Autor Thema: Ungewöhliche und konzeptionell starke Fantasy-Settings auf Deutsch  (Gelesen 6774 mal)

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Achamanian

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Unter konzeptionell starke Fantasy-Settings verstehe ich:
Gesamtentwürfe eines Spielhintergrunds, die eine gewisse inhaltliche und thematische Geschlossenheit aufweisen.

Unter ungewöhnliche Fantasy-Settings verstehe ich:
Welche, die sich in Sachen Hintergrundelemente nicht vorrangig auf das klassische Inventar der Epic Fantasy (Dark Lords, erhabene Elben) oder der Sword&Sorcery (rücksichtslose Helden, finstere Magie) - oder Variationen davon - stützen und auch nicht auf die durch D&D etablierte spezielle Mischform, die ihr eigenes Genre ist.


Das sind SEHR schwammige und offene Definitionen, die letztendlich auf "wenn ich ungewöhnliche und konzeptionell starke Fantasy-Settings sehe, erkenne ich sie" hinausläuft.
Symbaroum würde z.B. unter konzeptionell stark fallen, aber für ein "ungewöhnlich" ist doch zu deutlich, dass die Variationen von Elfen, Zwergen, dunklen Lords etc. eben Variationen des Geläufigen sind und keine konzeptionellen Neuentwürfe.
Glorantha könnte es in seiner aktuellen Fassung beinahe in beiden Kategorien schaffen - auch hier sind die Elfen und Zwerge zwar Variationen, die sich aber doch sehr weit vom Bekannten entfernen, und sie stehen sehr vielen konzeptionell starken und thematisch für die Welt dominanteren Eigenentwürfen gegenüber (beispielsweise Trolle, die ich trotz ihres "bekannten" Namens als vollständige Neuschöpfungen auffassen würde).
Numenera wäre für mich nicht konzeptionell stark, weil es eigentlich keinen durchdachten Weltentwurf liefert.
Auch nicht als konzeptionell stark oder ungewöhnlich würde ich zitathafte "Mischformen" einordnen, die Steampunk, Cyberpunk usw. mit Fantasy vermengen (Shadowrun, Iron Kingdoms, Starfinder ...).

Auf Englisch scheint mir deutlich öfter  was in meinem Sinne Ungewöhnliches und konzeptionell Starkes zu kommen - z.B. Talislanta, die Welt Heluso&Milonda aus Reign, Settings wie die von Exalted oder Godbound (die ich beide aber nicht gut kenne, und bei Exalted bin ich mir nicht so sicher, ob sich das nicht einfach nur stark bei anderen Quellen bedient, die ich nicht so gut kenne), das noch nicht veröffentlichte Asunder (auf SotDL-Basis), das kürzlich erschienene Overlight (das ich noch nicht habe). Cavaliers of Mars vielleicht auch, da muss ich noch mehr drin lesen ... Diese Wahrnehmung könnte allerdings auch Projektion meinerseits sein, weil sie sich vor allem an die Erwartung einiger für die nächsten Monate angekündigter Produkte oder welcher, die ich noch nicht habe oder nicht ausprobiert habe, knüpft. Insgesamt habe ich die Hoffnung, dass die Welle "moderner Fantasy" aus der US-Literatur so langsam ins Rollenspiel rüberschwappt.

Auf Deutsch scheinen mir jedenfalls vor allem Fantasy-Settings publiziert zu werden (ob als Original oder Übersetzung), die motivisch und konzeptionell sehr stark ans Bekannte anknüpfen - so was wie "Finsterland", wo ich die Welt tatsächlich als sehr eigenständig empfinde, scheint mir die absolute Ausnahme zu sein.

Wie empfindet ihr das? Ist mein Versuch, zu beschreiben, um welche Art Settings es mir geht, überhaupt verständlich, oder hat das viel zu sehr mit meinen individuellen Wünschen und Vorstellungen zu tun?

Supersöldner

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Kein Dunkler Lord ? wer soll den dann den ganzen ärger verursachen um den die Helden sich Kümmern müssen ?  Das klingt Tatsächlich ungewöhnlich.

Online fivebucks

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Also es gibt ja seit Schiller im Theater / Literatur vor herrschend das Genre "Bürgerlicher Realismus".
Und irgendwie ab weichend davon / ungewöhnlich  ist doch jegliches Fantasie - Setting.  ; )
Ob die jeweiligen Welten konzeptionell stark sind ist wohl Geschmackssache.
Ich interessiere mich prinzipiell für Rollenspiele die entweder etwas anders machen als das was ich schon kenne, oder eben etwas besser machen.

Offline Weltengeist

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Wie empfindet ihr das? Ist mein Versuch, zu beschreiben, um welche Art Settings es mir geht, überhaupt verständlich, oder hat das viel zu sehr mit meinen individuellen Wünschen und Vorstellungen zu tun?

Ich glaube zu verstehen, was du meinst, und kann dich verstehen. Ich mag solche Settings auch und vermisse sie auf Deutsch massiv. Daher bin ich auch mal gespannt, ob hier brauchbare Vorschläge zusammenkommen (und wann der erste "Midgard"! ruft ~;D).

