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[Fate] Antagonisten-Handbuch

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nobody@home:
Ich verwende Waffen- und Rüstungswerte standardmäßig nicht, also fallen die bei Antagonisten "nach Handbuch" eben auch weg. Da dadurch sowohl SC als auch NSC ohne entsprechende Boni arbeiten müssen, gleicht sich das aus meiner Sicht weitgehend aus...und wie Slokmig schon anmerkt: wenn ich einen Gegner gefährlicher machen will, kann ich ja immer noch seine Fertigkeiten ein bißchen erhöhen, ihm überhaupt erst eine passende Fertigkeit zuordnen, wenn er die aus welchem Grund auch immer sonst nicht hätte (ein Geschützturm z.B. hat wahrscheinlich keinen Athletik-Wert, weil er sich eh nicht vom Fleck rühren kann, könnte aber statt dessen eine Fertigkeit "Panzerung" haben, die er einfach anstelle von Athletik zur Verteidigung einsetzt), oder ihm einen oder zwei interessante Stunts zusätzlich verpassen.

Auch nicht zu vernachlässigen: Der NSC-Fatepunktvorrat füllt sich ja in jeder Szene neu auf, Antagonisten können (und sollten) diese Punkte also auch auf jeden Fall bei jedem Auftritt nutzen, weil Sparksamkeit ihnen im Gegensatz zu den Spielern wenig bis nichts einbringt.

kelko:
Hey. Hab mir das Antagonisten-Handbuch auch letztens geholt und durchgelesen und es hat mir sehr geholfen beim Verstehen von Feinden.
Aber ein Punkt ist mir nicht klar aus dem Buch, da hätte ich gerne eure Sicht der Dinge gehört:

Bei den Glaskanonen wird davon gesprochen, dass man diese "leicht übersehen" kann, dass SC nicht wissen, dass eine Glaskanone eine Bedrohung ist, so wie der Stunt "hinterhältiger Angriff", wenn die Glaskanone "noch nicht [vom] Ziel bemerkt worden [ist]".

Die Spieler wissen aber über die Glaskanone bescheid und sehen auch deren Fertigkeiten - sind aber soweit "fair", dass sie nicht gleich ihren SC nach der Glaskanone suchen lassen?
Oder haltet ihr die Details der NSC zurück, damit die Spieler auch nicht sofort wissen wer Brocken und wer Glaskanone ist?

First Orko:
Ich habe das Buch gerade nicht zur Hand, aber ausgehend von dem was du schreibst: Es gibt ja Mechanismen, wie Spieler die Aspekte von NSC herausfinden können, bzw es versuchen. Ansonsten beschreibe ich NSC fast nur narrativ, das sollte sich natürlich mit den Werten und Aspekten decken. Bei Scharfschützen-Angriffen oder Glaskanonen-Magie ist immer die Frage, wie "scharf" gespielt wird. Sprich: Bekommen die Spieler Infos über bevorstehende Kämpfe oder müssen sie diese "erarbeiten" - und erfahren dann, dass in der Vergangenheit Gegner von jener Gruppe oft von "jemand Unsichtbares im Schatten" niedergestreckt wurden, nach nur 1 Schuss. So in der Art. Also: Sie haben die Möglichkeit, über die Personen Erkundigungen anzustellen ODER wissen, wie gefährtlich die Gegner / Gebiet ist ODER du weißt sie als netter SL darauf hin - ODER sie sind extrem unvorsichtig und siegessicher. Dann kann es natürlich sein, dass es einen SC in der ersten Runde zerlegt - und ich würde dann gucken ,wie sie reagieren - möglicherweise ist ja ein Rückzug angebracht..?
Letzteres sollte aber nicht als Bruch in der Spielweise auftreten. Wenn du also plötzlich erkennst, wie du die Gegner viel kompetenter darstellen kannst wäre es fair, die Gruppe erstmal mit offener agierenden NSC zu konfrontieren bevor man mit Hinterhalten,Fallen usw. arbeitet.

kelko:
Vielen Dank, First Orko. Ich glaub das hilft mir schon sehr.

nobody@home:
Was die Spieler schon wissen sollen und was nicht, ist natürlich ein Stück weit Ermessenssache. "Geheime oder verborgene Aspekte" (Fate Core S. 87) legt beispielsweise nahe, daß die Spieler zumindest einige, wenn nicht gleich alle, Aspekte ihrer Gegner kennen sollten -- nicht etwa, weil ihre Charaktere so superaufmerksam wären, daß sie die den NSC direkt von der Stirn ablesen können, sondern weil diese Aspekte etwas sind, das unter anderem die Spieler "anspielen" können sollen, und Geheimhaltung da schlicht hieße, ihnen die Chance dazu vorzuenthalten. Ich hätte wahrscheinlich auch kein Problem damit, unschlüssigen Spielern zu sagen, in welche Kategorie (Haupt-, Neben-, oder "namenlos") bestimmte NSC fallen; in den meisten Szenen sollte das ohnehin offensichtlich genug sein.

Mit dem Herausrücken von konkreten anderen Charakterelementen würde ich tendenziell aber warten, bis sie zum ersten Mal tatsächlich in einer Szene relevant werden. Wenn also der Typ im dunklen Mantel im Hintergrund plötzlich eine abgesägte Schrotflinte zückt und abfeuert, dann (und nicht vorher) wäre für mich der Moment gekommen, seinen Schießen-Wert definitiv offenzulegen -- ebenso wie eventuelle Stunts, die er gleichzeitig mit diesem Schuß einsetzt. Ein bißchen überraschen will man seine Spieler ja schon noch dürfen. :)

(Und wenn ich will, daß der Typ im dunklen Mantel schon im Vorfeld als "Glaskanone" oder was auch immer erkannt werden können soll? Dann kann ich ihm in meiner Eigenschaft als allmächtige SL und Weltenschöpferin ja jederzeit leicht einen Aspekt verpassen, der in angemessener Weise mit dem Zaunpfahl in diese Richtung wedelt...und den er seinerseits dann auch entsprechend einsetzen kann, sobald es Zeit wird, loszuballern. ;D)

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