Umfrage

Wie weit technisch fortgeschritten erwartest du ein typisches Neuzeit-Szenario?

Jetzt ist JETZT, also Smartphones, Siri, VR - das volle Programm!
23 (40.4%)
Kurz vorher: also aktuell 90er - 2000, Handy verbreitet aber noch nicht so smart unterwegs
0 (0%)
Die bunten 80er mit Gameboy und Kassetten drehen ;-)
8 (14%)
Is mir egal, solange das Setting rockt
26 (45.6%)

Stimmen insgesamt: 54

Autor Thema: Setting in der Neuzeit: Smartphone, Handy oder retro?  (Gelesen 8631 mal)

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Online First Orko

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Bei Überlegungen zu einem realweltlichen FATE-Szenario keimte in mir die Überlegung, das Ganze in die 80er zu versetzen um damit das Problem der stetigen Erreichbarkeit (sic!) zu vermeiden. Eine Prämisse des Szenarios wird wohl "verloren in der Wildnis" sein, was heutzutage u.U. weitaus weniger schlimm ist, sofern jemand ein funktionierendes Handy hat. Natürlich lassen sich immer Gründe finden, warum das "gerade keinen Empfang hat" oder Akku leer ist etc. Aber wenn man mal ehrlich ist: Reisen in den Urwald sind ohne zuverlässige Möglichkeit der Kommunikation schonmal grundsätzlich ne andere Sache.

Bonis Dread-Runde auf dem letzten Treffen spielte in den 80ern, was bei der Standardaktion "erstmal kurz X anrufen und Bescheid sagen" zu einem amüsierten Zurechtweisen durch Mitspieler "Alter, 80er! Nix Handy - duh!" und überraschend Stutzen führte. Das hat im Rahmen der Horror-Atmo auch total funktioniert, aber ich frage mich, ab welchen Punkt es "albern" wirken könnte.

Unabhängig davon, wie man da rangeht würde mich aber mal grundsätzlich interessieren, was für euch "Jetztzeit" heißt und welcher Technologiestandard /Erwartung sich daraus ergibt.
Insbesondere unter der Berücksichtigung: Nervt es, wenn ein Szenario/Setting in den 80ern / 90ern spielt, damit die Technik noch nicht _zu_ fortgeschritten ist?
Oder ist das im Rahmen von groben Abgrenzungen wie  "Fäntelalter/ Viktorianisch / Neuzeit / SciFi" unerheblich?
« Letzte Änderung: 22.05.2018 | 16:20 von First Orko »
It's repetitive.
And redundant.

Discord: maniacator#1270

Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline YY

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Re: Setting in der Neuzeit: Smartphone, Handy oder retro?
« Antwort #1 am: 22.05.2018 | 17:35 »
Wenn ich mich mal eben in Rage schreiben darf...  ;D

Ich habe mit "ist mir egal" abgestimmt.

Wenn es um "Verloren in der Wildnis" geht - von was reden wir dann?
Wildnis heißt auch heute noch ziemlich definitionsgemäß, dass es dort schlicht keinen regulären Handyempfang gibt. Das bedeutet höchstens, dass man für "echte" Wildnis etwas genauer gucken muss, aber das Stichwort Urwald heißt faktisch: kein Handy-Empfang. Punkt.
Wer da nur hingeht, wenn er garantiert überall Empfang hat, der bleibt schlicht und ergreifend mit dem Arsch zu Hause.

Da geht nur noch Satellitentelefon, und das auch nicht garantiert - außerdem nimmt man da i.d.R. nur eins pro Gruppe mit. Und damit sind wir beim zweiten Punkt aus der Vorgabe: Es heißt ja nicht unterwegs in der Wildnis, sondern verloren in der Wildnis. Da ist also - auch wieder definitionsgemäß - schon ein Ereignis eingetreten, das ohne Weiteres auch dafür gesorgt haben kann, dass das Sat-Phone beschädigt, zerstört, verloren ist.

Und selbst wenn man das Ding noch hat und Empfang bekommt: wen ruft man an und wer kommt dann? Die brauchen in richtiger Wildnis mindestens Stunden, je nach Rahmenbedingungen auch mal Tage und selbst wenn es da überhaupt jemanden gibt, der kommt, ist gar nicht gesagt, dass die einen auch direkt finden. Oder Bock drauf haben, sich mit einem Antagonisten X anzulegen...


