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Reading Challenge 2019
tantauralus:
Meine Challenge dieses Jahr ist es wie üblich so viele Bücher wie möglich zu lesen solange ich während der 4,5h ÖPNV-Quall täglich so viel Sonnenlicht wie möglich für ein augenschonendes Lesen nutzen kann (was idR nur über die Sommermonate überhaupt möglich ist)
Zusatz-Challenge: möglichst viele Bücher zum ersten Mal lesen und dabei endlich mal ein paar der "Klassiker" um die ich bislang immer nur herumgeschlichen bin nachholen.
Gelesen:
Dennis Ehrhard: Sinclair - Deadzone
Gwenda Bond: Stranger Things - Suspicious Minds
J.K. Rowling: Harry Potter und die Kammer des Schreckens (reread)
Bram Stoker: Dracula
John Butcher: Die dunklen Fälle des Harry Dresden 9 - Weiße Nächte
Agatha Christie: Mord im Pfarrhaus
Agatha Christie: Mord im Orient-Express
Aktuell:
Doctor Who - Apollo 23
Next:
Die dunklen Fälle des Harry Dresden 10
Somewhere down the line and in no particular order:
weitere Harry Dresden Bücher aus meinem Binge-Kauf
weitere Harry Potter rereads
Kerry Greenwood: Miss Fishers mysteriöse Mordfälle - Tod am Strand
Oscar Wilde: Das Bildnis des Dorian Grey
Mary W. Shelley: Frankenstein oder: Der neue Prometheus
Ginster:
#21
James Lee Burke - Black Cherry Blues
Ab und zu packt es mich immer mal wieder. Jetzt reicht es aber erstmal wieder mir der Abgebrühtheit und den harten Kerlen. 8)
Insgesamt bisher nicht das stärkste Buch der Reihe mit einigen Seltsamkeiten und Längen. Ich mag aber die Dialoge und das Setting.
Menthir:
Ich war lange nicht mehr aktiv und ich habe auch eine ganze Zeit wenig gelesen, dennoch ist seit meinem Eintrag Nummer 3 zumindest ein wenig lesenderweise passiert. Ich werde nicht überall im Detail dazu was schreiben, weil ich inzwischen ein paar Bücher beendet habe, deswegen gibt es die Parts nur als Übersicht, außer ich habe dazu bei Goodreads oder so eine Rezension verfasst.
#4
John le Carré - Ein Mord erster Klasse
(Aus der POPSUGAR-Challenge: A book set in an abbey, cloister, monastery, vicarage oder convent)
In Kürze: Ich bin einfach ein großer le Carré-Fan. Deswegen sehe ich immer mal zu, dass ich eines seiner Bücher zwischendrin lese. Hier war die Geschichte etwas unkomplexer und einfacher als sonst, aber die Atmosphäre des Buches war gut. Allerdings ist dies auch kein Spionage-, sondern ein klassischer Krimiroman. 7 von 10 Punkten.
#5
Markus Pulm - Falsche Taktik - Große Schäden
(Aus der POPSUGAR-Challenge: A book with an item of clothing or accessory on the cover)
In Kürze: Ich bin Wehrführer einer kleinen Gemeindefeuerwehr in Schleswig-Holstein und im Rahmen meiner Ausbildungsgänge wurde mir dieses Buch empfohlen. Es richtet sich zwar eher an größere Wehren mit unterschiedlicheren und größeren Schadenslagen, war aber dennoch sehr erweiternd. Für ein Fachbuch auch sehr brauchbar und nutzerfreundlich verfasst. 8 von 10 Punkte.
#6
Franz J. Bauer - Das "lange" 19. Jahrhundert
(Ich habe das Buch nicht in die Challenge bekommen, so rechne ich das unter dem Zweitziel, 40 Bücher zu lesen, ab)
In Kürze: Ich habe mal Geschichte studiert und das "lange" 19. Jahrhundert war eines meiner Leibthemen. Deswegen halte ich mich da nach wie vor auf Stand. Bauers Zusammenfassung ist essayistisch aufgebaut, ist in dem Reclamformat aber auch genau richtig. Es kann in der Kürze nicht den Geist komplett fassen, gibt aber einen hervorragenden Überblick über Forschungsschwerpunkte und über den kritischen Epochenbegriff. Ich teile die Rezension von Sehepunkt, dass dieses Buch am Anfang des Studiums dieses Zeitabschnitts stehen könnte und vielleicht sollte. 7,5 von 10 Punkten.