P.S.: Myranor hat mal so angefangen, dass es hätte passen können, ist dann aber doch immer mehr zurück Richtung konventionelle Fantasy gedriftet.
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Achamanian

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Also es gibt ja seit Schiller im Theater / Literatur vor herrschend das Genre "Bürgerlicher Realismus".
Und irgendwie ab weichend davon / ungewöhnlich  ist doch jegliches Fantasie - Setting.  ; )


Genau um Settings, die sich auf eine vergleichbar offene Definition von Fantasie-Welten besinnen, geht es mir.
Dass es im Rollenspiel und in der Literatur aber schon lange eine sehr starke Verengung auf bestimmte Entwürfe und Motive gibt, ist ja auch offensichtlich. Ich will das gar nicht so negativ setzen, denn die Schaffung von starken Motiven, die werkübergreifend funktionieren, ist eine enorme Leistung und gerade für's Rollenspiel ungeheuer nützlich, wenn es darum geht, sich einzufinden.
Was mich anmacht, sind aber dann doch meistens Fantasy-Welten, die gar nicht groß mit den Elementen dieser Verengung in Kommunikation treten (ob nun ganz ernsthaft, ironisch, verfremdend, abgrenzend oder sonstwie), sondern für mein Gefühl einfach ihr eigenes Ding machen. Wobei mir auch klar ist, dass kein kreatives Werk einfach im leeren Raum schwebt und es immer Einflüsse gibt. Aber wenn der Einfluss das schon fertig geschnürte Paket "Zwerg" ist, wo hier ein bisschen was rausgeworfen und da ein bisschen was zugepackt wird und dann vielleicht noch leicht oder stark ironisiert, dann kann man sich halt nicht mehr dem ganzen tolkienesken oder D&D-esken Apparat entziehen, der dabei mitaufgerufen wird.

Achamanian

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P.S.: Myranor hat mal so angefangen, dass es hätte passen können, ist dann aber doch immer mehr zurück Richtung konventionelle Fantasy gedriftet.

Stimmt, Myranor habe ich auch genau so empfunden - und es nur deshalb nie gespielt, weil meine damalige DSA-Gruppe damals total abgestoßen davon war und ich später, nach dem Ende dieser Gruppe, zu DSA-erschöpft war, um Myranor für mich in Betracht zu ziehen.

Außerdem bin ich kein Furry-Fan. Aber sogar das ganze Katzengedöns hätte ich hingenommen, wenn es damals nur mal wer mit mir hätte spielen wollen!

Offline YY

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Ist mein Versuch, zu beschreiben, um welche Art Settings es mir geht, überhaupt verständlich, oder hat das viel zu sehr mit meinen individuellen Wünschen und Vorstellungen zu tun?

Zumindest ich verstehe nicht, wovon du redest.
In meiner Wahrnehmung kippt "ausreichend ungewöhnlich" auch enorm schnell zu "völlig absurd". Da ist der Streifen, wo ich das noch als halbwegs "normale" Fantasy betrachte, ziemlich schmal.
Und ansonsten habe ich auch keinen Bedarf an Settings, die Dinge gefühlt nur anders machen, um sie anders zu machen - und ich spiele so wenig Fantasy, dass ich wahrscheinlich bis ans Ende meiner Tage mit gewöhnlichen, konzeptionell starken Settings zufrieden bin.
Da gewinnt bei mir eher die Atmosphäre gegen den "Hauptsache irgendwie anders!"-Faktor.

Randthema:
Was fällt denn so unter moderne US-Fantasy?
Ich habe da mit einigen wenigen Ausnahmen geschätzte 15-20 Jahre nicht mehr hingeschaut.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Achamanian

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In meiner Wahrnehmung kippt "ausreichend ungewöhnlich" auch enorm schnell zu "völlig absurd".

Du meinst, absurder als bärtige Biertrinker, die ihr Leben untertage verbringen, unsterbliche Native Americans und verstohlene kleine Dickerchen mit haarigen Füßen? >;D

Und ansonsten habe ich auch keinen Bedarf an Settings, die Dinge gefühlt nur anders machen, um sie anders zu machen

"Es anders zu machen, um es anders zu machen" nervt mich als Gestus auch. Aber schön sind für mich Settings, bei denen ich das Gefühl habe, dass niemand sich angestrengt hat, ohne Elfen und Zwerge auszukommen, sondern einfach jemand sowieso schon mit anderen Ideen an sein Setting herangegangen ist. Heluso&Miloinda ist für mich da ein gutes Beispiel, da habe ich eigentlich nicht das Gefühl zwanghafter Abgrenzung von irgendwas, sondern eher von der Lust, geografische und kulturelle Implikationen von ein paar Grundideen auszuspinnen.


Randthema:
Was fällt denn so unter moderne US-Fantasy?
Ich habe da mit einigen wenigen Ausnahmen geschätzte 15-20 Jahre nicht mehr hingeschaut.

Ich dachte jetzt an Sachen wie Sofia Samatar (A Stranger in Olondria/The Winged Histories), Zachary Jernigan (Jeroun), die Reihen von Fran Wilde oder Martha Wells oder Kameron Hurley oder N.K. Jemisin ... und natürlich die Fantasysachen von everyone's Ffavourite China Mieville. alles Sachen mit einem konzeptionell relevanten eigenen Weltentwurf, der keine unmittelbaren Verknüpfungen zu typischen EDO- oder Sword&Sorcery-Welten aufweist (außer vielleicht eines typischerweise vormodernen Techlevels).

Offline YY

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Du meinst, absurder als bärtige Biertrinker, die ihr Leben untertage verbringen, unsterbliche Native Americans und verstohlene kleine Dickerchen mit haarigen Füßen? >;D

Ja, ich meine explodierte Welten, wo die Bruchstücke umherschweben, irgendwelchen götterfokussierten Krempel u.Ä.
Das brauche ich als Unterhaltungsliteratur schon nicht und im Rollenspiel erst recht nicht (s.u.). 

Ich dachte jetzt an Sachen wie...