Übrigens: Die letzte massive Störung eines Anbieters bis zum Totalausfall über zweistellige Stundendauer mitten in Deutschland ist grad mal eine Woche her. Ja, das ist nicht alltäglich, aber es ist eben auch nicht unmöglich oder unplausibel.
Wenn das gerade für einen One-Shot der definierte Rahmen ist, kann man da als Spieler auch einfach mal die Backen halten und die Szenariovorgabe akzeptieren.


Unterm Strich könnte ich auch für Option 1 stimmen, weil es dann viel plausibler ist, dass die Charaktere genau zu der Art von Pfeifen gehören, die meint, mit dem Smartphone jedes Problem weg-appen zu können :P ;D


Unabhängig davon, wie man da rangeht würde mich aber mal grundsätzlich interessieren, was für euch "Jetztzeit" heißt und welcher Technologiestandard /Erwartung sich daraus ergibt.
Insbesondere unter der Berücksichtigung: Nervt es, wenn ein Szenario/Setting in den 80ern / 90ern spielt, damit die Technik noch nicht _zu_ fortgeschritten ist?

Es kommt natürlich ein Stück weit drauf an, was man genau spielt, aber grundsätzlich ist moderne, zivile Kommunikationstechnik zu 99,x% zwar schön bequem, aber echte Probleme löst sie so gut wie nie. Ich halte das von vielen Spielern für völlig überbewertet.
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Offline KhornedBeef

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Re: Setting in der Neuzeit: Smartphone, Handy oder retro?
« Antwort #2 am: 22.05.2018 | 17:43 »
Korinthenkackerei meinerseits: Wenn du Open Street Maps oder eine Google Maps - Offline Karte hast (d.h. wenn du dich zumindest auf die Nation vorbereitet hast, in der du verloren gehst), dann bist du dank GPS schon ein Reisenstück weiter..

Ich finde es legitim, wenn man bewusst in den 90ern spielt damit aus "Mulder?.... ""..Scully!" "Mulder!""...Scully?" nicht "Alter mach dein Bluetooth an" wird. Aber wenn etwas per Ansage in der Jetzt-Zeit spielt, will ich das auch gewürdigt wissen.
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Offline YY

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Re: Setting in der Neuzeit: Smartphone, Handy oder retro?
« Antwort #3 am: 22.05.2018 | 17:51 »
Aber wenn etwas per Ansage in der Jetzt-Zeit spielt, will ich das auch gewürdigt wissen.

Um Gibson zu paraphrasieren:
Auch die Gegenwart ist nicht gleichmäßig verteilt.

Rahmen, Kontext und Situation sind auch heute entscheidend.
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Online JollyOrc

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Re: Setting in der Neuzeit: Smartphone, Handy oder retro?
« Antwort #4 am: 22.05.2018 | 17:54 »
Ist ja auch die Frage, wie abrupt und von wo aus man in die Wildnis geworfen wurde. Wie lange hält der Akku noch? Kann das Handy der Durchquerung des Wasserfalls trotzen?

Und wenn Horror: Will man tatsächlich das Leuchtding einschalten, und andere auf sich aufmerksam machen? Oder spielt die Handlung ggfs. in einem Keller (da ist halt nix mit Empfang)?

Ansonsten hat man zwar die Kommunikation nach draußen, aber $Kumpel geht nicht dran, und bei der offenen Frage im Internetforum kommen 70% Trollantworten - hast Du die Zeit, die alle durchzugehen? Und selbst wenn man perfekte Kommunikation und GPS hat: Was hilft es mir, wenn ich auf den Meter genau weiß, wo ich bin, aber die Karte zum vergessenen Tempel des Todes ist halt ungenau und orientiert sich an Punkten, die ich auf keiner GPS-Karte finde. ("Wenn Du am Heiligen Berg bist, drehe Dich zur Panthersäule!" - gib das mal bei Google Maps ein!)

Mein Kumpel in New York kann mir auch nicht helfen, wenn da ein brüllender Tiger vor mir steht... und was bringt es mir, wenn ich einen Hubschrauber zum ausfliegen anrufen kann, der aber erst in zwei Tagen da ist?
« Letzte Änderung: 22.05.2018 | 18:02 von JollyOrc »
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline KhornedBeef

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Re: Setting in der Neuzeit: Smartphone, Handy oder retro?
« Antwort #5 am: 22.05.2018 | 18:16 »
Um Gibson zu paraphrasieren:
Auch die Gegenwart ist nicht gleichmäßig verteilt.

