Autor Thema: Lorakis USP - Was macht es für euch besonders?  (Gelesen 10415 mal)

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Offline Dreamdealer

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Ich mag Splittermond, jedenfalls Regel- und Crunschseitig. Aber je mehr ich in die Regionalbände reinlese, umso größer wird mein Gefühl, dass die Welt einfach nur ein liebloses 08/15-Fäntelalter-Gemisch ist. Warum sollte man altbewährte Ideen oder coole Settings nicht einfach übernehmen?  Kann man machen, ist dann so, als wenn die Eisdiele einen Milchshake für jeden Geschmack herstellen möchte, dann alle Eissorten reinpackt  und dieses grau-braune Getränk dann Splittermond nennt. Achtung, bewußt provokativ formuliert, aber dann könnt ihr mir voll leidenschaftlicher Inbrunst folgende Frage beantworten:

Was ist für euch die Besonderheit, der unique selling point von Lorakis?

« Letzte Änderung: 19.11.2018 | 14:19 von Dreamdealer »
Ein Tanzbein und ein Arschtreter!

Achamanian

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Re: Lorakis USP - Was macht es für euch besonders?
« Antwort #1 am: 19.11.2018 | 14:14 »
Also, "lieblos" würde ich das nun echt nicht nennen ...
Ansonsten hast du viele Qualitäten von Lorakis für mich schon ganz gut beschrieben: Alles dabei, so ziemlich alle gängigen Klischees, aber auch einiges darüber hinaus machbar, und das Ganze sogar in nicht-eurozentrisch (was allein schon zu ein paar potenziellen interessanten Kombinationen wie z.B. Zwergen aus Pseudo-Indien führt ...).

So, wie ich das verstanden habe, war das doch das Ziel bei Splittermond: Wir machen ein Fantasy-Rollenspiel für alle, die ein klassisches, ausgearbeitetes Setting mit umfassenden Regeln möchten, verankern aber in alle Richtungen noch ein bisschen was drüber hinaus im Gesamtentwurf.

Offline Dreamdealer

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Re: Lorakis USP - Was macht es für euch besonders?
« Antwort #2 am: 19.11.2018 | 14:19 »
Okay, Du hast recht (ich hatte ja auch schon geschrieben, dass das Ganze bewußt ein wenig provokant formuliert worden ist) - ich streiche das lieblos, denn die Leute, die ich kenne und die an Splittermond arbeiten, sind mit vollem Herzblut dabei.
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Offline Harlekin78

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Re: Lorakis USP - Was macht es für euch besonders?
« Antwort #3 am: 19.11.2018 | 14:22 »
Splittermond bedient die Klischees, bietet eine typisch "deutsche"* Detailtiefe und lässt dabei weiße Flecken. Die Welt ist riesig groß und durch die Mondpfade doch zu bereisen, und überlässt dem SL die Kontrolle (keine großen Massenteleportationen wie in D&D) über das wann (nicht immer verfügbar).

*: Ich meine damit, wie die deutschen Systeme Midgard und DSA.
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Offline LordBorsti

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Re: Lorakis USP - Was macht es für euch besonders?
« Antwort #4 am: 19.11.2018 | 14:28 »
...
Was ist für euch die Besonderheit, der unique selling point von Lorakis?

Der "unique selling point" ist, dass es eben keinen "unique selling point" gibt. Man kann so ziemlich jede Fantasy-Geschichte auf Lorakis verorten.
« Letzte Änderung: 19.11.2018 | 14:30 von LordBorsti »
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Re: Lorakis USP - Was macht es für euch besonders?
« Antwort #5 am: 19.11.2018 | 14:37 »
Genau. Vor allem, dass es eben nicht eurozentrisch ist hat mich besonders angezogen. Auch hat man sich mit den Göttern und Kulten sehr viel Mühe gegeben, es realistischer zu handhaben, und auch da hat der SL viele Freiheiten. Dadurch wird jedes Lorakis anders.
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Re: Lorakis USP - Was macht es für euch besonders?
« Antwort #6 am: 19.11.2018 | 14:37 »
Was ist für euch die Besonderheit, der unique selling point von Lorakis?

