Die Abenteurer diskutieren ihr weiteres Vorgehen und beschließen, sich nicht gleich wieder ins Fort der roten Kuh zu begeben. Niemand weiß, wie schnell und intensiv die Angehörigen des lunaren Imperiums nach den Gesetzesbrechern vom Grabhügeln suchen. Es scheint eine gute Idee zu sein, erst einmal auf andere Art und Weise zu versuchen einen Schritt weiter zu kommen.
Die Gruppe reist daher zunächst nach Sardalheim, einem nahegelegenen kleinen Dorf am Heortbach. Hier wohnen vorwiegend Angehörige der Sardaling Sippe, Fischer, die von den wohlhabenden Rinderzüchtern im Clan oft ein wenig belächelt werden. Viele der Sippenangehörigen haben sich allerdings nach Ankunft der lunaren Besatzer schnell mit den neuen Herren arrangiert, verschiedene Vergünstigungen genossen und zählen daher zu den Profiteuren der gegenwärtigen Situation. Jhorn und Mersyn ist nicht ganz wohl bei dem Gedanken, die Gruppe betritt das Dorf aber trotzdem: sie wollen sich nach der Nymphe Agilia erkundigen, die Ashart Abendschlucker zufolge ihre schützende Hand vom Clan der roten Kuh genommen hat und für das Krankheit bringende Wasser verantwortlich ist. Agilia hält sich oft in einem Sumpfgebiet, dem sogenannten Hirschlandbruch, auf und dieser ist nicht weit entfernt. Vielleicht finden sie in Sardalheim einen Menschen, der ihnen erzählen kann, wie sie die Nymphe finden können!
Im Dorf angekommen reitet die Gruppe zunächst zur Furt über den Heortbach, um die herum die Siedlung entstanden ist. Die Dorfbewohner, denen die Freunde begegnen, sind eindeutig von der Krankheit gezeichnet und wirken fiebrig und bleich. Nachdem die Freunde ihre Pferde an einen Zaun gebunden haben, wenden sich Barmast und Finfin dem Fluss zu. Der Geistermagier versucht Kontakt mit irgendeinem kleinen Wassergeister aufzunehmen, was ihm zwar gelingt, das kleine blubbernde und nur für ihn erkennbare Wesen ist allerdings nicht allzu gesprächig und zeigt sich bei Fragen nach Agilia regelrecht verstockt.
Mersyn, Jhorn, Engerim und Orldes fragen einen Dorfbewohner nach dem Haus des Sippenoberhauptes, Torkalor Großboot. Sie bekommen ein paar misstrauische Blicke zugeworfen, schließlich erfahren sie aber, wo sie hin müssen. Der Türrahmen am Haus Torkalors ist – wie viele Holzgegenstände in Sardalheim – reich verziert. Bevor Jhorn noch die Tür öffnen kann, scheint eine Art Leben in eines der Gesichter, die in den Türrahmen geschnitzt wurden, zu fahren. Mit knarriger Stimme verkündet es: „Sieh an, keine Mondkälber, sondern mutige Fremde! Passt auf euch auf, sonst wird es euch schlecht ergehen!“ Das hölzerne Gesicht erstarrt wieder und verwundert betreten die Ankömmlinge Torkalor Großboots Halle. Nach einer kurzen Begrüßung verrät Torkalor auf den Türrahmen angesprochen, dass der Tischler des Ortes – Nisk Wendeholz – ein Händchen für skurrile Späße besitze. Die Abenteurer merken, dass ihm bei dieser Erklärung nicht ganz wohl ist. Dennoch verläuft das darauf folgende Gespräch vorteilhaft. Torkalor hört sich Jhorns Bericht an und rät seinen Gästen, sich an Voranga Kummervoll zu wenden. Voranga ist die Priesterin von Tarena, der blauen Frau, und lebt am nicht allzu weit gelegenen Aschenwasserfall. Sie gilt im Clan der roten Kuh als Regenmacherin. Torkalor behauptet, dass Voranga eine gute Bekannte der Nymphe Agilia sei und vielleicht ein Treffen arrangieren könne.