Ok, das sagt mir alles nichts - da hab ich ja von genau einem einzigen Autor überhaupt mal gehört...

Insgesamt sind mir ordentliche Charaktere wichtiger als jeder Setting-Aspekt (und da hat der Cameron mit seiner unfantastischen William Gold-Reihe weiter dazu beigetragen, dass ich 90% der üblichen Fantasyliteratur nicht mehr anfasse) - das bringt aber für die rollenspielbezogene Settingsuche wenig  ;)
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Achamanian

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Insgesamt sind mir ordentliche Charaktere wichtiger als jeder Setting-Aspekt (und da hat der Cameron mit seiner unfantastischen William Gold-Reihe weiter dazu beigetragen, dass ich 90% der üblichen Fantasyliteratur nicht mehr anfasse) - das bringt aber für die rollenspielbezogene Settingsuche wenig  ;)

Na ja, das schließt sich bzgl. der Romane ja nicht aus ... aber natürlich ist gerade der Aspekt für's Rollenspiel eher nebensächlich.

Offline First Orko

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Hohlbeins Thron der Libelle-Welt hatte mich damals beim Lesen sehr gekickt! Unsere Welt ca. 50k Jahre später (zumindest meinte ich das irgendwo extrahiert zu haben, die Zahl wurde glaube ich nie genannt..) - Ozeane ausgebrannt und von einem undurchdringelichen Dschungel bewuchert, deren Grund eine "Urmasse" Gäa beherrscht, die alles in sich aufnimmt (außer die Bäume). Der Dschungel ist so dicht, dass man auf dem Blätterdach mit den Drachen landen kann.... Moment, Drachen?

Genau! Die Töchter des Drachen (Name des Vorgängerromans) sind die Beschützer und Bewahrer der Welt und sorgen aus ihrer Isolation von allen anderen und immer als festes Paar aus Reiterin und Drache dafür, dass die Welt nicht wieder der Technik anheim fällt.
Denn die menschliche Gemeinschaft ist völlig technophob und lebt auf dem einzig bewohnbaren Streifen: Dem Kontinentalschelf. Die Kontinente selbst sind (nuklear..?) verwüstet. Statt Maschinen nutzt man speziell abgerichtete Tiere wie Spinnen-Aufzüge, Reitechsen und "Denkern" (ich glaube, die hießen im Buch noch anders..) : Menschen ohne eigenen Charakter, Willen usw, deren überdurchschnittliche Hirnleistung komplett als "Rechner"und wandelnde Lexika fremdbenutzt werden.

Für mich war das bezüglich Worldbuilding immer noch der beste Roman von Hohlbein, noch weit vor den oft hochgelobten Märchenmond. Hab nie verstanden, dass irgendwo so gar nicht in die Rollenspielwelt Einzug gehalten hat. Vermutlich kennt kaum einer die Bücher...



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Offline Colgrevance

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Ich kann dein Anliegen nachvollziehen und bin selbst immer auf der Suche nach einem "besonderen" Setting, auch wenn meine Anforderungen an stimmige und ungewöhnliche Fantasy sich sicher von deinen unterscheiden werden.

Leider gibt es da auf Deutsch (und auch auf Englisch...) kaum etwas, das meinen Vorstellungen entspricht. Für mich kommen da vor allem Settings in Frage, die

a) auf anderen Epochen als dem Mittelalter als Vorbild beruhen, z. B. Antike oder Renaissance (Glorantha, Myranor, Thennla oder auch Warhammer fallen mir da spontan ein). Das geht bei zeitlich nach dem Mittelalter angeordneten Welten dann aber häufig in Richtung Steampunkt, was ich persönlich aber auch ok finde.
b) sich stark an der realen Welt orientieren - das ist natürlich nur insofern "ungewöhnlich", als es von der klassischen High Fantasy-Eigenbauwelt abweicht (Pendragon, Ars Magica, auf Englisch auch Prince Valiant, 43AD oder Yggdrasill)
c) sich anderen Kulturkreises als Vorbild bedienen (Die Hohen/Exalted, Legend of the Five Rings, auf Englisch noch Qin).

Ansonsten finde ich auch Sundered Skies (und auf Englisch Shadows of Esteren) einigermaßen ungewöhnlich.

Achamanian

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Ja, ich meine explodierte Welten, wo die Bruchstücke umherschweben, irgendwelchen götterfokussierten Krempel u.Ä.
Das brauche ich als Unterhaltungsliteratur schon nicht und im Rollenspiel erst recht nicht (s.u.). 

Wobei es mir jetzt nicht unbedingt um abgedreht geht - es muss jetzt nicht (darf aber) von komischen Fremdwesen wimmeln, die Geografie/Kosmologie muss nicht drogeninduziert anmuten ... man kann ja auch auf subtilerer Ebene originelle Konzepte einführen. Mir fällt da z.B. auch noch das Korantia-Setting für Mythras ein, das ungewöhnlicher ist, als es auf den ersten Blick aussieht ... reizt mich selbst zwar gar nicht so (und ist mir dann auch doch wieder etwas zu stark historisch inspiriert), ist aber trotzdem ein gutes Beispiel. Das ist z.B. ein fast reines Menschensetting und hat auch in Sachen Geografie jetzt nichts, was auf den ersten Blick besonders schräg ist.