Rahmen, Kontext und Situation sind auch heute entscheidend.
Ach SOO. Hätte ich dazu sagen sollen, dass du nur für "Jetzt-Zeit" in Grönland gilt...  ::)
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Offline Teylen

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Re: Setting in der Neuzeit: Smartphone, Handy oder retro?
« Antwort #6 am: 22.05.2018 | 18:24 »
würde mich aber mal grundsätzlich interessieren, was für euch "Jetztzeit" heißt und welcher Technologiestandard /Erwartung sich daraus ergibt.
Nach welcher Logik ist "Jetztzeit" etwas anderes als "Gegenwartsnah"? wtf?
Respektive im letzten Jahrzehnt?  wtf?

Zitat
Insbesondere unter der Berücksichtigung: Nervt es, wenn ein Szenario/Setting in den 80ern / 90ern spielt, damit die Technik noch nicht _zu_ fortgeschritten ist?
Mich nervt es mitunter so ziemlich hart.
Das heißt ich mag es gar nicht, kein Stück, wenn man erst behauptet, dass das Setting in der Neuzeit angesetzt wäre, nur um anschließend damit herauszurücken, das es gelogen war.

Wahlweise weil die 80er, 90er und 00er hoffnungslos nostalgisch verklärt werden, weil aus irgendwelchen Gründen eine Technikphobie besteht oder weil es irgendwie für manche unmöglich zu sein scheint normale Technik in Szenarien zu berücksichtigen. Mitunter zu einem Grad wo die Leute bei den X-Akten deutlich besser mir Riesen-Handys vernetzt waren.

Wenn man nicht den Willen hat, ein Szenario in der Jetztzeit zu leiten, sondern irgendeinen Retrokram machen mag, soll man das doch bitte kommunizieren. Damit ich dann ggf. fernbleiben kann ò.ó (*)

Weil gerade so Dinge wie "Ich rufe jetzt jemanden an" -> "Haha, 80er, das geht nicht" ist für mich zu sehr Meta-Horror. Das heißt es sorgt für mich nicht dafür das ein Setting oder Szenario gruseliger wird, sondern es bringt mich eher raus. Weil ich dann einerseits in Erinnerungen in Bezug auf den Technikstand der 80er grabe und mitunter dabei noch an Vokuhilas, Leggins und diese Michelin-Jacken denke.
Nun, und gänzlich absurd wird es dann, meiner Meinung nach, wenn Technik in anderer Form wieder kommt.

(*) Es kann sein das ich mich durchaus drauf einlasse, wie in einer Runde, allgemein ist es aber eher so das ich es tendenziell hasse wie die Pest...
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Auch im RL gebe ich mich nicht mit Axxxxxxxxxx ab #RealLifeFilterBlase

Pyromancer

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Re: Setting in der Neuzeit: Smartphone, Handy oder retro?
« Antwort #7 am: 22.05.2018 | 18:33 »
60er, 80er, "echte" Jetztzeit, Nahzukunft mit noch mehr Vernetzung, mach ich alles mit, und hat alles seinen Reiz. Man muss halt ansagen, was man will.

Generell halte ich "realistische" Jetztzeit-Erreichbarkeit, Möglichkeiten zur Internet-Recherche etc. aber für dem Spielfluß und Spielspaß förderlich! Ich hatte für ein Jetztzeit-Cthulhu-Szenario schon den Wikipedia-Artikel für Erich Zann als Handout vorbereitet, und die Spieler dazu aufgefordert, das "Spukhaus in Dorsten" doch gleich auf ihrem Smartphone zu googlen. Man findet da sehr schönes Zeug. Aber man muss halt MIT, nicht GEGEN die moderne Technik arbeiten.

Offline Quaint

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Re: Setting in der Neuzeit: Smartphone, Handy oder retro?
« Antwort #8 am: 22.05.2018 | 18:34 »
Also 80er sind für mich keine Jetztzeit. Sonder... 80er eben. Wenn man das so ansagt, kann man das auch machen, aber ich persönlich finde, dass das nicht nötig ist, auch nicht für ein verloren in der Wildnis Szenario. Insbesondere wenn dann noch Horror dazu kommt.

Da gibt es so viele Möglichkeiten, die Smartphones und co zu neutralisieren, wenn man möchte. Eben angefangen damit, dass es in der Wildnis üblicherweise weder Handymasten noch Steckdosen gibt. Wenn die Leute eine vorbereitete Expedition mit Sat-Phone o.ä. machen, kann man das aber auch noch irgendwie kaputt kriegen, wenn man wirklich möchte.
Und selbst wenn man Kommunikationsmöglichkeiten hat, bringen die halt je nach Situation und Horror auch nur bedingt etwas.

