Autor Thema: Ein Kinderspiel! Hotzenplot und Subplot 1on1  (Gelesen 10447 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Blechpirat

  • Administrator
  • Titan
  • *****
  • Beiträge: 13.706
  • Username: Karsten
    • Richtig Spielleiten!
Re: Ein Kinderspiel! Hotzenplot und Subplot 1on1
« Antwort #50 am: 29.06.2022 | 19:13 »
Ich bin erfreut zu sehen, dass es in deiner Familie zumindest einen kompetenten Rollenspieler gibt :D

Offline Jens

  • Mimimi-chaelit
  • TechSupport
  • Mythos
  • *****
  • Beiträge: 10.769
  • Username: Jens
Re: Ein Kinderspiel! Hotzenplot und Subplot 1on1
« Antwort #51 am: 30.06.2022 | 18:38 »
Oh Mann das sind voll die guten Geschichten, mein Kleiner muss auch Mal wieder Rollenspiel ausprobieren. Das letzte Mal war er Captain America (incl. Kostüm) aber ich wette, beim nächsten Mal ist er entweder Ninja oder Spiderman/Miles Morales... Black Panther findet er zwar auch cool, aber das Kostüm hat er nicht. ;D

Offline Hotzenplot

  • geiles Gekröse
  • Mythos
  • ********
  • Potz Pulverdampf und Pistolenrauch!
  • Beiträge: 10.911
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Hotzenplotz
Re: Ein Kinderspiel! Hotzenplot und Subplot 1on1
« Antwort #52 am: 11.04.2024 | 09:05 »
Ein kleines Update zum Rollenspiel mit Subplot

Eigentlich müsste ich dafür den Titel ändern, denn wir spielen zwar immer noch gelegentlich 1on1s, aber wir haben seit einigen Monaten eine feste Runde.

In dieser Runde bin ich der SL. Subplot, ein Junge aus seiner Fußballmannschaft, dessen 2 Jahre älterer Bruder und der Vater der beiden sind die Spieler. Die Kinder sind stand heute 9, 9, und 11 Jahre alt.
Wir spielen D&D 5. Ich hatte mit Subplot mit D&D 5 bereits mehrere 1on1s gespielt, aber jeweils nur kurze Sessions. Dann haben sich zwei Dinge entwickelt:

Erstens hat Subplot nach einem kleinen Vorschlag von mir begonnen, seine eigene Welt zu entwickeln. Eigentlich aus der Idee heraus, als wir gerade Massive Darkness gespielt haben. Deshalb hatte er auch zunächst angefangen, etwas brettspielartigere Karten und vorgefertigte Charaktere zu bauen. Es wurde schnell klar, dass es zu schwierig ist, gleichzeitig ein eigenes System und das Setting zu bauen. Er hat sich dann auf das Setting konzentriert (mit mir zusammen eine Karte gemalt und erste Hintergründe für Städte und Völker geschrieben. Ist ziemlich generische Fantasy geworden, was er halt so kennt. Dabei aber auch einige Highlights, bei denen ich zum Teil keine Ahnung habe, woher er die Sachen hat, wie zum Beispiel die Insel des Orakels und die Insel der Lügen.
Weil es kein System dazu gab habe ich, offen gesagt zunächst schweren Herzens, weil es die Inspiration doch deutlich verengt, es mit D&D 5e zu versuchen. Das machen wir jetzt.
Parallel dazu hat er angefangen, im Illustrationsbuch "Legend of Drizzt" zu blättern und ich lese ihm seit Anfang des Jahres abends aus den ersten Drizzt-Büchern vor. Jetzt kann sich jeder denken, was er sich als seinen ersten Hauptcharakter erstellen wollte :D.
Die Abenteuer in seiner Welt denke ich mir aus, nehme aber Ideen von ihm mit. Wir haben jetzt im "Lebenden Wald" bei den Elfen angefangen. Denn der Wald beginnt zu sterben *dramatische Musik*. Da ich grundsätzlich faul bin, habe ich nur die ersten Sessions wirklich selbst ausgedacht, eigene Karten aus dem Internet geklaut und so. Danach habe ich einfach begonnen, von bestehenden Abenteuern, die ich auf roll20 gekauft habe, Elemente zu übernehmen. Aus Princes of the Apocalypse habe ich mir einen Dungeon "geklaut" (man kann in roll20 ja Karten verschieben in eigene Abenteuer). Das läuft ganz gut, die letzte Session ist jetzt aber auch schon was her.

Zweitens: Der Drache vom Eisnadelgipfel
Denn wir spielen doch regelmäßig, ca. alle zwei Wochen, o. g. Runde mit seinen Fußballkumpels (der eine ist Torwart in der D-Jugend und der andere Torwart in der E-Jugend). Gerade der jüngere der beiden Brüder ist Feuer und Flamme, hat schon das Player Handbook zu Hause und liest auch fleißig darin (und löchert mich dann am Spielfeldrand beim Fußball immer mit Fragen zu seinem Kleriker). Keiner der drei "neuen" hat jemals etwas mit Rollenspiel am Hut gehabt und der Vater kannte das auch gar nicht (typisches Problem unserer kleinen Nische).