An der Furt von Sardalheim kommt die Gruppe wieder zusammen und macht sich auf den Weg zum Aschenwasserfall. Nach einer guten Wegstunde verschwinden plötzlich Mikyra und Yinks, die Aluchse von Finfin und Jhorn, zwischen nahestehenden Büschen und Felsen. Maunzen, Fauchen und Schnurren vermitteln den Wanderern den Eindruck, dass sich noch weitere Aluchse in der Nähe befinden. Schließlich erreichen sie Voranga Kummervoll Eremitenhöhle in der Nähe des Wasserfalls. Nebel und Gischt erfüllen die Luft. Die große, gertenschlanke Frau mit dem offenen Silberhaar begrüßt beiläufig ihre Besucher, als habe sie sie bereits erwartet und füttert dann ein paar Aluchse, die sich ein paar Fleischbrocken schnappen und wieder hinter ein paar Felsen verschwinden. Voranga wirkt etwas entrückt, bittet die Abenteurer aber in ihre Höhle hinein, an deren Decke Kräuter, Kochutensilien und Dörrfleisch hängen. Gebückt treten die Besucher ein und setzen sich auf ein paar Bänke an einem einfachen Tisch. Die einzige Lichtquelle in der Höhle stellt eine steinerne Feuerstelle dar, in der gemütlich ein paar Holzscheite brennen. Barmast stellt überrascht fest, wie ein paar kleinere Luftgeister den Rauch aus der Höhle hinaus blasen.
Als Finfin über den Anlass ihres Besuchs spricht, reagiert Voranga allerdings reserviert. Warum kommen sie zu ihr, wenn sie eigentlich zu Agilia wollen? Warum fragen sie nach einem passenden Gastgeschenk für Agilia ohne eines für sie dabei zu haben? Warum besuchen sie sie und drängen darauf, möglichst bald wieder verschwinden zu können?
Die Abenteurer berichten von der Krankheit im Fort der roten Kuh, aber Voranga scheint nicht recht zuzuhören. An einer steinernen Anrichte bereitet sie in einem Wasserbehälter einen Kräutertee und bietet ihren Gästen ein Nachtlager an. Immer wieder wirft sie auch Jhorn Blicke zu. Offensichtlich hat sie Gefallen an dem drahtigen Jäger gefunden. Gegen Abend sind ihre Besucher noch keinen Schritt weiter. Voranga unternimmt mit Jhorn einen Abendspaziergang, auf dem sie ihm erzählt, dass es sie freuen würde, wenn er sie irgendwann einmal beim Ritual des Regenrufens unterstützen würde. Oft schaut Voranga in die Ferne, seufzt ein wenig und lehnt sich an Jhorns Schulter. Der Jäger hat durchaus den Eindruck, hier eine Erfahrung machen zu können, irgendwie ist ihm die vergeistigte Einsiedlerin aber zu fremdartig. Er erwidert Vorangas Bemühungen um Nähe jedenfalls nicht. Voranga scheint daraufhin sehr abwesend zu sein und spricht hin und wieder unverständliche Gedichtfragmente vor sich hin. Schließlich kehrt sie schweren Herzens mit Jhorn zur Höhle zurück. Dort haben sich bereits ihre anderen Gäste um sie bemüht: Mersyn hat aus ein paar Pilzen ein warmes Essen bereitet, Orldes und Engerim haben eine schöne Schale für Voranga geschnitzt, Barmast und Finfin haben ihr beim Haushalt etwas unter die Arme gegriffen. Voranga ist erfreut und ihre Miene hellt sich etwas auf. Als Orldes am späteren Abend noch ein paar Geschichten zum Besten gibt, scheint die Frau getröstet. Die Anwesenden bereiten sich Lager und übernachten bei der Priesterin.