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Daheon

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Re: Setting in der Neuzeit: Smartphone, Handy oder retro?
« Antwort #9 am: 22.05.2018 | 19:25 »
Unter Jetztzeit verstehe ich ebenfalls die Gegenwart. Szenarien in früheren Jahrzehnten sind bestimmt interessant, allerdings nur, wenn die Zeitgeschichte auch tatsächlich eine Rolle spielt oder man bestimmte Genres emulieren möchte.

Offline YY

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Re: Setting in der Neuzeit: Smartphone, Handy oder retro?
« Antwort #10 am: 22.05.2018 | 19:25 »
Generell halte ich "realistische" Jetztzeit-Erreichbarkeit, Möglichkeiten zur Internet-Recherche etc. aber für dem Spielfluß und Spielspaß förderlich!

Japp - da heißt es dann eben nicht "ich fahre mit dem Dampfmobil zur nächsten Bibliothek", sondern es wird kurz online nachgeschaut und fertig. Sprich, man überspringt keine tote Zeit und fürs Spiel kommt es in den allermeisten Fällen aufs Gleiche raus.
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Offline Scimi

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Re: Setting in der Neuzeit: Smartphone, Handy oder retro?
« Antwort #11 am: 22.05.2018 | 19:26 »
Ich hasse so etwas ja wie die Pest.

"Jetzt" soll auch "jetzt" sein, ohne Abstriche, mit allem, was ich heute im Internet gelesen habe, was es gibt.

80er und 90er usw. sind als Setting auch ok, genauso wie man Cthulhu 1925 oder Sherlock Holmes 1885 spielen kann. Aber dann muss mir auch etwas geboten werden, weswegen es Sinn macht, das Spiel in diesen Zeitraum zu verlegen.

Wenn das kein Feature ist, sondern das Unvermögen, moderne Gegebenheiten in eine funktionierende Geschichte einzubauen, dann finde ich das erbärmlich. Wenn ich ein Abenteuer in die Steinzeit versetzen muss, weil die Möglichkeit der schriftlichen Kommunikation meinen Plot zersprengt, dann ist vielleicht einfach mein Plot noch nicht ausgereift… Schließlich schaffen es auch heute noch haufenweise Leute erfolgreich, sich trotz moderner Technik zu verlaufen, in Gefahr zu bringen, zu isolieren oder umzukommen, da werden die Charaktere das wohl auch hinbekommen.

Besonders schlimm finde ich es dann, wenn die Gegenseite im Akte X-Stil diese Beschränkungen nicht hat. Wow, mein Charakter muss sich mit Satellitentelefonen und Münzfernsprechern herumschlagen, während die böse Alienverschwörung künstliche Intelligenzen, Biochips und Nanosender hat, die noch heute technisch nicht möglich sind?

Ganz ehrlich, die 80er sind 30 Jahre her, wenn mein Charakter da lebt, machen seine Enkel je nachdem heute vielleicht Abitur. Das war nicht nur "wie heute, aber ohne Handys und Internet", das war eine komplett andere Zeit. Ich kenne Spieler, die würden einen Quellenband brauchen, um überhaupt zu verstehen, was da die großen Themen sind, was es gibt und was nicht. Da kann ich mir weniger Aufwand vorstellen, wenn es nur darum geht, Leute zu isolieren.

Und auf der anderen Seite: In den 80ern gab es viel mehr Leute, die im Wehrdienst gelernt haben, wie man sich im Gelände orientiert, Schüler, die mit Armbanduhr und Geodreieck Himmelsrichtungen nach der Sonne bestimmen mussten und Pfadfinder, die sich Rauchzeichen und Morsecode eingepaukt haben. Die haben auch andere Imba-Fähigkeiten, wie angeln, mit nach heutigen Ansichten tierquälerischen Fallen Nahrung heranschaffen und Feuerzeuge besitzen, weil jeder raucht. Wer denkt, dass die so eine Geschichte weniger kaputtmachen können als heutige vegane Zivilisationsmenschen, die von ihrer Technik und ihrer Infrastruktur völlig abhängig sind, hat das vielleicht nur noch nicht weit genug durchdacht.  ;)

Offline D. M_Athair

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Re: Setting in der Neuzeit: Smartphone, Handy oder retro?
« Antwort #12 am: 22.05.2018 | 19:43 »
Das heißt ich mag es gar nicht, kein Stück, wenn man erst behauptet, dass das Setting in der Neuzeit angesetzt wäre, nur um anschließend damit herauszurücken, das es gelogen war.
Mit der Aussage "Neuzeit" erwarte ich ein Setting, das technisch nicht vor 1500 spielt. "Moderne" hieße zumindest spätestens ab dem 19.Jh.