Das Ding in der Mitte...
Nicht zu bunt, bunt genug.
Nicht zu sehr from Zero, aber bodenständig genug.

Lorakis (Spielwelt) ist für mich so bunt wie die üblichen Fantasy-Settings, die aus Übersee kommen (also Vergessene Reiche, Golarion), ohne so wahllos zusammengestückelt zu sein.
Die vergessenen Reiche zum Beispiel fühlen sich für mich wie ein zusammengebastelter Patchwork-Teppich an. Ich mag es, wenn es aus eine Guss wirkt.
Insofern wäre Aventurien und Midgard noch viel mehr mehr mein Ding, aber Aventurien ist mir zu klein, das Regelwerk zu 3W20 und der Fanatismus mancher Fanboys nur abschreckend.
Bei Midgard hingegen passiert mir zu wenig seitens Verlagspublikationen.
Aventurien ist mir auch zu sehr ausdefiniert, Midgard hat im Moment noch nicht mal einen Weltenband. Lorakis ist da genau in der Mitte, was Detailgrad und Publikationsfrequenz angeht.

Ich kann Splittermond ausserdem gamistisch spielen, so wie ich es auch gut storytellerisch nutzen kann. Das kann Midgard auch, aber die Variationsbreite ist viel eingeschränkter.
DSA ist da auch breiter aufgestellt, deckt aber mehr das Storytelling ab - gameistisch eher wenig geeignet.

D&D5 und Pathfinder sind mir zu sehr "from Zero to Uberhero", ich möchte keine Noob-Charaktere leiten und auch keine, die mir jedes zweite Abenteuer das Abenteuer (und das Universum) zerlegen.
DSA, Midgard und Splittermond starten mir da ein bisschen mehr im kompetenten Bereich und der Kompetenzzuwachs ist auch nicht so extrem.

Ich beschränke mich in Lorakis aber auch auf den Dragorea Bereich und lasse die Spieler in der Arwinger Mark als "Versorgungseinheit" des Wächterbundes spielen.
Dementsprechend ist das Setting sehr regional.

Ist das verständlich?

PS: Bei mir hätte es auch Glorantha werden können, ebenso hab ich mir Myranor angesehen. Letzteres hatte wegen der DSA Regeln keine Chance.
« Letzte Änderung: 19.11.2018 | 14:57 von Boba Fett »
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Offline Bildpunkt

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Re: Lorakis USP - Was macht es für euch besonders?
« Antwort #7 am: 19.11.2018 | 14:39 »
Hmm ohne die Leistung des Uhrwerk Verlags zu schmaelern , andere Verlage koennen sich bzw sollten sich viel abschauen, finde ich Lorakis auch nicht besonders speziell. ggf eins der wenigen Settings mit wirklich sehr hohem Magieanteil.
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Offline Hotzenplot

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Re: Lorakis USP - Was macht es für euch besonders?
« Antwort #8 am: 19.11.2018 | 14:50 »
Das Ding in der Mitte...
Nicht zu bunt, bunt genug.
Nicht zu sehr from Zero, aber bodenständig genug.
[...]

Das, was Boba sagt, trifft auch mich genauso zu. Aber klar, dadurch fehlt eben auch ein USP.

aber Aventurien ist mir zu klein, das Regelwerk zu 3W20 und der Fanatismus mancher Fanboys nur abschreckend.

Ich glaube, der DSA-Fanboyismus ist längst tot.  :'(
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Re: Lorakis USP - Was macht es für euch besonders?
« Antwort #9 am: 19.11.2018 | 14:51 »
Eigentlich ist SpliMo im Vergleich zu anderen Settings eher sparsam mit der Magie, aber vielleicht liegts nur da dran dass ich d20-Welten gwöhnt bin.
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Achamanian

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Re: Lorakis USP - Was macht es für euch besonders?
« Antwort #10 am: 19.11.2018 | 14:58 »
Eigentlich ist SpliMo im Vergleich zu anderen Settings eher sparsam mit der Magie, aber vielleicht liegts nur da dran dass ich d20-Welten gwöhnt bin.

