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Was ist schlecht an Ubiquity?

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YY:

--- Zitat von: Blizzard am 20.06.2019 | 12:51 ---Und dass man für jede Probe so gesehen eine 50% Chance hat, sie zu schaffen oder nicht zu schaffen.

--- Ende Zitat ---

Das stimmt so nicht, schließlich geht es darum, eine bestimmte Erfolgszahl zu erreichen.

Was mich aber stört: Mit 50-50-Erfolgschance pro Würfel hat man eine gigantische Varianz, was auch große Pools recht unzuverlässig macht.
Zugleich kann man mit großen Pools den Durchschnitt nehmen und hat dann sicher einen guten Erfolg.
Das sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe - statistischer Durchschnitt und Einzelereignis haben da mal so gar nichts miteinander zu tun und wenn ich als SL entscheiden soll, ob man würfeln muss oder nicht, habe ich da gefühlt immer ein bisschen den Schwarzen Peter. 


Zumindest bei Desolation hat mich noch gestört, dass man bei der Charaktererschaffung unversehens enorme Leistungsunterschiede rausbekommen konnte, je nachdem, ob man alles durchgelesen, berechnet und entsprechend ausgereizt hat oder entspannt seine Punkte verteilt hat. Das war auch nicht der Unterschied zwischen Generalist und One-Trick-Pony, sondern zwischen "Du kannst vieles halbwegs und der da kann sein Spezialgebiet abartig gut und alles andere immer noch so gut wie du".

General Kong:
Meine Kritikpunkte sind drei.

Zuerst die weniger "Schlimmen"
1. Schaden- und Trefferchance sind eins.
Ich habe eine dicke Wumme, treff aber eigentlich nix - ich mach tollen Schaden.
Ich habe einen Mini-Püster, bin aber das vom schwulen Pärchen Wilhelm-Tell und Robin Hood geklontes Kind der Liebe - ich mach tollen Schaden.
Find ich nicht so gut, geht aber (ist wie mit Rüstungsklasse bei D&D - wir zählen nur Wirkungstreffer).

2. Schaden im Nahkampf, wenn ich nicht kämpfen kann.
So wie ich die Regel verstehe habe ich bei durchschnittlicher Stärke und keiner Nahkampfkenntnis einen Fertigkeitwürfelpool von 0(N). Ich mache also nie Schaden. Ich habe mir durch das Regelstudium zurechtgeschustert, dass man durch Stilpunkte Würfel kaufen könnte und/oder sich "mehr Zeit" beim Angriff lässt, man alos nur jede zweite Runde angreift und sonst herumtanzt und eine gute Möglichkeit sucht. Ist das so?
In jedem Fall finde ich das nicht so gut.

3. Talente
Irgendwie empfinde ich das unübersichtlicher als bei SaWo (das System, das ungefähr das gleiche Spielstilsegment beackert).

Also unter dem Strich: Vom Sytem her ist es okay bis gut, bietet mir aber zu wenig Mehrwert, um von SaWo umzusteigen (geht Ubiquity-Fans wahrscheinlich ähnlich, denn z.B. der explodierende Schaden bei SaWo ist nun auch nicht so jedermanns Ding).

Was die Settings angeht:
All for One - SUUUPAH! habe ich mir dann aber doch noch für SaWo gekauft. Aber das ist wirklich prima (von Satan's Playground hatte ich mir indes mehr erhofft). Wenn ich Solomon kane hinter mir habe, dann kann es das als Anschlusskampagne geben. Dann wohl auch nach Ubiquity, wegen der anderen "Geschmacksrichtung".

Hollow World Expedition - interessantes Pulp-Setting. Die Kaufabenteuer gefallen mir gut, die deutsche Übersetzung des Grudnregelwerks ist geht-so. Das Setting hats ehr interessante Ideen, es fehlt eine SaWo-mäßige Plot-Point-Kampagne, umd das Ganze mal so richtig in allen Stärken auszuspielen. Hohlwelt ist zudem eine relativ spezielles Genre des Pulp. Aber dennoch: kann man gut spielen.

Desolation - was ich darüber gelesen habe, interessiert mich nicht sehr. Sicherlich Geschmackssache.

Space 1889 - hab da da alles von auf Deutsch. Hoffe, es irgendwann man zu leiten - dann aber nach Sawo-Regeln (Red Sands) ...

