Autor Thema: [D&D 5E] Isgardsagas  (Gelesen 8843 mal)

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[D&D 5E] Isgardsagas
« am: 14.10.2019 | 12:04 »
Eine reine Zwergengruppe im hohen Norden von unserem Homebrew Setting Avalon. Alles ziiiemlich „klassisch“ mit Orks, Riesen und Schlimmerem.

Schnellzugriff auf die einzelnen Sagas bzw. Spielberichte:

Tier 1: Helden der Zitadelle
Die Schneefrau
Der Nachtkappenwald
Hakenschrecken
In die Dunkelheit
Traumsequenz: Der Nachtfürst
Die Steinklaue
Der Basilisk
Die geheime Kammer
Das Loch
Eine Gruft für Helden
Kriegstrommeln

Tier 2: Helden von Andurins Krone
Traumsequenz: Der Schmied
Die Brennende Axt
[Die Gewölbe unter der Flammenburg I]
[Die Gewölbe unter der Flammenburg II]

Spielercharaktere:
Barskalin Feuerklinge:
N male hill dwarf cleric (forge) 5 guild artisan
Bofola Runenschmied:
LG female hill dwarf paladin (devotion) 5 cloistered scholar
Dain Kupferkrug:
NG male hill dwarf wizard (diviner) 5 sage
Dorona Bergbolzen:
NG female hill dwarf ranger (beast master) 5 outlander
Gvendolin Steinschild:
LN male hill dwarf druid (moon) 5 hermit
Kili Runenschmied:
LN male hill dwarf barbarian (ancestral guardian) 5 sage
Morgran Steinschild:
LE male hill dwarf warlock (fiend/?) 5 charlatan
Thalmund Steinschild:
CG male hill dwarf bard (lore) 5 entertainer
Thorain Steinschild:
LG male hill dwarf fighter (battlemaster) 5 soldier
Thon der Barbar:
CN male hill dwarf rogue (scout) 5 folk hero

Besonderheit 1: Alle SCs sind regeltechnisch Hill Dwarves.
Besonderheit 2: Die Ability Scores werden nicht durch das Volk (race), sondern gem. Option Three dieser Hausregel modifiziert. Wir verwenden die Regel, weil die Gruppe eben so rein abstammungstechnisch zu homogen wäre.

Archiv:
Hat hier jemand Interesse die mMn absolut lesenswerten Berichte von einem der Spieler zu lesen?
« Letzte Änderung: 28.07.2020 | 13:49 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Isgardsagas
« Antwort #1 am: 14.10.2019 | 12:12 »
Natürlich = ABO :)
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Re: [D&D 5E] Isgardsagas
« Antwort #2 am: 14.10.2019 | 12:15 »
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Re: [D&D 5E] Isgardsagas
« Antwort #3 am: 14.10.2019 | 12:19 »
Saga 1: Die Schneefrau

Bofola, meine Liebe,

ich bin wohlbehalten in der Zitadelle unter dem Grauen Berg angekommen. Ein Jammer, dass sich unsere Wege in Zitadelle Frostbart getrennt haben, aber ich verstehe dass du dem Ruf Moradins folgen musstest.

Wie sich herausstellte, verweigerten mir diese Steinschilds den Zugang zum Tempelarchiv. Vertrauten mir nicht. Sagten ich müsse mich erst in den Augen des Klans beweisen. Pah, gequirlte Orkscheisse!

Beweisen muss ich mich! Aber wie, das haben sie nicht gesagt. Bald sollte sich aber eine Möglichkeit ergeben. Die Kleriker Dumathoins traten an mich heran und sagten, die Steine und somit der Hüter der Geheimnisse unter dem Berg selbst hätte mich auserwählt den Winter für Klan Steinschild zu vertreiben. Ich sollte eine von sieben silbernen Schatullen zu Beiras Pass bringen und der Schneefrau übergeben, so dass sie den Winter vertreibe. Das nenne ich mal Schicksalsfügung!

Ich fand mich also mit vier anderen Zwergen in Mos Taverne ein, für den traditionellen Abschiedstrunk. So wurde es mir, und anscheinend auch den anderen aufgetragen. An unserem Tisch saßen außer mir noch Dorona Berbolzen, Thorin und Thalmund vom Klan Steinschild, sowie Barskalin Feuerklinge. Nachdem wir uns einander vorgestellt hatten, kam der Hohepriester Dumathoins, Bofaim Steinschild, zu uns und präsentierte uns die letzten beiden Schatullenträger: Fara und Ovin vom Klan Feuerklinge.

Wir nahmen unseren Abschiedstrunk ein, ein Getränk namens Eisnebel, das uns durch Mark und Bein ging. Morar, der Wirt der Taverne, bat uns daraufhin einen Umweg zu machen und für ihn irgendwelche Kristalle aus den Blauschimmerhöhlen zu beschaffen. Auf dem Weg aus der Zitadelle liefen wir auch noch Hauptmann Thorak über den Weg, der uns von einem Winterwolf warnte, der die Gegend unsicher macht. Er bot uns eine Belohnung von 100 Goldmünzen für die Beseitigung der Bestie. Wir beschlossen der Straße zu folgen und die Gefahren des Hochmoors zu umgehen.

Wir waren noch nicht lange unterwegs, als ein bedrohliches Wolfsheulen an unsere Ohren drang. Auf das Schlimmste gefasst setzten wir unseren Weg fort und kurze Zeit später schoss vor uns ein riesiger weißer Wolf aus dem Schnee! Sogleich hüllte er uns mit seinem eisigen Atem ein und stürzte sich auf uns. Das konnte nur jener Winterwolf sein!

Nun sollte sich zeigen, ob Dumathoin gut gewählt hatte und ob meine Gefährten fähige Kämpfer waren. Die magische Bestie spie uns üble Flüche entgegen und ein wilder Kampf entbrannte. Dorona zückte einen Elfenbogen und belegte den Flohpelz mit Pfeilen. Stell dir das mal vor, Bofola! Eine Zwergin mit Langbogen! Einem Elfenbogen! Wo hat man sowas schon mal gesehen? Thorain stellte sich als fähiger Krieger heraus. Ein Zwerg nach meinem Geschmack. Thalmund machte dem Vieh mit der Magie seiner Stimme zu schaffen und Barskalin wirkte ordentliche Feuer- und Heilmagie. Er kann aber auch mit seinem Hammer umgehen. Allem Anschein nach ein Kleriker, was mich überraschte, da an ihm kein heiliges Symbol zu sehen war.

Als ich nach dem Kampf fragte, gab er sich als Kleriker des Tharmekûl zu erkennen. Ich denke du bist bestimmt interessiert mit ihm reden. Die anderen beiden Feuerklinges stellten sich als nichtsnützige Tollpatsche heraus.

Mit vereinten Kräften konnten wir der Bestie schwere Wunden zufügen und sie floh in das gefrorene Moor. Sofort machten wir uns an die Verfolgung. Dorona konnte den Spuren leicht folgen und führte uns zur Höhle des frostigen Flohfängers wo wir ihm den Garaus machten.

In der Höhle fanden wir einen Sack. Der Größe und dem Inhalt nach muss er einem Riesen gehört haben. Thautam allein weiss wie der in diese Höhle gekommen ist! Wir fanden darin drei ganze Bärenfelle, einen Felsbrocken und ein Fass Bier. Doppelaxt Bock! Ausserdem kam darin noch etwas anderes zum Vorschein. Ganz unten befand sich nämlich eine runenverzierte Streitaxt. Du wirst es nicht glauben, das, was wir hier gefunden hatten, war doch tatsächlich eine Ahnenwaffe des Klans Steinschild. Hier draußen, mitten in der Wildnis, was für eine Entdeckung! Wenn Vergadain da mal nicht seine Finger im Spiel hatte. Thorain Steinschild nahm die Axt an sich, und ich bin mir sicher, er wird ein würdiger Träger für sie sein!

Abends erreichten wir unser erstes Tagesziel, den nördlichen Wachturm, wo wir unser Lager aufschlugen. Am nächsten Morgen brachen wir zu den Blauschimmerhöhlen auf, die wir einen halben Tagesmarsch später, ohne Fara und Ovin, erreichten. Was war das für ein Anblick. Die Höhlen machen ihrem Namen alle Ehre! Alles funkelt und glitzert in den schönsten Blautönen, die ich jemals sehen durfte. Schnell machten wir uns daran die Höhlen nach den Kristallen abzusuchen. Dabei wurden Dorona und ich in einer Seitenhöhle von Urden überrascht, die uns sogleich mit abgebrochenen Eiszapfen bewarfen. Mit Hilfe der anderen konnten wir die hundeschnäuzigen Mistkerle platt machen. Das schlimmste stand uns aber noch bevor.

Auf der Suche nach den letzten Kristallen, wurde Dorona von einem besonders starken geflügelten Kobold mit blauen Bauchschuppen angegriffen. Er feuerte einen knisternden Kältestrahl auf sie, der sie fast zu Boden schickte. Ich konnte sie gerade noch in Sicherheit bringen, bevor die Töle ihr das Lebenslicht auslöschen konnte. Der darauffolgende Kampf war hart. Das Mistvieh schleuderte uns Magie entgegen und war an der Höhlendecke für unsere Waffen nicht zu erreichen. Ganz wild vor Wut nahm ich alle Kraft zusammen und sprang nach oben, bekam das Vieh zu fassen und stürzte gemeinsam mit ihm auf den Höhlenboden, wo Thorain ihm einen tödlichen Hieb mit seiner Axt versetzen konnte.

Nach einer kurzen Rast um unsere Wunden auf das Nötigste zu versorgen kehrten wir zum Wachturm zurück. Dort war jedoch keine Spur von Fara und Ovin zu sehen. Obwohl ich die beiden für Taugenichtse halte, hoffe ich dass ihnen nichts passiert ist.

Am nächsten Tag machten wir uns endlich auf, unsere eigentliche Aufgabe zu erfüllen. Dorana führte uns in die Berge und es wurde immer kälter. In unserer ersten Nacht machte uns die eisige Kälte schwer zu schaffen. Du weißt ja, auf unseren Reisen mussten wir schon so manche Nacht im Freien verbringen, aber so eine Hundskälte habe ich noch nicht erlebt. Am nächsten Morgen war ich bis in die Knochen durchgefroren und es fiel mir schwer mit meinen Gefährten Schritt zu halten. Ich denke sogar sie marschierten absichtlich langsamer, aus Rücksicht auf mich. Dennoch erreichten wir an diesem Tag den Pass, wo wir der Schneefrau die Schatullen überreichen sollten.

Durch einen verschneiten Wald gelangten wir an eine Lichtung, hinter der eine Felswand in den Himmel empor ragte. In der Mitte thronte ein beachtlicher Tannenbaum auf einer natürlichen Anhöhe. Wir vernahmen die kühle Stimme der Schneefrau im eisigen Wind.

Sie fragte nach unserem Anliegen. Wir berichteten von unserem Auftrag und sie forderte uns schroff, voller Bosheit auf die Schatullen am Fuße des Baumes abzulegen. Als wir das getan hatten, fauchte uns die Schneefrau an: “Verschwindet!”.

Unsicher, was diesen Wutausbruch verursacht haben könnte, sahen wir einander an, bis Barskalin ein Wortgefecht mit dem geheimnisvollen Geschöpf anfing. Das Geplänkel wurde abrupt durch eine Eiswand, die vor uns aus dem Boden schoss, beendet. So machten wir uns etwas verwirrt und nachdenklich auf den Rückweg zum Wachturm.

