Pen & Paper - Spielsysteme > Fate
Wie meta darf's denn sein? - Oder: Ist Fate ein Theorie-Schwafel-Spiel?
Wisdom-of-Wombats:
--- Zitat von: Caranthir am 17.06.2019 | 08:53 ---Ich vertrete da eher die These, dass jede Runde gegen die Wand fährt, wenn sich die Gruppe nicht einig ist, was und wie gespielt wird. Die Regeln sind da eher zweitrangig, bzw. werden egal wie klar sie formuliert sind, doch anders ausgelegt. Fate bildet da keine Ausnahme.
--- Ende Zitat ---
--- Zitat von: Caranthir am 17.06.2019 | 17:46 ---Ganz ehrlich, mir ist noch kein Rollenspiel untergekommen, dass keinen Diskussionsbedarf hervorgerufen hätte. Es ist eher so, dass je mehr Regeln und je komplexer es wird, desto mehr Diskussionen bringen den Spielfluss zum Stillstand.
--- Ende Zitat ---
Beide Zitate betreffen das selbe Thema "Regeldiskussion, deswegen eine Antwort drauf. Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber die Regeln von bspw. D&D 5e (dank Sage Advice sogar besser), Savage Worlds Abenteuer Edition oder auch DSA 5 sind durchaus eindeutig geschrieben und wenig auslegbar. Vllt liegt es auch an meinem Job (elementare Regeln formulieren, die im Zusammenspiel dann komplexe Funktionen ergeben), aber ich habe in den letzten 4-5 Jahren fast keinerlei Regeldiskussion im Rahmen von präzisen Regelwerken mehr erlebt. Das einzige System, wo ich tatsächlich wieder vor Regelungereimtheiten stand war V5. Und vllt ist V5 bei mir deswegen auch ein wenig durchgefallen, weil vieles im Ungefähren blieb. Die größeren System (ja auch Splittermond) schaffen es tatsächlich klar mit den Regeln zu sagen wie das Spiel funktioniert.
V5 und Fate waren in den letzten zwei Jahren die einzigen Systeme, die in meinem Umfeld zu längeren Regeldiskussionen und Regelexegese geführt haben. Bei wirklich allen anderen Systemen war schnell klar, wenn man mit wachen Verstand liest, wie die Regeln zu funktionieren haben und man konnte damit sogar Leute von der eigenen Meinung überzeugen. Was bei Fate oft in "ja, wenn Du sagst, dass es so ist, dann lassen wir das so" oder endlosen Diskussionen ausartete, weil eben kein zufriedenstellender Konsens auf Basis der Regeln hergestellt werden konnte. Entweder weil die Regeln schwammig waren (Venture City) oder man nicht einsehen wollte, dass Aspekt XY nun mal so nicht einsetzbar ist. Und letzteres stört mich enorm.
ArneBab:
--- Zitat von: Rumpel am 17.06.2019 | 20:53 ---Interessanterweise mache ich mit Fiasko trotzdem regelmäßig die Erfahrung eines flüssigen Spiels, bei dem bis auf kurze Momente alle recht gut in der Fiktion drinstecken und zwei zwischen Charakter- und Autorenperspektive umherschweifen.
--- Ende Zitat ---
Spannenderweise war das bei mir gerade umgekehrt: In Fate bin ich deutlich besser in meinen Char reingekommen als in Fiasko.
Als einen Gegenpol sehe ich eher Starchildren, das durch Spielkartenfarbenökonomie die Screentime verteilt: Du musst rote Karten ausgeben, um wieder schwarze zu bekommen, und umgekehrt, und als Drummer brauchst du schwarze Karten.
Das ist auch meta, fühlt sich aber nicht so stark danach an.
