Autor Thema: [Cthulhu] 12 Apostel  (Gelesen 2126 mal)

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Offline Yozora

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[Cthulhu] 12 Apostel
« am: 1.10.2018 | 21:44 »
Hier gibts den Bericht auf meinem Blog: https://inyo.home.blog/2018/09/26/cthulhu-12-apostel-teil-1/


Die Charaktere

Elisabeth Hess: Die Witwe hat reich geerbt. Zu Lebzeiten ihres Mannes war sie mit ihm häufig in Afrika unterwegs, um Großwild zu jagen. Derzeit widmet sie sich eher der Malerei.

Rudolf Leitz: Enkel des erfolgreichen Firmengründers Ernst Leitz und Neffe des derzeitigen Geschäftsführers. Er selbst hat wenig Interesse an den Geschäften, lässt sich ausbezahlen und beschäftigt sich mit Okkultismus.

Roland Schmitt: Der ehemalige Taxifahrer ist Elisabeths Chauffeur, manchmal fährt er aber auch Rudolf herum. Er ist sehr versiert im Umgang mit mechanischen Geräten.

Ernst Thiele: Der ehemalige Leutnant hat zusammen mit Rudolf gedient. Durch einen Giftgasangriff hat er ein Auge verloren und leidet unter PTSB. Mittlerweile ist er Elisabeths Buchhalter.


Die Geschichte


Es ist das Jahr 1929, so glauben es zumindest die Charaktere. Sie erwachen allmählich, gefesselt und ohne Erinnerungen an die letzten Wochen und Monate. Man vermutet, in einem Krankenhaus zu sein. Vielleicht war man in einen Unfall verwickelt, doch warum ist man dann an Armen, Beinen und Kopf festgeschnallt wie in einem Irrenhaus? Die Gruppe ruft nach einem Arzt oder einem Pfleger, allerdings taucht zunächst jemand anders auf: Ein abgerissen wirkender Kerl mit wirrem Blick, der anscheinend Ruge heißt und die Gruppenmitglieder ganz genau in den Blick nimmt. Er beugt sich über sie und flüstert Dinge wie: "Der Herr wird kommen." "Marantha." "Die Aposteln sind erschienen." Und etwas darüber, dass in drei Tagen die Welt untergehe oder der Herr aufsteige. Sehr seltsame Dinge eben.

Kurz darauf schaut Oberpfleger Müller nach den Patienten und geht los, um Oberarzt Bonnhöfer zu informieren. Noch während man auf diesen wartet, setzen plötzlich Halluzinationen ein. Ernst glaubt sich zurück im Krieg, Rudolf sieht bunte Wolken und Farben und Elisabeth glaubt, ein Feuer sei ausgebrochen, da Asche und Rauch ihren Hals zuschnüren. Sie geraten in Panik, beruhigen sich aber schließlich, kurz bevor der Arzt eintrifft.

Er erklärt, die Gruppe sei in der Charité in Berlin. Da sich seine Patienten nicht daran erinnern können, was geschehen ist, erzählt er es ihnen: Sie sind an diesem Morgen nackt durch die Straßen gerannt und haben Passanten angegriffen. Auch gegen die Polizei haben sie sich gewehrt, Ernst hat sich dabei wohl zusätzlich eingekotet. Er erklärt zudem, es sei Freitag der 10. März 1922, was die Gruppe extrem verblüfft. Sie glaubten immerhin bis jetzt, es sei 1929. Bonnhöfer gibt ihnen etwas Zeit, um zu versuchen, sich zu erinnern. Auch Rolands Verband, den er am Arm hat, soll dann gewechselt werden.

Während der Stunde, die Bonnhöfer ihnen gibt, kehren die Visionen zurück, darunter auch eine von bedrohlicher Musik und Motorengeräuschen. Elisabeth vermutet, dass sie in einen Autounfall verwickelt waren und dadurch ihre Erinnerungen verloren haben. Und Rudolf ist sich sicher, eine Stimme zu hören, welche ihn an einen wichtigen Auftrag erinnert. Als der Arzt schließlich zurückkehrt, lässt er alle bis auf den verbal aggressiven Ernst losmachen. Dem Soldaten wird eine Beruhigungsspritze gegeben, während die anderen in den Gemeinschaftsraum geführt werden. Doch zuvor wird Roland noch der Verband entfernt, unter dem etwas äußerst Mysteriöses zum Vorschein kommt: Anscheinend wurde ihm am Unterarm etwas Haut entfernt und mit anderer, alt aussehender Haut ersetzt. Darum herum sind Zahlen, Buchstaben, Hieroglyphen und andere Symbole eintätowiert.

Im Gemeinschaftsraum sehen sie einige sehr verrückte Leute. Unter anderem wird gerade Ruge entlassen, der permanent etwas davon faselt, der Herr würde kommen. Dann gibt es da noch den Mann, der sich für Newton hält und dauernd mit einem Apfel spricht - in einem willkürlichen Mischmasch aus Deutsch und Englisch. Und dann ist da noch eine hübsche, junge Frau. Ihr Name ist Viktor Kaube... Sie erklärt, sie sei im falschen Körper geboren worden und will als Mann anerkannt werden.

