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Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel

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ArneBab:

--- Zitat von: TaintedMirror am 28.06.2019 | 20:02 ---Hm? Übergeben ist eigentlich eine Körperreaktion aus Ekel und nicht aus Horror.... Seltsam.

--- Ende Zitat ---
Dann ist die Kategorisierung wohl nicht ausschließlich oder allgemeingültig genug.

rillenmanni:
Wenn ArneBab meint, es sei sein Horror und nicht der Ekel, dann ist da bestimmt was dran. Er beschreibt da ja auch mein Kryptonit. Ich kann den Horror gut nachvollziehen.

Andernorts hatte ich ja auch schon mal geschrieben, dass ich solche Elemente dennoch nicht im Spiel meide. Sie sind ganz schrecklich für mich, aber wären kein Anlass für den Einsatz einer Sicherheitstechnik, die über mein minütiges Verlassen des Tisches hinausginge. Solange ich nicht den Eindruck habe, dass die Runde einen niederträchtigen Spaß am Leid des Kindes hat, würde ich der Runde keinen Strick aus der Sache drehen wollen, indem ich den Inhalt „verbanne“.

Spaß am Spiel muss ja nicht nur in der Komfortzone stattfinden.

ArneBab:

--- Zitat von: rillenmanni am 30.06.2019 | 18:32 ---Andernorts hatte ich ja auch schon mal geschrieben, dass ich solche Elemente dennoch nicht im Spiel meide. Sie sind ganz schrecklich für mich, aber wären kein Anlass für den Einsatz einer Sicherheitstechnik, die über mein minütiges Verlassen des Tisches hinausginge. Solange ich nicht den Eindruck habe, dass die Runde einen niederträchtigen Spaß am Leid des Kindes hat, würde ich der Runde keinen Strick aus der Sache drehen wollen, indem ich den Inhalt „verbanne“.

--- Ende Zitat ---
Ich gehe davon aus, dass es Leute gibt, für die bestimmte Sachen schwerer zu verarbeiten sind. Ich ziehe es vor, die meisten meiner Probleme zu konfrontieren. Aber es gibt Grenzen.

Zum Beispiel würde ich keinen Verräter spielen, und wenn mich eine SL zu einem Verräter machen würde, würde ich sie zur Seite nehmen und darüber sprechen. Keinen Verräter spielen zu wollen ist allerdings etwas, das sich ohne Probleme ansprechen lässt. Es gibt auch Sachen, die so heftig sind, dass alleine das Ansprechen unerträglich ist.

Issi:

--- Zitat von: ArneBab am  2.07.2019 | 00:08 --- Es gibt auch Sachen, die so heftig sind, dass alleine das Ansprechen unerträglich ist.

--- Ende Zitat ---
Das halte ich für Quatsch.
Ich habe ja keine Ahnung, was ihr für Spielinhalte habt aber normalerweise sollte das für Spieler kein Problem sein.
("Ich kann oder will das nicht" sollte man sagen können. Erläutern ist nicht notwendig )
Für den Fall, dass es tatsächlich solche Menschen gibt, die so traumatisiert sind, dass sie nicht" Stopp" sagen können, würde ich vorschlagen: Erst Therapie machen, und dann Rollenspiel.
Nicht umgekehrt oder stattdessen.
Eine Rollenspiel Gruppe ist keine Therapie Gruppe. Ein Rollenspiel Leiter ist kein Therapeut. (Und falls doch- Es ist seine Freizeit! )

Edit.
Ich habe auch einige Spieler kennengelernt, die sich einer Therapie verweigern, obwohl sie selbst wissen, dass sie dringend eine bräuchten. Rollenspiel ist kein Ersatz dafür. Und es kann nicht sein, dass der Rest der Gruppe das tragen muss.

Die Idee "Jeder kann Rollenspiel machen" oder " Rollenspiel ist für jeden was" ist aus meiner Sicht Quatsch. Es gibt Grundvoraussetzungen, die man braucht, um mitspielen zu können.
Ein Mindestmaß an sozialer Kompetenz und psychischer Gesundheit sollte gegeben sein.

*Aua* Habe mir gerade auf die Finger gehauen,  weil ich ja nichts mehr Schreiben wollte.

ArneBab:

--- Zitat von: Issi am  2.07.2019 | 07:32 ---Für den Fall, dass es tatsächlich solche Menschen gibt, die so traumatisiert sind, dass sie nicht" Stopp" sagen können, würde ich vorschlagen: Erst Therapie machen, und dann Rollenspiel.

--- Ende Zitat ---
Ich sagte nicht, dass sie nicht Stopp sagen können, sondern dass das Thema anzusprechen unerträglich ist.

--- Zitat ---("Ich kann oder will das nicht" sollte man sagen können. Erläutern ist nicht notwendig )
--- Ende Zitat ---
Also sowas wie eine X-Card hochheben? Wo ist für die Runde der Unterschied — abgesehen davon, dass es für den Betreffenden leichter ist?

Abgetrennt davon (weil ich alleine die Annahme als falsch sehe, dass wegen der Existenz eines Problemthemas gleich eine Therapie notwendig ist): Ich finde den Ansatz "erst Therapie machen" untragbar. Jemand, der eine Therapie bräuchte, wird so gleich noch aus sozialen Aktivitäten ausgeschlossen, weil die vermeintlichen Freunde ein Problem damit haben, dass für ihn ein paar Themen nicht lustig sind. "Hey, du brauchst Hilfe, deswegen wollen wir dich nicht mehr dabeihaben". (Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Mögliche Folge: Strick.
Ich meine hier nicht "stattdessen", sondern explizit das "erstmal". Das finde ich untragbar.

Situation: Jemand merkt, dass er Hilfe braucht, und fängt an, sich um einen Therapieplatz zu kümmern. Als seine Rollenspielgruppe davon erfährt, schließt sie ihn aus der Runde aus.

Wir sprechen hier davon, bestimmte Themen auszuklammern, nicht davon, Therapiesitzungen abhalten zu müssen. Das wäre vielmehr der Fall, wenn Leute sich in der Gruppe bewusst mit schwierigen Themen konfrontieren würden (was ich mit Zustimmung der anderen in der Gruppe völlig in Ordnung finde). Aber gerade das ist ja nicht das Ziel der X-Card.

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