Es ist der Feuertag der Todeswoche in der Seezeit 1618. Am Morgen kommt Voranga Kummervoll auf das Anliegen ihrer Besucher zu sprechen. Sie erzählt: „Es gibt nur wenige Dinge, die Agilia erzürnen: Wenn Menschen oder deren Vieh ihren Bach verschmutzen beispielsweise... oder wenn sie den Tieren in ihrem Wasser oder den Pflanzen am Bachufer nicht genügend Respekt entgegenbringen. Freigiebig verteilt sie an uns ihre Schätze und verlangt so wenig dafür. Ich denke doch, dass ihr ein Geschenk brauchen werdet... eines, mit dem ihr ihr gegenüber euren Respekt zum Ausdruck bringt. Fragt vielleicht Broddi Sippenstark, ob der Clan der roten Kuh etwas dazu beisteuern kann. Wenn ihr soweit seid, kommt zum bei Einbruch der Dämmerung an den Rand des Hirschlandbruchs. Ich werde dort sein und euch zu Agilia führen. Dann werden wir sehen, ob wir herausbekommen, was sie bedrückt.“
Die Gruppe verabschiedet sich von Voranga, stellt aber erstaunt fest, das Jhorn bis zum Abend bei ihr bleiben will. Auch wenn er auf Vorangas Avancen nicht eingegangen ist, scheint er an der urtümlichen Wildnis des Ortes, dem rauschenden Wasserfall und den Aluchsen weit mehr Gefallen gefunden zu haben, als an der Vorstellung zum Fort der roten Kuh zurückkehren zu müssen. Er bleibt zurück während die übrigen sich auf den Weg machen.
An einem Einsiedlerhof macht die Gruppe eine kurze Rast und erzählt dem dort lebenden Bauern, dass sie ein Geschenk für die Nymphe des Heortbaches suchen. Der Mann erfährt von ihrer Hoffnung, so die Krankheit eindämmen zu können, die inzwischen die meisten Menschen des Clans erfasst hat. Daraufhin ruft der Bauer seinen Sohn und sagt ihm, er soll „die Muschel“ vorbeibringen. Aus einer nahen Scheune holt der Junge eine Muschel herbei, die er vor einiger Zeit am Ufer des Heortbaches gefunden hat. Es ist ein prächtiges Stück, fast zwei Handteller groß, und noch völlig unbeschädigt. „Versucht es damit“, spricht der Mann und drückt die Muschel Engerim in die Hand. Sein kleiner Sohn sieht unglücklich aus worauf Finfin ihm über die Haare streicht und sagt: „Vielleicht ist es wichtig.“ Dann reist die Gruppe weiter.
Am späten Vormittag erreichen die Wanderer das Fort der roten Kuh und stehen schon bald vor ihrem Häuptling. Broddi Sippenstark ist aufgebracht und erzählt ihnen, dass er am Morgen ein Gespräch mit Phargentes Narbengrien, dem Befehlshaber der lunaren Garnison, geführt habe. Dabei wurde er aufgefordert, „den Zwergenwüchsigen und die Frau, die sich in einen Bären verwandeln kann“ auszuliefern. Für den Angriff auf dem Grabhügel verlangt Phargentes 10 Kühe Wergeld. Das sei zwar noch nicht allzu gravierend, wenn er allerdings dabei erwischt werde, wie er Mersyn und Orldes in Schutz nehme, sei die Katastrophe da. Von den anderen Gruppenmitgliedern wurde nicht gesprochen, was aber nicht heiße, dass sie völlig aus der Gefahr seien. Broddi ist sichtlich nervös und bezeichnet es als erstaunlich, dass die Gruppe ohne weiteres bis zu ihm in die Halle gelangt ist. Er ist sauer darüber, dass die Gruppe nicht versucht hat, ihren Auftrag ohne Gewalt gegen die Männer des lunaren Imperiums auszuführen. Er schließt vorerst mit den Worten: „Ich könnte euch ausliefern und dem Clan dadurch wahrscheinlich einiges ersparen, aber ich hoffe darauf, dass ihr die Schuld seht, die ihr auf euch geladen habt und Wege findet, wie ihr die Angelegenheit wieder zum Besseren wenden könnt.“ Dann will er wissen, was sie bisher bereits herausbekommen haben. Finfin erzählt ihm, was sie erfahren haben und bittet auch Broddi um ein Geschenk, mit dem sich Agilia vielleicht besänftigen lasse. Der Häuptling drückt ihm nach kurzem Zögern ein aus kostbaren Steinen bestehendes Armband in die Hand und mahnt: „Wir werden arbeiten müssen, um den Verlust wieder wettzumachen. Setzt es mit Bedacht ein!“ Dann lässt er zwei große Reisigkörbe herbeiholen. Orldes und Mersyn kauern sich in diesen Körben zusammen, werden mit Heu bedeckt und dann auf einen vor der Tür wartenden Wagen gepackt. Rumpelnd bewegt sich das Gefährt von Ochsen gezogen aus der Siedlung heraus. Engerim, Finfin und Barmast folgen ihm.