Zum Essen wird schließlich der völlig neben sich stehende Ernst im Rollstuhl hereingefahren und muss von Elisabeth gefüttert werden. Man unterhält sich mit Viktor, als plötzlich wieder eine akustische Halluzination die klassischen Klänge des Grammophons durchbricht: Grässliche Musik und laute Motorengeräusche lähmen die Gruppe beinahe. Zudem hören alle der Gruppe einen Mann von seltsamen Theorien sprechen. Elisabeth erkennt die Stimme als die von Albert Einstein. Natürlich bekommt Viktor das seltsame Verhalten seiner Tischgenossen mit und beobachtet alles ganz genau.

Ernst, der allmählich wieder zu sich kommt, entdeckt schließlich an der Tür einen Kerl in feinem Anzug, mit Aktenkoffer und Narrenkappe, der ihm zuwinkt. Der Buchhalter schlurft hinterher, kann den Mann aber im Gang nicht mehr entdecken. Also schaut er sich in dem nächstgelegenen Zimmer um, wo er Ruges alte Kleidung findet, in die er seinen Namen und eine Adresse reingeschrieben hat. Die Essenszeit ist derweil vorbei und die Gruppe macht sich auf den Weg zu ihrem Zimmer. Viktor verabschiedet sich, aber Roland entdeckt, dass er schnurstracks zu einem der Pfleger geht und schließt sich ihm an. Er erfährt von Viktor, dass man sich Bonuspunkte für Privilegien verdienen kann, wenn man den Pflegern etwas über die anderen Insassen berichtet. Roland macht gerne mit - für die Gruppe, versteht sich, einer muss sich ja mit dem Feind gutstellen.

Am Abend tauscht man noch einige Informationen aus, dann legt man sich schlafen. Als die Gruppe wieder erwacht, ist es bereits der 12. März und der Pfleger, der sie weckt, spricht ärgerlich mit ihnen. Anscheinend haben sie am Vortag bei den Tests nur Unfug gemacht und sich danebenbenommen. Allerdings kann sich keiner der Vier daran erinnern... Und am Frühstückstisch kommen wieder seltsame Visionen von einem staubigen Plateau, von seltsamen, in Leder gekleideten Personen und grünen Kristallpilzen. Etwas später entdeckt Roland in der Zeitung einen Artikel über eine demnächst stattfindende Radiumkonferenz, welche im selben Stadtteil stattfindet, in der die Gruppe aufgegriffen wurde.

Bevor sich die Gruppe überlegen kann, wie sie die Zeit bis zu den nächsten Tests verbringen will, entdeckt Ernst erneut den Mann mit der Narrenkappe und dieses Mal folgen ihm seine Freunde. Doch einmal mehr ist der Mann verschwunden, obwohl er nirgendwo hingehen könnte. Zuvor sah es aber so aus, als habe er den Koffer um die Ecke gestellt, also fühlt Rudolf danach und ertastet tatsächlich etwas. Ernst bemerkt währenddessen, dass Viktor sie unauffällig beobachtet, stapft zu ihm herüber und bedroht die Frau eindringlich, hierüber den Mund zu halten.

Rudolf öffnet den unsichtbaren Koffer und fühlt, was sich darin befindet. Es fühlt sich an und riecht wie Blut. Diese Erkenntnis versetzt ihn in Schock und er rennt zum Badezimmer, um sich die Hände zu waschen. Roland folgt ihm. Als sie die Tür öffnen, finden sie sich kurz in einer Studierstube wieder, wo Albert Einstein ihnen gerade über die sechste Dimension erzählt und wie alles eigentlich zur selben Zeit stattfindet, Man könne durch die Zeit reisen, jedoch lebten in den anderen Dimensionen Kreaturen, welche einem des Verstandes berauben können.

Da die beiden sehr lange brauchen, folgt Elisabeth den beiden schließlich ins Bad, wo sie etwas verdattert stehen, während "Newton" mit seinem Apfel redet. Rudolf verschwindet schnell in einer Kabine, um sich zu übergeben, während Elisabeth die Symbole auf Rolands Arm abzeichnet, um diese von Newton lösen zu lassen.

Und dann befinden sie sich plötzlich ganz woanders. Sie sitzen in zwei mit Speeren gespickten Sattelschleppern, neben ihnen fahren weitere, seltsame Fahrzeuge und hinter ihnen hört man aus einer Staubwolke weitere Motorengeräusche. Und noch etwas Schlängelndes scheint sich dort zu verbergen. So schnell, wie der Traum gekommen ist, ist er wieder vorbei und die Gruppe erwacht. Es ist der 12. März, doch einige Dinge sind wie bei ihrer letzten Erinnerung: Rudolf riecht nach Erbrochenem, Elisabeth hat Nasenbluten und Roland hat noch immer die Schachfigur, die er beim Frühstück eingesteckt hat. Beim Nachsehen fällt auf, dass diese tatsächlich bei dem Schachspiel im Gemeinschaftsraum fehlt. Auch Viktor erinnert sich nicht an Ernst' Drohungen.


Gerade zeichnet Elisabeth die Symbole an Rolands Arm auf - dieses Mal zweimal - als sich die Gruppe wieder in den Wagen befindet. Dieses Mal lehnen Elisabeth und Ernst aus den Fenstern und schießen auf die Fahrzeuge hinter sich. Und dann erscheint etwas über ihnen, ein riesiges Maul und Flügel...

