Autor Thema: [Erzählt mir von] Paranoia -aktuelle Edition  (Gelesen 1312 mal)

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Offline Hellcat

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[Erzählt mir von] Paranoia -aktuelle Edition
« am: 26.06.2019 | 11:24 »
Moin zusammen, leider hat die Forensuche zu dem Begriff "Paranoia" nur Beiträge von vor 2010 ausgespuckt. Mich würde mal Interessieren, wie euer Eindruck von der aktuellen Edition ist - sowohl im Vergleich zu vorherigen Editionen als auch vom Spiel generell.
Ich würde das System gerne mal ausprobieren, bin aber noch völlig unsicher, was für "Typen" von Spielern man am Tisch braucht, damit es eine gelungene Runde wird. Meine derzeitige Befürchtung ist ja, dass Spieler, die schon bei normalem Rollenspiel zu paranoidem Verhalten neigen, so eine Runde komplett killen, weil ihnen dann endgültig der Anreiz fehlt mit anderen zusammenzuarbeiten. Kann dazu jemand was sagen?

Offline Selganor [n/a]

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Re: [Erzählt mir von] Paranoia -aktuelle Edition
« Antwort #1 am: 26.06.2019 | 11:59 »
Dir ist schon klar wie der normale Ablauf in Paranoia ist?

Aus anderen Runden bekannte Konzepte wie "mit anderen zusammenarbeiten" ist da im Prinzip ja nur weil "der Computer" genau diese Gruppe von Spezialisten asugewaehlt hat weil sie ideal dafuer geeignet sind um den noetigen Auftrag zu erledigen.
Zu behaupten, die Gruppe ist ein zufaellig zusammengewuerfelter Haufen der ohne Sinn und Verstand blindlings zufaellig gewaehlt wurde waere ja Verrat und sowas willst du ja nicht propagieren, oder? ;D

Kurz gesagt... Paranoia macht Spass (ich erinnere mich auch noch an die Runde die kuerzlich bei uns im Verein auf einem Treffen gespielt wurde - uebrigens auch mit der aktuellen Version) wenn man "verlieren" kann.

Wer unbedingt alles "gewinnen" muss, immer der Beste in seinem Bereich sein muss und Probleme damit hat, dass seinem Charakter was passieren koennte und es nicht ausstehen kann wenn ein Charakter auch mal stirbt (selbst wenn man noch 5 identische Klone in der Hinterhand hat) der sollte sich von einer Paranoia-Runde fernhalten.
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline Hellcat

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Re: [Erzählt mir von] Paranoia -aktuelle Edition
« Antwort #2 am: 26.06.2019 | 12:34 »
Hmm, vielleicht hab ich da dann doch was falsch verstanden.... bisher war mein Eindruck (aus diversen Rezis, Spielerfahrung fehlt bisher), dass es ein übergeordnetes Ziel gibt, was die Gruppe verfolgt, während gleichzeitig noch jeder Charakter seine eigene Agenda hat. Entsprechend muss die Gruppe bei allem Gegeneneinanderarbeiten das übergeordnete Ziel im Blick behalten und kann sich nicht komplett gegenseitig zerfleischen. Zumindest war das so meine naive Vorstellung...

Offline Selganor [n/a]

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Re: [Erzählt mir von] Paranoia -aktuelle Edition
« Antwort #3 am: 26.06.2019 | 12:47 »
Das ist schon die Aufgabe die "der Computer" an die Truppe stellt.
Aber wie es in der Praxis laeuft ist oft SEHR anders.

So hat z.B. nicht der Charakter eine eigene Agenda sondern die Geheimgesellschaft (Zugehoerigkeit zu einer Geheimgesellschaft ist natuerlich Verrat...) hat ihre eigenen Plaene. Teils decken die sich mit offiziellen Plaenen, teil widersprechen sie denen, aber Leib und Leben des SCs sind normalerweise kein nennenswerter Faktor in den Plaenen der Gesellschaft ;D

Der Wikipedia-Eintrag fuer Paranoia hat eine recht passende Zusammenfassung:
Zitat
Ablauf eines typischen „freiwilligen“ Einsatzes

Zunächst werden die Troubleshooter zu einer Lagebesprechung zitiert. Diese Anweisung erhalten sie von Mitgliedern der Int-Sic höherer Stufe (orange, zitro, …), in seltenen Fällen durch eine Nachricht des Computers persönlich. Widersetzung führt zur Terminierung. Bis alle Troubleshooter eingetroffen sind, sind in der Regel schon die ersten Klone wegen Todesfällen aktiviert worden.

Die Troubleshooter erhalten bei der Lagebesprechung völlig widersprüchliche, schwachsinnige, unmögliche und wahnwitzige Anweisungen, denen unbedingt Folge zu leisten ist. Sie werden auch noch mit Standardausrüstung versorgt, etwa mit Gummiknüppel, Zahnpasta, leerer Limonadenflasche, Pullover ohne Armlöcher, und dringend angewiesen, diese unversehrt aus dem Einsatz zurückzubringen. Bis diese Ausrüstung verteilt ist, treten meistens schon die nächsten Klone auf den Plan.