Auf dem Kutschbock sitzen Farandar Orendalsson und Kullina die Fette, zwei Akteure des Widerstands gegen die lunaren Besatzer, mit denen die Freunde bereits zu tun hatten. Nach Verlassen der Siedlung spricht Farandar zu Mersyn und Orldes: „Ihr seid nun Rebellen. Es wird ein Kopfgeld auf euch ausgelobt werden. Ihr seid unsere Waffenbrüder und –schwestern und nicht die einzigen im Clan der roten Kuh, die sich nach einem freien Sartar sehnen. Wir stehen füreinander ein.“ Kullina ergänzt: „Broddi ist kein Freund der Rebellion und wird euch als Problem betrachten. Macht euch nicht zu viele Gedanken darüber! Wenn Sartar frei sein wird, werden wir uns an diejenigen erinnern, die Opfer gebracht haben und die Menschen werden von euren Taten erfahren.“ Ein paar Kilometer weiter hält der Ochsenkarren. Mersyn und Orldes springen aus ihren Weidenkörben heraus, schütteln sich das Stroh aus den Haaren, verabscieden sich von Farandar und Kullina und ziehen dann mit den anderen in Richtung des Hirschlandbruches.
Währenddessen bereitet Voranga in ihrer Höhle ein Getränk aus Stechapfel, das sie etwas später zusammen mit Jhorn trinkt. Die beiden werfen von Ferne einen Blick in die Welt der Götter, werden von einem wohligen Gefühl erfüllt und verbringen so einen interessanten Nachmittag miteinander. Etwas später erscheint Vorangas Bruder Borngold Vielbrüder an ihrer Höhle. Borngold ist das Oberhaupt der Osmanning Sippe und im Kult des Wassergottes Heler aktiv. Wie viele Männer seiner Abstammung und seines Glaubens besitzt er weißes Haar und schieferblaue Haut. Er erkundigt sich nach dem Befinden seiner Schwester, begrüßt Jhorn, erfährt von ihrer Verabredung und bietet an sie auf ihrem Weg durch den Hirschlandbruch zu begleiten.
In der Abenddämmerung ist es soweit: die gesamte Gruppe trifft sich mit Borngold Vielbrüder und Voranga Kummervoll am Rand des Sumpfgebietes. Voranga trägt eine Fackel und leuchtet den Weg aus. Borngold erklärt den Freunden: „Der Sumpf hier gehört zum Heortbach und seinen Nebenflüsschen. Er ist ein heiliger Ort von Krikans, dem Geist des Heortbaches, und von dessen älterem Bruder, dem Himmelsflusstitan.“ Voranga zeigt auf einen Knüppeldamm durch den Sumpf und spricht: „Bleibt auf dem Weg, wir werden hier von den Geistern des Ortes bestenfalls geduldet.“
Der Pfad gleicht einem Grenzbereich: er ist weder Wasser noch Erde, sondern beides zugleich. Barmast erkennt, dass die Welt der Geister hier nicht weit ist. In der Nähe des Knüppeldamms sieht er Wasser-, Frosch- Schlangen- und Insektengeister, die sich am Rand des Weges versammeln, fauchen, blubbern, ihre Zungen nach der Gruppe ausstrecken und aggressive Summgeräusche verursachen. Barmast murmelt: „Die Geister sind erzürnt... sehr sogar!“
Hin und wieder sind in der Dunkelheit jenseits des Knüppeldamms auch Geisterlichter zu sehen. Sie fesseln auch die Aufmerksamkeit anderen Wanderer und versuchen diese anzulocken, indem sie eine Gestalt annehmen, die Vorangas Fackel zum Verwechseln ähnlich sieht. Immer wieder fragt einer der Wanderer angstvoll: „Voranga?“, weil er einen Moment lang nicht mehr ganz sicher ist, ob er noch ihrer Fackel oder schon einem Geisterlicht folgt.