Achamanian

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Leider gibt es da auf Deutsch (und auch auf Englisch...) kaum etwas, das meinen Vorstellungen entspricht. Für mich kommen da vor allem Settings in Frage, die

a) auf anderen Epochen als dem Mittelalter als Vorbild beruhen, z. B. Antike oder Renaissance (Glorantha, Myranor, Thennla oder auch Warhammer fallen mir da spontan ein). Das geht bei zeitlich nach dem Mittelalter angeordneten Welten dann aber häufig in Richtung Steampunkt, was ich persönlich aber auch ok finde.
b) sich stark an der realen Welt orientieren - das ist natürlich nur insofern "ungewöhnlich", als es von der klassischen High Fantasy-Eigenbauwelt abweicht (Pendragon, Ars Magica, auf Englisch auch Prince Valiant, 43AD oder Yggdrasill)
c) sich anderen Kulturkreises als Vorbild bedienen (Die Hohen/Exalted, Legend of the Five Rings, auf Englisch noch Qin).

Das ist doch schon eine ganz ordentliche Auswahl, die du da aufzählst!

Achamanian

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und "Denkern" (ich glaube, die hießen im Buch noch anders..) : Menschen ohne eigenen Charakter, Willen usw, deren überdurchschnittliche Hirnleistung komplett als "Rechner"und wandelnde Lexika fremdbenutzt werden.

Klingt ja sehr Dune-inspiriert ...
Ich fand Hohlbein ja immer doof, aber eigentlich klingt das nach nem tollen Setting, und die beiden Romane von ihm habe ich tatsächlich nie angetestet.

Offline First Orko

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Jo, das scheint echt ein Hohlbein-Geheimtipp zu sein  ^-^ Ich finde, es gibt dann auch einen deutlichen Bruch wenn man sich dann die Werke mit seiner Frau anguckt.. oder die noch späteren!
Für den Eindruck der Welt reicht Thron der Libelle eigentlich aus, das erste Buch hatte ich auch zeitlich danach gelesen und da meines Wissens nach nicht viel Neues erfahren. Kann aber evt. reizvoll sein, wenn man das nacheinander liest...
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Offline Boba Fett

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Rumpel: inwiefern passt Exalted in dein Schema?
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Achamanian

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Rumpel: inwiefern passt Exalted in dein Schema?

Nur auf verdacht, habe neulich auf eine Anregung hin mal dazu im Internet rumgelesen, und da steckt ja offenbar schon eine recht ausgefuchste Mythologie hinter, die wenig oder nichts mit D&D/Tolkien/S&S-Fantasytraditionen zu tun hat. Kann aber sein, dass ich mich da irre.

Offline Jiba

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Tust du mitnichten. In einer Stunde habe ich Feierabend, dann schreibe ich etwas dazu.
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“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Achamanian

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Tust du mitnichten. In einer Stunde habe ich Feierabend, dann schreibe ich etwas dazu.

Fein, da bin ich gespannt! Ich habe ja genau einen alten Mitspieler, der nur für WoD und DSA zu haben ist, weil alles andere irgendwie immer "komisch" für ihn ist, aber über Exalted könnte ich vielleicht eines Tages wieder mit ihm zusammenfinden, weil das für ihn glaube ich den WoD-Schmiede-Bonus hat ...

Offline Settembrini

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Zitat
Wie empfindet ihr das?

Ich empfinde es so: Seit PP&P ist auf deutsch nichts Gutes mehr auf Deutsch in größerer Stückzahl herausgekommen, was man irgendwie Fantasy nennen könnte. Achtungserfolge gibt es nur im Endzeitbereich.
caveat lusor, sie befinden sich in einer Gelben Zone - Der PESA RHD warnt!

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Offline Fezzik

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Jo, das scheint echt ein Hohlbein-Geheimtipp zu sein  ^-^

Ja die sind beide interessant, deshalb sind die letztens auch beim ausmisten nicht weggeflogen. Wollte die seit langem mal wieder lesen, genau wegen dem Worlbuilding Aspekt.  ;)
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Offline korknadel

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Fein, da bin ich gespannt! Ich habe ja genau einen alten Mitspieler, der nur für WoD und DSA zu haben ist, weil alles andere irgendwie immer "komisch" für ihn ist, aber über Exalted könnte ich vielleicht eines Tages wieder mit ihm zusammenfinden, weil das für ihn glaube ich den WoD-Schmiede-Bonus hat ...

Seltsamerweise bin ich kürzlich auch auf Exalted aufmerksam geworden. Von daher sind wir schon zu zweit gespannt.
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Offline Jiba

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... da steckt ja offenbar schon eine recht ausgefuchste Mythologie hinter, die wenig oder nichts mit D&D/Tolkien/S&S-Fantasytraditionen zu tun hat. Kann aber sein, dass ich mich da irre.

Okay, das mit "Exalted" ist ein bisschen komplizierter. Es ist ein bisschen wie bei DSA oder auch bei der WoD. Es gibt da diese starke, ursprüngliche Version, diese Core Story. Mit zunehmenden Editionen und zunehmenden Autoren wurden natürlich auch andere, teils widersprüchliche Setzungen vorgenommen. Hinzu kommen die bei White Wolf schon immer mäandernde Art Direction, bei der sehr unterschiedliche Stile und Motive nebeneinander stehen, die nicht immer unbedingt zum Beschriebenen passen. Das ist die optische Dimension von "Exalted", die ich hier jetzt aber ausklammern will.

Nach eigener Aussage der "Exalted" 1st Edition-Autoren sind die Hauptinspirationen für das Setting antike Epen und Historien wie die Illias, die Odysee, Herodot, die Rigveda, etc. Hinzu kommt Wuxia-Kino ("Hero", "Tiger and Dragon") und Anime ("Prinzessin Mononoke", "Ninja Scroll"). An Literaten werden Tanith Lee ("Night's Master") Michael Moorcock ("Hawkmoon"), Lord Dunsay ("The Complete Pegana"), Sean Steward ("Ressurection Man") und Glen Cook ("The Black Company") genannt... aber ich kenne mich mit denen ehrlich gesagt nicht so dolle aus. Die Liste ist tatsächlich in den späteren Editionen auch kleiner geworden. Oh, und "Final Fantasy" ist auch eine Inspiration, das sollten wir nicht vergessen.

