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D&D Smalltalk

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SeldomFound:

--- Zitat von: Feuersänger am 24.01.2019 | 17:13 ---Najo. I dunno. Stünde da statt gelb- meinetwegen blau- oder grünhäutig, würde sich da keiner was bei denken. Es gibt halt nunmal nur 16 Farben.

--- Ende Zitat ---
Naja, bei blauhäutig würde ich wahrscheinlich dann an Camerons Avatar denken und an all die amerikanischen Klischees, die in diesem Film vorkommen.

Der Punkt bei Fantasy-Rassen ist, dass sie keine Menschen sind und doch menschlich. Sie existieren meist in einer Form von Dichotomie: Wenn Zwerge als ein konservatives Volk beschrieben werden, dann sind Menschen meistens im Vergleich dazu unbeständig, zum Beispiel.

Je exotischer eine Rasse sein soll, desto deutlicher wird diese Dichotomie, meine Meinung nach.


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Feuersänger:
Ja, und bei Grün an irgendwelche anderen Aliens oder Fantasyviecher. Inzwischen ist halt wirklich alles schonmal da gewesen.

Rhylthar:
Aufgrund der Vorgeschichte der "Children of Gith" habe ich da nie einen Zusammenhang gesehen. Grubentrolls Ansicht hatte ich so gar nicht auf dem Schirm, würde durchaus für mich auch passen.

Grubentroll:
@LaCipolla:
Also ich hab mir grad nochmal mein Planescape Monstrous Compendium angeschaut, und ich habe weder bei der Beschreibung der Githyanki noch der Githzerai einen starken ostasiatischen Einfluss gespürt.

Ich denke du pickst dir da grad ein zwei drei Punkte raus, die irgendwie einen Klischeeasiaten für dich ausmachen könnten, und übersiehst dabei mal schnell so viel anderes was die Gith-Völker auch ausmacht.

La Cipolla:
Ich würde die Gith auch absolut nicht darauf reduzieren, da sind schon viele andere gute Ideen drin! Beim Schwert bspw. gibt es die Anbindung an die Ebenen durch das silberne Band, das ist schon gutes Zeug, und in der Geschichte der beiden Völker und ihrer Fehde mit den Illithiden gibt es ebenso viele gute Ideen, was Rhylthar ja auch schon angesprochen hat.
Deshalb mag ich sie ja so sehr, und deshalb habe ich diese Diskussion überhaupt erst angestoßen! Die Frage ist ja gerade: Was stelle ich mit den problematischen Aspekten an, damit ich die Gith weiterhin mit gutem Gewissen benutzen kann?

Etwas muss aber auch nicht 100% einem Klischee entsprechen, damit man es diskutieren kann, oder genauer gesagt, wenn es 100% wären, müssten wir definitiv nicht darüber reden, denn dann wäre es ja ganz offener Rassismus, der es nicht mal in eine relevante Publikation der 80er geschafft hätte. Die Frage ist: Wie viele Merkmale eines rassistischen Stereotypen "dürfen" (große Anführungszeichen!) zusammen kommen, bis es problematisch wird? Der Übergang ist definitiv fließend, und wo die "Schmerzgrenze" liegt, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Mir persönlich ist es hier schon zu viel.

Ich fasse noch mal zusammen, dann kann sich jeder eine abschließende Meinung bilden und wir können wieder zur Frage kommen, wie man das Problem angehen könnte, sofern man denn eins sieht. Alle anderen können mit den Schultern zucken und das Thema ignorieren. =D

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Wir haben ein Volk, das ungefähr so aussieht, je nach Edition und Bild. (Anmerkung: Die Gith haben SEHR unterschiedliche Bilder und ich habe mir die ge-cherry-picked, die meinen Punkt am deutlichsten unterstreichen.)







Das erinnert mich in vielerlei Hinsicht (Hautfarbe, Augen, bestialisierte Gesichtszüge, dürre Körper, Klischee-Frisuren und -Bärte) an amerikanische Stereotypen von Asiaten und vor allem Japanern im 2. Weltkrieg.







Das alleine wäre nicht unbedingt ein Problem (und kann Zufall sein), aber auch viele Konzepte der Gith passen in zwei unterschiedliche Asiaten-Klischees:

1. Der "hinterhältige Kamikaze-Aggressor" des 2. Weltkriegs
Die Githyanki sind bösartige, blutrünstige Krieger mit Luftschiffen und krassen Schwertern, die sie auf keinen Fall verlieren dürfen, weil sonst (ich umschreibe bewusst provokant) "die Ehrenhaften ihre Ehre beschmutzen" usw. Sie haben fremdartige Mind Powers, die sie nutzen, um ihre Nahkampfskills zu verbessern.
Es gibt auch noch das Hunnen/Mongolen-Klischee, das in eine ähnliche Richtung geht, und das hier vielleicht auch ein paar Spuren hinterlassen hat. (Stichwort "Kriegerrasse")

2. Der erleuchtete Mönch vom abgelegenen Berg
Die Githzerai sind ehrenhafte Krieger, die nicht nur ihre Beherrschung des Schwerts und des waffenlosen Kampfes üben, sondern auch fremdartige Mind Powers haben, um die "niedere" reale Welt zu beeinflussen. Sie müssen nach strengen Regeln abseits der Zivilisation leben (wortwörtlich die Ordnung im Limbo), streben nach Erleuchtung, sind eigentlich Pazifisten, haben gern mal lange Bärte zum Drüberstreichen und geben abgehobene Kalendersprüche von sich.

Damit wird also eine alte Schwarz-Weiß-Sicht des Rassismus aufgemacht: Der böse Fremde und der gute Fremde, der "Savage" (Wilde) und der "Noble Savage" (Edler Wilde), aber beide im Rahmen typischer Klischees.

Für sich genommen wären diese einzelnen Facetten mehr oder weniger unproblematisch, aber zusammen halte ich sie für ein schwieriges Gesamtbild. Das war sicher nicht so gewollt und hat definitiv keine bösartigen Intentionen, aber es unterstreicht in meinen Augen rassistische Stereotypen von Asiaten.
In Deutschland könnte es allerdings weniger kritisch sein, da wir das Klischee des "Savage" historisch bedingt nicht unbedingt für (Ost-)Asiaten benutzen.

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