Unter "Gegenwart" erwarte ich "aktuelle Generation" (also bis -25 Jahre).
Lediglich bei "im Heute" oder "im Hier und Jetzt" würde ich nicht mehr als 5 Jahre Abweichung hinnehmen.


... deswegen bei der Settingbeschreibung lieber ein zwei Sätze mehr als nur ein paar missverständlche Schlagworte.


Was "Wildnis" angeht:
Fahrt mal ein bißchen raus aufs Land. Da kann auch heute noch ganz schnell Ende-Gelände mit Handy-Empfang sein.

Edit:
Manche Schwierigkeiten oder Gefahrenquellen tun sich auch erst durch technische Neuerungen auf:
Unfälle wegen "Handy am Steuer" oder "Smombies walking", Verirrungen durch veraltete oder unvollständige Navi-Daten. Ein gestohlenes und/oder gehacktes Smartphone macht wesentlich mehr Unannehmlichkeiten als das bei den Mobilfunk-Prügeln der 90er der Fall war. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen.
Kurz: Der Wandel der Zeiten macht mMn prinzipiell vieles nicht einfacher, sondern anders. Einfach weil sich nicht nur die Möglichkeiten sondern auch die Anforderungen verschieben.
« Letzte Änderung: 22.05.2018 | 20:29 von D. Athair »
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Offline KhornedBeef

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Re: Setting in der Neuzeit: Smartphone, Handy oder retro?
« Antwort #13 am: 22.05.2018 | 19:59 »
Schöner Rant, Scimi  ;D
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Offline General Kong

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Re: Setting in der Neuzeit: Smartphone, Handy oder retro?
« Antwort #14 am: 22.05.2018 | 20:25 »
Finde ich auch.

Abenteuer in den 80er sind völlig in Ordnung (und die technischen Einschränkungen auch), aber das sollte nicht der Schwerpunkt sein, sondern das kulturelle und politische Setting:
Kalter Krieg, Waldsterben, vielleicht RAF, Spät-Punk, Mods, Teds, Wave, Popper, Hausbesetzer und Startbahn West, NATO-Doppelbeschluss, Iran-Contra-Verschwörung, Falklandkrieg, Afghanistanbesetzung, Tschernobyl, AIDS, Anti-Apartheid, Dritte Welt-Gedöns, Angst vor dem Atomtod (kann sich noch jemand an "The Day After" erinnern und die zumindest bundesdeutsche Rollenspiel-Empörung über Cosims und Twillight 2000?) und dem Sauren Regen und dem Waldsterben (war wichtig, deshalb zählt das doppelt!). Der Klimawandel war übrigens KEIN Thema - und wenn, dann befürchtete man von Boulevardseite eher eine neue Eiszeit ... Übervölkerung schon. Und Ende der 80er waren alle der Meinung, dass uns vor dem großen Knall, dem Erfrieren und dem Versteppen noch die Japaner übernehmen!

Ja, war ne geile Zeit. Ich war fest davon überzeugt, dass spätestens im Jahr 2000 der Drops gelutscht ist. Und damit war ich nicht ein Fall für den Psychologen, sondern ein aufgeweckter Junge mit politischen Weitblick, der aufmerksam die Gegenwart verfolgte ... Von wegen ADHS - DEPRESSIONEN waren angesagt, wurden aber nicht behandelt, den Pessimus war ein Zeichen von gesundem Menschenverstand.
« Letzte Änderung: 23.05.2018 | 10:49 von General Kong »
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Offline Tante Petunia

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Re: Setting in der Neuzeit: Smartphone, Handy oder retro?
« Antwort #15 am: 22.05.2018 | 20:57 »
Finde ich auch.