Na ja, Splittermond hat viel Magie, aber nicht unbedingt viel mächtige - das hat es gemeinsam mit vielen BRP-Spielen. Also zwar "Ubiquitous Magic", aber wohl eher nicht "High Magic".

Dioto

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Re: Lorakis USP - Was macht es für euch besonders?
« Antwort #11 am: 19.11.2018 | 14:59 »
(Ich musste erstmal stutzen, was das USP im Titel bedeutet. USP = Unique Selling Point.)

Für mich gibt es zwei Punkte, die ich an Lorakis sehr mag:
  • Zum einen ist es das Kompetenzlevel der Charaktere, welches ein gesundes Maß an Bodenständigkeit besitzt (wurde ja schon von meinen Vorrednern beschrieben).
  • Zum anderen sind es die Wolfsmenschen als Standardrasse bzw. als Nicht-Exot, was ich persönlich sehr begrüße.  :d

Offline Boba Fett

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Re: Lorakis USP - Was macht es für euch besonders?
« Antwort #12 am: 19.11.2018 | 15:08 »
Ich glaube, der DSA-Fanboyismus ist längst tot.  :'(

Ich glaube nicht.
Wenn Du Dich etwas umsiehst und merkst, dass es immer noch DSA4/5 Editionskriege gibt, wie sehr sich Emotionen hochschrauben, wenn im "neuen" DSA etwas veröffentlicht wird,
das nicht genau so ist, wie es sich die Fanboyschaft wünscht und wie sehr die immer noch fehlenden Dinge bekrittelt werden, dann sieht man, wie hoch die emotionalen Wellen noch kochen,
und von wie vielen man gesteinigt werden würde, wenn man es denn ja nicht richtig spielen würde.... ;)
Aber das ist ein anderes Thema. Wobei - eigentlich nicht, denn die sympatische Community kann auch der Grund sein, ein Spiel zu spielen. Oder es eben nicht zu spielen...
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Achamanian

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Re: Lorakis USP - Was macht es für euch besonders?
« Antwort #13 am: 19.11.2018 | 15:12 »
Wobei - eigentlich nicht, denn die sympatische Community kann auch der Grund sein, ein Spiel zu spielen.

Definitiv. Nicht ohne Grund habe ich zwei oder drei Jahre lang versucht, eine regelmäßige SpliMo-Gruppe in Gang zu bringen, mich im SpliMo-Forum betätigt und sogar mit dem Versuch begonnen, Abenteuer dafür zu schreiben, obwohl mir eigentlich von Anfang an hätte auffallen können, dass SpliMo für mich und mein Regelluschi-Spielerumfeld regelseitig völlig unpraktikabel ist ...

Offline Lord Verminaard

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Re: Lorakis USP - Was macht es für euch besonders?
« Antwort #14 am: 19.11.2018 | 15:43 »
Ich glaube, es ist schlicht und ergreifend nicht möglich, sich ab einem gewissen Punkt noch in so ein Kitchen-Sink-Setting zu verlieben. Die haben ihre Daseinsberechtigung, aber wenn man eine ausreichende Anzahl davon gesehen hat, dann sind sie einfach wirklich alle gleich, und selbst wenn es hier und da schöne, liebevolle Details gibt, die auch der erfahrene Leser zu schätzen weiß, sind das keine USPs. Ich meine, wenn du eine Uni-Mensa betreibst, dann kannst du das besser oder schlechter machen, kannst mehr oder weniger interessante Gerichte im Angebot haben, und vielleicht hast du die beste Gulaschsuppe in ganz Deutschland, aber du machst da einfach kein Rodizio und auch keine Peking-Ente.

