Autor Thema: Fragged Empire durchgeblättert & erste Schritte  (Gelesen 685 mal)

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Offline Holycleric5

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Fragged Empire und Fragged Kingdom sind nun bei mir angekommen.
Ähnlich wie Feuersänger es damals mit RuneQuest 6 Essentials gemacht hat, möchte ich Euch hier an meinen Eindrücken, Gedanken und Erfahrungen teilhaben lassen.

Zuerst möchte ich mich in Fragged Empire einlesen und -spielen, bevor ich den Sprung zur Fantasy-Variante mache. Die Welt, die ich bespielen werde (Araclia vom Ace of Dice Verlag) werde ich in ein paar Wochen in gedruckter Form ordern.

Introduction
Das Buch beginnt mit den Bedeutungen des Wortes Fragged / Fragmentation / Frag und den Setting-Themen: Post-Apokalypse, Genetik (und die Möglichkeit, Leben zu erschaffen) und Erforschung.
Es folgen Karten zum Habrixis-Sektor und dem Haven System, danach kommen 2 Kurzgeschichten an die Reihe.
Auf Seite 20 erhalten wir einen Überblick über die spielbaren Rassen: Corporation, Kaltoran, Legion und Nephilim.
Auf Seite 28 erhalten wir eine Einführung in die Regeln, wie vom Buch empfohlen drucke ich mir erstmal den Charakterbogen aus.

Die Schlüsselfeatures sind u.a. 3W6-Probensystem, Nichtlinearer Charakterfortschritt, Lange Sandbox-Kampagnen und taktischer Kampf mit Miniaturen. Diese Key-Features sind ebenfalls auf der Website von Fragged Empire zu finden.
Es gibt 4 verschiedene Spieltypen: Das „Standard“-Spiel, einfacherer Kampf, Horror, Story-Fokus. Vermutlich werde ich mit Standard anfangen und später mal Horror spielen…Vielleicht ein Mix aus Resident Evil und Doom 3.

Charaktergenerierung
Bei der Charaktererstellung starten wir auf Level 1 (solange der SL keine anderen Ansagen macht), wählen unsere Rasse, verteilen Attributpunkte, Fertigkeitspunkte, Ressourcen und Einfluss. Mit Spare Time Points kaufen wir uns zum Schluss noch Ausrüstung.

Exerzieren wir den Prozess mal (ausschnittsweise) an einem Charakter durch, der sich grob am Star Wars Charakter Ysanne Isard orientiert:
Als Rasse wähle ich die Corporation, da sie sich gut für Charaktere, die sowohl vermögend als auch einflussreich sind, mit am besten eignen.
Die Komplikation „Prejudice from Kaltorans“ erinnert mich zuerst an einen Aspekt à la FATE, der vom SL gereizt werden darf. Mal sehen, ob sich das bewahrheitet. (Nein, dies ist nicht der Fall. Es gibt stattdessen einem Malus auf bestimmte Fertigkeiten, wenn man mit Angehörigen dieser Rasse interagieren möchte.)
Ein schöner Punkt: Es wird das metrische System verwendet, ständiges „Umrechnen“ wie in Warhammer 4 oder Pathfinder fällt weg.

Das Detail mit den Minenstationen auf den Asteroiden passt ziemlich gut zu meinem erdachten Start-Szenario, das ebenfalls auf einer Minenstation spielen soll (ähnlich wie Star Wars: Knights of the old Republic 2)

Nach der Namensgebung geht es an das verteilen der Attributpunkte, wobei ein Wert von 1 oder 2 als durchschnittlich gilt. Jedes Attribut darf zwischen 0 und 5 liegen, wobei die Rasse Modifikationen mitbringen kann, was z.B. bei der Corporation der Fall ist.
Bei 18 Punkten und 6 Attributen erhalten wir einen Durchschnittswert von 3, was laut Beschreibung bereits „beeindruckend“ ist. Man scheint sich schon in gewisser Weise von der Masse abzuheben. Ein Charakter wie z.B. ein „durchschnittlicher“ Bauer à la Hârnmaster scheint in der Fantasy-Variante "Fragged Kingdom" zumindest auf den ersten Blick nicht generierbar, aber ich werde mich noch in Geduld üben.

