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Reading Challenge 2019

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Weltengeist:

--- Zitat von: Lyris am 28.03.2019 | 08:34 ---Es ist aber auch schwer, wenn man so viele tolle interessante Bücher rumliegen hat, beim aktuellen zu bleiben wenn da gerade so eine gewisse Durststrecke aufkommt.

--- Ende Zitat ---

Man könnte auch sagen: Das Leben ist zu kurz, um es mit schlechten Büchern zuzubringen. Nicht alles, was man anfängt, erfüllt auch die Erwartungen. Ich versuche zwar tatsächlich derzeit, alles durchzulesen, was ich anfange, aber ich habe das im letzten halben Jahr auch schon ein paar Mal ziemlich bereut (weil es eben doch keine "Durststrecke" war, sondern das Buch einfach aus meiner Sicht nicht besser wurde).

Lyris:

--- Zitat von: Weltengeist am 28.03.2019 | 08:42 ---Man könnte auch sagen: Das Leben ist zu kurz, um es mit schlechten Büchern zuzubringen.
--- Ende Zitat ---
Definitiv.
Glücklicherweise kommen mir eher selten wirklich schlechte Bücher unter. Eher welche, die ganz nett sind oder ganz interessant mit Schwächen, die anfangen nach 200-500 Seiten zu nerven oder in der Qualittät schwankend.

#4
Da ich derzeit krank bin ist "ganz nett" aber grad gar nicht so schlecht. Zu viel Anspruch oder Seiten sind nicht drin. Daher sind Kurzgeschichten und Jugendbücher der Renner. Gerade fertig:
John Grisham: Theo Boone und der entflohene Mörder (Ein Buch das gesellschaftskritisch ist )
Im 5. Band der Theo-Boone-Reihe wird der Fall aus dem ersten Buch, der in allen anderen Bänden immer als Nebenhandlung mitgelaufen ist wieder aufgegriffen und (fast beinahe) zu Ende gebracht. War ich am Ende des ersten/Anfang des zweiten Buches noch etwas geschockt, das das "einfach so aufhört", fand ich im Nachhinein die Idee des roten Fadens ganz gut. Ein kleiner Hinweis wäre vielleicht nett gewesen.
Warum gesellschaftskritisch? Es tauchen Themen wie Todesstrafe, illegale Einwanderer, Rassismus, der (hier manchmal etwas rüde) Umgang mit Zeugen vor Gericht, Obdachlosigkeit auf. Teils nur kurz angerissen, unterschwellig. Teils deutlich, wenn auch recht neutral behandelt. Teils aber unmißverständlich, das da etwas schiefläuft. Immer aber als Denkanstoß, zumindest wenn man sich mit dem entsprechendem Thema nicht sowieso schon auseinandergesetzt hat.

Fast fertig (das zählt schon so gut wie  ;)):
Jim Butcher: Fallstudien (Das neueste Buch einer Serie, die du begonnen, aber noch nicht abgeschlossen hast )
Fallstudien ist zwar kein regulärer Band, sondern eine Sammlung von Kurzgeschichten im Dresden-Files-Universum (Die dunklen Fälle des Harry Dresden), aber ich finde das zählt auch.
Außerdem bin ich der Meinung Jim Butcher kann Kurzgeschichten besser als ganze Bücher. Hier haben wir einen bunten Stauß davon. Immer mit einer kleinen Einführung, wo die Geschichte zeitlich einzuordnen ist, oft auch ein paar Worte zur Entstehung. Von vor der Serie bis in neuere Zeiten, über Harry, über x-verschiedene andere Charaktere der Serie (als Hauptfigur), mal witzig, mal ernst oder beides, immer unterhaltsam. Empfehlenswert, aber man sollte mit der Reihe schon vertraut sein, als Einstieg taugt es nicht.

Damit bin ich bei Buch 58.

Huhn:
Also so richtig bereut habe ich es nie, ein Buch zu Ende gelesen zu haben. Auch wenn ich mich über einige schon etwas geärgert habe, weil sie echt nicht gut waren. Meist überwiegt aber doch der Ärger, das Buch nicht beendet zu haben (weil es mir dann ewig im Kopf rumspukt, dass ich das ja auch noch lesen wollte).

Mir fallen spontan nur wenige Bücher ein, die ich wirklich nicht weiterlesen wollte. Das eine war ein ultralangweiliges Kinderbuch meines Vaters. Irgendwas mit Steinzeitjägern. Mein Vater fand es super. Mir hat es bloß beim Einschlafen geholfen. Ein anderes war "Schuld und Sühne" von Dostojewskij. Wobei mir da gesagt wurde, dass es an der Übersetzung gelegen haben könnte. Möglicherweise versuche ich es irgendwann mit der Neuübersetzung, "Verbrechen und Strafe", die näher am Original sein soll, noch einmal.

