Die Feststellung, dass sich etwas durchgesetzt hat, sollte lediglich die Frage aufwerfen: "Warum eigentlich XY und nicht Z?"
Für die Platzhirsche gilt: Chronologisch unter den ersten gewesen, damit auch als einer der ersten groß geworden und seitdem durch reine Massenträgheit weiter in der Vorwärtsbewegung.
Auffindbarkeit/Präsenz von Produkt und Spielgruppen ist der größte Einzelfaktor, alles andere ist Randerscheinung - vgl. Games Workshop, die haben das früh erkannt und enorm erfolgreich umgesetzt.
Man kann sogar umgekehrt behaupten, dass eine gewisse Laufzeit und Größe
ausschließt, dass ein System für einen persönlich das beste Ding seit geschnitten Brot ist, weil der Hersteller an ganz vielen Stellen auf den kleinsten gemeinsamen Nenner abzielen muss, keine Risiken eingehen und der Zielgruppe nichts mehr abverlangen kann.
Alle Rollenspieler sind letztlich Krauterer, aber ich muss es ja nicht unbedingt darauf anlegen, ausgerechnet der König der Krauterer sein.
YMMD
Trotzdem muss ich Feuersänger zustimmen:
Es ist mir egal, solange ich Mitspieler dafür bekomme.
Jetzt weiß ich natürlich, dass ich für obskuren Krempel nicht einfach irgendwo eine Spielersuche aufmachen kann und sich dann alle draufstürzen.
Muss ich ja aber auch nicht, weil ich - wer hätte es gedacht - schon Rollenspieler kenne und sich unter denen i.d.R. Mitspieler finden.
Mir kann doch völlig egal sein, wie viele andere Leute irgendwo auf der Welt ein System spielen, solange ich meine Gruppe zusammen kriege.
Klappt durchgehend relativ gut. Bei mir scheitern Runden bzw. Rundenneuaufstellungen fast ausschließlich an Terminfragen und nie im Vorfeld an "Bäh, deinen ollen Kram spielen wir nicht!"
Zuletzt:
Klar, sollten "meine Spiele" genügend Verbreitung haben, auf das es eine aktive Szene gibt, mit der man sich austauschen kann und gegenseitig Sachen machen.
Das ist auch wieder relativ. Vor Kurzem bin ich z.B. in Sachen Millennium's End ein paar große Schritte weiter gekommen - und wie viele andere Personen waren an diesem produktiven Austausch beteiligt? Zu Spitzenzeiten zwei, über weite Strecken eine.
Ähnlich ist das mit anderen Bastelprojekten auch. Da fragt man doch viel eher gezielt einzelne, von denen man weiß, dass sie einem wahrscheinlich weiter helfen können, als sich bei einem weit verbreiteten Spiel auf die riesige Masse zu verlassen und dann in einem Riesenhaufen wenig brauchbaren Inputs nach dem Goldnugget zu suchen.
Ich käme als D&D-Bastler erst gar nicht auf die Idee, z.B. bei GITP, Enworld oder rpg.net Fragen an die Allgemeinheit zu stellen.