Puuh. Übles Ding... SL ohne jegliches soziales Feingefühl (oder gar Gespür). Den SL für diese Expo zu kicken finde ich angemessen. Hausverbot... hm. Ich gehe mal davon aus, dass es ein klärendes Gespräch gab und er durchblicken lassen hat, dass er trotzdem nicht checkt, wie Scheiße die Aktion war.
Trotz allem: Ich habe in meiner Teenagerzeit (das Alter des SL habe ich nicht gefunden!) abschreckende Sabbatrunden als Gastspieler/Beisitzer miterlebt, in denen ganz ähnlich... geschmacklose Dinge ausgespielt wurden. Der einzige Unterschied war, dass es eine Art impliziten Konsens gab - das ist aber auch schwierig zu sagen, weil Gruppendruck durchaus den Selbstschutz überwiegen kann. Ich hatte damals trotzdem weiterhin Kontakt zu den Spielern und SL und weiß, dass sie abseits des Spiels weit weg von derart Fantasien oder Einstellungen waren. Hätte man aufgrund ihrer Themen im Spiel Rückschluss auf ihren Charakter als Mensch getroffen, hätte ihnen das m.E. Unrecht getan.
Wenn man jemanden auf derartiges Fehlverhalten hinweisen muss, ist doch Hopfen und Malz verloren
Um das mal aufzugreifen: Die SL damals hatte da anscheinend auch kein Fehlverhalten erkannt. Von außen haben wir aber schon signalisiert, dass uns das... merkwürdig vorkommt. Trotzdem haben die Spieler weiterhin teilgenommen - was nicht zwingend bedeutet, dass das für sie ok war!
Aber "Hopfen und Malz" war bei den Leuten nun wirklich nicht verloren
Daher bin ich der Ansicht: Das Thema an sich sollte im Rollenspiel genauso drastisch gezeigt und behandelt werden dürfen, wie in anderen Medien. Auch wenn ich ein Buch lese, in dem die Hauptperson vergewaltigt wird, kann das mich nachhaltig treffen. Und gerade im Bereich Horrorfilme gibt eine ganze Spanne von Filmen, die Themen wie Folter auf eine m.E. ebenso geschmacklose Art darstellen.
Entscheidend ist der Faktor, dass die eigenen Handlungs- und Eingriffsmöglichkeiten als Spieler einer Figur u.U. ein höheres Identifikationspotential
(* kein Beleg) vorliegt und daher für bestimmte Themen ein Konsens vorliegen muss (mal abgesehen vom Alter der Teilnehmenden!) und ich abschätzen können muss, worauf ich mich einlasse.
Was mich interessieren würde:
Gerade weil die Charaktere Kinder waren (Things from the flood-Abenteuer) ist das sehr, sehr unangebracht und könnte aus meiner Sicht sogar strafrechtliche Konsequenzen haben.
Ich nehme an, du leitest das aufgrund des Übergriffs auf die Spieler ab? Das kann ich nachvollziehen. Ob die Figur dabei ein Kind ist oder nicht ist aber m.E. unerheblich, es wird nicht weniger oder mehr übergriffig dadurch.
Ich habe aber auch mal als SL eine Vergewaltigung einer Minderjährigen thematisiert, allerdings ging es um einen NSC und der SC hatte die Option, einzugreifen. Abgesehen davon war das thematisch und in der Ausschreibung auch explizit erwähnt, dass das Thema eine Rolle spielen kann.
Will sagen: Konsens und Kontext spielt m.E. bei solchen Situationen eine extrem wichtige Rolle und ich würde von reflexhaften und extremen Äußerungen Abstand nehmen, solange wir den Vorfall nur über Drittquellen kennen.
EDIT:
Ich sehe da auf deren Website fuer die eben vergangene Expo schlappe 347 Rundeneintraege (und das war jetzt nur RPG, wer weiss was sie bei der Gelegenheit auch noch im Auge behalten wollen), da hat man schon gut was zu tun...
Das hielte ich auch für unrealistisch und überzogen. Zumal es als SL ja ein Leichtes ist, irgendwas zu behaupten und im Spiel dann abzuweichen mit den Hinweis darauf "Die Spieler haben sich für was Anderes entschieden und da hab ich dann improvisiert".
Ich würde das eher andersherum aufziehen:
1) Klar beschreiben, was "policies and the spirit of UKGE." für die Themen im Spiel bedeuten. Ausschluss von Vergewaltigung, Folter etc. konkret bennen
2) Auf die Selbsteinschätzung der SL bauen und sowas wie eine "Ampel" einführen: Grün - kindgerecht, Orange - PEGI 16 - Rot - PEGI 18 (minus der Tabuthemen)
3) Bann von der Expo als letzte Konsequenz für einen Verstoß