Auf halber Strecke wurden wir aus unseren Gedanken gerissen, als uns eine Gruppe stinkender Orks überfiel. Diese schwachköpfigen Scheißhaufen konnten es wohl nicht erwarten ihre Äxte in Zwergenfleisch zu graben, denn sie schafften es nicht mal ihren Hinterhalt durchzuziehen.

Für Orkdreck lieferten uns die drei einen harten Kampf doch ihr Tod war unausweichlich. Als der leblose Körper des letzten Misthaufens den gefrorenen Boden küsste, hörte ich in meinem Innersten die Stimmen meiner Ahnen. Ganz so wie damals am Fuße des Nordtors. In diesem Augenblick begannen die Runen auf meinem Hammer Kladrak silbern zu leuchten. Genau wie die Runen auf Thalmunds Beil. Ich weiß noch nicht was das zu bedeuten hat, aber ich werde Hohepriester Bofaim schnellstmöglich aufsuchen und dazu befragen. Natürlich in der Hoffnung mich nun genug bewiesen zu haben und Zugang zum Tempelarchiv zu erhalten.

Bofola, meine Liebe, ich bete zu Dumathoin, dass wir uns bald hier unter dem Grauen Berg wieder sehen.

Dein Kili


-

SCs: Barskalin, Dorona, Kili, Thalmund, Thorain.

Hier findet ihr eine Karte der Blauschimmerhöhlen und zusätzliche Erklärungen zum Mini-Dungeon.
« Letzte Änderung: 6.12.2019 | 11:26 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Isgardsagas
« Antwort #4 am: 15.10.2019 | 11:49 »
Die Spielberichte verwalten wir eigentlich auf Obsidian Portal. Wer möchte kann gerne auch dort vorbeischauen, denn da hat's auch schöne Bilder dazu. Ihr müsst mich (Mhyr) aber dort anfreunden, um die Kampagne einsehen zu können.
« Letzte Änderung: 15.10.2019 | 12:02 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Isgardsagas
« Antwort #5 am: 15.10.2019 | 11:50 »
Saga 2: Der Nachtkappenwald

Bofola, meine Liebe,

endlich hat mir Hohepriester Bofaim Zugang zu den Archiven des Dumathointempels von Zitadelle Steinschild gewährt. Jede freie Minute habe ich dort verbracht und nach Hinweisen zum Standort unserer Zitadelle gesucht. In den wenigen Tagen, die ich dort verbringen konnte, habe ich nur einen winzigen Bruchteil der Schriften, die in dem Archiv lagern, überfliegen können. Es ist fast unvorstellbar wie viel Wissen in diesen Hallen auf uns wartet. Du musst schnellstmöglich in die Zitadelle unter dem Grauen Berg kommen. Nicht nur der Aufzeichnungen wegen.

Bis jetzt habe ich ohnehin nur den Bericht eines Menschen finden können, in dem Zitadelle Runenschmied erwähnt wird. Der menschliche Berichterstatter schreibt, dass die Zitadelle jenseits des Nordtores liegt. Mein Schicksal scheint mit diesem Berg verbunden zu sein. Aber jenseits von was? Das ist dem Bericht nicht zu entnehmen. Doch das werden wir schon noch herausfinden!

Vor drei Tagen fand ich mich mit meinen neuen Gefährten Barskalin, Dorona und Thorain in Mos Taverne ein, wo seit unserer Wanderschaft zur Schneefrau der Stammtisch für uns reserviert ist. Wir taten uns gerade an Mos köstlichem Schweinebraten und den vorzüglichen Bieren gütlich, als ein Zwerg an uns herantrat. Dem Aussehen nach war er Bergarbeiter, mit einer Grubenlampe auf der Stirn.

Er stellte sich als Vorarbeiter Nalur vor und kam gleich zur Sache. Er hatte einen Auftrag für uns. Du musst wissen, die Geschehnisse unterhalb Beiras Pass haben sich wie ein Lauffeuer in der Zitadelle verbreitet und ich denke wenn jemand fürs Grobe gebraucht wird, sind meine Gefährten und ich mittlerweile die erste Anflaufstelle.

Nalur bat uns eine alte Smaragdmine, die mit der Belagerung von Zitadelle Steinschild durch die Orks in Vergessenheit geraten war, wieder zu entdecken. Dazu sollten wir Dunkelpirscher Farim im Nachtkappenwald aufsuchen. Jener Waldläufer könne uns den Weg zur Mine weisen. Der Vorarbeiter machte uns auch klar, dass es sehr gefährlich werden könnte und riet uns eindringlich noch weitere, schlagkräftige Zwerge als Verstärkung aufzutreiben.

Da Thalmund leider nicht in der Zitadelle weilte, machten wir uns also auf die Suche nach anderen Mitstreitern; was sich als nicht ganz einfach herausstellte. Es fand sich kein einziger, der die ehrenvolle Aufgabe annehmen wollte, ein ganzes Bergwerk der heiligen Steine Dumathoins ausfindig zu machen.
Diese Feiglinge!

Doch spät am Abend traten zwei seltsame Gesellen an uns heran und erklärten sich bereit uns zur Mine zu begleiten. Der eine war ein finster dreinblickender Zwerg namens Morgran und der andere ein naturliebender Knilch namens Gvendolin. Beide vom Klan Steinschild. Findet sich also doch noch etwas Mumm in dieser Zitadelle hier unter dem Grauen Berg!

Nach ein paar weiteren Bieren beschlossen wir gleich am nächsten Morgen aufzubrechen.

Zunächst folgten wir der Tunnelstraße Richtung Osten. Wir hatten die Zitadelle schon eine Weile hinter uns gelassen, da stießen wir in den dunklen Tunneln auf eine Gruppe Orks. Die Dunghaufen waren genauso überrascht wie wir. Mit Gebrüll stürzten wir uns auf sie und machten die Grünhäute bis auf den letzten Ork nieder. Sie hatten den Waffen unserer Ahnen aber auch nichts entgegenzusetzen.

Ach, was ist es doch für ein erhebendes Gefühl Erbfeinde zu schlagen!

Nach diesem kleinen Scharmützel führte uns der stillgelegte Handelsweg noch bis zu einer zerstörten Brücke. Hier verließen wir die Tunnelstraße und stiegen hinab in den Pilzwald. Der Nachtkappenwald nahm uns mit seinen dichten Sporenwolken in Empfang, die uns sogleich das Atmen schwermachten.

Wir bahnten uns einen Weg durch Flechten und Moose, unter den aufragenden Pilzen hindurch, von deren Kappen Schleim auf uns herunter tropfte. Jeder Schritt schmatzte wie ein Oger beim fressen.

Gegen späten Nachmittag erreichten wir eine Lichtung im Pilzwald. In der Mitte der Lichtung erhob sich ein großer Stalagmit. Der Tropfstein wurde von einem krummen Zaun umringt, in dem sich Rothé und Ziegen ein Flechten gütlich taten. Das musste das Heim des Dunkelpirschers sein.

Vorbei an den Rindern und Ziegen, gingen wir auf den Stalagmiten zu, als aus diesem ein beleibter Zwerg mit einer geschwungenen Pfeife im Mundwinkel trat und uns begrüßte. Er stellte sich als Dunkelpirscher Farim vor und bat uns in seine Behausung. Gerne folgten wir der Einladung.

Drinnen erfreuten wir uns der Gastfreundschaft des Einsiedlers und schilderten ihm den Grund unseres Auftauchens. Dunkelpirscher Farim ist ein redseliger und offener Zwerg, der uns bereitwillig Auskunft über die Smaragdmine gab. Er erzählte uns auch von den anderen Gefahren, die hier im Pilzwald auf unvorsichtige Wanderer warten. So sollem hier außer den verhassten Orks auch noch ein Basilik, ein Seiler und ein Hakenschrecken ihr Unwesen treiben. Und auf den Basilisken war sogar ein Kopfgeld ausgesetzt. Wir versprachen ein Auge offen zu halten, denn 200 Goldmünzen sind 200 Goldmünzen! Nachdem wir uns ausgetauscht hatten, bot Farim uns an, die Nacht unter seinem Dach zu verbringen; was wir gerne annahmen.

Am nächsten Morgen verabschiedete sich Farim mit einem köstlichen Frühstück, Rührei von der Echse mit Waldpilzen, und wünschte uns viel Glück auf unserer Queste. Dann machten wir uns auf den Weg Smaragdmine. Im Pilzwald liefen wir einer Gruppe von großen, insektenartigen Rostmonstern über den Weg. Mit gezückten Waffen stürzten wir uns auf sie.

Der Kampf war schnell erledigt. Ich muss dir sagen, Bofola, Barskalin Feuerkline macht seinem Klannamen alle Ehre. Mit flammender Waffe setzte er den Bestien schwer zu.

Nachdem wir dieses Hindernis aus dem Weg geräumt hatten, kamen wir bald zu einem Anstieg der uns zu einer Höhle führte. Das musste der Eingang zur Mine sein! So leise wie möglich pirschten wir uns hinauf. Anscheinend nicht leise genug! Drei Orks kamen aus der Höhle gestürmt und ein wilder Kampf entbrannte. Wir schlachteten uns einen Weg durch das Empfangskomitee, bis in die Höhle hinein.

Dort erblickten wir ihn, im hinteren Teil der Mine. Ein riesenhafter Ork, der sich bedrohlich langsam, unter die widerlichen Gebeten, von einer qualmenden Feuerstelle erhob. Noch langsamer dreht er sich zu uns um und sein Antlitz war noch furchteinflößender als seine Größe. Wo sein rechtes Aug hätte sein sollen, klaffte nur ein schwarzes Loch. Mit einer Stimme wie aus den unteren Ebenen erbat er auf Orkisch den Segen Gruumshs für seine Krieger, die sich sogleich mit unbändiger Wildheit wieder auf uns stürzten.

Der Segen ihres finsteren Gottes nützte ihne jedoch nichts. Gar nichts.

Einer nach dem anderen fiel unseren unbarmherzigen Waffen zum Opfer. Kladrak allein zertrümmerte die Schädel von drei Orks an den Wänden der Höhle. Letztlich stand nur noch der einäugige Anführer. Mit Speer und Zauber widersetzte er sich uns und so gingen nacheinander Barskalin, Gvendolin und Thorain zu Boden. Ich bereitete mich schon darauf vor in die Hallen von Dumathoin einzuziehen und bat meine Ahnen um die Stärke, dieses Monster bezwingen zu können.

Mit letzten Kräften gelang es uns den einäugigen Ork niederzustrecken und unsere Gefährten von der Schwelle des Todes zu retten. Wir hatten es geschafft! Wir hatten die Mine von den stinkenden Orks zurückerobert! Als Kriegsbeute fanden wir etwas Gold, das Steinamulett des Schamanen und einen runenbedeckten Kriegshammer in seinem Gürtel. Vor allem aber den Ruhm, unsere Erbfeinde wieder ein Stück weit zurückgedrängt zu haben!

Nachdem wir unsere Wunden geleckt hatten, kehrten wir zu Farims Heim zurück, von wo ich dir nun schreibe. Ich weiß nicht wann wir zur Zitadelle Steinschild zurückkehren. Ich hoffe nur, dass ich diesen Brief schnellstmöglich mit einem Boten zu dir schicken kann.

Bofola, meine Liebe, ich bin voller Vorfreude auch von dir zu hören.

Dein Kili


-

SCs: Barskalin, Dorona, Gvendolin, Kili, Morgran, Thorain.