Im Kapitel über Attribute wird gleich erklärt, dass diese -anders als bei Systemen wie Splittermond- hauptsächlich im Kampf zur Anwendung kommen und ansonsten Beschreibungsboni oder-mali liefern.
Als Attribute haben wir Strength, Reflexes, Movement, Focus, Intelligence und Perception.
Es gibt kein Attribut wie Charisma, soziale Fähigkeiten werden komplett über Talente abgehandelt. Im ersten Moment etwas ungewöhnlich (Fast alle Systeme, die ich gespielt habe, egal ob D&D, Warhammer, Arcane Codex oder Splittermond haben Attribute wie Charisma oder Ausstrahlung), aber durchaus von Vorteil: Auch als sozialer Charakter kann ich besser meinen Mann / meine Frau im Kampf stehen, wenn ich meine ballistische Fertigkeit gut erhöhen kann, ohne noch darauf achten zu müssen, dass ich noch genug Punkte für Charisma übrig habe. Meiner Apostatin (eine Art Intrigantin), die ich in einer Black Crusade Forenrunde gespielt habe, hätten mehr Punkte in Kampfrelevanten Attributen wahrscheinlich den Hals gerettet...

Fate Punkte können ausgegeben werden, um Würfelwürfe zu wiederholen oder „verbrannt“ werden, um den Tod zu vermeiden, was mich ein wenig an das Lied von Eis und Feuer RPG erinnert.
Bei der Charaktererstellung erhält jeder Charakter 6 Punkte für Primary Skills und je 2 Vehicle System und Personal Combat Skills. Auch das sollte selbst eher sozial ausgelegten Charakteren etwas mehr Kompetenz im Kampf verschaffen als in anderen Systemen.

Die Verteilung ging recht schnell, nur die Suche nach einem Skill für Nahkampfwaffen (die unter „exotic“ fallen) führte zu verstärkter hin- und herblätterei. Mein Charakter soll aber ohnehin eher hauptsächlich mit einer Pistole schießen, ähnlich wie die beiden Killerinnen Mireille und Kirika aus dem Anime „Noir“.
Die Ausrüstung ist schnell zusammengestellt: Eine Pistole, Kleidung, ein Multispektralvisir (reduziert u.a. Limited Vision-Abzüge) und eine ausbalancierte Nahkampfwaffe (für Notfälle).
Zum Schluss berechnen wir ein paar abgeleitete Werte: Combat Order (Was andere RPGs als „Initiative“ kennen), Defence (unterteilt in „Normale Defence“, „vs. Impair“, „vs. Psionic“, „vs. Stealth“), Endurance, Recovery und Stealth.

Auch ein Probekampf gegen eine Gruppe aus 4 Henchmen verlief recht reibungslos. Mein SC hat einige „leichte“ (Verlust von Endurance) und einen „schweren“ (Verlust eines Reflexes-Punkts) Treffer abbekommen. Es wurden die Regeln für tactical combat verwendet, dieses Mal allerdings noch ohne Battlemap.

Mein bisheriger Eindruck:
Überraschend schnelle Charaktergenerierung, selbst für den ersten Charakter.
Attributschaden hat deutlich spürbare Auswirkungen (Verliert man z.B. einen Focus-Punkt, hat das u.a. Auswirkungen auf die Waffenreichweite, wenn man z.B. einen sighted Shot ausführen will. Da hat man gleich vor Augen, wie das Sichtfeld ein bisschen verschwimmt)
Kämpfe gegen Henchmen lassen sich von SL-Seite aus gut handhaben, trotzdem kann spürbarer Schaden für SC reinkommen, auch wenn es zunächst „nur“ Endurance damage ist.

So viel zu den ersten Eindrücken / Erfahrungen.
Der nächste Schritt werden die Erstellung eines weiteren Charakters und anschließend ein Testkampf gegen 2 Henchmen-Gruppen mit ein bisschen Deckung.
Diskussionen sind gerne willkommen
Leitet (als SL): -
Spielt (als Spieler): GURPS 3
Bereitet vor (als SL): Splittermond

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Re: Fragged Empire durchgeblättert & erste Schritte
« Antwort #1 am: 14.07.2019 | 20:47 »
Da ich bei FE auch noch recht neu bin- und mich habe dazu hinreißen lassen, im August eine Runde auf einer Hütte zu leiten- lese ich hier mal gespannt und interessiert mit. Ich werde allerdings beim originalen FE bleiben, also beim SciFi-Setting. Denn für Fantasy habe ich zig andere Systeme...und ich muss sagen, ich fand FE spannender und interessanter als es das auch nur als SciFi-Setting gab. Das ist mir damals ein bisschen sauer aufgestoßen, als sie aus FE plötzlich ein Universal-System draus gemacht haben...

ich werde hier aber erstmal nur mitlesen und mich vorerst noch etwas zurückhalten, bis ich mich etwas eingelesen habe. :P
« Letzte Änderung: 14.07.2019 | 20:50 von Blizzard »
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