Ganz objektiv betrachtet mag Lorakis sehr wohl das bessere Setting sein als Krynn oder Aventurien, aber der Unterschied ist: Ich war jung und sie waren meine Ersten. Und es mag wohl Leute geben, für die selbst Kreijor oder Golarion diesen besonderen Platz einnehmen. Ich denke immer, schade, dass es bei mir nicht Glorantha war, aber jeder Versuch, heute noch in Glorantha rein zu kommen, ist bisher gescheitert.
« Letzte Änderung: 19.11.2018 | 15:46 von Lord Verminaard »
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Re: Lorakis USP - Was macht es für euch besonders?
« Antwort #15 am: 19.11.2018 | 15:43 »
Was ist für euch die Besonderheit, der unique selling point von Lorakis?

Hmja, mit dieser Frage könntest du wohl 90% des gesamten Konsummarktes aushebeln, wenn es nur um "unique selling points" als Kaufargument ginge.
Was du als 08/15 und lieblos empfindest, ist für andere eben spielenswert, liebenswürdig und stimmig.
Für mich z.B. erreicht Lorakis bei weitem nicht die aufregende inhaltliche Qualität der Welten von Agone, Warhammer Fantasy oder Midnight, dafür ist es für uns perfekt als eine eher geschmacksneutrale und vielseitige "Alles dran, alles drin"-Welt*, was Agone & Co eben so nicht unbedingt bieten (wollen). Ansonsten stimme ich Boba und Grimtooth zu.

*: Ähnlich Aventurien, Vergessene Reiche, Eberron usw.

Eigentlich ist SpliMo im Vergleich zu anderen Settings eher sparsam mit der Magie, aber vielleicht liegts nur da dran dass ich d20-Welten gwöhnt bin.

Es liegt leider eher daran, daß Lorakis zwar grundsätzlich voller Magie auch im Alltag sein soll und sehr mächtige Magie möglich ist, die Autoren das jedoch in den Quellenbüchern, Abenteuern und Illustrationen immer wieder zu vergessen scheinen. Ob da noch der alte DSA-Stallgeruch seinen letzten Muff versprüht?
:)
« Letzte Änderung: 19.11.2018 | 15:50 von JS »
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Re: Lorakis USP - Was macht es für euch besonders?
« Antwort #16 am: 19.11.2018 | 15:51 »

Ganz objektiv betrachtet mag Lorakis sehr wohl das bessere Setting sein als Krynn oder Aventurien, aber der Unterschied ist: Ich war jung und sie waren meine Ersten. Und es mag wohl Leute geben, für die selbst Kreijor oder Golarion diesen besonderen Platz einnehmen. Ich denke immer, schade, dass es bei mir nicht Glorantha war, aber jeder Versuch, heute noch in Glorantha rein zu kommen, ist bisher gescheitert.

Ganz objektiv ist natürlich Krynn das sehr wohl bessere Setting  ;), aber stimmt es ist auch und ggf zuvorderst eine Frage in welcher Welt die RPG Sozialisation stattfand
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Offline Hotzenplot

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Re: Lorakis USP - Was macht es für euch besonders?
« Antwort #17 am: 19.11.2018 | 15:55 »
Ich glaube, der Vermi hat das ganz schlau gesagt. Es hängt eben auch viel mit der eigenen Wahrnehmung zusammen.

Anders sind vor allem wir selbst geworden.
Heute nippen wir am lieblichen 84er Aventurien und genießen das bekömmliche Bouquet. Früher war es noch krasser shit. Wir sind heutzutage überladen mit Fantasyeindrücken aus allen Medien. Früher gierte man danach, irgendwo ein Stück Fantasy herzubekommen - so wie wir spielten. Man schaute aus lauter Verzweiflung drittklassige Fantasyschinken oder Sachen wie Legende und Krull.
Was ich sagen will: Heutzutage einen USP zu haben, ist sehr viel schwerer als damals. Es ist doch schon alles da. Erfinde spontan fettleibige Feen auf fliegenden Teppichen und irgendeiner schreit: "Achso, du meinst wie in Film/RSP/Buch XY? - Pah, ein alter Hut!".

