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Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches

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Waldviech:
Mal weiter im Text:

Die Vampire von Zypern
Auf den ersten Blick scheint die Insel Zypern ein geradezu untypisch friedliches Fleckchen des Osmanischen Reiches zu sein. Christliche Zyprioten und muslimische Siedler kommen generell so gut miteinander aus, das selbst Mischehen und Patenschaften üblich sind und selbst die Nachfahren der über Ägypten eingeführten schwarzafrikanischen Sklaven haben sich gut eingelebt. Die Ernten sind reichhaltig. Das Leben ist gut. Die Konflikte anderer Teile der Welt sind fern. Doch warum sind Teile der Oberschicht so in sich gekehrt? Warum verschwinden dann und wann Kinder und Durchreisende? Und warum wird Zypern alle paar Jahrzehnte immer wieder von "Pestepidemien" heimgesucht? Die grauenhafte Wahrheit: Zypern ist die Heimstatt uralter Vampire. Schon immer wurden die Zyprioten von den Blutsaugerb geplagt. Die ältesten Vampirgräber der Welt findet man auf Zypern. Vielleicht ist die Insel sogar die eigentliche Urheimat der blutsaugenden Unholde. Nicht nur, dass die Vampire von Zypern seit dem Öffnen des Höllentores aktiver sind denn je - sie scheinen auch davor nie inaktiv gewesen zu sein. Griechischer und venezianischer Adel waren von ihnen unterwandert und auch die (vergleichsweise) neue, osmanische Oberschicht ist in Wirklichkeit durchsetzt von im Geheimen operierenden Untoten und Blutkultisten. Die Vampire Zyperns verehren eine Gruppe besonders mächtiger Urvampire, die wahrscheinlich noch aus der frühesten Bronzezeit stammen. Die meiste Zeit über schlafen diese Kreaturen. Doch wenn sie, in unregelmäßigen Abständen, Mal nach Jahrzehnten, Mal nach Jahrhunderten, erwachen, kennt ihr Durst nach Blut keine Grenzen. Dann bricht wieder eine "Pest" über Zypern herein und kostet Tausende das Leben!

Supersöldner:
Vorsicht gegen solche Vampire könnte die Jäger wohl nicht  viel aus richten .

Skeeve:

--- Zitat von: Waldviech am 17.10.2018 | 09:49 ----Das Zauberinselphänomen
Das bereits oben beschriebene Phänomen der seltsam wandelbaren Geographie, der merkwürdigen Wetterphänomene und der auftauchenden und verschwindenden "Zauberinseln" scheint sich auszubreiten. Es begann kurz nach dem Öffnung des Höllentores in der Ägäis. Seit etwa 30 Jahren scheint das Phänomen das gesamte östliche Mittelmeer erfasst zu haben. Seit 20 Jahren verhält sich auch das schwarze Meer in ähnlicher Weise "seltsam". Seit Kurzem werden Merkwürdigkeiten auch aus Meeresgebieten westlich von Italien gemeldet.

--- Ende Zitat ---

Mir gefällt das Setting, zu den Zauberinseln hätte ich da noch eine Frage :

Wo und Wann sind denn diejenigen die auf so einer Zauberinsel zurückbleiben wenn sie wieder mal verschwindet?

* ist die verschwundene Insel im Nirgendwo und -wann (es vergeht keine Zeit auf der Insel im verschwundenen Zustand)
* ist die Insel dann in einem andere Setting (z.B. auf Caridbus vom "50 Fathoms" -Setting (Zusatzfrage: sind die Seehexxen von Hexxen irgendwie mit den Seehexxen von 50 Fathoms verwandt/verbunden/was auch immer)
* oder was, wo, ...

und weil ich mich erst mal über Kreta kundig machen musste:
https://de.wikipedia.org/wiki/Krieg_um_Kreta

Zur Belagerung von Candia hatte ich noch den hier gefunden (andere Artikel dort sind auch interessant):
http://www.kriegsreisende.de/absolutismus/candia.htm

Waldviech:

--- Zitat ---Vorsicht gegen solche Vampire könnte die Jäger wohl nicht  viel aus richten .
--- Ende Zitat ---
Zumindest nicht offen, das ist richtig. Jäger auf Zypern müssten, wenn sie es auf Vampire abgesehen haben, insgeheim und sehr vorsichtig operieren. Das kann die ganze Sache sehr interessant machen!