Hier findet ihr eine Karte von Farims Hütte im Nachtkappenwald.
« Letzte Änderung: 6.12.2019 | 11:24 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Isgardsagas
« Antwort #6 am: 15.10.2019 | 11:58 »
Das ist einfach mal eine schöne klassische Runde, wie ich sie mag!
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Re: [D&D 5E] Isgardsagas
« Antwort #7 am: 15.10.2019 | 12:04 »
Das ist einfach mal eine schöne klassische Runde, wie ich sie mag!

Ja, es macht auch echt Laune! Ich bemühe mich zudem, wenn nicht der nordische Mythologie etc. entnommen, seeehr klassische D&D-Monster einzusetzen. Aber das werdet ihr ja hier auch bald nachlesen können.  :)
« Letzte Änderung: 15.10.2019 | 12:07 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Isgardsagas
« Antwort #8 am: 21.10.2019 | 10:42 »
Saga 3: Hakenschrecken

Bofola, meine Liebe,

Thalmund erreichte am gestrigen Abend zusammen mit einem wortkargen Dunkelpirscher Farims Hütte.

Der alte Farim erzählte uns ausführlich von den Hakenschrecken im Westen und wir beschlossen uns dieses Übels anzunehmen. Ein Nachtkappenwald ohne die Monster wäre für alle Zwerge besser, bevor die Kumpels aus Zitadelle Steinschild hier ankommen und mit den Arbeiten in der Smaragdmine beginnen.

Am nächsten Tag machten wir uns vom Dunkelpirscherheim auf nach Westen um die Hakenschrecken zu vertreiben. Unser Weg führte uns durch den dichten, schleimigen Nachtkappenwald, dessen Sporen nach wie vor atemberaubend waren. Widerlich!

Wir erreichten den Fuß einer Anhöhe und begannen sogleich mit dem Aufstieg. Auf dem Plateau angekommen, entdeckte Barskalin neben einem Höhlenzugang einen Kreischling, ganz so wie die um Farims Hütte. Um die Monster, die in der Höhle verweilen mochten, nicht aufzuschrecken, belegte Thalmund den Pilz mit einem Schlafzauber und wir schlichen uns an dem Pilz ganz einfach vorbei.

Wir waren nur wenige Schritte in der Höhle, da bot sich uns der groteske Anblick eines Hakenschreckens.

Barskalin überraschte das Monster mit einem Feuerzauber, bevor wir uns auf den Feind stürzten. Der Hakenschrecken zog sich weiter in die Höhle zurück, wo es sich uns einzeln vornehmen konnte. Ich versuchte also in den Rücken der Kreatur zu gelangen, indem ich durch eine Barriere aus Tropfsteinen auf die andere Seite der Höhle brach. Die feurigen Hammerschläge des Tharmekûlklerikers trieben das Monster weiter zu mir und Thorain wollte ebenfalls aufschließen, doch da ließen sich plötzlich drei Stalagtiten auf ihn fallen!

Er wich aus und vertrieb die befremdlichen Würmer mit seiner Axt, dann war er an meiner Seite und Barskalin trieb uns den Hakenschrecken in die Arme.

Unsere Angriffe setzten dem Vieh schwer zu and Thalmund versetzte dem Hakenschrecken mit seinem mickrigen Zahnstocher den tödlichen Stich. Wir durchsuchten die ganze Höhle und fanden einen skelettierten Finger mit einem Ring daran. Ich steckte ihn mir einfach an.

In der größten Kammer der Höhle klaffte ein schwarzer Abgrund. Was sich wohl dort unten verbergen mag? Nachdem ich diese Zeilen geschrieben habe, werde ich mich von einem Tropfstein abseilen und dem auf den Grund gehen.

Bofola, meine Liebe, sorge dich nicht, unsere Ahnen werden über mich wachen.

Dein Kili


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« Letzte Änderung: 11.11.2019 | 15:02 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Isgardsagas
« Antwort #9 am: 11.11.2019 | 14:58 »
Saga 4: In die Dunkelheit

In der Tiefe machte ich Bewegungen aus. Dann hörte ich das Kratzen von Klauen auf blankem Stein. Etwas kam auf mich zu und sogleich rief ich Barskalin und Thorain zu, mich verdammt nochmal rauf zu ziehen.

Wie von Dämonen gejagt hetzte ich mit der Hilfe meiner Gefährten die Felswand empor. Gerade noch rechtzeitig, bevor zwei Hakenschrecken aus dem Abgrund hinterhergeklettert kamen und uns mit ihren furchterregenden Hakenklauen angriffen. Alles ging ganz schnell wir erwehrten uns der Klauen, dann ertönten schrille Schreie vom Eingang der Höhle. "Das muss der Kreischling sein!", schoss es mir durch den Kopf. Ich betete zu Dumathoin, dass uns nicht weitere Hakenschrecken in die Rücken fielen.

Die Monster vor uns und die Ungewissheit hinter uns, zogen wir es vor, uns kämpfend zurück zu ziehen. Dumathoin sei Dank, trat aus der Finsternis hinter uns das bekannte Antlitz Gvendolins, der uns sogleich zur Hilfe sprang. An seiner Seite ein mir unbekannter Zwerg voller Wildheit und Entschlossenheit in einem Fuchspelz. Und ich konnte meinen Augen kaum trauen, als ich sah wer hinter den beiden noch in die Höhle trat: meine geliebte Bofola!

Ich schickte ein Stoßgebet zu Dumathoin, und mit erstarktem Kampfgeist schafften wir es lebendig aus der Höhle. Atemlos warteten wir ob uns die Hakenschrecken folgten, doch scheinbar waren sie damit zufrieden uns aus ihrem Territorium verscheucht zu haben.

Wir beschlossen auf dem Plateau vor der Höhle zu rasten und die Nacht dort zu verbringen. Zu Farim würden wir es nicht mehr schaffen und das Plateau war ein gut zu verteidigender Ort. Nachdem wir unser Lager aufgeschlagen hatten, tauschten wir uns über die Geschehnisse der letzten Tage aus. Der Neuankömmling stellte sich als Thon vor. Er hatte sich Bofola in Zitadelle Steinschild angeschlossen und gemeinsam waren sie zum Dunkelpirscherheim aufgebrochen, wo sie zusammen mit Gvendolin auf die Suche nach uns gegangen waren. Nachdem unsere Wunden versorgt und die Wachen eingeteilt worden waren, legten wir uns schlafen.

Die Nacht verlief ohne weitere erwähnenswerte Ereignisse und nachdem wir Gvendolins magische Beeren gefrühstückt hatten, beratschlagten wir was nun zu tun sei. Schnell beschlossen wir recht einstimmig unser Ziel, den Nachtkappenwald von den Hakenschrecken zu säubern, weiter zu verfolgen. Wir packten unsere Habseligkeiten zusammen und schritten mit gezückten Waffen wieder in die Höhle. Unser Seil war noch immer um den Tropfstein nahe dem Abgrund geknotet und wild entschlossen kletterte ich abermals hinab in die Tiefe. Als das uns bekannte kreischen von Klauen auf Fels ertönte, waren wir bereit. Ein wilder Kampf entbrannte. Die furchtbaren Klauen der Hakenschrecken schnitten tiefe Wunden in mein Fleisch und das meiner Gefährten. Ich musste mitansehen wie Thon und Bofola bewusstlos zu Boden gingen. Ein mächtiger Angriff nahm auch mir das Bewusstsein, doch in der Schwärze und Stille hörte ich die Stimmen meiner Ahnen, die mir befohlen weiter zu kämpfen; für Klan Runenschmied! Ich fühlte nur noch meinen Hammer Kladrak und schien mit ihm eins zu werden.

Wie mir Barskalin nach dem Kampf erzählte, führte ich noch einen letzten Schlag mit Kladrak bevor ich zu Boden ging. Nur erinnern kann ich mich daran nicht mehr, bei Dumathoin. Nachdem die Hakenschrecken besiegt waren stiegen wir hinab in den Schacht, um sicher zu gehen, dass dort nicht weitere der Bestien lauerten. Dem war gar nicht so weit gefehlt, denn was wir fanden war das Nest der Hakenschrecken mit mehreren Eiern und einem Jungtier. Ich erkundete einen anderen Teil der Höhle während die anderen sich um das Nest kümmerten. Bofola erzählte mir später, dass der sonst so naturliebende und gar nicht grausame Gvendolin das Junge mit seinem Knüppel erschlug und dass das gar nicht zu Gvendolin, so wie sie ihn kennengelernt hatte, passe. Auch mir kommt das seltsam vor. Außer dem Nest fanden wir noch zwei Langschwerter und eine Lederrüstung in der Höhle. Welche armen Teufel wohl den Hakenschrecken zum Opfer gefallen sind?

Wieder aus der Höhle draußen, beschlossen wir zurück zu Farim zu gehen. In einem besonders labyrinthischen Teil des Nachtkappenwalds erspähten wir durch die Pilzstängel die massive, muskelbepackte Gestalt eines Halborks. In jeder Hand eine Streitaxt deutete er uns zu halten und forderte mit reibeiserner Stimme Wegzoll für den König. Mit Orkgezücht verhandeln wir nicht. Niemals! Mit Gebrüll stürzten wir uns auf ihn. Mehrere Orks sprangen dem Bastard zur Hilfe, doch auch das nützte ihnen nichts. Einer nach dem anderen wurde von uns abgeschlachtet. Als letztes kam der Halbork dran, der der Anführer des Trupps zu sein schien. Er lieferte uns einen harten Kampf, das muss man zugeben, aber letztendlich färbte auch sein Blut den Boden des Nachtkappenwaldes rot.

Ohne weitere Zwischenfälle kamen wir bei der Hütte des Dunkelpirschers an. Wie immer gingen wir vorbei an Farims Ziegen und Rothe, doch irgendetwas schien nicht zu stimmen. Die Tür zur Hütte stand offen. Schnell eilten wir auf den Eingang zu, als uns kurz davor eine unheimliche Stimme auf Orkisch aufforderte stehen zu bleiben. Vor der dunklen Feuerstelle des einzigen Raumes kniete eine geheimnisvolle Gestalt, in einen schwarzen Umhang gehüllt, über dem bewusstlosen Dunkelpirscher. Unter der tief ins Gesicht gezogenen Kapuze blitzten die spitzen Eckzähne aus dem wuchtigen Unterkiefer eines Orks. Er drückte seinen schartigen Dolch an die Kehle des Zwergs.

Farim war übel zugerichtet. Seine Augen waren herausgebrannt und blutige Tränen rannen die Wangen herunter und sammelten sich in seinem Bart. Der Ork befahl uns stehen zu bleiben oder er würde dem Dunkelpirscher die Kehle aufschlitzen, was wir natürlich taten. Wir versichertem dem Bastard, dass wir ihn ziehen lassen würden, wenn er Farim verschonte. Dann plötzlich waren wir alle in eine Kugel aus undurchdringlicher Dunkelheit gehüllt und wir hörten das Flattern des Umhangs, der an uns vorbeischoss. Gleichzeitig spurteten wir in die Hütte, um nach Farim zu sehen.

Der Dunkelpirscher war am Leben aber schwer verletzt. Sofort kümmerten wir uns um seine Wunden und als diese aufs Nötigste versorgt waren, drängten wir ihn zu erzählen, was geschehen war. Auch wenn es schmerzhaft sei. Er berichtete, dass der Ork es geschafft hatte ihn zu überraschen und plötzlich in seiner Hütte erschienen war. Farim kämpfte wild, wurde doch schließlich überwältigt. Der Ork begann sofort den gefesselten Zwerg zu foltern und stellte ihm Fragen nach dem Basilisken. Dann seien wir aufgetaucht. Wir werden die Nacht noch hier verbringen und den Dunkelpirscher dann schnellstmöglich in die Zitadelle Steinschild bringen.