#7
Hermann Löns - Murrjahn - Schönste Tiergeschichten
(Aus der POPSUGAR-Challenge: A book with a plant in the title or on the cover)
In Kürze: Repetative Geschichten von Tieren, die von Jägern gejagt und häufig auch gelegt werden. Total schön und so. Alles in einer Abart der Jägersprache des 19. Jahrhunderts verfasst, wenig bildgewaltig. Absolutely not my cup of tea. 3 von 10 Punkte, aber auch nur, weil meine heimatliche Schule in der Nähe des Hermann-Löns-Weges lag und ich das nur aus falscher Nostalgie las.
#8
Siegfried Lenz - So zärtlich war Suleyken - Masurische Geschichten
(Aus der POPSUGAR-Challenge: a book that makes you nostalgic)
Das Buch ist eine kleine Perle, voller bauernschlauer und menschlicher Geschichten.
Mit jedem weiteren Buch, welches ich vom inzwischen verstorbenen Siegfried Lenz lese, bin ich weiter angetan, vor allem von der menschlichen und subtilen Bandbreite seines Schreibens.
Dieses Werk zeichnet sich vor allem durch kleine stereotypische Skizzen aus, die aber immer menschlich, warm und nah bleiben, gleichwohl sie auf den ersten Blick oft eher auf den ersten Blick verwundern.
Bei den Holzarbeitern, Fischern, Bauern und kleinen Handwerkern spricht Lenz im Nachwort vom unscheinbaren Gold Masurens, und das verarbeitet er hier wirklich lesenswert.
Die Lektüre war kurzweilig und hat mir gut gefallen, auch wenn es natürlich kein Vergleich zu seinen Hauptwerken ist. 8 von 10 Punkte.
#9
Gerhart Hauptmann - Michael Kramer
(Aus der POPSUGAR-Challenge: a book about a family)
Ich habe das kurze Drama von Gerhart Hauptmann nur zögerlich in die Hand genommen. Der Grund lag sicher in meiner schulischen Erfahrung mit seinem naturalistischem Werk zum Weberaufstand.
Damals als Schüler habe ich mich mit den Mundarten in dem Weberwerk etwas schwer getan und wähnte ähnliches.
Zwar spielt das Mundartliche eine gewisse, aber nur untergeordnete Rolle.
Letztlich steht von Anfang bis Ende die Beziehung zwischen Vater und Sohn Kramer im Blickpunkt, in zweiter Instanz deren Verhältnis zur Kunst und Empfindsamkeit, in dritter Instanz die Beziehung zwischen dem Sohn (Arnold Kramer), Quantmeyer und deren gemeinsamen Schwarm Liese Bänsch.
Das Werk versucht sich mit wenigen Pinselstrichen in auffallender Charakterisierung vor eher trister Kulisse; und alles, was Licht in das Leben zu bringen scheint (Kunst, Liebe, Frauen), wendet sich unaufhaltsam in das Tragische, welches dann wirklich und befreiend im Tode endend für Erlösung sorgt.
So weit, so klassisch.
Die Besonderheit liegt für mich in dem Werk in der Kürze und dem scheinbar einfachen, natürlichen Umgang mit der Erzählung. Sie wuchert nicht, keine der Rollen neigt zu überbordenden Pathos und der einzige Charakter, der das durchgehend andeutet, heißt dann auch noch Lachmann und scheint ein Gescheiterter zu sein.
Gebrochen wird diese naturalistische Lesart des Ganzen nur im Endmonolog von Vater Kramer.
In dieser kurzen, beiläufigen, aber doch ungewöhnlich scharfen Charakterisierung der wenigen Rollen dieses Dramas liegt die große Stärke, aber auch die große Schwäche des Dramas.
So deutlich es seinen Handlungshintergrund und die Rollen per se offenbart, so sehr lässt es wahrscheinlich viele Leser, die sich nicht in die Tiefe des Werkes eindenken wollen, außen vor und berührt nicht. Dazu ist es zu tastend, zu oberflächlich und zu wenig tiefgehend.
Wer sich aber den Charakteren öffnen mag, der findet manches von Interesse und psychologischer Tiefe, die das Werk an sich lesbar und empfehlenswert macht.