--- Zitat ---Wo und Wann sind denn diejenigen die auf so einer Zauberinsel zurückbleiben wenn sie wieder mal verschwindet?
--- Ende Zitat ---
DAS ist tatsächlich eine echt gute Frage. Ich könnte mir hier tatsächlich mehrere Möglichkeiten vorstellen:

- so lange Sterbliche auf der Insel sind oder sie sicher sehen können, verbleibt sie im Diesseits. Sie verschwindet nur, wenn keiner da ist, der es beobachten kann. Das wäre sozusagen die Variante für schräge Philosophen
- wenn die Insel verschwindet, landet man tatsächlich in einer der Ägäis ähnelnden, seltsamen Anderwelt ohne viel menschliche Bevölkerung. Dafür mit antiken Ruinen und seltsamen Zauberwesen. Vielleicht trat das Zauberinselphänomen in der Antike schon einmal auf und ist unter anderem der wahre Hintergrund hinter der Odysee. Odysseus hat sich damals nicht zehn Jahre lang auf dem Mittelmeer verfahren, sondern geriet einfach in diese Anderwelt, aus der er dann zehn Jahre lang nicht herauskam!
- Ist die Insel in "verschwundenem" Zustand, dann kann nichts und niemand sie verlassen. Sie sind dann von tödlichen Nebeln, Stürmen oder ähnlichem umgeben - Barrieren, die niemand durchdringen kann. Sozusagen die Lost-Variante.

Wenn man nun ganz abgefeimt ist, treten sogar alle drei Phänomene (oder noch mehr) auf, und was genau passiert, variiert je nach Zauberinsel. Das wäre mir, glaube ich, sogar die liebste Lösung, da sie die Zauberinseln so schön unberechenbar macht.


--- Zitat ---und weil ich mich erst mal über Kreta kundig machen musste:
https://de.wikipedia.org/wiki/Krieg_um_Kreta
--- Ende Zitat ---
Ging mir ähnlich - ich bin über die griechischen Vampirmythen auf diese Szenarioidee gekommen und habe mich dadurch erst überhaupt einmal mit der ganzen Griechenland-und-Mittelmeer-im-Barockzeitalter-Thematik befasst.


--- Zitat ---Zur Belagerung von Candia hatte ich noch den hier gefunden (andere Artikel dort sind auch interessant):
http://www.kriegsreisende.de/absolutismus/candia.htm

--- Ende Zitat ---

Ohhhhhh.....das ist Gold wert! Vor allem der Minenkrieg - wenn man attestiert, dass der Krieg um Kreta im Hexxen-Universum 1733 noch immer tobt, ist die Gegend um Candia vermutlich mittlerweile von einem ganzen Labyrinth untertunnelt. Und "Labyrinth" passt aus geradezu offensichtlichen Gründen zu Kreta wie die Söldnerfaust aufs Feindesauge. Vielleicht ist Kreta ja ohnehin komplett untertunnelt. Vielleicht steht die Insel auf einer Art "Underdark", dass die Quelle der Legenden um das Labyrinth des König Minos ist. Und die Minentunnel der Festung von Candia oder die große Labyrinth-Höhle sind Zugänge! (https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fe_Labyrinth-H%C3%B6hle)

Waldviech:
Nebenbei habe ich mir ein noch ein paar Gedanken über die griechischen Vampire gemacht. An Beispielen wie z.b. den vergleichsweise bekannten "Vampiren von Mykonos" lässt sich sehen, dass man den Untoten damals durchaus etwas andere Verhaltensweisen zuschrieb, als man heute von Vampiren erwarten würde:

http://www.tornosnews.gr/en/greek-news/culture/18449-the-vampire-of-mykonos-10-bizarre-paranormal-encounters-from-old-europe.html

https://writewrotewritten.wordpress.com/2016/05/30/monster-monday-mykonos-vampire/