Weiter geht es zu F&D, einer Persiflage auf den „Q“ der James-Bond-Filme. Hier erhalten einige Troubleshooter „Spezialgegenstände“, die sie zu Testzwecken zur Verfügung gestellt bekommen – mit der dringenden Anweisung, sie unversehrt wieder zurückzubringen. Diese Spezialausrüstung hat häufig den Effekt, die Troubleshooter-Verluste möglichst hoch zu treiben. Typische Gegenstände sind etwa neu entwickelte Waffen-Systeme (zum Beispiel eine aus einer Panzerfaust schlagende Boxhand, die bei Benutzung mit hoher Wahrscheinlichkeit einen nuklearen GAU auslöst), experimentelle Pillen (deren Wirkung von der Aufhellung der Haut nach Orange bis zur Hervorrufung eitriger Geschwülste reichen kann – und so häufig Probleme mit den erlaubten Farben verursacht) oder Gegenstände, deren näherer Sinn sich den Charakteren (und den Spielern, sowie, nicht zuletzt, auch dem Spielleiter) völlig entzieht.

Nach einem kurzen Intermezzo bei den Geheimgesellschaften startet dann die eigentliche Mission, meist begleitet durch einen Beauftragten von Int-Sic, der sicherstellen soll, dass auch alles nach Plan verläuft. Die Geheimgesellschaften der Troubleshooter können sich prinzipiell in jeder Phase des Spiels zu Wort melden und vergeben ihrerseits zweideutige Anweisungen, die mehr oder weniger mit der offiziellen Mission verknüpft sind, meist aber Sabotage verfeindeter Gesellschaften zum Gegenstand haben.

Früher oder später endet die typische Mission in einem völligen Fiasko. Int-Sic ist enttäuscht, der Computer ist enttäuscht, F&D ist enttäuscht. Es folgt eine Endbesprechung mit dem Auftraggeber – die Anzahl der verbrauchten Klone sind zu diesem Zeitpunkt deutlich angewachsen – und die Troubleshooter erhalten Lob und Tadel. In den meisten Fällen eine Terminierung.
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Offline Gunthar

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[Erzähl mir von] Paranoia Ultraviolett Edition
« Antwort #4 am: 6.07.2019 | 14:00 »
Bei einem Händler liegt eine Paranoia Ultraviolett Edition.
Wie sind die Regeln usw. Hatte mal das Ur-Paranoia gespielt gehabt, aber das ist echt zu lange her.
Spieler in D&D 5e: "8 + viel, trifft das?"

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
I propose that we rename the game "The One Ring" to become "The Eleven Ring" ;)
Three Rings for the Elven-kings under the sky,
Seven for the Dwarf-lords in their halls of stone,
Nine for Mortal Men doomed to die,
Eleven Rings to roleplay the one...

Offline Selganor [n/a]

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Re: [Erzählt mir von] Paranoia -aktuelle Edition
« Antwort #5 am: 6.07.2019 | 14:13 »
Ich hab' die Anfrage zur Ultraviolet Edition mal mit der kuerzlich gestellten anderen Anfrage zusammengefasst.

Da haben sich die Leute die die Regeln tatsaechlich haben zwar noch nicht nennenswert zum System geaeussert, aber vielleicht kommt das ja noch
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Offline Selganor [n/a]

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Re: [Erzählt mir von] Paranoia -aktuelle Edition
« Antwort #6 am: 6.07.2019 | 14:30 »
Der Unterschied der "Red Clearance Edition" gegenueber der (limitierten und damit wohl beim Verlag nicht mehr erhaeltlichen) Ultraviolet Edition scheint nur zu sein, dass in der UV auch ein Guide to the Alpha Complex und Wuerfel dabei sind.

https://rpggeek.com/rpgitem/228115/paranoia-ultraviolet-edition

https://rpggeek.com/rpgitem/225328/paranoia-red-clearance-edition

Weitere Rezis dazu auch unter https://www.dmsguild.com/product_reviews.php?products_id=191159
« Letzte Änderung: 6.07.2019 | 14:32 von Selganor »
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline Rackhir

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Re: [Erzählt mir von] Paranoia -aktuelle Edition
« Antwort #7 am: 5.06.2021 | 16:52 »
Könnte eventuell noch jemand was dazu ergänzen, ob sich neuere Editionen gegenüber den älteren lohnen? Ich habe früher mit viel Spaß die zweite Edition gespielt und fand die sehr stimmungsvoll und die Regeln angenehm leicht. Ist die aktuelle Edition damit vergleichbar? Vom Stil her scheint Mongoose ja mit den verschiedenen Modi eine sinnvolle Differenzierung eingebracht zu haben, aber wie sind die Mechaniken?