Der Leser sollte nur ein Gespür für die Untertöne und das Ruhige haben, welches gleichwohl nicht weniger tragisch ist als das Feuerwerk manch anderer Dramen. 6,5 von 10 Punkten.
Mehr kommt nach der Werbung. ::)
Menthir:
#10
Erich Maria Remarque - Die Nacht von Lissabon
(Aus der POPSUGAR-Challenge: A book that takes place in a single day)
Die Nacht von Lissabon ist ein ungewöhnliches Buch, oder hat es mich als solches empfinden lassen, weil ich sehr von der Lektüre von "Im Westen nichts Neues." geprägt war.
Dementsprechend war die Erwartungshaltung schon groß, dass das unaussprechlich Unmenschliche auch in diesem Werk wieder Ausdruck findet und alles andere atmosphärisch überlagert.
In Wirklichkeit ist es genau andersherum. Zwar geht die Geschichte um Flucht und was es aus den Menschen macht, aber Remarque beschreibt weniger die Fluchterfahrung, obwohl er die Flucht selbst beschreibt, sondern was dieses Ganze aus den Personen macht. Es geht weniger um die Unmenschlichkeiten der Bürokratie, der Folter, der Verfolgung und der Denunziation - die gleichwohl angerissen werden, aber hier nicht so plastisch gemacht werden - sondern eher im speziellen Fall, was die Flucht aus dem Charakter Schwarz und seiner Frau macht.
Was Remarque dazu gebracht hat, von Flucht und Vertreibung so zu schreiben, als sein sie normal, ist sicher eine interessante Frage und sicherlich auf seine gesamte Lebensgeschichte zu spiegeln.
Vor diesem Hintergrund von Flucht und Vertreibung, Rassenhass und Schikane, macht Remarque eine letztlich tragische, und dadurch auf seine Art letztlich schöne, Liebesgeschichte greifbar. Sie fällt nur selten aus dieser Art und nur in einer Szene fällt Remarque auf die hohe Plastizität seiner Beschreibungen beim Thema Gewalt zurück. Eine Szene, die einen ordentlichen Bruch in der Erzählung ergibt, aber auch die entsprechende Tragweite hat.
Insgesamt hat mir die Lektüre viel Spaß bereitet, gerade durch die sehr atmosphärische Schreibart. Im Besonderen ist mir der Umgang mit dem Thema der Erinnerung hängen geblieben, da der Charakter Schwarz immer wieder von der Furcht spricht, dass seine Erinnerung ihn betrügen wird, weil er so in seine Geschichte involviert ist. Dieses Thema ist einmal kurz zu repetativ dargestellt, stellt aber insgesamt einen schönen, zusätzlichen Faden dar.
Auch für dieses Buch kann ich eine Leseempfehlung aussprechen. 8 von 10 Punkten.
#11
Jon Hollins - Dragon Lords - Das Gold der Narren
(Aus der POPSUGAR-Challenge: A book inspired by mythology, legend, or folklore)
In Kürze: Gute, alte, völlig überdrehte D&D-inspirierte Fantasy, die sich irgendwo zwischen Guardians of the Galaxy, Ocean's Eleven und der Hobbit einordnen will. In Teilen lustig, in Teilen gerät das Ende etwas aus den Fugen. Insgesamt unterhält es durch seinen Aufbau, seine Absichtlichen Anachronismen und seine Charaktere und die Fehlschläge der Truppe ausreichend, dass man es angenehm lesen kann. Wer also gerne sehen will, wie mächtige, gierige Drachen terrorisiert werden, ist gerne zur Lektüre eingeladen. Ist aber insgesamt höchstens Durchschnittskost, aufgrund seiner Vorzüge vielleicht etwas darüber. 6 von 10 Punkten.
#12
Malmsturm - Die Fundamente
(Aus der POPSUGAR-Challenge: A "choose-your-own-adventure"-book)
In Kürze: Es ist Malmsturm! :headbang: 8,5 von 10 Punkten!
#13
Christopher R. Browning - Ganz normale Männer: Das Reserve-Polizeibataillon 101 und die "Endlösung" in Polen
(Habe ich nicht in meine POPSUGAR-Challenge bekommen, deswegen zählt es einfach zum Ziel der 40 Bücher)
Aufgrund meines historischen Hintergrundes habe ich sicherlich viele verstörende Quellen und Zeitzeugnisse gesichtet, studiert und auf diese Art auch erlebt, aber die nüchterne Art, wie Christopher Browning die Untaten gewöhnlicher Männer in diesem Werk beschreibt, auf jegliches Pathos verzichtet und die Quellen sprechen lässt, ist beeindruckend und bedrückend.