Abenteuer in den 80er sind völlig in Ordnung (und die technischen Einschränkungen auch), aber das sollte nicht der Schwerpunkt sein, sondern das kulturelle und politische Setting:
Kalter Krieg, Waldsterben, vielleicht RAF, Spät-Punk, Mods, Teds, Wave, Popper, Hausbesetzer und Startbahn West, NATO-Doppelbeschluss, Iran-Contra-Verschwörung, Falklandkrieg, Afghanistanbesetzung, Tschernobyl, AIDS, Anti-Apartheid, Dritte Welt-Gedöns, Angst vor dem Atomtod (kann sich noch jemand an "The Day After" erinnern und die zumindest bundesdeutsche Rollenspiel-Empörung über Cosims und Twillight 2000?) und dem Sauren Regen und dem Waldsterben. Der Klimawandel war übrigens KEIN Thema - und wenn, dann befürchtete von Boulevardseite eher eine neue Eiszeit ... Übervölkerung schon. Und Ende der 80er waren alle der meinung, dass uns vor dem großen Knall, dem Erfrieren und dem Versteppen noch die Japaner übernehmen!

Ja, war ne geile Zeit. Ich war fest davon überzeugt, dass spätestens im Jahr 2000 der Drops gelutscht ist. Und damit war ich nicht ein Fall für den Psychologen, sondern ein aufgeweckter Junge mit politischen Weitblick, der aufmerksam die Gegenwart verfolgte ... Von wegen ADHS - DEPRESSIONEN waren angesagt, wurden aber nicht behandelt, den Pessimus war ein Zeicehn von gesundem Menschenverstand.
Sehr schönes Vorwort zur Erinnerung für ein 80er-Jahre Rollenspiel, für jemanden, der die 80er noch aus eigener Lebenserfahrung in seinen Gedanken wieder auferstehen lassen kann!  :d
Slüschwampf

Offline Feuersänger

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Re: Setting in der Neuzeit: Smartphone, Handy oder retro?
« Antwort #16 am: 22.05.2018 | 21:54 »
Mir wäre es weitgehend egal. Es kommt halt drauf an, welche Rolle der Techlevel überhaupt spielen soll. Hier würde ich sagen, wenn es _keine_ besondere Rolle spielen soll, dann wäre Jetzt-jetzt das einfachste, weil wir halt so an unsere Alltagstechnologie gewöhnt sind, dass es nicht weiter auffällt.
Alles, was von der Gegenwart abweicht, zieht Aufmerksamkeit auf sich. Da sollte sich also der Autor / SL fragen, ob und in welchem Rahmen das gewollt ist, und ob die Spieler derlei Spielereien goutieren (drei Fremdworte hintereinander, seht wie intelent ich bin).

Beispielsweise: Mitte der 90er ist ein Handy alles andere als selbstverständlich. Die Dinger sind noch so exotisch - und so teuer - dass Handy_attrappen_ ein Ding sind. Vielleicht hat aus der ganzen SC-Clique genau einer ein Handy, und wenn jemand damit (in einer Alltagssituation) telefonieren will, wird er ermahnt sich aber kurz zu fassen, weil eine Minute 1,80DM kostet, und auch ja an die Vorwahl zu denken.
Wenn also das Szenario z.B. 1996 spielen soll, würde ich erwarten, dass genau solche Tidbits genüsslich zelebriert werden.

Oder noch zwei Jahre früher... ich erinnere da an den Sketch "Wenn die Serie 24 1994 gespielt hätte": https://www.youtube.com/watch?v=JMLH_QyPTYM

"Email him the bomb schematics"
"It's 250 Kilobytes."
"Jesus! Print it out, we'll send a bike messenger"

Andere Variante wären freilich die diversen anachronistischen Settingstufen, von Steam- bis Rocketpunk, wo eben das Techlevel sich von der Realhistorie unterscheidet.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Offline Timberwere

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Re: Setting in der Neuzeit: Smartphone, Handy oder retro?
« Antwort #17 am: 28.05.2018 | 13:48 »
Ich spiele sehr gerne in der Jetztzeit, und ja, sehr gerne mit Handy, Google, Wikipedia und dergleichen. Wenn ein Abenteuer irgendwo in der Wildnis spielt, wo es kein Netz gibt, ja mei, dann gibt es da kein Netz. Aber meinstens sind unsere Abenteuer (entweder, wenn ich selbst sie leite oder wenn ich bei jemand anderem mitspiele) so designt, dass sie schon davon ausgehen, dass die moderne Technik ganz normal verfügbar ist, wenn wir auch heute spielen.
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
Zitat von: ErikErikson
Meine Rede.
Zitat von: Shield Warden
Wenn das deine Rede war, entschuldige dich gefälligst, dass Timberwere sie nicht vorher bekommen hat und dadurch so ein Stress entstanden ist!