Ich bete zu Dumathoin, dass die Priester dem armen Farim helfen können.


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« Letzte Änderung: 8.01.2020 | 09:49 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Isgardsagas
« Antwort #10 am: 11.11.2019 | 22:06 »
Abo. Ich freu mich auf nordische Fantasy!


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Re: [D&D 5E] Isgardsagas
« Antwort #11 am: 12.11.2019 | 11:13 »
Abo. Ich freu mich auf nordische Fantasy!

Sehr schön! Ich mich auch, da wir im Moment ziemlich stark im Nachtkappenwald (Unterreich) festhängen. Aber das wird sich bald auch wieder ändern!  :headbang:
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Re: [D&D 5E] Isgardsagas
« Antwort #12 am: 18.11.2019 | 11:15 »
Bevor ich den nächsten Spielbericht poste, noch eine kurz (Alb)traumsequenz, die alle SCs nach der Begegnung mit dem geheimnisvollen Ork in Schwarz heimgesucht hat:

Traumsequenz: Der Nachtfürst

Dunkelheit umgibt dich. Du vernimmst ein Geräusch. Irgendetwas wird in der Finsternis zerrissen. Wieder. Und wieder. Ein Knurren. Du bewegst dich auf die Geräusche zu. Mit deiner Dunkelsicht vermagst du es einen Korridor auszumachen. Du folgst dem Gang. Es wird kälter und kälter. Und mit jedem Schritt werden die verstörenden Geräusche dabei lauter, ganz so wie dein eigener Herzschlag. Es ist eiskalt und du schwitzt dennoch. Ein letztes Reissen ist in der Finsternis zu hören, das plötzlich von einem Brechen übertönt wird und verklingt. Kurz darauf ist das Plätschern eines Schwalls von Flüssigkeit zu vernehmen, der auf den kalten, unebenen Steinboden spritzt. Dann wird widerliches Schmatzen laut und in den Schwarzweißtönen deiner Dunkelsicht wird ein Humanoid in wenigen Fetzen und Lederbändern erkennbar. Spitze Knochen ragen von seinem dürren Körper auf. Er ist über einen weiteren, regungslosen Humanoiden auf dem Steinboden gebeugt. Du rutschst auf der in Spritzern verteilten, dunklen Flüssigkeit aus und erzeugst dabei so viel Lärm, dass der Kauernde sich dir zuwendet. Er springt auf und gibt so den Blick auf den Regungslosen frei. Es ist dein eigenes, blutleeres Gesicht das du dort am Boden siehst. Und es sind deine eigenen stumpfen, toten Augen in die du nun blickst.
Das humanoide Monster richtet sich zu seiner vollen Größe auf und brüllt dich mit einem durchdringenden, furchteinflößenden Schrei an. Hinter ihm erhebt sich dein eigener, toter Körper zu unheiligem Leben und beide bewegen sich langsam, lauernd auf dich zu.




Du erwachst schweißgebadet in einem Schlafsack auf der Lichtung vor Farims Hütte.

-

Auch die Concept Art von Daarken für Volo's Guide to Monsters wollte ich euch nicht vorenthalten, die mich letztendlich zu dieser kleinen Traumsequenz inspiriert hat.
« Letzte Änderung: 20.11.2019 | 09:31 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Isgardsagas
« Antwort #13 am: 25.11.2019 | 12:51 »
Saga 5: Die Steinklaue

Es schmerzt mich Bofola so kurz nach unserem Wiedersehen wieder verlassen zu müssen, doch es ist das Beste, wenn sie hier zusammen mit Dorona, Gvendolin, Morgran und Thon in Farims Hütte die Stellung hält.

Für meinen Geschmack sind wir hier auf zu viele stinkende Orks gestoßen. Ich werde zusammen mit Barskalin, Thalmund und Thorain Farim in die Zitadelle Steinschild bringen. Hoffentlich können die Kleriker dort etwas für den armen Teufel tun. Wir brechen gleich morgen Früh auf.

Wir sind ohne Zwischenfälle in der Zitadelle angekommen. Unser Weg führte uns über den Tiefen Markt wo geschäftiges Treiben herrschte. Eine Gesandtschaft Svirfnebli bot auf dem Marktplatz Waren aller Art feil. Wir bahnten uns einen Weg durch die Menge, als eine uns bekannte Stimme unsere Namen rief. Bei einem der Stände erblickten wir Vorarbeiter Nalur, wie immer mit Grubenlampe auf der Stirn und Spitzhacke auf der Schulter. Er winkte uns zu sich herüber.

Sichtlich erfreut über unsere Ankunft begrüßte er uns und stellte uns einem ebenfalls anwesenden Tiefengnom vor. Sein Name war Snuldru Klunkabuckl. Dann erkundigte er sich mit großer Neugier über das Smaragdvorkommen, zu dessen Erforschung er uns beauftragt hatte.

Kurz berichteten wir, was im Nachtkappenwald geschehen war. Aufgeregt begann er sogleich los zu brabbeln, welche Vorbereitungen nun getroffen werden müssten, als der Boden unter uns zu beben begann. Ich konnte sehen wie die Pflastersteine zerbarsten, eine steinerne Klaue aus dem Fels darunter brach und Nalur umschlang.

Sogleich brach Chaos auf dem Marktplatz aus. Die Besucher des Tiefen Marktes flüchteten schreiend und versuchten sich in Sicherheit zu bringen. Meine Gefährten und ich versuchten unterdessen Nalur aus der Umklammerung der Steinklaue zu befreien, doch unsere Waffen richteten kaum Schaden an.

Dann drang das Rauschen steinerner Schwingen an unsere Ohren und aus der Finsternis der Höhle stürzten sich zwei grässliche Wasserspeier auf uns herab. Der Kampf wogte nun an zwei Fronten. Ich schaffte es die Steinklaue auf mich aufmerksam zu machen und von Nalur abzulassen, doch sogleich schoss eine Gargyle auf den Bewusstlosen und riss dem armen Teufel mit ihren mächtigen Fängen die Kehle heraus.

Das Blut des Vorarbeiters tropfte von den tödlichen Reißzähnen des Monsters, das von seinem Opfer aufblickte und uns teuflisch angrinste. Ich spürte wie eine unbändige Wut in mir aufstieg und hörte die Stimmen meiner Ahnen, die nach Rache schrien. Neben mir erschienen die geisterhaften Schemen der gefallenen Helden des Klans Runenschmied, die sich sogleich auf unsere Gegner stürzten. Dann legte sich der rote Schleier vollends über meinen Blick und ich habe keine Erinnerung mehr an die weiteren Ereignisse.

Meine Gefährten berichteten jedoch, dass Thalmund mit seiner Ahnenwaffe Inga ein blaues Geschoss auf einen der Wasserspeier schleuderte und beachtliche Steinbrocken aus dem Ungeheuer heraussprengte. Daraufhin sank die Steinklaue in sich zusammen und der Kampf begann sich zu unseren Gunsten zu wenden. Immer weiter drängten wir unsere Gegner zurück und schließlich flüchteten sie mit mächtigen Flügelschlägen in die Dunkelheit der Höhle jenseits des Marktplatzes.

Als ich kurz darauf wieder bei Sinnen war, standen wir alle um den leblosen Körper Nalurs herum. Wir konnten nichts mehr für ihn tun, also beschlossen wir seine Leiche und Farim, der sich trotz seiner Blindheit rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte, endlich in den Dumathointempel zu bringen.

Ich habe das Gefühl, dass die Gargylen Nalur gezielt angegriffen haben. Snuldru befand sich genau neben dem Vorarbeiter und er wurde von den Monstern völlig außer Acht gelassen. Eigentlich kann das doch gar nicht sein, aber es kann auch nicht schaden die Augen und Ohren offen zu halten. Vielleicht schnappt Thalmund etwas auf.

Noch bevor wir den Tiefen Markt verlassen konnten, kam uns Hauptmann Thorak mit der Zitadellengarde entgegen. Mit dem Schrecken des Überfalls in den Knochen, begannen wir sogleich Vorwürfe gegen die Wache zu erheben, warum die Ankunft der Gardisten so lange auf sich hatte warten lassen. Hauptmann Thorak war darüber sehr erbost und drohte uns mit dem Kerker. Thalmund schaffte es aber gerade noch uns aus diesem Schlamassel herauszuquatschen. Statt des Kerkers wurden wir nur in die Untere Festung gebracht und Thorak verhörte uns über die Ereignisse auf dem Marktplatz, aber auch über das was im Nachtkappenwald geschehen war.

Die Gardisten brachten unterdessen Nalurs Leiche und Farim in den Tempel.

Wie sich bei dem Verhör herausstellte, hatte der wortkarge Dunkelpirscher, der Thalmund vor wenigen Tagen zur Hütte begleitet hatte, bei Thorak über unsere Zusammenstöße mit den Orks Bericht erstattet. Der Hauptmann hielt uns eine Standpauke, dass wir ihn über die Orkaktivitäten sofort hätten informieren müssen. Seit hundert Jahren waren keine Orks mehr im Nachtkappenwald gesehen worden. Wenn diese es nun sogar wagten die Hütte des Dunkelpirschers anzugreifen, hätten wir das umgehend berichten müssen.

Der Hauptmann wurde immer wütender und drohte abermals uns heimatlose Vagabunden in den Kerker zu werfen und Thalmund und Thorain unter Hausarrest zu stellen.

Verdammte Steinschilds! Haben sich zur Zeit der jüngsten Orkkriege feige in ihre Zitadelle verkrochen, während die anderen Klans den Kampf gesucht haben. Warum sollte ich diesen aufgeblasenen Schildträgern überhaupt helfen? Überall ist es dasselbe, wir Heimatlosen werden wie der letzte Dreck behandelt! Egal wie sehr wir versuchen zu helfen und uns einzugliedern. Ich frage mich wieso wir so schlecht behandelt werden. Wir sind doch alle Zwerge und Kinder des Seelenschmiedes!

Ich sollte mich wieder darauf konzentrieren Zitadelle Runenschmied ausfindig zu machen und meine Zeit nicht für diese undankbaren Steinschilds vergeuden.

Nun ja, schließlich gelang es Thorain seinen Vorgesetzten zu beruhigen, unter der Bedingung, dass wir den Machenschaften der Orks nachgehen und ihm dann umgehend darüber berichten würden.

Danach statteten wir dem Tiefen Markt einen weiteren Besuch ab, um unsere Beute aus dem Nachtkappenwald zu verkaufen und unsere Vorräte wieder aufzufüllen. Auf dem Marktplatz sprach uns dann auch Snuldru Klunkabuckl an. Der Tiefengnom, der Zeuge von Nalurs grausamen Tod gewesen war, fragte ob wir ihn und seine Svirfnebli zu dem Smaragdvorkommen begleiten könnten. Als Gegenleistung versprach er jedem von uns einen Chrysoberyll. Wir willigten ein und vereinbarten mit ihm, am Morgen des darauffolgenden Tages aufzubrechen.

Am Abend kehrten wir in Mos Taverne ein, um diesen Tag mit einigen Bieren zu beschließen…


-

SCs: Barskalin, Kili, Thalmund, Thorain.