Roach:
--- Zitat von: Wisdom-of-Wombats am 17.06.2019 | 23:48 ---Vllt liegt es auch an meinem Job (elementare Regeln formulieren, die im Zusammenspiel dann komplexe Funktionen ergeben), aber ich habe in den letzten 4-5 Jahren fast keinerlei Regeldiskussion im Rahmen von präzisen Regelwerken mehr erlebt.
--- Ende Zitat ---
Mein persönliches Erleben war genau andersherum.Regelduskussionen geradfe bei DSA/Splittermond/D&D/Rolemaster...
"Sinnenschärfe würfeln!"- "Hey, eSeL, ich habe gutes Gehör/ feinen Geruchssinn, bekomme ich da einen Bonus?".
"Wieso dauert die Aktion so lange? (SpliMo, hatte Armbrust gespannt, geladen und aufs Ziel angelegt, als der Gegner durch die Türe kam, aber der SL bestand auf 8 Ticks, die Gegner waren schon tot, als die ach so umständliche Aktion "Zeigefinger krümmen" endlich beendet war...)
"Das kann der Wachmann doch gar nicht bemerkt haben, er hat einen Malus von 12 auf seine Whrnehmung..."
Jens:
Ich glaube als Spieler kann man sich überall ungerecht behandelt fühlen, das hat aber nichts mit Meta-Spiel zu tun.
Was Meta angeht: In meiner einzigen bisher geleiteten Con-Runde hatte ich ein merkwürdiges Gefühl dabei, die Charaktere kurz vor dem Finale noch in den Knast zu stecken (per Aktionen, die aus gereizten Aspekten mit leichter Überinterpretation seitens der Spieler entstanden), um Punkte für ebenjenes Finale zu generieren, ohne die sie den Konflikt wohl verloren hätten. Von den Spielern kam aber durchweg positive Rückmeldung deswegen und sie waren zu keiner Zeit auf der SL-Ebene unterwegs, dafür waren es viel zu klassisch spielende Leute mit der klaren Prämisse "wir spielen das jetzt wie ein klassisches Rollenspiel". Hat für uns geklappt, trotz sehr diverser Gruppenzusammensetzung (ein Optimierer, eine Casual-Chaos-Gamerin, ein Method-Überactor, ein normaler Method Actor und einer, der zu gern heimlich an seinen Würfeln gedreht hätte, wenn er es gekonnt hätte und dann Punkte bunkerte statt sie auszugeben)
Wisdom-of-Wombats:
--- Zitat von: Roach am 18.06.2019 | 09:14 ---Mein persönliches Erleben war genau andersherum.Regelduskussionen geradfe bei DSA/Splittermond/D&D/Rolemaster...
"Sinnenschärfe würfeln!"- "Hey, eSeL, ich habe gutes Gehör/ feinen Geruchssinn, bekomme ich da einen Bonus?".
--- Ende Zitat ---
Das ist zb völlig okay. Den SL dran erinnern, dass man potentiell einen Bonus hat.
--- Zitat von: Roach am 18.06.2019 | 09:14 ---"Wieso dauert die Aktion so lange? (SpliMo, hatte Armbrust gespannt, geladen und aufs Ziel angelegt, als der Gegner durch die Türe kam, aber der SL bestand auf 8 Ticks, die Gegner waren schon tot, als die ach so umständliche Aktion "Zeigefinger krümmen" endlich beendet war...)
--- Ende Zitat ---
Das ist Hinterfragen von klaren Regeln aus dem Buch. Dann darf man nicht Splittermond spielen. Ich meine Regeldiskussionen, Diskussionen um die Auslegung von Regeln, nicht um das Bemängeln von Regeln.
--- Zitat von: Roach am 18.06.2019 | 09:14 ---"Das kann der Wachmann doch gar nicht bemerkt haben, er hat einen Malus von 12 auf seine Whrnehmung..."
--- Ende Zitat ---
Das ist auch berechtigt, evtl hat der SL die Würfe nicht so genau genommen. Aber das ist keine Diskussion über Regeln, sondern um SL Verhalten.
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