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Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches

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Waldviech:
Manchmal spielt einem die reale Historie ja doch mal hervorragend in die Hände. Heutzutage verbindet man den Vampirmythos ja hauptsächlich mit Transsilvanien und vergisst dabei, dass der Vampirglaube im gesamten Südosteuropa weit verbreitet war - und das in Griechenland ganz besonders eifrig an Vampire geglaubt würde!

Das bringt mich so ein bisschen dazu, anzunehmen, dass Griechenland im Hexxen-Universum ein ziemlich interessanter Schauplatz sein könnte, wenn man eine Ecke abseits des Settingkerns Mitteleuropa sucht:

- im Hexxen-Universum ist Griechenland vermutlich tatsächlich reichlich heftig mit Vampiren verseucht.
- die griechischen Vampire sind zudem eine reichlich interessante Brut. Die "Wrukolakas" beginnen ihr Dasein nämlich mitunter als lebendige Werwölfe, die nach ihrem Tod als Vampire zurückkehren, um weiter fröhlich Schäden anzurichten. Die Grenze zwischen Lykanthrop und Blutsauger ist hier also sehr fließend - und das ist mal was Anderes als die üblichen "Speziesgrenzen" ala Hollywood.
- politisch ist Griechenland fest unter der Knute des Osmanischen Reiches. Im realen 18. Jahrhundert galten die Griechen den Osmanen zwar eher als loyal, in Hexxen-Universum aber würde ich davon ausgehen, dass mit Kolonialherren, korrupten Beamten, Partisanen und Räubern so richtig ordentlich der Punk abgeht.
- die griechischen Inseln bieten außerdem haufenweise isolierte Schauplätze für zünftige Horrorabenteuer.
- antike, magische Geheimnisse lassen sich in griechischen Ruinen auch zu Hauf unterbringen.

Alles in Allem also ordentlich Potential. Natürlich gibt es auch diverse Fragen:

- wie ahnungslos oder nicht ahnungslos sind die osmanischen Kolonialherren, was das ganze paranormale Zeugs im Westen angeht?
- sind Teile der in Griechenland herrschenden Oberschicht gar ohne daß Wissen des Sultans bereits durch Vampire unterwandert und verhindern tatkräftiges Eingreifen der Türken, oder führen die Osmanen auf den griechischen Inseln offen Krieg gegen Vampirfürsten und ihre sterblichen Werwolfhorden?
- man kann dummerweise ein Wrukolaka werden, ohne selber was verbrochen zu haben. Etwa klassisch durch Gebissenwerden, schlichtes Abstammen von Wrukolakas oder so obskure Dinge wie "von einer sehr sündhaften Mutter geboren werden". Gibt es daher auch Wrukolakas, die nicht böse sind?
- wie seemonsterverseucht ist die Ägeis?
- gibt es in Südosteuropa die selbe "Jägerszene" wie in Mitteleuropa?

Supersöldner:
Jäger gibt es in ganz Europa.      Das OS Reich hat schon mehrfach Schlachten gegen Übernatürliches zb in Osteuropa geschlagen und sich durch diese Bedrohung sogar  teilweise stabilisiert .Offizieller Hintergrund.     Aber das heißt ja nicht das  sie alles sehen was da so vor sich geht.^^       Unterwanderung ?  klar darauf stehen Grade die Älteren Vampire voll.  Was aber Offenen Krieg auf ein paar Inseln nicht aus Schließt.   Nicht Böse übernatürlich sind selten aber ein Paar hexen unterdrücken den Sturmgeist und manche Werwesen kommen mit ihren Instinkten Gut zurecht und können Gute Nachbarn sein . ist aber beides die absolute Ausnahme. Bei zb Werwölfen aber häufiger als bei Hexen .

Galiban Uthmatar:
Interessante Idee und Fragen....
Hast du mal Mirko Bader in der HeXXen 1733 Gruppe bei FB angesprochen?

Waldviech:
Habe ich tatsächlich noch nicht - zumal ich auch kein FB-Kunde bin. Vielleicht hilfts ja, den Krams hier einfach nochmal im Semi-offiziellen Ulissess-Forum bei den Orkenspaltern zu posten :).