Außerdem sind für die USP auch irgendwie die Indies zuständig. Krasse Settings, krasser Regelshit - das ist was für one/fewshots oder für abgefahrene Gruppen. Der Durchschnittsfantasyfamilienvater hat doch keine Lust mehr, nach 12 Stunden Buckelei sich noch in das völlig fremde Setting einzulesen und zu gucken, was sein Tentakel-Werotter-SC auf dem fliegenden Rochen in der Düster-Hohlwelt noch reißen kann. Der will doch einfach nur yet another Fantasy Setting, wo alles klar ist. Ihr seht, ich spreche auch von mir selbst.  >;D

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Re: Lorakis USP - Was macht es für euch besonders?
« Antwort #18 am: 19.11.2018 | 15:57 »
...Tentakel-Werotter-SC auf dem fliegenden Rochen in der Düster-Hohlwelt...

Ich will, dass Du das auf dem Treffen leitest! :d
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Ich hatte übrigens keine "krasse Scheiße" Rollenspielwelt im Teenager-Alter.
Von DSA gab es zu wenig und wir sind zu schnell von da weg, nur um danach Setting und System Hopping zu betreiben.
Das große andere war eine Travellereske SciFi Setting, wo alles generisch war und alles reingewurstet war, was an damaligen SF Medien verfügbar war.
Deswegen fehlt mir da der nostalgische Fixpunkt eines Rollenspielsystems (Traveller abgesehen, aber da waren es die geilen Charaktere und nicht irgendwas, das aus einer Settingbeschreibung rauskroch).

Und inzwischen bin ich von den Pastellfarben-quietschbunten Settings mit overhypten Cool-Moves weg und nähere mich immer mehr dem Wunsch nach Bodenständigkeit an.
Inzwischen brauche ich nicht mal mehr irgendwelche Spezies - Menschen reichen (auch als Bösebiester) voll aus.
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« Letzte Änderung: 19.11.2018 | 16:06 von Boba Fett »
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Re: Lorakis USP - Was macht es für euch besonders?
« Antwort #19 am: 19.11.2018 | 16:02 »
Was führt zu der Annahme, früher seien skurrile Indiehotshitsachen noch hip und USP aufregend gewesen, inzwischen muckele sich der Papa aber nur noch durch Aventurien für Fußkranke?
Gut, ich kenne die wenigsten hier genauer und kann daher keine so pauschalen Aussagen machen, aber zumindest auf meinen Spielerkreis trifft davon seit Jahrzehnten nichts zu.
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Offline Boba Fett

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Re: Lorakis USP - Was macht es für euch besonders?
« Antwort #20 am: 19.11.2018 | 16:07 »
Früher gab es keine Indiesachen. Und "hip" war kein Wort!
Selbst das Adjektiv "in" wurde mit der Frage "in was?" quttiert.
Früher war "geil" und "cool".
Und Settings deren Beschreibung auf so wenig Text vorhanden war, dass man zwangsweise seine eigene Welt aufbaute, weil gar nicht genug definiert war, um einen geteilten Vorstellungsraum ausserhalb der eigenen Gruppe zuzulassen...
« Letzte Änderung: 19.11.2018 | 16:09 von Boba Fett »
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Offline JS

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Re: Lorakis USP - Was macht es für euch besonders?
« Antwort #21 am: 19.11.2018 | 16:09 »
Klar war das ein Wort!
"Mama, Hunger!"
"Geh zum Kühlschrank, darin findest du ein Hip."
;D

Indiekram gab es früher auch (einige wenige), das waren aber so komische kopierte S/W-Heftchen in der Ramschecke des Spieleladens.

Gib mir noch 25 Jahre, dann spiel ich Bauerngaming. So mit allabendlichen "gute Nacht, John Boy" auf dem Hof der Charaktere...

Naja, aber... IST das denn nicht schon wieder Indiegaming?
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Offline Hotzenplot

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Re: Lorakis USP - Was macht es für euch besonders?
« Antwort #22 am: 19.11.2018 | 16:10 »
Was führt zu der Annahme, früher seien skurrile Indiehotshitsachen noch hip und USP aufregend gewesen, inzwischen muckele sich der Papa aber nur noch durch Aventurien für Fußkranke?
Gut, ich kenne die wenigsten hier genauer und kann daher keine so pauschalen Aussagen machen, aber zumindest auf meinen Spielerkreis trifft davon seit Jahrzehnten nichts zu.