Hier findet ihr eine Karte des Tiefen Marktes von Zitadelle Steinschild.
« Letzte Änderung: 8.01.2020 | 09:48 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Isgardsagas
« Antwort #14 am: 2.12.2019 | 15:31 »
Der Spieler des üblichen Chronisten war an diesem Spielabend nicht mit von der Partie, deshalb ist sein Kollege eingesprungen und ließ den eigenen SC einen Brief an den des anderen verfassen:

Saga 6: Der Basilisk

Mein lieber Kili,

Dunkelheit und Erschöpfung liegen in diesen finsteren Höhlen über uns wie ein unheiliger Nebel. Nun wird uns der wahre Wert eines prasselnden und wärmenden Feuers erst so richtig bewusst. Das ist auch der Grund, warum ich im Schein der glimmenden Scheite vor mir diese Nachricht verfasse. Meine Arme und Beine sind unheimlich schwer, geschunden von den weiten Märschen und Kämpfen tief unter der Erde. Dennoch finde ich die Kraft zu schreiben, denn hier unten gehen zu beunruhigende Dinge vor.

Ich sitze hier in der Finsternis des Nachtkappenwaldes mit unseren Gefährten Dorona und Thalmund. Aber lass mich am Anfang beginnen, und berichten wie sich die Dinge während deiner Abwesenheit zugetragen haben.

Du wirst dich erinnern, wie wir vor einiger Zeit unseren Freund Farim in größter Eile in die Zitadelle Steinschild eskortiert haben. Damals sind Dorona Bergbolzen und ein paar weitere unserer Gefährten bei Farims Hütte im Wald zurückgeblieben. Insbesondere unser Fährtenleserin hat sich um die anfallenden Arbeiten des Dunkelpirschers gekümmert und mit größter Sorgfalt Farims Aufgaben übernommen.

Währenddessen saßen wir, nach der kleinen Auseinandersetzung mit diesem unfähigen Hauptmann Thorak, in Mos Taverne im oberen Teil der Zitadelle Steinschild und haben diesen denkwürdigen Tag mit würzigem Doppelaxtbock begossen, wie du dich vielleicht noch vage erinnern kannst.

Wo ich hier so Thalmund gegenüber sitze, muss ich mit einem Schmunzeln an seine kläglichen Versuche denken, die Zwerginnen in Mos Taverne zu verführen... seine Zunge war mindestens so schwer wie die meine – nach der schmachvollen Niederlage im Wettrinken gegen diesen Jungspund… Ich bin mir sicher er hat sich mal wieder mit seinen grauenvollen Liedern Mut gemacht, denn seien wir mal ehrlich, der Einzige, der es im Wettrinken mit mir aufnehmen kann, bist du, Kili.

Am nächsten Morgen erwachte ich gerädert und mit brummenden Schädel am Wirtshaustisch; da kam mir Thalmund erstaunlich munter nach einer solchen Nacht entgegen. Thila, die Schankmaid, hatte ihm den Auftrag gegeben ein paar Schattentrüffel für das Frühstück des Fürsten aufzuspüren, und so trafen wir letztendlich wieder auf Dorona und machten uns zu dritt auf die mühsame Suche im Nachtkappenwald.

Nachdem wir fündig geworden waren und die Trüffel wieder in Mos Taverne, bei Thila abgeliefern wollten, stellte sich uns schon wieder dieser Stümper von einem Hauptmann Thorak in den Weg. Er verweigerte Dorona und mir den Zutritt zur Zitadelle. Allein Thalmund Steinschild wurde eingelassen. Wir "Heimatlosen" durften uns also wie die fahrenden Händler nur auf dem Tiefen Markt herrumtreiben...

Allerdings entdeckte ich dort ein hässliches, allzu bekanntes Gnomengesicht und wir schlenderten sogleich auf Snuldru Klunkabuckl zu, ehe er sich hinter den Kohlesäcken seines Standes verstecken konnte. Als ich ihm eine Begrüßung zurief, blieb er stehen und grüßte uns, eher verhalten. Allerdings stellte sich im Laufe des Gesprächs mit ihm heraus, dass er und seine Gnome nach wie vor an der Smaragdmine interessiert waren. Wir vereinbarten nach dem Ende des Markttages Ihn und seine Gruppe zur alten Mine zu begleiten und ihnen dabei Geleitschutz zu geben. Nach harten Verhandlungen mit diesen gierigen Gnomen einigten wir uns auf fünf Chrysoberylle, falls sie dort lebend ankommen würden.

Keinen halben Tagesmarsch hinter uns wurde es auch schon ungemütlich. Kili du erinnerst dich wohl an das finstere Geräusch von steinernen Schwingen? Bevor einer der Gnome überhaupt merkte was um sie herum geschah, hörte ich unter mir das Aufbrechen des Steinbodens und schon versuchte mir eine eiskalte, steinerne Hand die Eingeweide aus dem Leibe zu drücken. Geistesgegenwärtig attackierten Dorona und Thalmund die Gargyle, die inzwischen auch zu sehen war. Gerade als ich mich von der Steinklaue befreit hatte, war ein erstickter Schrei zu vernehmen. Es musste sich um Dorona gehandelt haben, denn nun befand sich die Ärmste im festen Griff der steinernen Hand und sie musste um ihr Leben kämpfen. Während sich die Gargyle aus unerfindlichen Gründen auf den verängstigten Snuldru zu stürzen versuchte, gelang es mir mit Tharmekûhls Beistand den steinernen Schrecken mit rot glühenden, zuckenden Blitzen zu zerstören. Mit der Gargyle zerfiel auch die Steinklaue. So plötzlich wie die Gefahr aufgetaucht war, kehrte anschließend die unheimliche Stille des Nachtkappenwaldes zurück. Nur Snuldrus leises, verweichlichtes Wimmern war noch zu vernehmen.

Erschöpft gelangten wir am frühen Abend zu Farims Hütte, die zu unserer Verwunderung völlig verweist war. Die anderen waren offensichtlich weiter gezogen. Aber das konnte uns nicht davon abhalten einen ordentlichen Schluck Tiefenhefe zu nehmen.

In behaglicher, aber von Farims Leid überschatteter Atmosphäre, habe ich viel über die Svirfnebli gelernt. Leider auch Dinge, die ich gar nicht wissen wollte. Zunächst einmal kannst du dir gar nicht vorstellen, lieber Kili, welches Problem es für den verklemmten Snuldru Klunkabuckl darstellte in einem Raum mit der Bergbolzin zu schlafen. Was allerdings weitaus schlimmer war, ist die Tatsache, dass diese haarlosen Halbwüchsigen furzen wie die Wahnsinnigen, bei den Morndinsamman, sowas habe ich noch nicht erlebt! Besonders Tugdi, ein extra kleines und schüchternes Exemplar… Ach, sei froh, dass du nicht bei uns warst!

Mehr oder weniger ausgeruht marschierten wir nach dem Schlafen in Richtung Smaragdmine. Am frühen Nachmittag erreichten wir den Pfad, der sich den Hang zu der Höhle hinaufschlängelt, in der wir den Orkschamenen und seine Krieger nieder gemacht haben. Ihre grünen, faulenden Kadaver fanden wir ähnlich vor, wie wir sie zurückgelassen hatten.

Ohne weitere Zwischenfälle sicherten wir die Mine, warfen die toten Orkschweine in das braune Wasser unterhalb des Steilhangs und Snuldru händigte uns die vereinbarte Belohnung aus. Der Tiefengnom wurde sogleich unfreundlich. Mürrisch überließen wir ihnen ihr neues Territorium, in dem sich die Kleinen zum krönenden Abschluss mit Gittertoren aus Eisen verbarrikadierten! Diese garstigen Gnome drohten uns mit der Beschwörung eines Erdelementars, sollten wir versuchen sie bei ihrer Arbeit zu stören. Was für eine Unverschämtheit!

Wieder unten suchte Dorona nach den Spuren der Orks. Mich überfiel dabei ein ungutes Gefühl. In düstere Gedanken vertieft folgten wir den Fußspuren nach Norden, stets begleitet von der steil aufragenden Höhlenwand.

Schleichend begann sich wabernder, zähflüssiger Nebel von einem Plateau zu herabzusenken, zwischen uns auszubreiten und die Schemen von Dorona und Thalmund tauchten langsam in einen unheimlichen Dunst, aus dem sich plötzlich eine vierte Gestalt schälte.

Mit laut schlagenden Herzen bahnten wir uns einen Weg durch das unwirkliche Dickicht aus Nebel, fliegednen Sporen und Pilzen. Wir tauchten in bedrückende Stille ein, als wir zu der vierten Gestalt, einer steinernen Statue aufschlossen und stehen blieben. Das gut gearbeitete Kunstwerk, konnte nur das eines kundigen Steinmetzen sein, erkannte Thalmund Steinschild, dessen Vorfahren angeblich zu den Besten ihres Faches gehörten. Doch auch ein Gelehrter kann sich täuschen; was wir nur kurze Zeit später mit Erschrecken feststellen mussten.

Um die Skulptur fanden sich ungewöhnliche Fußspuren, die uns zu einer zweiten Statue im Nebel führten. Dieser fehlte jedoch der Kopf.

Plötzlich fiel es uns wie Schuppen von den Augen, es war der Basilisk, von dem ich auch schon in der Zitadelle gehört hatte. Und wollte nicht die schattenhafte Gestalt, die Farim so zugerichtet hat, mehr über den Basilisken in Erfahrung bringen? Beunruhigt von dieser unheilvollen Erkenntnis banden Dorona und ich uns Tücher vor die Augen. Der mutige, und im Nachhinein mehr als Glück habende, Thalmund beließ es dabei und führte uns mit zusammengekniffenen Augen durch den Nachtkappenwald und in die Dunkelheit einer kleineren Höhle zu führen.

Trotz unserer Wachsamkeit schreckten wir drei ordentlich zusammen, als das leise, bedrohliche Schaben von zahlreichen Klauen auf rohem Stein zu vernehmen war. Wie Thalmund uns später berichten konnte, bewegte sich eine blaugraue Kreatur auf acht kräftigen Beinen aus der Finsternis der Höhle. Von ihrem Rücken erhoben sich rostfarbene Stacheln und ihre Augen leuchteten in einem giftigen Türkis. Dann fixierte sie uns. Aufgrund unserer Blindheit verfehlten mein Zauber und Doronas Pfeil. Als Thalmund das Ungetüm attackieren wollte, blickte er ihm in die Augen und seine Bewegungen wurden schwerfälliger. Eine grausame Kälte fuhr ihm in die Glieder und machte sich in seinem Körper breit. Es gelang dem Barden jedoch die Kälte abzuschütteln und den Basilisken anzugreifen. Etwas näher heran getastet, grub sich mein Hammer Malak Mhòr mit einem roten Schweif in die ungeschützte Seite des Monsters, das mir mit einem mächtigen Biss antwortete.

Mich empfing eine eiskalte Ohnmacht.

Entsetzt von meinem Niedergang, legte Dorona einen gefundenen Elfenpfeil auf die Sehne ihres Bogens und feuerte blindlings auf den Basilisken, während Thalmund sich ein zweites Mal seinem gefährlichen Blick entzog und mir zu Hilfe eilen konnte.

Mit dem schmatzenden Eintreten des magischen Pfeils bäumte sich die Kreatur auf und war vernichtet.

Wieder auf den Beinen nahmen wir uns noch Trophäen von dem getöteten Basilisken, durchsuchten die Höhle nach Schätzen und machten es uns um das anfangs erwähnte Feuer gemütlich.

Barskalin

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SCs: Barskalin, Dorona, Thalmund.
« Letzte Änderung: 4.12.2019 | 14:29 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Isgardsagas
« Antwort #15 am: 6.12.2019 | 11:19 »
Kilis Spieler war wieder dabei! Um genau zu sein, war er sogar der einzige Spieler der Sitzung! Ja, ein 1 on 1, das sich aus der üblichen Downtime Activity von Kili entwickelt hat, der Recherche über die verlorene Heimat seines Klans.

Saga 7: Die geheime Kammer

Gepriesen sei Dumathoin, Wahrer der Geheimnisse unter dem Berg!