Fazit

Der Einstieg war etwas zäh, da unser SL uns Zeit geben wollte, unsere Charaktere und deren Psychosen auszuspielen. Vielleicht hätten wir auch mehr mit den anderen Insassen interagieren können oder andere Räume erforschen. Zum Ende hin nahm das Ganze dann aber ordentlich Fahrt auf, als die merkwürdigen Zeitsprünge und Reisen in eine andere Welt einsetzten. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht und was für merkwürdige Vidionen uns noch heimsuchen.
« Letzte Änderung: 29.03.2019 | 07:52 von Yozora »
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Re: [Cthulhu] 12 Apostel
« Antwort #1 am: 12.10.2018 | 09:29 »
Und weiter gehts. Originalbericht: https://inyo.home.blog/2018/10/10/cthulhu-12-apostel-teil-2/


Fast unbemerkt verändert sich die Welt um die Charaktere herum. Erst ist das riesige Monster weg, dann sind es plötzlich weniger Wagen, die in der Kolonne unterwegs sind. 12 dröhnende Wagen verfolgen sie jedoch noch - dann plötzlich nur noch 8, gespickt mit Speeren, rostig und halb auseinanderfallend. Die Leute darauf schreien und johlen wild. Schwarze Wolken wallen über ihnen am Himmel, senken sich mal tiefer, mal höher. Staub und Asche wohin das Auge sieht. Rudolf ist nirgends zu sehen. Roland fährt voran und entdeckt einige merkwürdige Kreaturen auf einer Düne, welche er mit einem gezielten Manöver umfährt. Einige der verfolgenden Wagen drehen ab und einer davon bleibt dabei stecken.

Sprung. Man sitzt wieder im Speisesaal, es gibt Mittagessen. Viktor kommt zur Gruppe und reicht Ernst die Akte von Ruge. Fast ängstlich redet er dabei und zieht sich dann zurück. Eine kurze Forschung nach der Zeitung ergibt, dass es immer noch der 12. ist und man befürchtet, dass man sich während der seltsamen Traumsequenzen genauso aufführt, da Roland gerade wieder in eine Verfolgungsjagd verstrickt zu sein scheint. Daher will man sich in der nächsten Sequenz ruhig verhalten. Was aber schwierig wird...

Sprung. Wieder befindet man sich in den Sattelschleppern, die Verfolger sind näher gekommen und ein paar Wagen der Kolonne fehlen. Roland macht ein hartes Bremsmanöver, woraufhin zwei der Verfolger auffahren, dann düst er weiter. Ein anderer wirft eine Kette auf den Wagen und klettert daran hoch. Zwar kann Elisabeth einem anderen das Bein wegschießen, doch zwei weitere Verfolger klettern nun auf den Wagen und greifen den Schützen an, der das Dach sichert. Mit einem gekonnten Manöver befördert Roland sie alle vom Dach herunter, doch einer konnte sich festhalten. Dann rollt etwas über das Dach. Ernst springt auf und schaut durch ein Loch in der Decke des Sattelschleppers, schnappt sich die rollende Flasche und wirft sie weg. Elisabeth soll derweil die Kette losmachen und beginnt, aufs Dach zu klettern. Einer, der sich noch halten konnte, geht daraufhin mit einem Messer auf sie los und Ernst versucht sie zu verteidigen.

Währenddessen wird von einem anderen Wagen nun ein Netz auf den Sattelschlepper geworfen, an dem sich einige der seltsamen Leute festhalten. Elisabeth klettert zurück in den Wagen und versucht, diese aus dem Fenster heraus abzuschießen, verfehlt jedoch und lässt zu allem Unglück auch noch ihre Waffe fallen. Währenddessen ist einer der Kerle in die Fahrerkabine gekrochen und liefert sich mit Ernst ein Handgemenge über die Sitze der anderen beiden hinweg, bis der Soldat ihn erschießt. Ein anderer springt dafür auf die Motorhaube, kann jedoch durch ein Bremsmanöver abgeworfen werden.

Sprung. Die Gruppe sitzt wieder im Gemeinschaftsraum und spielt Schach. Mittlerweile fehlen etliche Figuren und auch der Bauer, den Roland eingesteckt hatte, ist nicht mehr da. Auf die Frage hin, wo Rudolf sei, meint ein Pfleger, er kenne diese Person nicht und man sei zu dritt eingeliefert worden. Ernst überlegt derweil, ob Ruge möglicherweise eine Botschaft im Garten hinterlassen haben könnte und spricht mit der Frau, welche eine unsichtbare Violine spielt, ob die ihn nicht mit nach draußen nehmen könnte, immerhin hat sie bereits diese Privilegien.

Sprung. Zwei Sattelschlepper sind übriggeblieben. Sie stehen in den Ruinen einer Stadt, die einst Frankfurt war. Von hier, erklären die beiden anderen, die noch dabei sind, geht es weiter nach Göttingen. Da die Gruppe beginnt, Fragen über diese Welt zu stellen, werden die beiden misstrauisch, glauben, sie würden möglicherweise mutieren und befehlen ihnen, sich auszuziehen, um sie zu untersuchen. Anscheinend löst die Asche in dieser Welt Mutationen aus und man wird zu solchen Wesen, wie ihre Verfolger.

Sprung. Rudolf - der nun endlich wieder da ist - und Ernst stehen halb ausgezogen im Gemeinschaftsraum und müssen sich daher wieder einmal mit einem Pfleger herumschlagen. Dann hat Ernst auch noch einen Flashback und wähnt sich wieder im Krieg. Währenddessen finden die anderen heraus, dass Ruge an seinem letzten Aufenthaltstag in den Garten durfte.