Aber zum Konzept der Mythologie: Vorweg, ich bin der Ansicht, dass die sehr starke, irgendwo auch sehr archaische Kosmologie, mit dem Verlauf der Reihe mehr oder weniger verwässert wurde. Die späteren Autochtonian Exalted und Infernal Exalted, sowie die in der 3ten Edition zugefügten Liminal Exalted zähle ich auf keinen Fall mehr zu dem starken, geradlinigen Unterbau, der das Spiel für mich so besonders gemacht hat.

Ich werde jetzt Historie, Charakterkonzepte etc. aussparen, es soll nur um Kosmologie gehen. Die ist insofern interessant und ineinandergreifend, dass sie extrem unwissenschaftlich ist (überhaupt ist die Spielwelt extrem unwissenschaftlich; es gibt keine Technik oder Mathematik oder sowas in dem Sinne... es gibt mehr so Thaumaturgen und Magierphilosophen... ich muss da immer an die frühen griechischen Theoretiker, die auch irgendwie einmal alles waren... kann das nicht beweisen, aber ich finde das relative Fehlen von Wissenschaft als Charakterbetätigungsfeld spricht eine deutliche Sprache).

Die Naturgesetze funktionieren, weil die zahlreichen Gottheiten und Elementare, die überall auf der Schöpfung (so heißt die Welt "die Schöpfung", engl. "Creation") ihren Dienst tun, dafür sorgen, dass sie funktionieren. Alles auf dieser Welt hat seinen eigenen Gott, der außer für dem Okkulten Kundige (Priester, Exalts, magische Wesen) auch unsichtbar bleibt. Die Götter sind organisiert in einer riesigen, hochkomplexen himmlischen Haifischbecken-Bürokratie, die von der himmlischen Stadt Yu-Shan aus verwaltet wird (die Stadt der Himmlischen Bürokratie in "Reise nach Westen" trifft es ziemlich gut). An der Spitze stehen die Inkarna, die Götter der Gestirne, also der Sonne, des Mondes und der fünf "Jungfern" (Saturn, Mars, Venus, Jupiter, Merkur... ich gebe zu, hier hätten sie etwas kreativer sein können). An der Spitze der Elementare stehen stattdessen die fünf Elementardrachen, Inkarnationen der fünf Elemente (Erde, Feuer, Wasser, Luft und Holz).

Das Konzeptionell starke ist, dass sich diese Gestirne und diese Elemente durch die gesamte Kosmologie ziehen. Die Zahl 5 etwa, für die 5 Elemente, taucht überall auf. Dann die Welt an sich: Die Schöpfung ist keine Kugel oder Scheibe oder sowas: Sie ist eine stoffliche Realität, umgeben vom reinen Potenzial der Möglichkeiten, dem stofflosen Chaos. Das Zusammenfließen der Elemente sorgt überhaupt erst für die Stofflichkeit der Welt. Wo die Elemente sind, da ist Stoff. Wo die Gestirne sind, da ist Zeit. Die Elemente sammeln sich sogar noch an bestimmten Punkten der Welt, den Elementarpolen, wo sie die gesammte Geographie bestimmen. Im Süden etwa wird es mit größerer Nähe zum Elementarpol des Feuers immer heißer, während im Westen der Wasserpol einen gigantischen, spiegelglatten Ozean hervorbringt und der Elementarpol des Holzes im Osten himmelsstrebende Wälder aus Baumriesen.

Und dann wäre da noch die Essenz, der Grundbaustein der Schöpfung, die man sich als eine Mischung aus fernöstlich-esoterischem KI oder Chi und magischen Atomen vorstellen kann. Die Essenz gibt es in den Geschmacksrichtungen der Elemente und Gestirne. Alles ist Essenz und alles wird wieder zu Essenz. Essenz macht die Dinge seiend. Exalts können sie manipulieren. Aber auch normale Menschen. Die Geomantie, die vielleicht eigentliche Wissenschaft bei Exalted, lehrt, wo die Essenzströme zusammenlaufen und wie und erlaubt es sie durch Architektur und Gärtnerei und sowas umzulenken. Es ist quasi magisches Feng Shui.

Ich könnte jetzt noch so weiter machen (die Unterwelt und den Tod als letztes archaisches Prinzip in der Exalted-Mythologie habe ich noch nicht erwähnt). Aber ich muss jetzt los. Später bei Interesse mehr.
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Offline YY

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Ja, keine Frage.
Als Kriterium finde ich das nur insofern problematisch, weil das Setting "trotzdem" zuallererst gut gemacht sein muss.
Ein handwerklich sauber aufgezogenes Endzeitsetting, das unter den gleichen Prämissen wie hard SF durchdekliniert wird, würde mich z.B. restlos begeistern, ohne auch nur ein ungewöhnliches Element zu enthalten.   

Im Rollenspiel ist die Tendenz aber eher, ungewöhnliche Ansätze/Elemente zu suchen und das wird dann entweder schnell zum Selbstzweck oder mir zu abgedreht.
Und zuletzt gefällt mir ja ein Setting immer noch nicht automatisch, nur weil es in meinen Wohlfühlbereich fällt, was ungewöhnliche Elemente angeht - von daher ist es wohl am Ehesten dein Suchansatz, den ich nicht so recht nachvollziehen kann.
 
