Hat hier schon jemand Spielerfahrungen machen können und kann vergleichen, wie ähnlich (oder nicht) sich das zu Mutant: Year Zero anfühlt? Manchmal führen Änderungen in Details ja zu einem durchaus sehr unterschiedlichen Spielgefühl. Ich selber kenne nur M:YZ und fand es durchaus interessant, wenn Forbidden Lands sich gefühlt aber genauso spielt, müsste ich es wohl nicht unbedingt haben...
Ich habe sowohl M:YZ als auch vor einer Weile Forbidden Lands gespielt und kann etwas dazu sagen. Vielleicht erstmal zu Forbidden Lands im Allgemeinen, ich finde es sehr gut. Am Setting gefällt mir, dass durch das Verschwinden des Blutnebels die Welt endlich wieder bereist werden kann, die Charaktere kennen die Außenwelt nicht, genauso wie die Spieler. Man kann nach Herzenslust alles erkunden und die Spielwelt als Spielleiter sehr frei gestalten. Ja, es gibt einige Markierungen auf der Karte, aber die ist nicht fest, denn die Karte beruht auf altem Wissen und deshalb kann es sein, dass die Spieler plötzlich über eine Ortschaft stolpern, die nirgends eingezeichnet ist.
Zum System selbst kann ich nur sagen, dass ich weiterhin die Year Zero-Engine mag. Ein Erfolg ist nicht immer absehbar, das habe ich auch schon in Coriolis festgestellt. Aber es gibt ja den Push und der ist wichtig, damit man eben die Willenskraft bekommt, um seine Talente einsetzen zu können. Ich finde, dass durch die Kombination aus Kin und Profession, und gerade hier der Stolz (Pride) und das dunkle Geheimnis (Dark Secret), hat man etwas mehr Entfaltungsmöglichkeit und wenn man noch das Pamphlet aus der Box zur Charaktergenerierung dazu nimmt, dann hat man auch einen tollen Hintergrund und somit einen deutlich lebhafteren Charakter.
Meine Spieler mussten direkt schmerzlich feststellen, dass man sich in Forbidden Lands in Acht nehmen muss, ob und mit wem man sich anlegt. Die erste richtige Begegnung endete für zwei Charaktere fast tödlich und der dritte war geflohen.
Da wir keinen magischen Charakter hatten und nur einen Oneshot gespielt haben kann ich zur Magie und den Strongholds noch nicht viel sagen. Generell ist Forbidden Lands aber ein Spiel, das man wie M:YZ längerfristig spielen sollte, damit alles zum Tragen kommt.
Apropos M:YZ ich finde schon, dass sich beide Spiele anders spielen und anfühlen. In M:YZ hat man direkt seinen Arc, ist dort eingebunden und erkundet die Umgebung. In Forbidden Lands sind die Strongholds optional und eher etwas für später, wenn man schon deutlich reicher ist und vielleicht auch mächtiger. Zudem ist man meines Erachtens in FL deutlich weiter unterwegs und die Reisemechaniken passen sehr gut. Generell finde ich, dass FL etwas verfeinerte Regeln hat.
Kann jemand schon etwas zu "Ravens Purge" Kampagne sagen?
Ich habe Raven‘s Purge noch nicht gespielt, aber gelesen und die Kampagne gefällt mir sehr gut. Damit kein potenzieller Spieler gespoilert wird, packe ich es mal besser ein, ich versuche dennoch so weit wie möglich nicht direkt Inhalte zu besprechen.
RP bringt vor allem eins, Adventure Sites und Hintergrund. Den Rest muss der Spielleiter machen, er bekommt nämlich nur Hinweise und eben die Adventure Sites mit möglichen Ereignissen. Diese „Kampagne“ lebt von den Spielern, wenn diese nicht auf die Legenden anspringen, dann hat der Spielleiter zwar noch ein paar Möglichkeiten, aber dann geht es auch nicht so direkt voran. Ich habe von einigen schon Beschwerden gelesen, dass es inhaltliche Fehler gibt. Nun, es sind überall immer nur Vorschläge, wo man Artefakte und ähnliches platziert, auch die Adventure Sites können vom Spielleiter beliebig verteilt werden und das hat direkten Einfluss.
Ich mag den Hintergrund und hoffe, dass ich noch im Laufe des Jahres Forbidden Lands mit der Raven’s Purge-Kampagne spielen kann. Man bekommt viel Hintergrund, die Beschreibungen halten sich aber in Grenzen und es ist nicht alles durchdefiniert, wodurch man als Spielleiter eben viel Einfluss auf die Gegebenheiten haben kann.