Heute erreichte mich eine Nachricht von Gundrak, einem der Akolyten im Tempelarchiv von Zitadelle Steinschild, die besagte, dass ein Buch über die Krone Andurins eingetroffen sei. In diesem gäbe es auch Informationen über das Nordtor, den Berg, mit dem mein Schicksal verknüpft zu sein scheint. Ich konnte es kaum erwarten einen Blick in das Buch zu werfen und machte mich gleich auf in den Tempel.

Beim Studium des Buches sind mir dann die seltsamsten Dinge widerfahren. Ja, ich konnte kaum fassen was geschah und schreibe diese Zeilen noch in der großen Lesehalle des Archivs, damit ich auch nichts auslasse!

Über das Buch – Die Krone Andurins – gebeugt und vollkommen in dessen Studium vertieft, wurde ich plötzlich von dem Grollen aufeinander reibender Steine aus meiner Konzentration gerissen. Erschrocken blickte ich zum Ursprung des Geräuschs und sah, dass ein Teil des steinernen Bücherregals neben meinem Lesepult in die Tiefe der Wand gefahren war und den Blick in einen Gang frei gab.

Schwaches, grünliches Licht war in der Tiefe des Geheimgangs zu erblicken. Ich sah mich um, aber es war außer mir niemand in der Halle. Meine Neugier überwog meine Vorsicht mit Leichtigkeit und schon ertappte ich mich, wie ich begann in das grüne Licht zu tauchen.

Der Gang war nicht lang. Er führte mich in einen kleinen Raum, der von einem niedrigen Steinblock beherrscht wurde, der offenbar als Tisch diente. Was meine Aufmerksam aber viel mehr erregte, war was sich auf dem Tisch befand. Neben einem Kapuzenumhang ruhte ein Bündel aus Schriftstücken: lose Blätter, Bücher und eine Steintafel, sowie ein gräulicher Totenschädel in den zwergische Runen eingeritzt waren. Jener Stapel von Schriften war fest mit rostigen Ketten verschnürt.

Als erstes untersuchte ich den Umhang. Nicht, dass darunter unliebsame Überraschungen auf mich warteten! Doch es schien sich um einen gewöhnlichen, wenn auch kostbaren Umhang aus Seidengewebe zu handeln. Überwiegend weißer Silberfaden, verziert mit goldenen Stickereien. Ich legte ihn an, und sobald ich dessen Fibel geschlossen hatte, überkam mich ein Gefühl von Geborgenheit. Als ob meine Ahnen über mich wachen würden! Der Umhang muss magische Kräfte haben! Den musste ich unbedingt Barskalin zeigen!

Die rostigen Ketten konnte ich mit Kladraks Hilfe leicht brechen. Nun konnte ich auch alle Runen auf dem Totenschädel lesen:

„Der verlorene Klan existiert!“

Ich habe noch nie von einem verlorenen Klan gehört. Was mag es damit wohl auf sich haben? Diese mysteriöse Inschrift machte mich nur umso neugieriger. Was wohl in den Schriften unter dem Schädel stehen mochte?

Also wollte ich den Totenschädel beiseite legen, doch als ich ihn anhob, formte sich aus den losen Blättern darunter eine Schlange aus Papier, die sogleich nach mir schnappte. Erschrocken stolperte ich ein paar Schritte zurück. Nach einigen Hieben mit Kladrak zerfiel die Papierschlange und es kehrte wieder Ruhe in der Kammer ein.

In der Hoffnung, dass nicht noch weitere Fallen auf mich warteten, machte ich mich aber dennoch daran die Schriften zu begutachten. In dem verbliebenen Stapel befanden sich zwei gebundene Bücher: ein schwarzes Buch mit dem Titel „Andurins Schattenstraßen“, verfasst von einem gewissen Gimlaim Rikwarth, sowie ein Buch mit blauem Ledereinband. „Die Nachtsteinhalle“ war auf seinem Rücken zu lesen. Ausserdem fand sich dort ein geheimnisvolles Symbol: ein perfekter Kreis. Später, im Inneren des Buches, sollte ich herausfinden, dass es das Zeichen des Ringmagiers Alrik Swarask Frostbart war, oder ist.
Ganz unten in dem Stapel war noch eine Tafel aus Nachtstein zu findem. In den dunklen Edelstein waren Runen eingelassen, die zwar purpurfarben glühten, aber leider von mir nicht entziffern werden konnten.

Ich wollte die mysteriösen Schriften umgehend studieren, also verließ ich die geheime Kammer wieder und kehrte in die große Lesehalle des Archivs zurück. Wie von Geisterhand schloss sich der Geheimgang hinter mir, was ich aber nur am Rande wahrnahm. Schnurstracks zog ich mich in die hinterste Ecke der Halle zurück und begann mit dem Studium von “Andurins Schattenstraßen”. Ich hatte nur wenige Seiten gelesen, als die Tinte auf dem Papier zum Leben erwachte. Ein kleines, bösartiges Wesen, schwarz wie die Tinte, aus der es entstanden war, stieg aus dem Buch und attackierte mich. Ich hatte schon von solchen magischen Konstrukten gehört! Es handelte sich um einen Buchbehüter.

Sogleich schlug ich das Buch wieder zu, um das Konstrukt zwischen den Seiten einzusperren, bevor das Kreischen des Hüters die Akolyten in die Lesehalle locken konnte. Mit meinem Seil band ich “Andurins Schattenstraßen” dann zu und beschloss, mich ein anderes Mal um dieses Problem zu kümmern. Ich widmete mich dem Buch über die Nachtsteinhalle. Seite um Seite verschlang ich das Geschriebene.

Denn die Nachtsteinhalle war nicht nur der Thronsaal des alten Zwergenkönigreichs Andurin, sondern auch die Klanhalle derer von Runenschmied! Seinen Namen verdankte die Halle der kostbaren Vertäfelung, die vollkommen aus Nachtstein gefertigt worden war. Zudem stützten acht massive Säulen aus reinem Nachtstein die hohe Decke der wohl gewaltigen Halle.

Jetzt wo ich darüber nachdenke, kommt mir die Frage wieso acht Säulen? Die Silberzwerge Isgards verteilen sich auf sieben Klans. „Der verlorene Klan existiert!“, war auf dem Totenschädel zu lesen. Könnten die acht Säulen für acht Klans gestanden haben? Bei Dumathoin, wenn das stimmt! Wieso ist nichts über den verlorenen Klan bekannt? Ich muss herausfinden was es damit auf sich hat! Weiter stand da in dem Buch geschrieben, dass in der Nachsteinhalle auch der Thron des letzten Königs von Andurin stand, welcher dort ermordet wurde. Der Ringmagier verlor sich darüber hinaus nur noch in den Feinheiten des Kunsthandwerks, mit dem die Halle erbaut worden war und viel mehr Interessantes war nicht zu finden. Nach meinem Studium versteckte ich die Bücher, sowie die Steintafel an einem sicheren Ort im Archiv.

Morgen heuere ich einen Dunkelpirscher an und kehre zu meinen Gefährten in den Nachtkappenwald zurück. Ich muss ihnen erzählen was ich alles herausgefunden habe!


-

SC: Kili

Weil ich die Karten und Erläuterungen in Talwyns exzellentem Faden [D&D 5E] The Flames of Enlightenment echt super finde, habe ich beschlossen das zu übernehmen und sowas auch zu integrieren: Die geheime Kammer


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« Letzte Änderung: 6.12.2019 | 16:18 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Isgardsagas
« Antwort #16 am: 12.12.2019 | 12:59 »
Saga 8: Das Loch

Zusammen mit dem Dunkelpirscher bin ich im Nachtkappenwald bei Farims Hütte angekommen.

Seltsam dort einzutreffen und nicht von dem alten Farim begrüßt zu werden. Ich berichtete meinen Gefährten von den Geschehnissen im Archiv des Dumathointempels. Sie waren genauso verwundert wie ich und konnten sich nicht erklären, was es wohl mit dem "verlorenen Klan" auf sich hat. Im Gegenzug berichteten sie mir, was sich derweil hier im Nachtkappenwald zugetragen hatte.

Sie hatten einen erneuten Zusammenstoß mit den Gargylen und der Steinklaue vom Tiefen Markt. Auch das mutete mir ziemlich seltsam an. Abends in der Stube versammelt, beschlossen wir aber zu allererst herauszufinden, wo die verdammten Orks in den Nachtkappenwald eingedrungen waren.

Aber erst morgen. Heute Abend aber genieße ich die Zeit mit meiner lieben Bofola.

Gleich früh am Morgen machten wir uns bereit auf Orkjagd zu gehen. Gvendolin kam auf die Idee die Tiere des Nachtkappenwaldes nach den Orks zu befragen. Wenige Zeit später kam er zurück und meinte er hätte eine Fledermaus gefunden, die uns den Weg zeigen könne. Schnell packten Barskalin, Dorona, Gvendolin, Thalmund, Thon und ich unsere Sachen und folgten dem flatternden Geschöpf.

Wir waren schon eine Weile unterwegs, als wir bemerkten, dass Thalmund verschwunden war!

Wir riefen ihn und hielten nach ihm Ausschau, doch in der unmittelbaren Umgebung konnten wir ihn nicht finden. Dann drang das Spiel seines Dudelsacks, den er in der Höhle des Basilisken gefunden hatte, an unsere Ohren. Dorona erklärte sich bereit den Barden zurück zu holen, während wir warteten.

Was sich eine Weile später ereignete, konnten wir kaum glauben! Bei Dumathoin, das war verrückt!

Aus dem schleimigen Pilzdickicht des Nachkappenwalds schlüpften Dorona und Thalmund, die eine Gruppe von sechs Orks anführten. Naturgmeäß griffen wir nach unseren Waffen, doch Thalmund gab uns mit einer versteckten Geste zu verstehen, ruhig zu bleiben. Verdutzt schauten wir uns gegenseitig an, spielten aber mit.

Später erzählte Thalmund uns, was geschehen war. Anscheinend waren die Orks durch die lautstarke Dudelei des Barden angelockt worden. Bevor die stinkenden Grünhäute ihn massakrieren konnten, schaffte er es jedoch, ein paar der Orks zu bezaubern. Geschickt mit Worten, wie es Thalmund nunmal war, schaffte er es die Grünhäute davon zu überzeugen, dass wir Deserteure waren und überlaufen wollten.

Dann führten er und Dorona die Orks zu uns.

Thalmund schaffte es aus dem Anführer heraus zu bekommen, dass die Orks unter der Führung eines Königs, von der Schwarzen Festung ausgehend, einen Tunnel in den Nachtkappenwald gegraben hatten. Während wir die Schweinefressen ausfragten, kam eine große, Raubkatze, mit goldbraunem Fell, aus dem Pilzwald und gesellte sich etwas wiederwillig zu einem der Orks. So ein Tier hatte ich bis dahin noch nie hier im Unterreich gesehen. Thalmund überredete den Anführer des Orktruppe währenddessen, uns zu ihrem König zu bringen.

Sie führten uns nach Süden, zur eingestürzten Brücke des Tunnelsystems, unter eine Öffnung in der Höhlenwand, aus der eiserne Ketten herabbaumelten. Hier sahen wir unsere Chance. Auf Zwergisch verständigten wir uns kurz auf einen Schlachtplan und dann fielen wir den stinkenden Orks in den Rücken. Völlig überrascht, konnten uns die Grünhäute nichts entgegensetzen und der Kampf dauerte nur wenige Augenblicke.