Was wäre daher von dieser "Variante" der ganz am Anfang schon erwähnten Wrukolakas zu halten:

Wrukolakas sind eine vor allem in Südosteuropa vorkommende Spezies von Vampiren. Für Mitteleuropäer überraschend sind sie eine Art Übergangsform von Werwesen zu Vampir. Ein Wrukolaka beginnt sein Leben als eine Kreatur, die den bekannten Werwesen stark ähnelt. Stirbt ein Wrukolaka jedoch oder wird er nicht "fachgerecht" getötet, ersteht er beim nächsten Vollmond als Vampir wieder auf. Dabei behält er die Fähigkeiten, die er als Werwesen hatte - und erweitert sie um diverse vampirische Kräfte. Das macht Wrukolakas zu äusserst gefährlichen Gegnern. Einige Fähigkeiten, die "typische Vampire" haben, fehlen den Wrukolakas allerdings. So können sie beispielsweise niemanden hypnotisieren und sind bei Verwandlungen auf die Wergestalt beschränkt, die sie schon zu Lebzeiten hatten. Wrukolakas benötigen Blut erst in ihrer "Vampirphase", die meisten lieben den Geschmack des roten Lebenssaftes jedoch schon zu Lebzeiten.
Nahezu allen Wrukolakas ist ein stark ausgeprägter, nach menschlichen Maßstäben meist kranker, Sinn für Humor zu Eigen. Sie haben einen Hang zu allerlei makaberen Scherzen, Tricks und Spielereien, der sich nach ihrem Tode noch zu verstärken scheint. Wrukolakas sind nicht alle gleichermaßen bösartig, aber die meisten fallen wohl in die Kategorie "grauenhafter Albtraum". Sucht ein boshafter Wrukolaka, oder Gott bewahre ein ganzes Rudel von ihnen, eine Siedlung heim, überziehen sie ihre Opfer mit einer ganzen Kaskade perfiden Psychoterrors. Sie brechen in Häuser ein, wenn die Bewohner nicht da sind, und zerstören sämtliche Möbel. Sie überfallen Nachts Menschen einfach nur, um sie obszön zu begrabschen oder zu verprügeln. Sie lassen Vorräte verschwinden. Sie saufen komplette Weinkeller leer. Sie schänden Heiligtümer.
Meist beginnt der Terror harmlos, steigert sich aber Nacht für Nacht. Was mit ein paar umgeworfenen Fässern anfängt, endet damit, dass die Vampire die Olivenbäume des Dorfes mit massakrierten Schafen "dekorieren". Das sie Menschen aussaugen, geschieht in der Regel erst in der späteren Phase ihres "Spiels".

Wrukolakas können auf zwei Arten entstehen: Sie können geboren oder gemacht werden. Die meisten werden, wie Werwesen, als das geboren, was sie sind. Interessanterweise haben männliche Kinder von Hexen (in Südosteuropa töten Hexen ihre männlichen Nachkommenschaft oft nicht!) eine hohe Wahrscheinlichkeit, Wrukolakas zu werden. In ihrer Vampirphase können Wrukolakas ihren "Fluch" mit der selben Bluttaufe weitergeben wie andere Vampire. Interessanterweise ist es Wrukolakas möglich, ihre Opfer bei dieser Bluttaufe nicht zu töten. Statt eines vampirischen Wrukolaka entsteht so erst einmal ein schwächerer, lebender Wrukolaka.

In seltenen Fällen kann es, wie bei Werwesen und Hexen, auch so etwas wie "weiße" Wrukolakas geben - einfach, wenn der Wrukolaka zwar als solcher geboren wurde, sich aber gegen das Böse entscheidet. Gewisse Schwächen wird ein Wrukolaka jedoch trotzdem nie ablegen können. Er wird den Geruch und Geschmack von Blut stets unwiderstehlich finden (könnte sich bei Menschen aber zurückhalten und stattdessen Tiere aussaugen) und er wird immer einen Hang zu Streichen und (makaberen) Scherzen haben.

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