Sprung. Die Gruppe schläft gerade auf den Sattelschleppern, als der Boden zu beben beginnt. In der Mitte der Stadt beginnt ein Kristallgebilde grün zu leuchten und zu pulsieren. Das Licht wird heller, erleuchtet aber die Umgebung nicht. Auch das Dröhnen wird lauter. Schnell wird alles zusammengepackt und man fährt los. Überall aus der Stadt hört man weitere Fahrzeuge, die die Flucht antreten. Anscheinend ist dies das letzte Mal 1922 passiert, als die Kristalle erschienen sind. Jetzt ist 1929. Hinter ihnen gibt es ein lautes Krachen, der Kristall wird wieder dunkel, dafür breiten sich aber düstere Wolken rasend schnell am Himmel aus. Man erfährt noch, dass die Fahrt in Heidelberg gestartet ist und die Fracht Saatgut ist. Einstein - genannt Der Jude - ist Präsident der Republik Göttingen, Friedhelm von Gevenich der Vizepräsident. Roland entdeckt derweil, dass er die Narbe an seinem Arm in dieser Welt nicht hat. Über ihnen dröhnt Lärm wie von einem Flugzeug, doch in den dunklen Wolken ist nichts zu sehen.

Sprung. "Newton" sitzt an ihrem Tisch und erbost sich über die Gleichung, die die Gruppe ihm gegeben hat. Diese sei gegen jede Physik und vollkommen unsinnig. Wenn es aber funktionieren würde, sei das wohl eine Art Kommunikationsmittel. Roland beginnt, sich in die Haut zu pieksen, um zu sehen, ob es eine Reaktion gibt. Tatsächlich fangen an, einige Zahlen und Buchstaben zu bluten und zu schmerzen. Sie zeigen: 14.3. 9.00? B d 9? r Roland ist sich daraufhin fast sicher, dass er sein Stück Haut mit Einstein getauscht hat und so mit diesem kommunizieren kann. Die Nachricht soll Uhrzeit und Ort zeigen, wo vermutlich der Auslöser des Chaos, welches sie immer wieder sehen, sich befindet.

Sprung. Vor ihnen liegt Göttingen, die Oase des Lichts. Sie scheint in eine blaue Lichtsäule gehüllt zu sein, denn über ihr ist der Himmel klar und wolkenlos. Überall im Ödland darum herum bewegen sich Mutanten und auch große Wesen schlängeln sich durch die Wolken. Als einer der beiden Wagen plötzlich steckenbleibt, eilt Roland hinüber und bemerkt dabei, dass der Boden unheimlich heiß ist. Er versucht noch, den Wagen freizuziehen, sieht dann jedoch seltsame Schattenwürmen, welche am Wagen ziehen. Schnell springen alle auf den anderen Sattelschlepper und brausen davon, während der andere unter den Sand gezogen wird. In Göttingen erwartet sie eine Front schwerbewaffneter Leute, die sie jedoch durchlassen, da sie die Saat der Hoffnung transportieren. Auf der Fahrt zur Universität wird schnell klar, warum: Überall sieht man abgemagerte und kranke Menschen, die sich auf den Straßen und in den Häusern drängeln. Überall sieht man bewaffnete Leute und sogar alte Kanonen.

Endlich erreicht man den Innenhof der Universität, wo sie von Einstein und Friedhelm in Empfang genommen werden. Noch bevor irgendjemand etwas sagen kann, platzt Ernst damit heraus, dass sie Einsteins Hilfe benötigen, da sie zwischen den Zeiten oder Parallelwelten springen. Der Physiker mahnt ihn zur Ruhe und untersucht erst einmal das Saatgut. Leider ist bereits die Hälfte davon von schwarzen Würmern durchsetzt. Bei dem grässlichen Anblick von schwarzen Körnern verlieren einige der umstehenden Soldaten die Hoffnung. Einige brechen weinend zusammen, andere fallen auf die Knie und einer erschießt sich noch an Ort und Stelle selbst.

Später, in einem ruhigen Gespräch mit Einstein, erfährt die Gruppe die ganze Geschichte. Die erste Kristallblume - oder auch Azathoth-Blume - entstand 1922 in Berlin in der Nähe von Dahlenheim, wo demnächst die Radiumskonferenz tagt. Man soll. so Einsteins Plan, dorthin zurückkehren und mit dem Leiter des Institutes, Max von Laue, einem Mann, der ungerne Risiken eingeht, in Kontakt treten. Zudem soll auch ein gewisser Abraham Fjodorowitsch Joffe auf der Konferenz sein, ebenfalls ein möglicher Ansprechpartner. Er steht im Briefaustausch mit Einstein und schätzt dessen Meinung sehr.

Auf Nachfrage erfährt man, dass Einstein schon länger mit der Zeit experimentiert und Ruge vor einigen Jahren sein Assistent/Proband war, der dann aber verschwunden ist. Um die Reise vernünftig durchzuführen benötigt die Gruppe jedoch einen Hund von Tindalos, ein Wesen, welches sich nur in Winkeln manifestieren kann und Menschen über Jahrhunderte verfolgen kann. Er hat auch einen Mann, dessen Familie von einem solchen Hund gejagt wird und der nur darauf wartet, von dem anhalten Jaulen und Bellen erlöst zu werden. Rudolf kommt das irgendwie bekannt vor, denn auch er hat früher so ein Bellen gehört und dann ist sein Vater plötzlich unerwartet verstorben. Und auch die anderen hören, seit sie im Irrenhaus sind, hin und wieder das Bellen eines Hundes... Der Proband setzt sich in eine mit Pech perfekt abgedichtete Taucherglocke, die perfekt abgerundet und mit Kirchensteinen ausgekleidet ist. Diese kann der Proband zum Explodieren bringen und das Wesen damit töten. Dies muss allerdings außerhalb der Stadt geschehen, da das Wesen genau wie die Schrecken außerhalb der Stadt diese nicht betreten können.

