die Komplexität und Detailfrickligkeit der Regeln, die Masse an Kräften und Faktoren, die man für Charaktere und NSCs präsent haben muss und das alles für ein Spielgefühl, bei dem sich für mich Fiktion und Regelgeschehen nur selten decken… Außerdem habe ich das Gefühl, dass die Regeldesigner keine Ahnung von Mathe haben.

Ich würde unglaublich gern mehr Comics und Bücher in dem Setting haben, eine Animeserie wäre geil, aber spielen… Boah, nicht für Kuchen…

Mit anderen Regeln vielleicht mal, aber für eine Kampagne, die das Setting auch sinnvoll nutzt, fehlt mir einfach die Zeit. Bis dahin lese ich halt die Bücher total gern.

Viral:
Also das Setting finden viele Leute toll, die Regeln haben eine steile Lernkurve und es funktioniert nur, wenn alle Spieler sich wirklich mit dem Charakter und den Regeln auseinandersetzen. Und das ist genau das Problem. Ich würde sagen, dass Exalted 3.0 ist ähnlich komplex oder anspruchsvoll ist wie D&D 4 mit seinen ganzen Möglichkeiten. Entsprechend ist es halt kein locker flockiges losspielen wie bei FATE, wo man selbst festlegt wie irgendwelche potentiellen Kräfte funktionieren, sondern man muss es nachlesen und effektiv "lernen" wie die Kräfte funktionieren und immer wieder nachschlagen.

Ich habe lange eine Kampagne geleitet und es hat dadruch gut funktioniert, dass ich mit den Spielern ganz marginal eingestiegen bin und sie nach und nach an die Regeln von Exalted 2 herangeführt hab. (Erstmal nur sterbliche und die Mechanik mit Kampfsystem kennenlernen; danach erstmal 3 Charms, um die Essenzmechanik kennenlernen usw.) Auf diese Weise hat es gut funktioniert. Ähnlich werde ich es wohl beim Start der Ex 3 Kampagne machen, ansonsten verliert man die Leute.

Infernal Teddy:
Ich kann zu den regeln der 3rd edition noch nichts sagen, ich lese mich noch ein.  Ich bin aber mit der 2nd Edition zum Spiel gekommen, und finde die Regeln jetzt nicht soooo kompliziert. Da fand ich DSA 4.x, Pathfinder mit mehr als dem GRW oder SR ab 2nd schon schlimmer.

Was mir an Exalted als Setting immer gefallen hat war, das es gleichzeitig ein Bronze Age meets Moorcockian Sword & Sorcery Setting ist, eine postapokalyptische Fantasywelt, und Science Fantasy bei der man mit der Fantasyseite angefangen hat, nicht mit der Scienceseite. Und die Mischung ach noch funktioniert. Außerdem spielt man von anfang an epische Helden. Episch, wie in ich kann meine griechischen Heldensagen als Inspiration heranziehen, weil die Charaktere eben auf einer Stufe wie Herakles, Achilles oder Odysseus stehen, und Helden im Sinne des klassischen Heros.

Das Dreams of the First Age dann noch ein wenig Fantasy-Transhumanismus draufsetzt macht es nicht schlechter ;)

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