Leagues of Adventure - mit Leagues of Horror ein "Ripper für Arme", ohne ein "Alles muss rein"-Steampunk-Victorianisch-Schlagmichtot-Setting. Macht einen bemühten Eindruck. Die Horror-Settingbücher sehen allerding ausschlachtbar aus.

Quantum Black - ein Monster Hunter International für Arme mit einem schlechten Titelbild, so mein Eindruck. Und zu teuer, um es mir nur so mal zu kaufen. Und MHI kann für SaWo schon NIX (ich bin eins der dummen Sch...., die das mitgetreten haben als Bäcker).

ROAN - was zum Teufel soll das sein? Ein Bunte-Einhörner-im Dieselpunk-Luftkrieg-Setting? Dafür war ich NIE jung/ dumm/ farbenblind genug!

Vasant:
Ich habe Ubiquity nur gelesen und mit ein paar Spielern das Leagues of Adventure-Szenario "The Dreaming Spires" gespielt.
Hauptsächlich das Fertigkeitensystem hat uns gestört. Das scheint irgendwie eigentlich voller guter Ideen zu sein, die aber allesamt dann aber nicht ausgereift wirken. Würfe ohne Fertigkeit sind schon echt hart: Als Durchschnittsnase ohne Boxerhintergrund kann ich im Nahkampf meinen Schaden mit 0 Würfeln bestimmen – was dabei rauskommt, kann man sich denken. General Kong berichtete. Genauso gibt es lobenswerterweise (vielleicht deshalb?) Perception als Sekundärattribut, dann aber wieder Empathy als Fertigkeit. Und diese Fertigkeit hat von den Beispielcharakteren z.B. einfach niemand! Nicht der Detektiv, nicht die Reporterin mit ihren ganzen Sozialfertigkeiten und auch nicht der Militäroffizier. Wenn das Abenteuer also sagt "jemand möchte dich belügen, würfel mal auf Empathy", was The Dreaming Spires genau tut, haben die erstmal keine Chance. Entweder sind also die Beispielcharaktere doof, oder das System bekommt es nicht hin, dass selbst die Sozialakrobaten und Ermittler eben kompetent im sozialen Austausch sind.
Und die "nimm den Durchschnitt"-Regel ging uns, wenn ich mich recht erinnere, nur recht holprig ins Spiel über. (Ich weiß grad gar nicht mehr, ob der SL einfach sagen kann: Nein, hier ist Drama, da würfelst du gefälligst)

Allgemein hat das Regelsystem so einen etwas beschränkenden Charakter ("oh weia, ich muss jetzt hier noch ein Punkt investieren, damit ich da nicht total absaufe, und da, damit ich das zumindest ein klitzekleines Bisschen kann..."), dass ich mich da son bisschen in DSA-Zeiten zurückversetzt gefühlt hab.  :(
Das ganze macht das System an sich nicht sofort unspielbar, aber macht leider ein bisschen den Eindruck "Savage Worlds nur mit Würfelpool und schlechter". Insgesamt find ich das System gar nicht übel, aber wenn ich die Wahl habe, spiele ich eben was anderes.

eldaen:
Danke schonmal für eure Rückmeldungen. :)

Eigentlich wollte ich das als reine Feedback-Sammlung anlegen. Ich bin grad aber nicht ganz sicher ob ich bei einigen Dingen Regeloptionen / -erweiterungen aus offiziellen Büchern dazu schreiben sollte, mit denen manche der Probleme behoben oder abgemildert werden können...? Will euch gar nicht ausreden, Ubiquity nicht zu mögen! Aber vielleicht lohnt es für andere, die Probleme hier kurz zu besprechen? Was sagt ihr?

Blizzard:

--- Zitat von: Antariuk am 20.06.2019 | 13:04 ---Das stimmt nicht wirklich, weil man bestimmte Mindesterfolge benötigt. Wenn die Zahl dafür bei sagen wir bei drei liegt, steigt die Chance mit einem großen Pool ja durchaus.
--- Ende Zitat ---
Ich habe dazu mal einen eigenen Thread aufgemacht.


--- Zitat ---EDIT: Dass man die Art zu Würfeln oder Erfolge auszuwerten generell nicht mag, ist natürlich unbenommen.
--- Ende Zitat ---
Ich mag es nicht wie es hier in Ubiquity gehandhabt wird. Ich mochte das selbe Modell aber zuvor auch schon in Opus Anima nicht.

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