Welche Charaktere werden gespielt?
Die Gruppe besteht aus einem Eladrin Wizard / School of Evocation (Subplot), einem Goliath-Fighter / Battlemaster (Goali D), einem Dwarf-Kleriker / Forge Domain (Goali E) und einem Tabaxi Rogue / Thief (Goali Dad).
Die Charaktere hatte ich vor der ersten Runde erstellt. Ich hatte ungefähr 12 verschiedene Charaktere LvL 1, die den Kindern grob erklärt und sie aussuchen lassen.
Inzwischen sind die Charaktere alle Level 5.
Wir spielen mit dndbeyond und roll20. Die Spieler benutzen ihre Tablets, in der Mitte des Tisches liegt ein großer Bildschirm, auf dem roll20 mit Subplots Account läuft.
Das Abenteuer ist Dragon of Icepire Peak. Ich habe sowohl das Starter Set zu Hause, was sehr hilfreich ist mit der großen Karte, den Quest- und Itemkarten. Außerdem habe ich es für roll20 und dndbeyond, also quasi Vollausstattung. Über dndbeyond lese ich das Abenteuer und würfele die Monster, die Karten und das Figurenschubsen läuft natürlich über roll20.

Insbesondere Subplot und Goali-E brauchen für ihre Charaktere noch viel Unterstützung. Neben der Sprachbarriere (wobei wir als Väter es als netten "Zwang" zum Einstieg ins englische sehen) sorgt die große Auswahl an Spells dafür, dass ich deutliche Empfehlungen ausspreche und die Kinder etwas lenke. Liegt auch daran, dass viele spells einfach schlechter sind als andere. Subplot geht gerade steil, weil er seit kurzem den Feuerball kann und damit natürlich gerade alles plättet. Ich habe ihm dazu das passende T-Shirt bestellt.


Goali-D kommt mit seinem Fighter ganz gut klar, wobei es auch da schon einige Optionen gibt (Battlemaster), bei deren Auswahl er Unterstützung braucht - auch wegen der Sprache wieder.

Das Miteinander klappt inzwischen gut. Anfänglich hatten die Kinder Schwierigkeiten, miteinander zu spielen. Ein Thema, dass hier im Kinderrollenspielbereich ja schon mal angesprochen wurde: Offensichtlich neigen jüngere Kinder dazu, fast nur mit dem SL zu interagieren. DnD 5e ist da aber relativ hilfreich, weil man zur Bewältigung der Abenteuer eigentlich auf alle Fähigkeiten der einzelnen Gruppenmitglieder angewiesen ist. Ich hatte die Gruppe bei der Charakterauswahl auch zu einer typische Aufteilung Fighter-Cleric-Rogue-Wizard beraten, weil alle dann ihre Momente haben, in denen sie glänzen können und alle Dinge können, die die anderen nicht (so gut) können.

Die Runde macht auf jeden Fall mordsmäßig viel Spaß. Wir sind im letzten Drittel des Abenteuers und überlegen schon, wie es danach weitergeht. Komplett anderes Rollenspiel probieren, DnD ein anderes Abenteuer spielen oder mal einen Dungeoncrawler wie Massive Darkness probieren?

Die Gruppe funktioniert inzwischen ganz gut. Anfänglich hatten wir Schwierigkeiten mit Goali-E. Ich kenne den Jungen schon einige Jahre durch den Fußball (ich war bis zu meiner Erkrankung auch Trainer für die Kids) und mag ihn auch gerne. Aber er ist halt eeetwas unruhig. Ich habe da keine Ahnung von, aber so ungefähr stelle ich mir ein Kind mit einer ausgeprägten ADHS-Symptomatik vor. Das macht es natürlich schwer, vor allem auch für Subplot, der eher introvertiert ist und der auch deutlich gesagt hat, dass ihm der andere Junge zu unruhig ist (er will am Tisch nicht mehr neben ihm sitzen). Der Junge ist so aufgeregt, dass ich bei ihm schon etwas vorsichtiger bin, wie ich die Spannung aufbaue, dass er mir nicht am Tisch komplett abdreht. Hatte ich so auch noch nie, aber da die Gruppe wirklich Spaß hat und Spaß macht, ist es mir das wert, es weiter anzugehen.

Zur Technik:
Die Würfelwürfe von den Tablets auf roll20 habe ich nicht hinbekommen, auch nach zig Fummelei nicht, und habe es aufgegeben. Dafür haben alle ja die Kampagnenübersicht in dndbeyond mit dem Gamelog, wo alle die Würfe sehen. Meine Würfe können sie aber auch auf roll20 auf dem Bildschirm sehen.
Die Benutzung von dndbeyond/roll20 macht natürlich einiges einfacher, aber die Kinder lernen dadurch weniger über die Mechaniken des Spiels. Da Subplot beim letzten Mal sein Tablet bei einem anderen Kumpel hatte liegen lassen, musste er auf üblichem Wege Pen&Paper spielen. Ich hatte ihm also den Bogen ausgedruckt und alles an Würfeln bereit gelegt. Es hat gut geklappt, aber ein paar mal wusste er nicht, was er würfeln sollte, weil es eben nicht mit einem Klick geht.
ehrenamtlicher Dienstleistungsrollenspieler

Mein größenwahnsinniges Projekt - Eine DSA-Großkampagne mit einem Haufen alter Abenteuer bis zur Borbaradkampagne:
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=91369.msg1896523#msg1896523

Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

Ich führe meinen Talion von Punin in der Borbaradkampagne im Rollenhörspiel
https://rollenhoerspiel.de/