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[Coriolis] Manipulation und Ansehen

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Deep_Impact:

Wer von euch hat schon Erfahrungen mit dem Thema Verhandlung gemacht.

Das System, wie es RAW beschrieben wird, halte ich für ziemlich broken. Eine durchschnittliche Truppe von Söldnern würde alleine durch ihr Ansehen von jeder halbwegs anerkannten Persönlichkeit an die Wand geredet werden.

Ansehen/Abstammung der Familie scheint besonders bei den Zenithern wichtig zu sein. Aber ansonsten wird das nicht besonders hervorgehoben in den Büchern.
Wenn ein Adeliger das Zelt eines Dromedon-Treibers auf Lubau besucht, muss er sich trotzdem an die Gesetze der Gastfreundschaft halten. Sollte er damit brechen, würde ich das mit einem ordentlichen Malus bestrafen.


Darum finde die Ansätze die FictionSuit zum Thema Ansehen und Beeinflußung schon mal nicht schlecht. Auch noch nicht perfekt. Die Idee der "Erweiterten Beeinflußung" gefällt mich aber sehr gut. Bei einer wichtigen Verhandlung kann man so eine Art "Soziales Kampfsystem" erstellen.


Ich fass das mal in kurzen Worten zusammen, wie man das machen könnte:

Um etwas zu erreichen (eine Information, einen Gegenstand, einen Gefallen,...) muss man den Gegenüber davon überzeugen. Dazu legt der GM verdeckt eine Anzahl notwendiger Erfolge fest.

Beispiel: Du möchtest, einen Fraktionsgegenstand für diese Mission ausleihen. Der Fraktionsführer hat dann einen Widerstand von 6 Erfolgen.

Nun liegt es an die Spielern sich zu überlegen, wie sie das erreichen wollen. Einfach rausplatzen? Das wird schwierig.


* Zur Lieblingskantina einladen?
* Erstmal schmeicheln?
* Geschenke überreichen?
* Gute Argumente vorlegen?
* Drohen?
* ...
* Endgültiges Begehren vortragen!
Jeweils eine Probe wird fällig und in der werden dann die Erfolge gesammelt. Bei jeder einzelnen Probe würde ich Situationmodifikationen anbringen, wie das Verhalten des Verhandlers und seine Begleiter.
Auf die Art und Weise, kann man auch gut Fertigkeiten kombinieren. Ausser Manipulation bspw. noch Kultur (Geschenke kennen), Beobachten (Stimmung einschätzen), Kraftakt (Drohen), Infiltration (Lieblingskantina rausbekommen) und so weiter.

Als GM würde ich vermutlich irgendwann sagen, die Zeit des Abends ist rum, jetzt oder nie! Um das nicht endlos ausarten zu lassen.

Was haltet ihr von: 1 FP erhöht den Widerstand um 1?

Mir fällt gerade auf: Das erinnert mich irgendwie an Nights Blacks Agents.... :)

Ich habe das noch nicht ausprobiert, stelle es mir aber gut vor, um die Fokus mehr auf das typisch-arabische Flair zu verschieben.

Sgirra:
Hi!

Ich finde soziale (Kampf)Regeln eh immer schwierig. Es kann eine gute Stütze sein, aber am Ende ist Rollenspiel für mich auch das Ausspielen einer Rolle. Und wenn ein Spieler seinen Charakter anhand seines Hintergrund und der Werte gut verkörpert, dann empfinde ich Proben schon fast als Bestrafung.

Wenn ich dich richtig verstehe, schlägst du eine Sammelprobe vor. Das finde ich persönlich eher ermüdend, außerdem will Coriolis ja eher zum weniger als zum mehr würfeln animieren.

Meine Anregung:
* Reputation nur dann verrechnen, wenn der Statusunterschied wirklich entscheidend ist, z.B. wenn ein Höherstehender etwas gegen einen weit unter ihm Stehenden durchsetzen will. Eine Auftraggeberin, die mit Söldnern über die Bezahlung verhandelt, sollte hier aber keinen Vorteil haben. Es sei denn, es ergibt sich im Spiel, dass die SC durch den vorauseilenden Ruf der Auftraggeberin verunsichert sind oder sich geehrt fühlen.
* Nicht mehrere Proben, die den eigentlichen Reiz des immersiven Ausspielens durch Würfelbechergeklapper stören.
* Wenn ein SC sich bemüht, im Stile der Etikette und des Gepflogenheiten des Dritten Horizont die Gunst des Gegenübers zu gewinnen, kann er (bis zu 3?) zusätzliche Würfel gewinnen. Wenn dies dazu führt, dass findige Spieler jedes Mal eine Teezeremonie beschreiben, einen Händler in blumigen Worten ehren der über Gastgeschenke nachdenken, um mit Würfeln belohnt zu werden – der Atmosphäre kann es nur dienlich sein.
* Umgekehrt gibt es Würfel Abzüge, wenn grob willentlich oder aus Unkenntnis die Etikette gebrochen wird.