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Offline Bombshell

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Wie sieht es mit Hexxen und Opus Anima aus?
Kurze klare Worte

Offline Teerabe

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OT: Übrigens vielen Dank für die Literaturhinweise, da ist schon einiges für mich spannendes dabei. :-)

Ich könnte mir vorstellen, dass die Gentleman Bastard Serie von Scott Lynch darunterfällt oder die Seven Kennings Reihe von Kevin Hearne.
Und wenn ich die Definition so nehme, wie ich sie gelesen habe: EIgentlich auch Game of Thrones, oder?


Offline carthinius

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Wie sieht es mit Hexxen und Opus Anima aus?
Ersteres hab ich mir noch nicht angesehen, aber Opus Anima mit seinem wilhelminisch angehauchten Splitterweltenkonzept und der Verzerrung dürfte schon die hier genannten Forderungen erfüllen!
Meine itch.io-Seite | Guild of Gnomes, ein Hack von Lasers & Feelings (bisher nur auf englisch verfügbar) | Böser Mond, du stehst so stille, ein Szenario für Warhammer Fantasy RPG 3rd | DURF (Deutsche Ausgabe), ein knackiges, regelleichtes Dungeon-Fantasy-Rollenspiel

Offline Mondsänger

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Ich werfe auch nochmal NEST in den Raum. Eine Fate World of Adventure, die aber einen wirklich unverbrauchten Peter-Pan-artigen Ansatz fährt.
Hans Hermann Lohenstein
Professor für Historische Wissenschaften, 55
Charakter für das Tanelorn-Forenspiel Spawn of Azathoth

Achamanian

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Wie sieht es mit Hexxen und Opus Anima aus?

Hexxen ist von meinem oberflächlichen Eindruck doch sehr zitathaft, oder? Ein bisschen Solomon Kane, ein bisschen Buffy, historisches Setting und wahrscheinlich dazu eine stark an christlichen Aberglauben angelehnte Fantasy-Mythologie ... fiele mir sehr schwer, das unter ungewöhnlich einzusortieren, ob es konzeptionell stark ist, kann ich nicht beurteilen.

Opus Anima könnte passen, das reizt mich persönlich irgendwie nicht, aber es wirkt tatsächlich sehr eigenständig.

@Mondsänger:
Zitat
Ich werfe auch nochmal NEST in den Raum. Eine Fate World of Adventure, die aber einen wirklich unverbrauchten Peter-Pan-artigen Ansatz fährt.


Worlds of Adventure habe ich hier ausgenommen, weil die ja meistens dann doch eher "bau dir dein eigenes Setting"-Schablonen sind als Settings im engeren Sinne und der Weltenbau selten über die Grundidee hinauskommt. Dazu kommt, dass zumindest die englischen Fate-Settings typischerweise sehr derivativ "with a twist" sind. "Nest" ist doch eigentlich so was wie "Narnia mit Erwachsenen", oder? Ich mag diesen Ansatz ehrlich gesagt nicht besonders, auch wenn ich die oft tollen und subversiven Ideen dahinter respektiere. Für's Rollenspiel ist mir das dann aber meistens schon wieder viel zu artifiziell. Mit einem organisch anmutenden, eigenständigen Setting kann ich das jedenfalls nicht so recht in Verbindung bringen.

Offline Mondsänger

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@Mondsänger:

Worlds of Adventure habe ich hier ausgenommen, weil die ja meistens dann doch eher "bau dir dein eigenes Setting"-Schablonen sind als Settings im engeren Sinne und der Weltenbau selten über die Grundidee hinauskommt. Dazu kommt, dass zumindest die englischen Fate-Settings typischerweise sehr derivativ "with a twist" sind. "Nest" ist doch eigentlich so was wie "Narnia mit Erwachsenen", oder? Ich mag diesen Ansatz ehrlich gesagt nicht besonders, auch wenn ich die oft tollen und subversiven Ideen dahinter respektiere. Für's Rollenspiel ist mir das dann aber meistens schon wieder viel zu artifiziell. Mit einem organisch anmutenden, eigenständigen Setting kann ich das jedenfalls nicht so recht in Verbindung bringen.

@Rumpel

Wie gesagt, ist die Grundinspiration klar erkennbar. Ich würde zwar eher zu Peter Pan als zu Narnia gehen, aber da kann man sicherlich anderer Auffassung sein. Normalerweise würde ich dir mit deiner Einschätzung des Settingsbaukastens sofort zustimmen. Oft war das auch genau mein Eindruck von den WoA. NEST im speziellen möchte ich aber zu Gute halten, dass sie dir ein komplettes Abenteuer liefern, dass dich durch alle Besonderheiten des Settings führt, eine (in sich) logische Geschichte erzählt und dir (was selten genug ist) drei mögliche Auflösungen an die Hand gibt. Klar, wenn man die Grundidee nicht überzeugend findet, dann wird dich NEST nicht vom Gegenteil überzeugen, aber das Konzept - vor allem im Hinblick auf die verschiedenen Lösungsarten - ist schon gut genug, dass ich es hier erwähnen wollte.

Ganz generell sehe ich aber deinen Punkt. Ich habe auch den Eindruck, dass es schwer ist ungewöhnliche Settings mit starken Konzepten in Deutschland zu finden. Bin gespannt ob noch mehr bei der Suche herumkommt :-)   
Hans Hermann Lohenstein
Professor für Historische Wissenschaften, 55
Charakter für das Tanelorn-Forenspiel Spawn of Azathoth

Achamanian

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Dann werde ich mir NEST unabhängig von der Threadfragestellung auf jeden Fall mal ansehen, klingt interessanter, als mein erster äußerer Eindruck war.