Der vorsichtige, sorgsame Umgang mit den Quellen, die Zurückhaltung in den Thesen und die sehr konsequente Darstellung sind überaus gelungen und machen das Werk so zu einem der besten Bücher zu Thema Massenmord, die ich gelesen habe.
Ich habe in meiner Edition bereits das kritische Nachwort auf die Kritik und das Werk Goldhagens, und fand diesen Disput auch sehr aufschlussreich und vorbildlich erarbeitet.
Einziger Grund zur Verwunderung blieb für mich - und dafür kann das Werk nur indirekt etwas - dass ich in anderen Rezensionen zum Buch immer wieder las, dass der Spannungsbogen, das reißerisch-erzählerische Narrativ fehlen würde oder das gar keine Immersion mit den Tätern erreicht werde. Ich kann Mr. Browning nur dankbar dafür sein, dass er allen Pathos herauslässt bei diesem Thema, und dass er gar nicht versucht, eine tiefe Immersion zu seinen beschriebenen Personen zu entwickeln. Gleichwohl macht er die unterschiedliche Motive und Handlung verständlich und menschlich genug, und dadurch bleibt seine Warnung, dass wir alle diese ganz gewöhnlichen Männer sein können, die Teil von Mord und Totschlag werden, umso deutlicher im Raum.
Ein wichtiges Werk. 9 von 10 Punkten.
#14
Marc-Uwe Kling - Die Känguru-Chroniken
(Aus der POPSUGAR-Challenge: A book about someone with a superpower - ja, ein sprechendes, kommunistisches Känguru ist Superpower genug ;-))
In aller Kürze:
Immer dann, wenn die subtilen Spielarten von Philosophie und Kritik auftauchen, gelingt es Kling - meines Erachtens nach - Feinsinn und Humor zu verbinden.
Wenn er in der einen oder anderen Szene den Holzhammer rausholt, sowohl humoristisch oder eben auch in der Darstellung, erscheint es mir platt und in der Vielzahl der Szenen auch repetativ. Da reicht der Bezug zu Bud Spencer und Terrence Hill nicht.
Aber über Humor und Geschmack lässt sich bekanntlich nicht (und das heißt eigentlich vorzüglich) streiten.
Deswegen sei genannt, dass die Darstellung der Buchform gefällig ist, dem Text gut zu folgen ist. Gut wird das vor allem, wenn Kling irgendwann anfängt mit seinem Stil etwas zu brechen, aber diese Bruchstellen dann im späteren immer wieder mal aufnimmt. Diese thematische und stilistische Entwicklung ist wahrscheinlich die Stärke des Buches.
So ist es ein brauchbares Werk schnell lesbarer, nicht gänzlich oberflächlicher Unterhaltung. Es trifft nur meistens nicht das, was ich als witzig empfinde, oder erzeugt bei mir keine tiefe Nachdenklichkeit.
Es ist trotz meiner durchschnittlichen Bewertung ein bemerkenswerter Lichtblick in der deutschen Comedy-/Kleinkunstlandschaft. 4 von 10 Punkten.
So viel zu meinem aktuellen Stand. Von meinem Seitenschnitt von 40 Seiten bin ich weit entfernt im Moment, liege bei 18,2. :-)
Ginster:
#22
Mark Dawson - Kaltblütig (Beatrix Rose 1)
Kindle Unlimited für 3 Monate umsonst nehme ich mit. Das ist das erste Buch, was ich in diesem Schwung darüber lese. Hab es in zwei Abenden weggezogen, es ist kurz und liest sich gut weg. Ein solider Thriller für zwischendruch. Hat nichts, an keiner Stelle, was irgendwie herausragend ist, aber stellenweise ist es schon spannend. An anderen Stellen dafür wieder abgeschmackt, aufgesetzt und theatralisch. Der Schreibstil ist eher pragmatisch, selten originell, häufig pathetisch. Denke nicht, dass die Reihe was für mich ist, aber für umme kann man's machen. Kopf aus und los. 8)
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