Einen hatten wir jedoch am Leben gelassen, aber auch aus ihm waren nicht viel mehr nützliche Informationen herauszubekommen, bevor Barskalin die Geduld verlor und ihm mit seinem Hammer das erbärmliche Leben nahm. Der Berglöwe, wie ihn Dorona nannte, machte sich daraufhin auf in den Wald und bevor wir uns versahen, eilte die Zwergin ihr hinterher. Wir versenkten die Leichen im stinkenden Wasser, suchten uns eine Stelle, von der aus man die Öffnung oben in der Felswand gut beobachten konnte und schlugen unser Lager auf. Abwechselnd hielten wir Wache und ließen das Loch nicht aus den Augen.

In mehreren Stunden erschien keine weitere Patrouille und auch Dorona tauchte nicht wieder auf. Um die Waldläuferin machten wir uns keine Sorgen. Wahrscheinlich war sie in Farims Hütte zurückgekehrt. Wir schmiedeten also einen Plan, den Orktunnel zu erkunden. Als wir wieder Kraft geschöpft hatten, verwandelte sich Gvendolin in eine Spinne und erklomm die Felswand.

Er verschwand in der finsteren Öffnung, um vorauszuspähen. In den mehr als schlecht abgestützten Gängen hielt ein einzelner Ork Wache. Außerdem befanden sich mehrere Goblinsklaven unter der grausamen Aufsicht eines monströsen Ogers, die dabei waren den Tunnel weiter in den Fels zu treiben.

Mit einigen Problemen erklommen auch wir die Felswand an den eisernen Ketten, schalteten die Wache aus und stellten dem Oger einen Hinterhalt. Allerdings unterschätzen wir den Riesen etwas und der daraufhin entbrennende Kampf lief nicht ganz so wie wir uns das vorgestellt hatten.

Der Oger konnte Alarm schlagen und wenig später hörten wir das Marschieren hunderter schwerer Stiefel aus dem Gang in unserem Rücken. Als wir den Riesen und die Goblins bezwungen hatten, erschien eine ausgewachsene Orkstreitkraft am Ende des anderen Gangs. Mit all unserer Kraft konnten wir die Schweinefressen an einer Engstelle aufhalten.

Ork um Ork fiel unseren Waffen zum Opfer. Es war aber nur eine Frage der Zeit bis wir unsere Position hätten aufgeben müssen. Unsere einzige Chance war, den Tunnel zum Einsturz zu bringen und die Grünhäute unter den Felsen zu begraben.

Mit Kladrak und Malak Mhòr, dem Hammer Barskalins, schlugen wir unbarmherzig auf die morschen Stützbalken ein. Krachend barst das Holz im letzten Augenblick und mit ohrenbetäubenden Donnern begruben die herabstürzenden Felsen die stinkenden Orks unter sich. Der Tunnel war versiegelt und das Loch in der Verteidigung von Zitadelle Steinschild gestopft. Denn fürs Erste hatten wir den Orks ihren Weg in den Nachtkappenwald abgeschnitten.

Wir mussten schnellstmöglich zur Zitadelle aufbrechen und Hauptmann Thorak von den Plänen der Orks und ihrem König in der Schwarzen Festung berichten.


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Re: [D&D 5E] Isgardsagas
« Antwort #17 am: 16.12.2019 | 10:26 »
Liebe Mitleser,

es folgt ein Blick hinter die Kulissen und damit ein kleiner Vorgriff auf das bereits Geschehene (nur noch nicht Niedergeschriebene), wie auch zukünftige Sagas.
Natürlich wäre ich auch für konstruktive Kritik an der geplanten Vorgehensweise sehr dankbar!

Saga 9: Eine Gruft für Helden
War der bisher größte Dungeoncrawl in einer 10h-Marathon-Session. Es ging in die Gruft zwergischer Helden, die von Shargaas-Kultisten in eine tödliche Falle für die SCs voller Untote verwandelt wurde. Die SCs konnten sich dort aber mit den Items der gefallenen Helden ausrüsten. Der Geist eines Paladins hat es ihnen erlaubt alles an sich zu nehmen.

Saga 10: Kriegstrommeln
Wir hatten RL-Startschwierigkeiten und haben dadurch viel Zeit verloren. Es blieb also nur noch wenig Zeit für das Spiel. Ich habe deswegen einige Begegnungen ausgelassen und zum Glück wurden auch keine Zufallsbegegnungen gewürfelt. Es war das unbefriedigende Finale von Tier 1; ganz so wie die letzten Folgen von Game of Thrones-Staffeln in denen die vorletzte Folge das eigentliche Feuerwerk war. Aber die wichtigsten Infos wurden kommuniziert:
- die Orks greifen an
- das erste Grenzdorf der Siedlungen von Klan Steinschild wurde bereits zerstört
- eine riesige Orkhorde bewegt sich unaufhaltsam auf Zitadelle Steinschild zu*

*EDIT: Bin gerade noch mal über meine Vorbereitungsunterlagen für diese Saga gestolpert und muss sagen, es war wirklich schön diese Begegnung zu schreiben/leiten/lesen:
Creatures: orcs (1.000)

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
« Letzte Änderung: 20.12.2019 | 09:44 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Isgardsagas
« Antwort #18 am: 7.01.2020 | 13:47 »
Saga 9: Eine Gruft für Helden

Barskalin, Dorona, Thalmund und ich beschlossen früh morgens sofort zur Zitadelle Steinschild aufzubrechen, um Hauptmann Thorak von den Plänen der Orks zu berichten. Schnell packten wir unsere Sachen und verließen Farims Hütte.

Noch bevor wir die Tunnelstraße erreichen konnten, taumelte uns im Nachtkappenwald eine dunkle Gestalt entgegen. Kurz bevor sie uns erreicht hatte, konnten wir in ihr einen schwer verwundeten Zwerg erkennen. Sofort eilten wir ihm zur Hilfe.

Mit seinem letzten Atemzug sprach der vergiftete Dunkelpirscher: „Geht zur Gruft der Helden.“

Es ging über die Kraft unserer Heilmagie hinaus, das Gift zu besiegen und seine inneren Wunden zu schließen. Kurz wägten wir ab, was wir machen sollten, doch dann entschieden wir den Weg zur Gruft einzuschlagen. Es war ohnehin kein großer Umweg.

Kurze Zeit später erreichten wir einen riesigen Stalagmit, der sich aus den Pilzen des Nachtkappenwalds erhob. Eine freistehende Granittreppe führte zur Flanke des Tropfsteins hinauf. Dorona kundschaftete sie mit ihrem neuen Gefährten Dosch, dem Berglöwen von den Orks, aus.

Wir anderen folgten ihr in einigem Abstand, als das Schlagen ledriger Schwingen an unsere Ohren drang. Aus der Finsternis der Höhle stürzte eine Riesenfledermaus mit einem Ork auf ihrem Rücken in die Reichweite unserer Dunkelsicht herab. Es war der Bastard, der Farim das Augenlicht genommen hatte! Nach Rache dürstend griffen wir den Hundesohn an. Er lieferte uns einen harten Kampf, aber wir konnten ihn und diese widerliche Ausgeburt eines Reittiers in die Neun Höllen schicken.

Nach einer kurzen Rast machten wir uns daran die Gruft zu erkunden. Unbehelligt drangen wir in den Stalagmiten vor und wurden von Zwergenskeletten angegriffen, die sich aus ihren Grabnischen zu unheiligem Leben erhoben. Das rot glühende Mal des Orkgottes Shargeras prangte auf den Schädeln von unseren gefallenen Brüdern und Schwestern. Mit wuchtigen Schlägen verhalfen wir ihnen wieder zur wohlverdienten Ruhe, woraufhin die geisterhafte Gestalt eines Zwergenkriegers neben uns erschien.

Er sah uns an und sagte: „Halt! Wer da? Ach, Zwerge. Hervorragend! Orks sind in die Gruft eingedrungen und haben das Böse in diese heiligen Hallen Dumathoins gebracht. Vernichtet alle Eindringlinge in der Gruft und die Ahnen werden Euch wohlgesonnen sein!“ Dann durchschritt er eine solide Steinwand und war verschwunden. Sofort machten wir uns auf die Suche nach einer Geheimtür und fanden eben diese.

Dort wo der Geist verschwunden war, befand sich ein Geheimgang, der in eine Grabkammer mit Steinsarkophag führte. Unter der steinernen Deckplatte kam eine prächtige, zwergische Plattenrüstung zum Vorschein. Und auch der Zwergengeist tauchte wieder auf. "Bedient Euch an meiner Ausrüstung. Sie soll auch nach meinem Tod dem Kampf gegen die Orks dienen und nicht nutzlos verrosten! Das gilt auch für die anderen Gräber.", sprach er zu uns.

Der Geist nannte uns darüber hinaus seinen Namen, Argil Argenth Steinschild, und behauptete ein Paladin des Dumathoin gewesen zu sein. Er sei hier zusammen mit den anderen Helden von 1395 n. B. - dem Jahr in dem Zitadelle Feuerklinge an die Orks fiel und die Belagerung von Zitadelle Steinschild begann -  begraben worden. Jedoch hatte er niemals Ruhe finden können. Was er wie folgt erklärte: "Als ich fiel, konnte die Waffe meiner Ahnen, ein mächtiger Streitkolben, nicht gerettet werden. Die verdammten Orks schnappten sich meine geliebte Magda! Solange meine Ahnenwaffe in Feindeshänden liegt, werde ich keine Ruhe finden. Seid so gut und erobert sie zurück!“.

Nachdem er uns auch von den Gräbern der anderen Offiziere berichtet hatte, willigten wir ein, sowohl die Orks in der Gruft zu erschlagen, wie auch Magda zurückzuerobern. Erschöpft vom Kampf gegen den orkischen Meuchelmörder und die Untoten rasteten wir im Grab des Paladins.

Als wir die geheime Grabkammer verließen wurden wir Aaskriechern, widerlichen fetten Würmern mit giftigen Tentakel in der Fresse, angefallen. Aber die Monster hatten nicht mit zähen Zwergen gerechnet und so überquerten wir bald eine schlanke Brücke in einen großen Stalaktit neben dem Tropfstein in dem wir uns befanden.

Wie der Geist Argils behauptet hatte, waren da die Gräber des Fürsten Gunthar Feuerklinge, seines Hohepriesters Dalur, der Greifenreiterin Ovura Wrim vom Klane Bergbolzen und das der Ringmagierin Bolia Num vom Klane Runenschmied. Immer tiefer drangen wir in die Gruft vor und suchten die Grabkammern der gefallenen Helden auf. Weder weitere untote Skelette, noch Fallen, geheime Zugänge oder Rätsel der Elemente konnten uns abhalten alle Grabkammern zu finden und die Schätze der gefallenen Helden an uns zu bringen!

Auf dem Weg nach oben, weiter hinauf in den Stalaktiten, wurden wir abermals von untoten Kriegerskeletten angegriffen. Als sie vor uns flohen, verfolgten wir sie und gelangten auf so etwas wie eine Landeplattform. Hier musste sich laut Argil das Grabmal der Greifenreiterin befinden! Doch es wartete ein grausamer Gruftschrecken mit gespanntem Bogen auf uns, der Orkzombies in schwarzen Fetzen die Treppe hinab schickte. Seine Bogensehne sang und er deckte uns während dem Kampf mit den niederen Untoten mit Pfeilen ein. Nach einem harten Kampf versetzte Barskalin der untoten Kreatur den finalen Todestoß.

Und wir hatten das Grabmal von allen Eindringlingen gesäubert.