--- Zitat ---Das OS Reich hat schon mehrfach Schlachten gegen Übernatürliches zb in Osteuropa geschlagen und sich durch diese Bedrohung sogar  teilweise stabilisiert
--- Ende Zitat ---
Das ist natürlich ein guter Punkt. Im Hexxer-Universum ist das Osmanische Reich tatsächlich relativ gut aufgestellt. Daher würde ich dazu tendieren, die Situation in Griechenland nicht als "zusammengebrochen", sondern eher als "unter der Oberfläche verrottet" darzustellen.
Das Osmanische Reich ist ein militärischer Behemoth - ein riesiges Imperium, dass durch die Krise in Europa ziemlich profitiert hat. Das bedeutet allerdings noch lange nicht, dass die Situation rosig wäre:

- Sowohl die türkischen Kolonialherren als auch die Phanarioten (die griechische Oberschicht) sind nicht selten reichlich korrupt.
- Als Besatzungsmacht ist das Osmanische Reich zwar auch nicht übler als andere Kolonialmächte, aber das macht die Osmanen noch lange nicht "nett" oder gar "tolerant". Knochenbrechende Sondersteuern für "Ungläubige", die Knabenlese, kleptokratische Beamten und Ähnliches machen den Leuten im türkisch besetzten Europa das Leben schwer.
- Der Arm des Sultans mag lang sein, aber trotzdem ist Griechenland schon allein aufgrund seiner geographischen Gegebenheiten ziemlich stark frakturiert.

Stellt sich natürlich noch die Frage, wie die Öffnung des Höllentores und die im Folgenden geänderte Weltgeschichte sich auf Griechenland und die diversen Mittelmeerinseln ausgewirkt hat. Grundsätzlich könnte ich mir gut vorstellen, dass die Situation, wie im restlichen Europa auch, "schriller" ist. Das Land ist wilder, die dunklen Flecken düsterer. Die osmanischen Besatzer schwanken zwischen Tyrannen mit eiserner Faust auf der einen Seite und einer gewissen Planlosigkeit auf der anderen. Verschwörungen aller Art durchziehen die griechischen Küstenstädte wie Krebsgeschwüre - seien es Kabalen griechischer Freiheitskämpfer, die Intrigen der türkischen Besatzer untereinander, die im Geheimen operierenden Krypto-Christen, kriminelle Seilschaften oder auch nur die obligatorischen Geheimkulte.
Biegt man irgendwo in den Bergen falsch ab, lernt man schnell das "lustige Partisanenleben" kennen, da der griechische Freiheitskampf im Hexxenuniversum wahrscheinlich schon eher als in unserem Universum drastische Züge annahm.
Zudem könnte ich mir verdammt gut vorstellen, das die Gewässer der Ägeis im Hexxen-Universum ziemlich piratenverseucht sind. Was wäre beispielsweise, wenn der Krieg um Kreta zwischen Venedig und dem Osmanischen Reich (historisch 1645 bis 1669) nie wirklich zuende gegangen ist und mit Hilfe von Freibeutern und Korsaren noch immer stattfindet? Folglich hätte man ein ähnlich chaotisches "Piratensetting" wie in der Karibik - nur statt mit Spaniern und Bukkaniern halt mit Venezianischen Freibeutern, der Marine des malteser Ritterordens, der Flotte des Sultans, nordafrikanischen Korsaren und "banalen" Piraten, die auf eigene Rechnung arbeiten.

Und da hat man noch gar nicht mit dem Übernatürlichen angefangen....was noch hinzu kommt, sind die bereits erwähnten Vampire, die obligatorischen Hexen, Seeungeheuer, Schwarzmagier sämtlicher Seiten, obskure Ketzerkulte aus der Frühzeit des Christentums, und Alben (hier vermutlich in Formen, die Ray Harryhausen jubeln lassen würden - Zyklopen, Centauren, Sartyre und was sonst noch so an Kreaturen der klassischen Antike mit den Sturmgeistern wieder an die Oberfläche der Realität gespült wurde).

Griechenland wäre also:
- voller Banditen und Freiheitskämpfer
- noch weit mehr DAS Gebiet für Vampire, Vampirverschwörungen und Vampirjäger als das tausendfach abgegraste Transsilvanien
- und gegebenenfalls auch noch DAS Piratensetting des Hexxen-Universums. Warum muss es immer die Karibik sein?

Lichtschwerttänzer:
Partisanen , Räuber - was war da nochmal der Unterschied




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