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Setting in der Neuzeit: Smartphone, Handy oder retro?
« Antwort #18 am: 28.05.2018 | 15:17 »
Bei Überlegungen zu einem realweltlichen FATE-Szenario keimte in mir die Überlegung, das Ganze in die 80er zu versetzen um damit das Problem der stetigen Erreichbarkeit (sic!) zu vermeiden. Eine Prämisse des Szenarios wird wohl "verloren in der Wildnis" sein, was heutzutage u.U. weitaus weniger schlimm ist, sofern jemand ein funktionierendes Handy hat.
Selbst in den Saarschleifen kann dein Empfang lausig sein.
Ich war auf einer, da gab es 3 Punkte, die mußte man aber kennen und erreichen, nur eine Kletterausrüstung hatte ich nicht.

Garmin etc sollte da eher ne Rolle spielen.
Ist ja auch die Frage, wie abrupt und von wo aus man in die Wildnis geworfen wurde. Wie lange hält der Akku noch? Kann das Handy der Durchquerung des Wasserfalls trotzen?

Meines sollte, das und mehr abkönnen
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

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Re: Setting in der Neuzeit: Smartphone, Handy oder retro?
« Antwort #19 am: 28.05.2018 | 15:20 »
Tja, die Kernaussage ist dann wohl: Im Grunde egal was wir spielen, aber bitte kein Etikettenschwindel! Verwundert jetzt vielleicht auch nicht sehr ;-) Aber es sind ja dann doch einige ganz spannende Überlegungen zusammengekommen, vielen Dank erstmal soweit!

Nach welcher Logik ist "Jetztzeit" etwas anderes als "Gegenwartsnah"? wtf?
Ähm ja - "Gegenwart" ist vielleicht das bessere Wort, war nicht drauf gekommen. Der Rest sollte sich durch Kontext ergeben haben.

Wenn ich mich mal eben in Rage schreiben darf...  ;D
...

Na klar ;-) Ist ja auch richtig, was du schreibst: natürlich gibt es heute noch "echte Wildnis" und durch den Technologiestand hat sich hauptsächlich Bequemlichkeit erhöht. Letzlich kommt auch im Dschungel kein Taxi vorbei, wenn nur weil man das Handy dabei hat.
Trotzdem wehre ich mich gegen die "funktioniert halt nicht" Lösung - das schmeckt zwar anders, ist aber auch nix anders als "So wir sind in den 80ern, nix mit Handy".
Doof finde ich beides. Bleibt die Frage: Wie trotzdem spannend gestalten? Denn:

Ich spiele sehr gerne in der Jetztzeit, und ja, sehr gerne mit Handy, Google, Wikipedia

kommen ja dazu! Man kann sich Wikipedia schon offline installieren (mit ~5 GB ohne Bilder je nach Gerät auch keine große Sache mehr) damit lässt sich faktisch die gesamte (oberflächliche) Recherche schnell abhandeln. Mit Outdoor-Smartphone, Powerbanks und mobile Solar-Ladepanels braucht man sich um Funktionsfähigkeit der Technik auch keine Gedanken mehr machen.
Wir können also davon ausgehen: SCs, die wissen was sie tun, können sich technisch soweit absichern, dass die eigentliche Wegefindung kein Problem darstellt. Sie können u.U. (von hohen Punkten / kleinen Städten aus) auch telefonieren und ggf. Hilfe anfordern. Ob dann überhaupt jemand kommt und wann steht auf einem anderen Blatt...
Sie haben mit Apps Zugriff auf weiteres Wissen (Lexika, Wanderkarten usw). Dabei ist nur die Frage, ob sich der SC gut genug vorbereitet hat. Ich würde das sogar soweit integrieren, dass Wikipedia checken am Tisch ausdrücklich erwünscht ist => heißt im Umkehrschluss aber auch, dass das Szenario dementsprechend schon hinreichend passend vorbereitet werden muss.

Seltsamerweise habe ich allgemein weniger Skrupel bei weiter zurückliegenden Szenarios (Viktorianisch, Mittelalter) von der Realität abzuweichen als in der Gegenwart. Vermutlich weil vieles eben präsent ist: Dass z.Bps. in N.Y. keine Twin Towers mehr stehen und so Zeug.
Gut. Den genauen Zeitrahmen (2018, 2017,2010 oder so) mache ich dann wohl davon abhängig, was die "spannendste" Zeit im Sinne eines Plots vor Ort war.