Man fährt also hinaus, neu bewaffnet und in der Erwartung, angegriffen zu werden, doch alles läuft glatt. Kaum hat man die Stadt verlassen, hört man die Explosion in der Tauscherglocke und Rudolf sieht nach, ob das Wesen auch wirklich tot ist. Er entdeckt tatsächlich die Überreste eines gehäuteten, mehrwinkligen Wesens, welches aber kaum wie ein Hund aussieht. Als man zurückkehrt, wird er gefragt, ob er sich sicher ist, ob der Hund in der Glocke ist. "Er ist drin!", sagt er bestimmt. "Du hast es gesehen?" "Nein." "Woher weißt du dann, dass es drin ist?" "Na, ich hab es gesehen!" Einstein ist sich aufgrund dieses Verhaltens ziemlich sicher, dass ihr Plan funktioniert hat. Später am Abend präpariert er noch Rolands Arm.

Sprung. Die Gruppe sitzt im Gemeinschaftsraum. Es ist Abend, kaum jemand ist noch da. In der Tür steht wieder der Kerl mit der Narrenkappe und winkt ihnen fast schon hönisch mit dem Koffer zu. Als sie ihm nachgehen, ist er aber wieder verschwunden. Man schaut sich daher die Ausgangstür an, um herauszufinden, ob eine Flucht möglich ist.

Sprung. Das Experiment soll beginnen. Die Gruppe muss die Augen schließen, als die Hundehaut aufgespannt wird, dann werden sie mit Glibber übergossen und in die Haut gestoßen. Sie fallen durch endlose Schwärze, kein Geräusch erklingt. Und dann sehen sie alles, was geschehen ist: Wie sie gerade auf der Straße unterwegs sind und von der Blume in Berlin berichtet wird, als dasselbe plötzlich auch in Frankfurt passiert. Mit Schrecken beobachten sie, wie das fremdartige Gebilde gen Himmel schießt, pulsiert und Asche zu regnen beginnt. Die Temperatur fällt rapide und finstere Wolken bedecken den Himmel.


Fazit
Ein actionreicher Einstieg und endlich mehr Klarheit über das, was eigentlich los ist. Es hat auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht und unserer Vermutungen wurden ja bestätigt. Allerdings ist noch nicht ganz klar, ob wir es tatsächlich mit einer Zeitreise oder Reisen durch Parallelwelten oder dergleichen zu tun haben, immerhin scheinen sich ja gewisse Dinge zu verändern. Einsteins These zufolge könnte das an den Medikamenten liegen.

Auch nett zu erfahren war auch, wer eigentlich Ruge ist, denn bisher dachten wir ja, er würde vielleicht zu uns gehören. Möglicherweise ist er ja sogar der Auslöser für das Ereignis, wer weiß. Spannend wir es beim nächsten Fall sicherlich. Dann wird sich auch zeigen, wer unser Mann mit dem Koffer ist und was es mit der Kristallblume auf sich hat.
« Letzte Änderung: 29.03.2019 | 07:52 von Yozora »
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Re: [Cthulhu] 12 Apostel
« Antwort #2 am: 19.10.2018 | 10:51 »
Und der letzte Teil: https://inyo.home.blog/2018/10/17/cthulhu-12-apostel-teil-3/


Es ist der 13.3. und die Gruppe wird zu ihrem 3. Gespräch mit Doktor Bonnhöfer gerufen. Alle haben das Gefühl, diese Situation schon hunderte Male durchlaufen zu haben und versuchen, sich bestmöglich zu verhalten. Mit etwas Geschick erwirkt man zumindest das Recht, in den Garten zu dürfen und an neuen Aktivitäten teilnehmen zu können. Die Aussicht, entlassen zu werden, besteht allerdings erst in 2 Wochen...

Plötzlich bewegt man sich auf den Straßen Berlins. Es ist immer noch der 13. und die Gruppe hat das Gefühl, schon ewig unterwegs zu sein. Man will sich auf den Weg zum Institut machen, als Roland merkwürdige Plakate auffallen, auf welchen Maranata steht. Das T des Wortes erinnert aufgrund der verschnörkelten Schriftart verdächtig an eine Narrenkappe. Schließlich entdeckt man den jungen Mann, der die Plakate anklebt und verfolgt ihn durch eine Menschenmenge. Dabei entwendet Rudolf ein Fahrrad und Ernst und Roland geraten mit der Menge aneinander. Die Leute sind aufgebracht und rufen nach der Polizei. Am Ende jedoch können sie den Mann stellen und in eine Seitengasse drängen. Der Fremde ist verschreckt, was durch Ernst' Drohverhalten nicht besser wird. Schließlich stellt man jedoch fest, dass Ruge der Anführer einer Glaubensgesellschaft "12 Apostel" ist. Man überredet den Mann, sie zu Ruges Haus zu führen.

Dort trifft die Gruppe jedoch nur den verärgerten Vater, welcher mit seinem missratenen Sohn nichts zu tun haben will. Die Mutter dagegen ist froh, Neuigkeiten von ihrem Sohn zu hören, Ruge ist jedoch nicht zuhause. Sie berichtet nur von einer Bibel, in die er immer hineingeschrieben hat, will diese den Fremden aber nicht geben. Sie ziehen daher weiter zur 12 Apostel-Kirche in Schöneberg, der Plakatierer, Emil, ein Anwärter der Kirche, zeigt ihnen den Weg. Da durch das Chaos auf der Straße die Polizei auf die Gruppe aufmerksam geworden ist, läuft man durch das U-Bahn-Netzwerk der Stadt.