Offline Dirk Remmecke

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Unter konzeptionell starke Fantasy-Settings verstehe ich:
Gesamtentwürfe eines Spielhintergrunds, die eine gewisse inhaltliche und thematische Geschlossenheit aufweisen.

Unter ungewöhnliche Fantasy-Settings verstehe ich:
Welche, die sich in Sachen Hintergrundelemente nicht vorrangig auf das klassische Inventar der Epic Fantasy (Dark Lords, erhabene Elben) oder der Sword&Sorcery (rücksichtslose Helden, finstere Magie) - oder Variationen davon - stützen und auch nicht auf die durch D&D etablierte spezielle Mischform, die ihr eigenes Genre ist.

Engel?
Endland?
Das kurzlebige Dunarion wäre auch ein Kandidat gewesen.
Aber Sett hat schon Recht, das sind alles postapokalyptische Spiele, die (mal stärker, mal weniger) in Richtung Fantasy drifteten.

Es gab mal literarische Vorlagen, die gut für eigene deutsche Fantasy(-Rollenspiele) getaugt hätten: Enwor (schon wieder Endzeit!) oder Die unendliche Geschichte. Aber für die ist heute natürlich der Zug abgefahren.


Offline Jiba

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Naja, "Engel" ist zwar konzeptionell stark. Aber eben nicht Fantasy.  ;)
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Supersöldner

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Pssst!  setting Geheimnis . 

Achamanian

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Also, Engel würde ich wegen der starken Phantastik-Elemente definitiv gelten lassen ... hatte ich nicht auf dem Schirm, weil mich persönlich die christlich-apokalpytische Ikonografie des Spiels irgendwie gar nicht reizt.

Endland hat auf mich immer den Eindruck eines ziemlich gewöhnlichen Postapokalypse-Settings gemacht, oder täuscht das? Ähnlich würde ich auch gleich Heredium einsortieren. Degenesis kann man zumindest nicht absprechen, dass es konzeptstark ist, auf mich persönlich übt es allerdings auch keinen Reiz aus ...

Dunarion wird erst mal gegoogelt!


Insgesamt erweitere ich meinen Eindruck mal dahin, dass die konzeptstarken deutschsprachigen RSP, die es gibt, für mein Gefühl oft sehr "wichtig" daherkommen und zumindest nach außen tragen, dass da "große Ideen" behandelt werden (Engel, Opus Anima, Degensis ...), was mir persönlich nicht so gefällt.

Ich glaube, ein bisschen wünsche ich mir so was wie "Die vergessenen Chroniken in gut".

Offline Camouflage

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Endland hat auf mich immer den Eindruck eines ziemlich gewöhnlichen Postapokalypse-Settings gemacht, oder täuscht das?

Naja, die Sachen mit den Rassen und auch teilweise übernatürlichen Kräften, die sich entlang der alchimistischen Elemente ausrichten gehen dann doch in Richtung Fantasy.
Zitat
12. To beat your enemy, you must know him. 13. Your enemy is the highest authority on the topic of himself. 14. So listen when your enemy speaks, but do not credit his words. 15. Listening is a real bargain. 16. Credit is way overpriced.
- Book of Del, Chapter 6, The Book of Retcon

Offline Dirk Remmecke

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Ich glaube, ein bisschen wünsche ich mir so was wie "Die vergessenen Chroniken in gut".

Was meinst du damit? Chroniques Oubliées ist doch "nur" ein generischer D&D3.5 Klon.
(M.E. der beste und die einzige Version von 3.x/PF/5e, die ich spielen würde, aber ein starkes Konzept sehe ich da nicht. Selbst die Gestaltung haben sie sich woanders ausgeliehen, bei WoW.)

Achamanian

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Was meinst du damit? Chroniques Oubliées ist doch "nur" ein generischer D&D3.5 Klon.
(M.E. der beste und die einzige Version von 3.x/PF/5e, die ich spielen würde, aber ein starkes Konzept sehe ich da nicht. Selbst die Gestaltung haben sie sich woanders ausgeliehen, bei WoW.)

Das da?
https://verejka.de/

Viele komische Völker, modernere Technologie, W6-Poolsystem ... sieht mir nicht nach D&D aus. Aber schon ein bisschen schauderhaft.

Offline Dirk Remmecke

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Das da?
https://verejka.de/

Viele komische Völker, modernere Technologie, W6-Poolsystem ... sieht mir nicht nach D&D aus. Aber schon ein bisschen schauderhaft.

Ah, ok, ich meinte das hier: https://www.black-book-editions.fr/produit.php?id=5587

Offline Viral

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Exalted dürfte größtenteils den Anforderungen entsprechen. Allerdings kam da nur für die 1. Edition das GRW auf Deutsch in einer eher mäßigen Übersetzung (+ 2 Supplementals). Auf Englisch gibt es dafür sehr viel Material (über drei Editionen verstreut, wobei mir vom Hintergrund die 1. Edition am besten zusagt). Es ist nicht "Weird" oder "Freaky" es ist ein sehr stimmiges High-Fantasy-Setting.

Endland hat in der 1. Auflage hauptsächlich von den Zeichnungen gelebt, inhaltlich ist es aus Spielfigursicht ein eher aussichtsloses Unterfangen ein höheres Alter zu erreichen.

Sollte das mal rauskommen: http://www.fehdefeuer.de/ dürfte es ebenfalls deine Anforderungen erfüllen.