Nun, abseits von der Ironie, verstehst du mich wohl miss.  :think:

Ich meinte: Früher war der heutzutage als völlig popelig-normalo empfundene Fantasykram heiß. Man, DU KANNST EIN KRIEGER SEIN - oder ein Magier oder sowas. Egal, und du kämpfst gegen Drachen und so. Das war doch neu und cool. Hab ich jedenfalls so als Kind empfunden. Ich hätte Lorakis verschlungen. Heute ist es - obwohl ich es wirklich gut finde - eben nicht mehr so reizvoll für mich. Das meinte ich. Hab ich das jetzt besser ausgedrückt?

Übrigens: Papa macht gerne auch andere Sachen. Aber der Alltag für Papa Hotze ist bitte schön spießig-ostwestfälisch. Bin extra dafür aufs Land gezogen, ich werde doch jetzt nicht noch zum RSP-Hippster.  >;D

Ich will, dass Du das auf dem Treffen leitest! :d
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Nur, wenn du einen Tentakel-Werotter spielst ^^
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Offline Olibino

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Re: Lorakis USP - Was macht es für euch besonders?
« Antwort #23 am: 19.11.2018 | 16:10 »
Da hier der Vergleich zu Midgard gezogen wurde: Midgard ist im Wesentlichen eine Welt der Menschen, Lorakis ist da bei weitem bunter, nicht nur die spielbaren Rassen, auch die vielfältigen nichtspielbaren wie z.B. Rattlinge.

Ich würde auch sagen, der Vorteil ist, dass für jeden etwas dabei ist. Wenn man es eher klassisch mag spielt man in Selenia, wenn es abgefahrener sein soll, dann in der Flammensenke oder in der Stadt der Untoten. Lediglich wenn man ständig den Ort wechselt und herumreist, empfindet man es vermutlich als Flickenteppich. Aber das muß man ja nicht.

Und ich finde auch, dass das Umfeld stimmt. Alles ist liebevoll beschrieben, die Community ist sehr hilfreich, auch die Redakteure kann man jederzeit erreichen, es gibt einen schönen Produktausstoß.

Ich komme mit dem Regelwerk nicht gut klar, mir ist es zu kompliziert, aber der Rest stimmt für mich.

Offline JS

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Re: Lorakis USP - Was macht es für euch besonders?
« Antwort #24 am: 19.11.2018 | 16:14 »
Nun, abseits von der Ironie, verstehst du mich wohl miss.  :think:
Ich meinte: Früher war der heutzutage als völlig popelig-normalo empfundene Fantasykram heiß. Man, DU KANNST EIN KRIEGER SEIN - oder ein Magier oder sowas. Egal, und du kämpfst gegen Drachen und so. Das war doch neu und cool. Hab ich jedenfalls so als Kind empfunden. Ich hätte Lorakis verschlungen. Heute ist es - obwohl ich es wirklich gut finde - eben nicht mehr so reizvoll für mich. Das meinte ich. Hab ich das jetzt besser ausgedrückt?

Das hast du so geschrieben und habe ich auch so verstanden. Ich zielte nur darauf ab, daß zumindest uns auch nach fast 35 Rollenspieljahren noch eine Welt wie Lorakis begeistern kann, ohne daß sie vor USP strotzt. Selbst Esmoda kennt man so schon aus Eberron, trotzdem finden wir Esmoda hotshittig hippie.
Aktuell gefallen mir ja auch die Welten von 13A oder Schatten des Dämonenfürsten, obwohl sie kein Rad neu erfinden. Dieses jugendliche Schwärmen für bestimmte Elemente der Rollenspielwelten haben wir nie verloren und benötigen keine USP oder Indies, um es in uns zu erwecken. Im Gegenteil, wir sind sogar wenig indieaffin.
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