Clawdeen:
#8
Stephen King: Der Outsider
(Zählt für: 25 Bücher lesen (8/25), Popsugar (6): A book about someone with a superpower)

Mein vorerst mal wieder letzter Anlauf mit Stephen King. Dieses hier hat mir aber ganz gut gefallen, auch wenn es nicht der große Wurf ist.
Typisch für King braucht das 750-Seiten-Buch ewig, um sich zu entfalten (wobei ich auch schon noch langsameres von King gelesen habe), bastelt dann eine ganz gute Geschichte, die zum Ende hin dann aber ein bisschen unbefriedigend endet.

Popsugar: "superpower" trifft es hier nicht zu 100%, aber es passt dann doch wieder irgendwie.

Huhn:
#12
Kathrin Passig, Sascha Lobo - Dinge geregelt kriegen ohne einen Funken Selbstdisziplin
(Challenge: 40 Bücher lesen)

Ein Ratgeber für alle, denen jegliche Selbstdisziplin fehlt und bei denen deshalb Ratschläge wie "Du musst das nur gut genug planen" oder "Dann reisst du dich halt ein bisschen am Riemen" oder auch "Hä? Wo ist denn da jetzt das Problem?" nicht weiterhelfen. LOBOs (Anhänger des "Lifestyle of Bad Organisation") wird hier endlich ein Hilfsmittel an die Hand gegeben, mit Hilfe dessen sie ihre vermeintlichen Schwäche kontern oder sogar zu ihrem Vorteil nutzen können. Angefangen mit der Erkenntnis, dass Arbeit, die zu Prokrastination führt, vielleicht auch einfach scheiße ist oder einem nicht liegt und deswegen wahlweise nicht erledigt oder delegiert werden sollte (Jobwechsel können Wunder wirken). Wenn sie dann doch mal wirklich gemacht werden muss, können unter anderem Deadlines, die Zusammenarbeit mit anderen LOBOs und eine wirklich realistische Zeitplanung (die berücksichtigt, dass die Arbeit sowieso erst auf den letzten Drücker erledigt wird) helfen sowie natürlich das Runterschrauben der eigenen Ansprüche an das Arbeitsergebnis ("Für nur fünf Minuten gar nicht so schlecht."). Naja und zur Not kann man auch einfach vor der Arbeit kapitulieren und sich wortreich entschuldigen. Oder wortlos in die Karibik auswandern.  ;D

Das Buch hatte ein freundlicher Tanelorni mir empfohlen, als ich mich darüber aufgeregt habe, dass Hilfsangebote bei Arbeitsstörungen sich grundsätzlich in irgendeiner Form von Stundenplänen ergehen. Was halt nicht hilft, wenn dann die Kraft fehlt, den schön geplanten Plan auch umzusetzen (Selbstdiziplin hilft offenkundig nicht gegen einen Mangel an Selbstdisziplin :think:). Das Buch las sich tatsächlich überaus vergnüglich. Ich habe viel gelacht und das Lesen auch nicht vor mir hergeschoben. :D Konkrete Hilfestellungen oder ein ultimativer Masterplan zum Umgang mit Prokrastination sind eher nicht der Fokus des Buches und einige der genannten Vorschläge sind mit einem Körnchen Salz zu lesen. Vielmehr geht es um die Rückversicherung, dass so ziemlich jeder Mensch mal Dinge vor sich herschiebt, dass das normal ist und sogar gesund sein kann. Oft geht gar nicht die Welt unter, nur weil eine bestimmte Tätigkeit verspätet oder gar nicht erledigt wurde. :o Und manch unangenehme Tätigkeit sollten auch einfach andere erledigen, die sie weniger furchtbar finden. Allein die Tatsache, dass eine Tätigkeit ein Übermaß an Selbstdisziplin erfordert, führt auf lange Sicht vermutlich zu wenig Glück und spricht nicht dafür, dass es gut ist, sie dauerhaft erledigen zu wollen. Das Buch feiert die gute Art der Prokrastination sogar. Das ist die Art, bei der mit Begeisterung Sachen gemacht werden, die wirklich Freude bereiten und das Leben bereichern - manchmal ergibt sich aus solch einer Prokrastinationstätigkeit am Ende mehr, als aus der mit Selbstdisziplin durchgewürgten Arbeit.

Ganz interessant fand ich ja, mal so nebenbei, dass dieses Buch mit seinem völlig anderen Ansatz beim Thema Aufräumen zu ganz ähnlichen Ideen wie Marie Kondo kam: Erstmal entrümpeln, dann aufräumen und bloß nicht noch mehr Regale kaufen. Unterschied war dann, dass Kondo versprach, dass hinterher die Wohnung auf immer und ewig ordentlich sei, während Passig und Lobo deprimiert die Ansicht vertreten, dass mit der Entrümpelung nur die Chance auf totales Chaos verringert würde. Und die Einstellung einer Putzhilfe empfehlen. ;D (Und bevor hier Gerüchte aufkochen - ich hab gar keine Aufräumprobleme und meine Wohnung sieht ok aus... ich les bloß gern Aufräumbücher^^)

Alles in allem ein wirklich empfehlenswertes Buch für alle, die mit ihrem Latein und der Auswahl an handelsüblichen Tipps gegen Prokrastination am Ende sind und sich einfach mal freundlich auf die Schulter klopfen lassen und Alternativen zum Durchbeissen aufzeigen lassen möchten.

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