Dann findet sich Ernst plötzlich unter einem Haufen Wäsche wieder. Anscheinend will er der Irrenanstalt über den Wäscheschacht oder einen Lüftungsschacht entkommen. Elisabeth sitzt derweil allein im Speisesaal und wird von Viktor bedroht, was sie jedoch mit Drohungen ihrerseits kontert. Roland findet sich derweil allein irgendwo in Berlin wieder und geht zu einem Kiosk, um sich eine Stadtkarte zu kaufen. Er stellt allerdings fest, dass er kein Geld mehr hat und stiehlt die Karte einfach. Ernst klettert durch den Lüftungsschacht und fällt plötzlich in den Speisesaal hinein, obwohl dort gar kein Ausgang ist. Elisabeth ist völlig verwirrt, entdeckt dann aber den Mann mit der Narrenkappe, welcher seinen Koffer provokativ direkt neben ihr abstellt. Ernst schnappt sich die Frau mit der Violine und tanzt mit ihr, will dabei den Fremden rammen, fällt jedoch bei dem Manöver hin. Elisabeth berührt den Koffer, hat dann aber einen nervlichen Zusammenbruch, weil das Leder zu leben scheint. Roland findet sich in einem U-Bahn-Schacht wieder und wird von einem herannahenden Zug überfahren. Elisabeth verschwindet vor Ernst' Augen und der Narr geht mit einem Messer auf ihn los und sticht ihm in die Brust.

Dann sind alle wieder bei Emil, der durch das plötzlich so merkwürdige Verhalten der anderen dermaßen Angst bekommt, dass er wegrennt. Trotz allem findet die Gruppe zur Kirche, wo sie auf den Kämmerer trifft. Ernst behauptet vor ihm, sein Dolchstich sei ein Stigma, woraufhin die anderen nur mit den Augen rollen. Der Kämmerer verbindet die Wunde erst einmal, dann spricht man über die Pläne von Ruge. Anscheinend will er um 11 Uhr auf der Konferenz die Wahrheit über Gott verbreiten und Jesus soll erneut gen Himmel fahren. Ruge ist leider nicht vor Ort, seit seiner Entlassung hat ihn niemand mehr gesehen. Ihm soll aber ein schwarzer Engel erschienen sein, welcher ihm das Buch mit sieben Siegeln überreicht hat.

Als die Gruppe die Kirche verlässt, ist es Nacht, obwohl noch gar nicht so viel Zeit vergangen sein kann. Da die Zeitsprünge glücklicherweise nicht mehr so schlimm sind wie zuvor, ignoriert man diesen und beschließt, sich schon einmal beim Institut umzusehen. Plötzlich ist man wieder im Jahr 1929, es ist dunkel und vor dem Gebäude, in dem man sich verbirgt, hört man Kreaturen herumschleichen. Elisabeth und Roland beginnen langsam, sich zu verändern, ihre Haut wird fahl und Ernst und Rudolf beschließen, die beiden zu töten, sobald es nötig wird. Insgeheim ist auch Rudolf mutiert, er ist stärker und ausdauernder geworden, doch das hat Ernst nicht bemerkt.

Dann steht man vor dem Institut. Die körperlichen Veränderungen sind auch hier sichtbar, doch die Freunde beschließen, sie zu ignorieren. Man sieht sich die Gebäude eine Weile an und überlegt, ob man einbrechen soll, lässt das dann aber in Anbetracht der Wachmänner im und um das Gebäude. Stattdessen steigt man in einem Hotel ab. Rudolf telefoniert durch verschiedene gehobene Hotels, um herauszufinden, in welchem davon Joffe abgestiegen ist, doch er hat kein Glück.

Am nächsten Tag begeben sich die vier Zeitreisenden zur Radiumkonferenz und mischen sich unter die Leute. Von einigen Studenten erfahren sie, dass Joffe um 11 Uhr einen Vortrag über Schwarze Körper halten wird, also Körper, welche Licht komplett aufnehmen, ähnlich wie ein schwarzes Loch. Allerdings taucht nun ein Problem auf: Polizeibeamte durchkämmen das Gebiet mit Steckbriefen der vier entflohenen Insassen der Irrenanstalt. Während die drei Männer sich erfolgreich einschmuggeln können, wird Elisabeth geschnappt. Sie kann sich allerdings herausreden und lässt die reiche Tochter heraushängen, woraufhin man sie laufen lässt. Ein Beamter folgt ihr aber unauffällig. Da sie etwas dergleichen erwartet, setzt sie sich gezielt woanders hin als der Rest der Gruppe, als sie endlich den großen Hörsaal betritt.

Nun rächt sich bitter, dass die Gruppe keinen genauen Plan aufgestellt hat, wie sie vorgehen will. Jeder sitzt woanders und jeder agiert für sich. Ernst hält nach Ruge Ausschau, während Roland einen Zettel schreibt. Professor von Laue, der Leiter der Veranstaltung, hält seine Begrüßungsrede und Roland hält sein Schild hoch, auf dem steht, Einstein schicke ihn und sie müssten dringend reden. Als Laue sich durch eine Tür neben dem Podium zurückzieht, wird Roland tatsächlich zu ihm durchgelassen. Als Rudolf dies beobachtet, schwant ihm schlimmes, da Roland oft nicht sehr bedacht agiert und geht hinterher. Ernst und Elisabeth behalten derweil die Lage im Hörsaal im Auge.