Achamanian

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Also, Dunarion klingt nach dieser Rezi (http://www.drosi.de/rezension/held0145.htm) durchaus interessant ... und Fehdefeuer scheint mir ein großes Mysterium zu sein. Weißt du mehr darüber, viral?

Offline Bildpunkt

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Unter konzeptionell starke Fantasy-Settings verstehe ich:
Gesamtentwürfe eines Spielhintergrunds, die eine gewisse inhaltliche und thematische Geschlossenheit aufweisen.

Unter ungewöhnliche Fantasy-Settings verstehe ich:
Welche, die sich in Sachen Hintergrundelemente nicht vorrangig auf das klassische Inventar der Epic Fantasy (Dark Lords, erhabene Elben) oder der Sword&Sorcery (rücksichtslose Helden, finstere Magie) - oder Variationen davon - stützen und auch nicht auf die durch D&D etablierte spezielle Mischform, die ihr eigenes Genre ist.


Das sind SEHR schwammige und offene Definitionen, die letztendlich auf "wenn ich ungewöhnliche und konzeptionell starke Fantasy-Settings sehe, erkenne ich sie" hinausläuft.
Symbaroum würde z.B. unter konzeptionell stark fallen, aber für ein "ungewöhnlich" ist doch zu deutlich, dass die Variationen von Elfen, Zwergen, dunklen Lords etc. eben Variationen des Geläufigen sind und keine konzeptionellen Neuentwürfe.
(...)

Aber ist denn die Metamorphose Verpuppung der Rassen by Symbaroum nicht ungewöhnlich genug für Dich (Verquickung mit Konzept aus Alien) ? Da eh oft nur bekannte Versatzstücke rekombiniert werden und der Clou darin besteht - das Ganze ist mehr als seine Teile - das insgesamt was "neues" entsteht, die Frage was ist für Dich ungewöhnlich? Ist zB Dark Sun für Dich ungewöhnlich genug?
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Achamanian

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Aber ist denn die Metamorphose Verpuppung der Rassen by Symbaroum nicht ungewöhnlich genug für Dich (Verquickung mit Konzept aus Alien) ? Da eh oft nur bekannte Versatzstücke rekombiniert werden und der Clou darin besteht - das Ganze ist mehr als seine Teile - das insgesamt was "neues" entsteht, die Frage was ist für Dich ungewöhnlich? Ist zB Dark Sun für Dich ungewöhnlich genug?

Symbaroum ist genau das, was ich unter "Settings mit einem Twist" verstehe - klar, abgefahren und toll, aber man merkt halt bei ganz vielen Elementen, dass von der Grundlage D&D her gedacht wurde: "Was können wir anders machen." Und das ist hier hervorragend gelungen, das Ergebnis wirkt konsistent und eigenständig, wahrscheinlich auch, weil hier und da an die Wurzeln zurückgegangen wurde (sowohl was den unheimlichen Charakter der Elfen angeht als auch in Bezug auf die Westernthematik, die in D&D mit drin steckt). Aber es kommt settingmäßig doch stark von D&D her. Dark Sun würde ich da ähnlich charakterisieren.

So was wie Talislanta wirkt da auf mich z.B. deutlich eigenständiger, insofern da einfach eine Ökologie, Mythologie und Sonswasologie hingestellt wird, die auf mich den Eindruck macht, sich gar nicht erst nach der Frage von Elfen, Zwergen und Trollen auseinandergesetzt zu haben. Oder Sturmbringer, wobei das natürlich an der Romanvorlage liegt. Übrigens beides Settings, die früher ja auch auf Deutsch erschienen sind ...

Offline Weltengeist

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Offline Rhylthar

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Bin ich jetzt doof oder habe es vollkommen überlesen...oder hast Du SotDL wirklich nur am Rande erwähnt?

Ich meine, da hast Du doch vieles, was Du suchst oder liege ich jetzt ganz falsch?  wtf?
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Jiba

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Ich meine, da hast Du doch vieles, was Du suchst oder liege ich jetzt ganz falsch?  wtf?

Ich glaube ja langsam, dass der Rumpel eigentlich nur Talislanta sucht, aber mit anderem Namen. Wenn man betrachtet, was da an Vorschlägen dann doch alles wieder abgebügelt wurde.  8]
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“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline 1of3

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Offline Bombshell

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Ich gebe zu ich habe die Frage falsch verstanden und dachte das nur orginär deutsche Spiele gesucht werden und Übersetzungen nicht erlaubt sind. Ich habe dennoch auch für diese künstliche Einschränkunge folgendes: https://magun-rpg.com/
Kurze klare Worte

Achamanian

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Bin ich jetzt doof oder habe es vollkommen überlesen...oder hast Du SotDL wirklich nur am Rande erwähnt?

Ich meine, da hast Du doch vieles, was Du suchst oder liege ich jetzt ganz falsch?  wtf?

SotDL ist schon super, finde ich, würde ich aber ähnlich beurteilen wie Symbaroum - es arbeitet sich halt letztlich doch an D&Dismen ab.

Ich bin allerdings trotzdem übberrascht, was alles an augenescheinlich ungewöhnlichen Settings zusammenkommt - das meiste davon hatte ich nicht auf dem Schirm. Von daher stimmt die Eingangsthese, dass so was auf Deutsch so selten wäre, wahrscheinlich nicht.

Achamanian

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Ich gebe zu ich habe die Frage falsch verstanden und dachte das nur orginär deutsche Spiele gesucht werden und Übersetzungen nicht erlaubt sind. Ich habe dennoch auch für diese künstliche Einschränkunge folgendes: https://magun-rpg.com/


Passt definitiv auch.