Das habe ich soweit in Coriolis auch noch nicht ausprobiert, aber mit ähnlichen Mechanismen habe ich in vielen anderen Systemen gute Erfahrungen gemacht.

Aber du musst mir einmal helfen: Was bedeutet FictionSuit?

Beste Grüße!
Michael

Kaskantor:
Genau für sowas eignen sich ja Unterhändler und Kurtisanen ect. quasi das „Face“ der Gruppe.
Die haben dann in Manipulation und Empathie auch gute Werte, sowie Ausrüstung, zb. Bio.
Das mit der Reputation geht für mich in Ordnung. Es gibt eben höher gestellte und die Chars haben ja die Möglichkeit mit ihren Abenteuern und Handlungen ebenfalls ihre Reputation zu erhöhen.

Sowas extrem kleinteilig auszuspielen finden wir in der Gruppe auch eher langweilig. Nichts gegen gutes Rollenspiel aber eine stundenlange Teezeremomie auszuspielen muss nicht sein. Da kommt der obligatorische Zeitsprung, nachdem man erklärt hat auf was man hinausmöchte.

Ich denke, wenn jemand gute Ideen parat hat, würde ich das mit + Würfeln regeln. Bei +3 müsste der Spieler uns aber schon ordentlich flashen. Falls es sich um ein SC handelt der sich mit sowas auskennt, würde er von mir eigentlich keine Negativwürfel bekommen, ausser einer aus der Gruppe hat sich schon so daneben benommen, dass es zu purer Ablehnung führt. Oder zb. wenn der Kurtisane gerade aus einem Loch kommt und von oben bis unten mit Blut, dreck und sonstigem eingesaut ist, da könnte es auch schwieriger werden, jemandem gut zuzureden:).

Sgirra:
Hola!


--- Zitat von: Kaskantor am  7.12.2018 | 19:39 ---Sowas extrem kleinteilig auszuspielen finden wir in der Gruppe auch eher langweilig. Nichts gegen gutes Rollenspiel aber eine stundenlange Teezeremomie auszuspielen muss nicht sein. Da kommt der obligatorische Zeitsprung, nachdem man erklärt hat auf was man hinausmöchte.
--- Ende Zitat ---
Um Missverständnissen vorzubeugen: Das muss und sollte nicht jedes Mal im Detail ausgespielt werden. Das reicht maximal einmal. ;) Eigentlich genügt es, es anzureißen, um die Atmosphäre zu etablieren, und dann geht es zum Wesentlichen weiter. Ein Film nimmt sich ja auch nicht 15 Minuten Screentime für das Aufbrühen des Tees (außer die Teezeremonie hat eine dramaturgische Pointe am Ende der Szene oder es ist ein überambitionierter Kunstfilm). Etwas mehr als “Ich setze dann mal Tee auf” sollte es jedoch sein. Es soll eben die Atmosphäre stützen und nicht das Spiel ausbremsen. Sonst ist es so ermüdend und stimmungstötend wir fünfmal würfeln.


--- Zitat von: Kaskantor am  7.12.2018 | 19:39 ---Falls es sich um ein SC handelt der sich mit sowas auskennt, würde er von mir eigentlich keine Negativwürfel bekommen, ausser einer aus der Gruppe hat sich schon so daneben benommen, dass es zu purer Ablehnung führt. Oder zb. wenn der Kurtisane gerade aus einem Loch kommt und von oben bis unten mit Blut, dreck und sonstigem eingesaut ist, da könnte es auch schwieriger werden, jemandem gut zuzureden:).
--- Ende Zitat ---
Das meinte ich mit »wenn grob willentlich oder aus Unkenntnis die Etikette gebrochen wird«. Vielleicht sollte ich hinzufügen: aus Unkenntnis des SCs. Spieler bestrafen, weil sie teas (noch) nicht wissen, ist nicht meine Art. Aber wenn sich jemand bewusst entscheidet, (lustvoll) einen asozialen SC zu spielen, dann wird er natürlich in den Augen der NSC als asoziale Type wahrgenommen.

Cheers!
Michael

Deep_Impact:
Es geht mit wirklich nur um klimatische Höhepunkte, eine Alternative zum typischen "Endkampf". Nicht jede kleine Verhandlung soll ausgewälzt werden. Der Social hat ja aus gutem Grund seine Rolle so angelegt, wie er es getan hat, das will ich ja nicht bestrafen oder erschweren.


--- Zitat von: Sgirra am  7.12.2018 | 18:31 ---Aber du musst mir einmal helfen: Was bedeutet FictionSuit?

--- Ende Zitat ---

FictionSuit ist die Homepage des Coriolis Effect Podcast.

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