Noch bevor Rudolf zu Laue gelangt, hat Roland ihm seinen Arm gezeigt, was den Professor ziemlich erschreckt. Nur mit Mühe kann Rudolf ihn beruhigen, doch als Roland auch noch beginnt, sich in den Arm zu stechen, um einen Beweis für seine Verbindung mit Einstein zu erhalten, erleidet der ältere Herr einen Herzanfall.

Im Hörsaal tritt der Narr ein und stellt seinen Koffer irgendwo auf die Stufen, dann macht er sich wieder auf den Weg nach draußen. Aktuell geht die Gruppe davon aus, dass - da das Ereignis gegen 11 Uhr stattfindet - entweder Ruge oder Professor Joffe seinen Koffer dort platzieren muss, wo der Narr seinen Koffer hingestellt hat, um die Katastrophe auszulösen. Ernst will sich daher den Koffer schnappen, während Elisabeth in Richtung Ausgang geht, in der Hoffnung, den Narren zu rammen und damit herauszufinden, ob er real ist oder nicht. Doch wie fast jedes Mal bildet sich eine Menschenmenge um den Fremden und er verschwindet darin.

Elisabeth geht trotzdem nach draußen, wo sie auf Ruge und seine Anhänger trifft. Sie versucht, ihn zu überzeugen, sein Vorhaben zu unterbinden und erzählt, dass er betrogen wurde, doch in seinem religiösen Wahn hört der Mann gar nicht hin. Er geht in den Hörsaal, wo Ernst ihn entdeckt, aber durch die vielen Leute kein Schussfeld bekommt. Unten bereitet sich Joffe auf seinen Vortrag vor und Rudolf ruft nach einem Arzt. Nur ein Medizinstudent meldet sich, bekommt aber einen Nervenzusammenbruch, als er den kollabierten Laue sieht. Jetzt entdeckt Rudolf auch Joffes Koffer, der genauso aussieht wie der des Narren. Und wie der von Ruge, welcher oben steht und Gott preist, während Elisabeth erfolglos versucht, ihm den Koffer zu entreißen.

Dann bricht vollkommenes Chaos aus. Ernst schafft es, näher an Ruge heranzukommen. Auf seinen Schrei hin lässt sich Elisabeth zu Boden fallen und der ehemalige Soldat erschießt den religiösen Eiferer. Gleichzeitig versucht Rudolf, Joffe dessen Koffer wegzunehmen, doch dieser wirft ihn in die Menge und rangelt mit dem Reichen. Roland sprintet dem Koffer hinterher, doch durch den Schuss ist die Menge in Panik ausgebrochen und rennt wild durcheinander.

Elisabeth zieht den Koffer unter dem toten Ruge hervor und widersteht dem Drang, ihn zu öffnen. Sie rennt nach draußen, wo er ihr aus der Hand gerempelt wird und sie ihn verzweifelt suchen muss. Roland schafft es drinnen, Joffes Koffer an sich zu nehmen und flieht ebenfalls, allerdings in eine andere Richtung. Ernst und Rudolf wollen sich nun noch den Koffer des Narren holen, welcher unter einen Sitz gerutscht ist, aber ein paar Anhänger Ruges stürzen sich wutentbrannt auf den Mörder ihres Anführers. Der Soldat erschießt zwei von ihnen, während Rudolf den Koffer an sich nimmt und aus dem Fenster springt. Glücklicherweise befinden sie sich im Erdgeschoss.

Elisabeth entkommt der Menge, sucht nun aber einen Weg zurück zu ihren Gefährten. Tatsächlich trifft sie auf Ernst, der jedoch keine Ahnung hat, wo die anderen derzeit sind. Sie suchen einen Fluss, um den Koffer wegzuspülen, haben dann aber Zweifel, ob die anderen nicht dasselbe tun und sich die Koffer dann doch treffen. Also wollen sie ihren verbrennen. Rudolf sucht derweil eine Baustelle auf, wirft den Koffer in ein Loch und wirft Erde darüber.

Roland schafft es an einen kleinen Bach und hält den Koffer unter Wasser. Auf seinem Arm erscheint die Anweisung: Öffnen. Als er das tut, entdeckt er im Inneren merkwürdige, okkulte Symbole, einen von Blut benetzten Kristall und ein schlagendes Herz, welches immer schneller schlägt. Panisch schaut der Chauffeur auf seinen Arm, doch es gibt keine weitere Anweisung. Blind hoffend, das richtige zu tun, reißt er das Herz aus seiner Befestigung. Blut spritzt und benetzt den Kristall, woraufhin er in einer gewaltigen Explosion zu einer Blume Azathoths erblüht...


Fazit

Ein sehr schönes Szenario! Abgesehen von dem etwas langsamen Anfang hat man sich an keiner Stelle gelangweilt und hat immer gerätselt, was nun hinter all den Seltsamkeiten steckt.

Wir haben 12 Apostel übrigens nach Cthulhu 7 gespielt, die Actionszenen jedoch auf Nemesis adaptiert, da das Kampfsystem dort um einiges schneller abläuft. Die Adaption der Werte ist auch sehr leicht, da man die Prozentzahlen von Cthulhu problemlos auf die Erfolgswahrscheinlichkeiten von Nemesis übertragen kann.