Schließlich endet der Knüppeldamm an einem Podest. Borngold erzählt den Spielerfiguren, dass sie hier einen Kreis bilden und ihre Geschenke in der Mitte ablegen sollen. Er kennzeichnet den Kreis mit Flusskieseln und entzündet an seinem Rand Kerzen. Voranga ruft den Himmelsflusstitan, Krikans und die Nebenflüsse an. Sie wirft kleine Gaben ins Wasser und rühmt Agilia für ihre Schönheit und lebensspendenden Kräfte. Die Freunde legen ihre große Muschel und Broddis Armband in Borngolds Kreis. Schließlich bittet Voranga Agilia zu erscheinen und ihre Geschenke in Empfang zu nehmen.
Nach einer Weile nimmt das Wasser vor dem Podest die Form einer Frau an. Zunächst sehen die Anwesenden nur zwei fast durchsichtige Hände, die sich an das Podest klammern. Dann erscheint Agilie den Männern der Gruppe als schöne, junge Frau mit langem, wasserfarbenem Haar und einer sinnlich wirkenden Figur. Voranga und Mersyn sehen stattdessen eine nackte Jugendliche mit athletischer Figur. Während Agilia das Podest erklimmt sind alle Augen auf sie gerichtet. Aus den Reihen der Männer ist der ein oder andere Seufzer zu hören.
Agilia stimmt zunächst ein unbeschwertes Lied über die Fische im Wasser an:
Fischschwärme flitzen bei Nacht und bei Tag
Zwischen dem grasgrünen Ried hier im Fluss
Und jeder Wanderer, den ich sehr mag,
schenkt mir schon bald einen blubbernden Kuss.
Dann steht sie bei ihren Geschenken in der Mitte des Kreises und verwandelt sich zum Grauen der Anwesenden in eine abstoßende Hexe mit schuppigem Gesicht und gebeugtem Rücken. Ihr Haar hat sich in lange Wasserschlangen verwandelt, die offenen Mundes mit ihren Reißzähnen nach den Spielerfiguren schnappen. Dann stößt sie ein Geschrei aus, das den Anwesenden das Blut in den Adern gefrieren lässt:
Wutgeschrei und Zischen dringt an euer Ohr,
dunkler Hass erreicht mein freches Publikum,
Hasserfüllte Leidenschaft bricht hier hervor,
und ihr fragt noch dreist nach dem Warum?
