Dies ist das Zeugnis der
Trommeln in der Tiefe- Runde vom Tanelorn- Wintertreffen, in welcher Jiba unsere todgeweihte Schar durch Kazad-Dûm geleitet hat. Ich versuche mich mal an einer, der Runde angemessenen Epik:
Kazad-dûmEin Ort der Legenden, ein Ort der Schätze. Aber auch ein Ort des Fluches, Durins Fluch. Und wo an anderen Orten und zu anderen Zeiten sich die Ahnen und unsere Erben große Namen machen für ihre Taten, so tragen jene, die hier ihr Leben gaben die Namen der Überschätzung und der Warnung.
Auf das man sich fernhalten möge von den alten Hallen, die noch einen zweiten Namen tragen:
Moria.
Und so blieben von denen, die eins heldenhaft auszogen nur noch diese Namen. Das und diese eine Lied, welches eingemeißelt in die Wände die Zeit des Fluches überdauert hat. Es berichtet von den Erlebnissen der vier:
- Rúnir, der Verblendete
- Dár, der Entfremdete
- Náli, der Entzweite
- Gror, der Vereinsamte
Das Lied vom falschen WegDunkles Heim seit Zeiten verlassen
Von Durins Volk von dem es geschaffen
In vergessenen Tiefen lauernder Schatten
Lockt der Ruf alter Zeiten
In den Tiefen von Kazad-Dûm
Die Kammern des Berges von Orks besetzt
Trotzen dem Ansturm doch zuletzt
Strömten die Wasser nach langer Zeit
Machten die Tore zum Einfall bereit
In den Hallen von Kazad-Dûm
Und Balins Gefährten erstritten den Weg
Halle für Halle tiefer hinein
Feierten alsbald den Sieg allein
Als erste vom Zwergenvolk seit Langem
Die Freude war früh und beschattet
Von der Toten Opfer die besangen
Die letzte Ehre erhielten
Und Floin ward ein Lied gesangen
Welches alsdann würde oft erschallen
Durch die Hallen von Kazad-Dûm
Es lockte sie tiefer der Schätze Ruf
In verlassen Kammern und tiefen Kluften
Scheuten sie keine Mühe und unter Schuften
Fand man was damals einst schuf
Die Meister vom alten Handwerk
Durins Axt verschollen im Berg
In den Tiefen von Kazad-Dûm
Doch war sie entzwei - Ein schlechtes Omen!
Daher beschloss man die Schar zu schonen
Fürs erste und die Axt neu formen
Und Runir forschte nach Durins Fluch
Verschwand in den Tiefen las Tafeln und Buch
Und ein weiteres Jahr verlangte Tribut
In den Hallen von Kazad-Dûm
Wo Mithril geschmiedet verlangt es den Preis
Und aus Liebe ward Gier unter Flammen so heiß
Des einen Bruders Bule ward des anderen Schatz
Und statt ihrer Bande wurde sein Erbe Ersatz
Die Axt geeint die Brüder entzwei - so schließ der Kreis
In den Hallen von Kazad-Dûm
Die Waffe nun ganz trat man im Glanz
Vor Balins Schar und bot sie dar
Ein Handel zu entringen um tiefer zu dringen
Darauf baute man und wollte ihn zwingen
Die Axt zu nehmen doch gab er sie Dár
Ein Zeichen der Schwäche so hieß es dann
Dár im Gram warf sie ihm hin
Mit grimmen Worte zeigte ihn an
Ob des Verrats an gemeinsamer Sache
Und zog von dannen
In die Tiefen von Kazad-Dûm
Er ging nicht allein denn sein Klagen
Blieb nicht ungehört und so wagten
Ein paar der Schar sich von Balin fort
Mit Dúfurs Drang und Rúnirs Wort
Folgte sie dem Ursprung alter Sagen
Und zogen um Durins Fluch zu zerschlagen
In die Tiefen von Kazad-Dûm
Unter seines Bruders Worte Bann
Náli sich ihrer Verbindung entsann
Brach im Streit mit Kind und Weib
Schickte sie beide in Sicherheit
Durch das Tor vom östlichen Gang
Aus den Hallen von Kazad-Dûm
Den Fackeln im Dunklen von Dúfurs Hand
Getragen und gegen die Orks die man fand
Jagde und reiste die kleinere Schar
Düstre Gedanken ihr Schicksal so nah
Die Brüder vergaßen was beide verband
Einer ging zurück von Zeleg-Tûm
Den toten Hallen von Kazad-Dûm
Getrieben vom Schatten in der Dunkelheit
Und vor Rúnirs Wahn war keiner gefeit
Durins Fluch sollte ihr Schicksal sein
Und so gingen sie weiter gen feurigen Schein
In die Tiefen von Kazad-Dûm
Verblendete Gier verbrannt aus Grors Blick
Im Angesichts des Balrogs lief er zurück
Die anderen Brüder fielen vom Wesen
Geschlachtet, welches ewig begraben gewesen
Sein Anblick machte Gror verrückt
In die Tiefen von Kazad-Dûm
Und Náli - Sein Weg bringt kein Glück
Der letzte der Brüder erreicht ihn bedrückt
Ori berichtet vom Zwist der Schar
Sie nun auch Balins Ende war
Verzweifelt Axt und Schwert gezückt
Beschlossen beide die Flucht
Aus den Tiefen von Kazad-Dûm
Auf dem Weg durch die Hallen
Treffen sie wen sie vermutet gefallen
Den verrückten Bruder wieder
Gror berichtend in verwirrten Liedern
Vom Schrecken der ihre Brüder befallen
Vom brennenden Wesen und Trommeln in Stollen
Verzweifelt sie fragt, was sie machen sollen
Die Entscheidung fällt schnell verheerend
Durch Westtor die Flucht doch den Weg verwehrend
Richtet der Wächter sie unter Sternenlicht
Und so überlebte keiner der Schar
Und niemand beweint was damals geschah
In den Tiefen von Moria