Das Szenario ist eigentlich linear aufgebaut. Man beginnt also im Jahr 1929, trifft dort auf Einstein, reist zurück, landet in der Klapse, bricht aus und geht auf die Konferenz. Der Autor selbst gibt aber auch Ideen für den alternativen Verlauf, den wir gewählt haben. Und vermutlich aufgrund unserer Annahmen, dass wir auch durch verschiedene Dimensionen springen, hat der SL auch damit ein wenig gespielt, im Szenario ist tatsächlich nur die Zeitreise vorgesehen. Ich fand es gut, dass wir mit den Zeitsprüngen gespielt haben, da so nicht von Anfang an klar war, worum es eigentlich geht, was unsere Aufgabe ist und wie es überhaupt dazu gekommen ist. Wir haben auch einige Szenen wie den Ausbruch übersprungen, wofür ich sehr dankbar bin, dafür hatten wir ja viele merkwürdige Zwischensequenzen, die unsere Charaktere an ihrem Verstand zweifeln ließen.

Was die Charaktere besonders aufgewühlt hat, war der Narr. Was ist er, warum sehen nur wir ihn, was ist mit seinem Koffer? Damit spielt er seine Rolle schon perfekt, denn das ist alles, was er tut: Die Charaktere zum Narren halten. Er ist ein Avatar des Kriechenden Chaos und ist nichts weiter als eine Ablenkung. Ich wüsste nicht, wie man das großartig herausfinden soll und eigentlich ist es auch schöner, wenn man es bis zum Schluss nicht weiß. Dadurch wird das Verwirrspiel noch größer.

Über das Ende lässt sich jetzt ein wenig streiten. Im Buch sind zwei Bedingungen für die Entschärfung der Bombe angegeben: Magische Symbole oder Kristall entfernen. In den Sequenzen der apokalyptischen Zukunft hätten wir mitbekommen können, dass die Kreaturen und Mutanten derartige Kristalle für ihre Waffen benutzen. Da das bei uns aber gar nicht vorkam, fehlte uns dieser Hinweis einfach. Unser SL hatte zusätzlich für sich festgelegt, dass die Entfernung des Herzens automatisch zur Explosion führt. Die eigentliche Bedingung für die Entstehung der Azathoth-Blume ist, dass der Kristall vollständig mit dessen Blut benetzt ist. Vielleicht hätte man es noch hinbiegen können, dass, da der Koffer unter Wasser gehalten wurde, das Blut heruntergespült wurde und beim Herausreißen des Herzens deshalb nichts passiert. Aber ganz ehrlich, ich finde es gar nicht so schlimm, dass wir keinen Erfolg hatten. Es passte super zu der Gesamtgeschichte, in der die Charaktere ja anscheinend auch durch verschiedene Welten gesprungen sind oder es sich zumindest so anfühlte.

Insgesamt kann ich also sagen: Wer Zeitreisen mag, für den ist das Szenario super. Es bietet zwei Möglichkeiten, je nach Vorliebe: Linearer Verlauf oder Verwirrspiel ohne Erinnerungen. Es gibt einige moralische Entscheidungen zu treffen und man kann sich bis zum Ende nicht sicher sein, wer nun der wahre Täter ist. Außerdem wird eine gute Abwechslung zwischen Action und Recherche geboten. Ein sehr schöner Dreiteiler, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Übrigens gibt es auch Anregungen zu einer Kampagne in den Dämmerlanden. Wer sich also von der düsteren Zukunftswelt angesprochen fühlt, bekommt durchaus Möglichkeiten geboten, diesen Teil noch zu vergrößern.
« Letzte Änderung: 29.03.2019 | 07:53 von Yozora »
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Offline Sandfox

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Re: [Cthulhu] 12 Apostel
« Antwort #3 am: 11.11.2018 | 16:42 »
Ich bin sehr erstaunt, was man aus meinem und Kaid Ramdanis Abenteuer machen kann, aber auch sehr begeistert, denn viele der Ideen, die nicht in unserem Szenario standen, fand ich richtig klasse!
Und es freut mich, dass ihr Spaß daran hattet!
:ctlu: :o  :d
Und immer schön auf den Narren achten.  ~;D

Offline CiNeMaNcEr

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Re: [Cthulhu] 12 Apostel
« Antwort #4 am: 14.11.2018 | 11:58 »
Ich bin sehr erstaunt, was man aus meinem und Kaid Ramdanis Abenteuer machen kann, aber auch sehr begeistert, denn viele der Ideen, die nicht in unserem Szenario standen, fand ich richtig klasse!
Und es freut mich, dass ihr Spaß daran hattet!
:ctlu: :o  :d
Und immer schön auf den Narren achten.  ~;D

Besten dank an dich und Kaid für dieses fantastische Szenario voller Ideen. Als Spielleiter der Runde und somit quasi Produzent&Regisseur in der Ausführung hatte ich viel Spaß beim Vorbereiten und ausführen eurer Vision. Das Szenario hat viele gute Ansätze und kann sehr leicht modifiziert, angepasst oder variiert werden. Äußerst gefällig.

Auch die Dämmerlande an sich als Setting wird bestimmt nochmal aufgegriffen;)

Ach ja.....der Narr! :ctlu:
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Re: [Cthulhu] 12 Apostel
« Antwort #5 am: 21.11.2018 | 11:25 »
Auch von mir ein großes Danke. War ein super Szenario und der Narr ist die beste Ablenkung ever  ~;D
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