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« Letzte Änderung: 28.05.2018 | 15:24 von First Orko »
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Re: Setting in der Neuzeit: Smartphone, Handy oder retro?
« Antwort #20 am: 28.05.2018 | 15:40 »
Seltsamerweise habe ich allgemein weniger Skrupel bei weiter zurückliegenden Szenarios (Viktorianisch, Mittelalter) von der Realität abzuweichen als in der Gegenwart.

Interessanter Unterpunkt.
Die meisten Zuschauer machen sich keinerlei Gedanken, darüber, wie viel "Filmrealität" sie in Serien, Filmen usw. geboten bekommen.
Da ist auf den ersten Blick gefühlt alles "echt", was in einer nicht explizit als andersartig eingeführten Welt spielt - und genau da kommen viele Verwerfungen her, wenn man solche Sachen ins Rollenspiel übertragen will und dann auf einmal aktiver Teilnehmer ist statt Konsument.
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Re: Setting in der Neuzeit: Smartphone, Handy oder retro?
« Antwort #21 am: 28.05.2018 | 16:07 »
und genau da kommen viele Verwerfungen her, wenn man solche Sachen ins Rollenspiel übertragen will und dann auf einmal aktiver Teilnehmer ist statt Konsument.

Jupp. Und Mittelalterexperten sind eher rar[Beleg fehlt] während sich jeder heute als Experte für die eigene Zeit begreift ... wobei auch unser Gedächtnis und Wahrnehmung lügen ;-) Gegenwart ist aber nunmal extrem...ähem ja: präsent.

Ich stolpere über das Ganze auch erst so richtig drüber, wo ich ne kleine Sandbox aufbauen will (Setting-Ort ist übrigens die Gran Sabanay in Venezuela)...

(( Um hier einen kleinen Bogen zu anderen Diskussionen zu schlagen: Gerade die Sandbox - im Gegensatz zum klassischen Plot-Aufbau - macht es problematisch, weil je nach Hintergrund der SCs es total schlüssig sein kann, dass der reiche Daddy einen per Hubschrauber vom nächstgrößeren Platz abholt, womit das Wildnisabenteuer vorbei ist.
Wenn man da dann keine echt starken Motivationen hat, welche die Spieler dann hoffentlich auch weiterleben... dann verlässt die Gruppe die Sandbox auf einmal und man steht mit nix in der Hand da. Bei mündigen Spielern und funktionaler Kommunikation unteeinander: Kein Problem. Aber ohne die Verfügbarkeit solcher Mittel stellt sich das Problem nicht und man braucht nicht so genau auf die Motivation zu achten, nach dem Motto "Zum Schatz müssen wir da durch, da geht kein Weg dran vorbei".))
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Re: Setting in der Neuzeit: Smartphone, Handy oder retro?
« Antwort #22 am: 28.05.2018 | 16:09 »

Na klar ;-) Ist ja auch richtig, was du schreibst: natürlich gibt es heute noch "echte Wildnis" und durch den Technologiestand hat sich hauptsächlich Bequemlichkeit erhöht.
und ist es das Wert den ganzen Schamott funktionabel mit zuführen

https://eu.bioliteenergy.com/products/campstove-2

Das Ding wiegt ca 1 kg, vgl das mal mit dem Hobo, ca die Hälfte oder weniger, nicht so bulkig
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Re: Setting in der Neuzeit: Smartphone, Handy oder retro?
« Antwort #23 am: 28.05.2018 | 16:13 »
Ich finde, es kommt drauf an, was man im Setting bespielen will.
Tales from the Loop hat einen guten Grund, in den 80ern zu spielen, wo es noch keine Mobiltelefone gab.
Andererseits wird es etliche Rollenspieler geben, die gar nicht mehr wissen, wie das damals war und was man ohne Smartphone, ohne Computer, ohne Internet, mit nur drei Programmen und Sendeschluß (Testbild) so gemacht hat. Wie sollen die, ohne irgendwelche alten Säcke auszuquetschen das bespielen...?

Mitten im Wald nicht die Polizei rufen zu können, keine Fotos machen zu können, kein Navi dabei zu haben, kein Wikipedia zu haben - das kann unglaublich reizvoll sein.
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Re: Setting in der Neuzeit: Smartphone, Handy oder retro?
« Antwort #24 am: 28.05.2018 | 16:34 »
Kameras gab es vor Smartphones
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