Nur mühsam können die Anwesenden den Drang unterdrücken, in blinder Panik Reißaus zu nehmen. Finfin fasst sich schließlich ein Herz und spricht Agilia auf den Grund ihres Besuches an: „Wir sind hier, weil in Fort der roten Kuh Kinder vermisst werden. Wir haben außerdem erfahren, dass unser Clan wegen dem Wasser in deinem Bach von einer Krankheit heimgesucht wird. Weißt du etwas darüber?“
Aus Agilia bricht es daraufhin nur so hervor: „Betrogen! Ich bin betrogen worden! Die tückische, verhasste rote Kuh! Womit habe ich das verdient?“ Schluchzend fährt sie fort: „Niemand soll von meinem Wasser trinken oder meine Gaben empfangen! Diese Geschichte wird euch noch leidtun!“
Voranga aber erwidert: „Orlanth ist hier!“ und deutet auf Jhorn, dem sie mit einer schnellen Geste zu verstehen gibt, dass er Agilia die Geschenke übergeben soll. Währenddessen behauptet sie: „Er wird das Zerbrochene richten und den Fehler wiedergutmachen.“
Agilia aber ist nicht so leicht zu besänftigen und behauptet: „Ich werde die Kinder behalten. Die rote Kuh hat keine guten Eltern.“
Mit diesen Worten hat die Verhandlung begonnen. Die Mitglieder der Gruppe bitten, erklären, auch die eine oder andere Drohung wird ausgesprochen. Agilia zeigt sich zunächst unnachgiebig in ihrem Zorn. Sie gibt der Gruppe zu verstehen, dass sie dem Clan der roten Kuh nicht die Kinder zurückgeben und auch nicht ihren Schutz über das Trinkwasser aus dem Heortbach erneuern wird. Schließlich begegnet ihr Ergerim mit der ungeschminkten Wahrheit: er spricht vom Kummer der Familie Jostharl Dreistocks und der Gefahr für den Clan aufgrund des schwächenden Krankheit genau in dem Moment, in dem die Fehde mit den Smaragdschwertern neu entflammt. Für einen kleinen Moment zögert Agilia und blickt Engerim mit einem mitfühlenden Blick an, dann aber schüttelt sie sich und spuckt bösartig aus: „Mein Geliebter hat mich betrogen und er stammt aus eurem Clan. Er ist es nicht wert, dass sein Name genannt wird, ich aber werde seinen Liebesverrat nie vergessen!“ Agilia deutet auf das Sumpfwasser, aus dem sie eine ebenfalls durchscheinende Gestalt erschafft. Mersyn erkennt sie wieder: es ist ein Abbild des hübschen, jungen Knechts Farnantyr vom Hof Jostharl Dreistocks, der bisher von der Krankheit verschont geblieben ist. Agilia stößt einen Wutschrei aus, springt der Erscheinung an die Kehle und verschwindet gemeinsam mit ihr im Sumpfwasser.
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Das war keine leichte Sitzung für uns alle. Ich merke, wie das Setting immer noch sehr erklärungsbedürftig ist. Zu den vielen Nichtspielerfiguren kommen noch immer viele weitere hinzu. Ein besonderes Problem stellt die Tatsache dar, dass die Spielerfiguren all diese Clanmitglieder eigentlich zumindest flüchtig kennen sollten. Jedes Mal, wenn so jemand auftaucht, muss ich daher eigentlich möglichst schnell eine kompakte Kurzeinführung zur Hand haben, über die ich die Spieler informieren kann. Das gelingt mir nicht immer. Es kommt dazu, dass der gesamte Abend über weite Strecken improvisiert war. Die Ereignisse in Sardalheim habe ich noch ganz gut hinbekommen, die Darstellung der weltfremden Voranga Kummervoll gelang mir aber nicht durchgehend so, wie ich es gern gehabt hätte. Wir waren an diesem Freitagabend irgendwie alle ein wenig gebeutelt von der Arbeit und nicht ganz fit. Die Aussprache in Broddis Halle war vom Abenteuer her eigentlich früher vorgesehen. Hier musste ich relativ schnell entscheiden, was während der Abwesenheit der Spielerfiguren im Fort der roten Kuh schon vorgefallen ist. Hinterher bekam ich als Feedback, dass Orldes´ und Mersyns Aufnahme in den Widerstand gut aufgenommen wurde. Offensichtlich mögen meine Spieler Entscheidungen mit Folgen! Die Schlussszene im Sumpf hatte ich gut vorbereitet. Sie war immerhin noch ein stimmungsvoller Abschluss des Abends.
Wie es weitergeht, weiß im Moment niemand so genau. Das Abenteuer geht davon aus, dass sich die Spielefiguren auf die Suche nach Farnantyr, dem ehemaligen Geliebten Agilias, machen. Mal sehen, ob das auch wirklich geschieht.