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SCs: Barskalin, Dorona, Kili und Thalmund
« Letzte Änderung: 7.01.2020 | 13:51 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Isgardsagas
« Antwort #19 am: 9.01.2020 | 17:22 »
Hier die erste Karte der Gruft (siehe Saga 9):



Wollt ihr noch mehr sehen?
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Re: [D&D 5E] Isgardsagas
« Antwort #20 am: 9.01.2020 | 17:42 »

Wunderbar. Ich liebe das...…
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Und vielen Dank für die Arbeit.
ein freundliches Wort kostet nichts

Der Bauch ist ein schöner Ort. Weit weg vom Kopf.

Roland ist ein netter, wahnsinnig schnell mit dem ausliefern und sehr schuhverlässig.

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Re: [D&D 5E] Isgardsagas
« Antwort #21 am: 10.01.2020 | 09:30 »
Wunderbar. Ich liebe das...…
Abo.
Und vielen Dank für die Arbeit.

Hey, hey! Vielen Dank!!
Das hört/liest man natürlich gern, und das motiviert dann gleich auch weiterzumachen!
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Re: [D&D 5E] Isgardsagas
« Antwort #22 am: 13.01.2020 | 15:24 »
Saga 10: Kriegstrommeln

Ich hatte mich mit meiner Bofola, Barskalin und Thalmund in Mos Taverne am Stammtisch eingefunden. Kurz darauf stießen auch noch Gvendolin und Thorain zu uns. Wir ließen uns Bier und Braten gut schmecken. Ausserdem wollten wir endlich darauf anstoßen, den Orks ihren Zugang zum Nachtkappenwald versperrt zu haben!

Natürlich wollten wir auch über unsere Abenteuer in der Gruft Helden berichten. Wir hatten gerade gegessen, da kam die Ringmagierin von Zitadelle Steinschild zu uns an den Tisch. Die Zwergin mit dem strengen Blick und dem geheimnisvollen Stirnreif sagte, sie sei gekommen um die selbsternannten Helden der Zitadelle in Augenschein zu nehmen.

Nachdem wir einige Floskeln ausgetauscht hatten, machte sie sich wieder davon und wir wandten uns wieder unseren Krügen zu. Es dauerte nicht lang, da wurde unsere Unterhaltung von einem sichtlich angeheiterten Hauptmann Thorak unterbrochen. Der Hauptmann war in Feierlaune und bedankte sich nochmal dafür, dass wir Vordringen der Orks fürs erste zum Erliegen gebracht hatten. Sogar Barskalin dankte er. Dabei sind sich die beiden doch spinnefeind. Er ließ unsere Krüge von Thila ein weiteres Mal füllen und ging dann wieder zu seinen Jungs von der Garde.

Einige Biere später wurden wir erneut von hohem Besuch unterbrochen.

Hohepriester Bofaim des Dumathointempels gesellte sich zu uns. Auch er dankte uns zunächst, doch rückte schnell mit der Sprache herraus, weswegen er eigentlich da war. Der Jahrestag des Massakers bei Kältebruch von 1395 n. B. nähere sich und zur Begehung der Feierlichkeiten sollten wir heiliges Räucherwerk in den Weiler Kältebruch bringen. Sobald wir bereit seien, sollten wir bei ihm die heilige Fracht abholen. Dann verabschiedete sich der Hohepriester.

Trotz aller überstandenen Gefahren und Strapazen der letzten Zeit, waren meine Gefährten noch immer hungrig auf neue Abenteuer und so beschlossen wir gleich am nächsten Tag aufzubrechen.
 
Bereits am darauffolgenden Vormittag machte sich in unserer kleinen Abenteurergruppe Unruhe aus und nachdem wir die Beute aus dem Unterreich zu Gold gemacht hatten, statteten wir dem Dumathointempel einen Besuch ab. Man gab uns das Räucherwerk, sowie Gutschriften für Reitwidder in handlichem Format für jeden von uns. Abzuholen waren die Tiere auf dem Hohen Markt.

Beim Viehzüchter hatte ich allerdings kurz Zweifel, ob wir unsere Widder überhaupt bekommen würden, denn Thalmund machte seiner Tochter schöne Augen und verdrehte ihren Freundinnen gleich dazu den Kopf. Es endete in einem denkwürdigen Konzert des Barden auf einem leeren Bierfaß, mitten auf dem Marktplatz, der rammelvoll mit kreischenden Jungzwerginnen war.

Letztendlich saßen wir aber auf unseren Reittieren und preschten über das Hochmoor. Am Morgen des zweiten Reisetages erblickten wir dicke Rauchschwaden am Horizont. Wir gaben unseren Widdern die Sporen, um schnellstmöglich feststellen zu können was dort geschehen sein mochte. Nach einem wilden Ritt bot sich uns nur noch der Anblick auf qualmende Ruinen. Wir hatten den Weiler Kältebruch trotz der ganzen Eile zu spät erreicht.

Wir ritten weiter in die Siedlung hinein, um nach Überlebenden zu suchen. Als wir den Wachturm erreicht hatten, trat eine Handvoll Orks, angeführt von zwei Orogs, aus den dunklen Schatten der Ruinen. Einer der Orogs spie uns eine orkische Drohung entgegen, doch Barskalin war schon im Ansturm auf die Hundesöhne. Wir anderen stimmten mit gezogenen Waffen in seinen Kampfschrei mit ein und es hieß: "Auf sie mit Gebrüll!"

Der Kampf war hart, doch wir schlachteten die Grünhäute Stück für Stück ab. Als es aussichtlos für ihn erschien, floh ihr feiger Anführer. Aber wir blieben ihm dicht auf den Fersen!

Er lief zu einem verstörenden Gebilde aus erbeuteten Speeren und Schilden, an denen noch das Blut unserer Brüder und Schwestern klebte: ein orkischer Kriegswagen. Ein armseliges Ding, das bei uns bestenfalls Mist umherfahren würde! Nein, das war kein Streitwagen, wie sie unsere Ahnen zu Andurins Zeiten nutzten um Bolurs Feld zu erobern.

Schließlich konnten wir den Bastard stellen und schlugen ihn in seinem widerlichen Gefährt nieder. Als das Rauschen des Blutes jedoch in unseren Ohren verklang, weiteten sich unsere Augen vor Schreck. Von dem Hügel, auf dem der Wagen stand, bot sich uns ein schrecklicher Anblick.

Unter uns hatte eine riesige Orkstreitmacht ihr Lager aufgeschlagen! Unwillkürlich zogen wir uns sogleich hinter die Hügelkuppe zurück. Jetzt hieß es mit donnernden Hufen zur Zitadelle Steinschild zurück zu reiten und den Fürsten vor der herannahenden Horde zu warnen.

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SCs: Barskalin, Bofola, Gvendolin, Thalmund Thorain
« Letzte Änderung: 13.01.2020 | 15:28 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Isgardsagas
« Antwort #23 am: 23.01.2020 | 14:38 »
Während ich noch auf den finalen Spielbericht der Auseinandersetzung mit den Orks warte, poste ich noch eine kleine Traumsequenz die den Kleriker Barskalin an seine Anfänge zurückversetzte:

Traumsequenz Der Schmied

Der kühle Wind über dem Hochmoor trägt den melodischen Klang unzähliger Hämmer zu der kleinen Karawane aus Veste Federfall herunter, noch bevor die berühmte Flammenburg in der Oberstadt von Zitadelle Feuerklinge in ihrer ganze Pracht zu erkennen ist.

Ächzend rollen die Wagen weiter und die Schönheit aus dem hellen Stein der Drachenküste wendet dir langsam ihr Gesicht mit der riesigen Zugbrücke der Burg hinter der dunklen Stadtmauer zu.
Die eindrucksvolle Festungsanlage thront förmlich im goldenen Licht der kräftigen Mittsommersonne auf der Eisenkappe, dem niedrigsten Berg von Andurins Krone, eigentlich nicht viel mehr als einem Hügel.

Wie jedes Jahr pilgert die Gesandtschaft deiner Gilde zur Klanhalle ihres Fürsten; doch dieses Jahr ist etwas ganz Besonderes, denn du wurdest auserwählt die Meister zu begleiten und die kostbarsten Klingen vor dem Ältestenrat zu präsentieren.

Die Schmiedemeister aller Ansiedlungen von Klan Feuerklinge würden anschließend die zwölf Besten den Priestern Tharmekûls übergeben, damit diese im kommenden Jahr mit Magie versehen werden können.

In ganz Isgard vermag nur noch die Zauberschmiede unter der Flammenburg, deren Hitze dem sagenumwobenen Roten Fluss entspringt, magische Waffen hervorzubringen.
An einem beachtlichen Gasthaus vor den Toren der Oberstadt kreuzen sich vier Wege: der zum Weiler Kältebruch und zur Zitadelle Steinschild, der zur Zitadelle Eisenhammer, der zur Veste Federfall und das letzte Stück zur Zitadelle Feuerklinge.

Die Karawane kommt vor der kleinen Ansammlung von Gebäuden zum Stehen und der Klang eines einzelnen Hammers wird lauter als die übrigen in der Ferne. Er gehört dem Hufschmied vor den Stallungen. Dein alter Lehrmeister tritt neben den Kutschbock auf dem du sitzt und zieht sich kraftvoll herauf zu dir.

“Wir werden dieses Jahr mehr in der Zitadelle lassen, als ein paar Meisterstücke, mein Junge.”, stellte er sogleich fest. Wenige Schritte von euch betätigt der Hufschmied den Blasebalk, um das Feuer seiner kleinen Esse erneut anzufachen. “Deine Hände taugen zu mehr als schnöder Schmiederei.”, fährt dein Lehrmeister zögerlich fort.

Die Hammerschläge des Hufschmieds setzen wieder ein und werden schneller. “Verstehe mich nicht falsch, das Handwerk Gegenstände aus Metall, welches wir aus der Erde gewinnen, ist die höchste Kunst unseres Volkes, aber du vermagst den Flammen mehr zu entlocken als schöne Formen.” Wieder deutlich langsamer, aber umso heftiger erklingt der Hammer des Hufschmieds.

“Tharmekûl, der höchste Diener des Seelenschmieds, scheint dir gewogen und so hat die Gilde beschlossen dich bei einem Kleriker des Hüters der Schmiede in die Lehre zu schicken.” Die Hammerschläge verklingen. “Auch wenn du noch kein Meister bist, so bist du schon lange nicht mehr mein Lehrling. Aber du wirst immer mein Junge bleiben, Barskalin.”

Mit der langen Zange trägt der Hufschmied das glühende Eisen, das er so leidenschaftlich bearbeitet hat, vom Amboss zu einem Eimer mit Wasser und taucht es hinein. “Und so soll eine weitere Lehrzeit für dich anbrechen, bevor wir dich zu einem Meister der Gilde ernennen dürfen. Mach uns stolz, mein Junge!”

Plötzlich ergreift der kühle Wind des Hochmoors den weißen Dampf, der aus dem Eimer aufsteigt, und weht ihn dir ins Gesicht.
« Letzte Änderung: 23.01.2020 | 16:22 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Isgardsagas
« Antwort #24 am: 23.01.2020 | 14:47 »
Diese Traumsequenz beschreibt nicht nur den Schauplatz des Finales gegen die Orks, sondern auch den von Tier 2 unserer Kampagne und stellt zudem eine fragliche These auf:
"In ganz Isgard vermag nur noch die Zauberschmiede unter der Flammenburg, deren Hitze dem sagenumwobenen Roten Fluss entspringt, magische Waffen hervorzubringen."

Wir verwenden weitestgehend die Regeln zur Erschaffung magischer Gegenstände aus Xanathar's Guide to Everything. Um einer möglichen Flut von magischen Gegenständen und Inflation selbiger vorzubeugen, habe ich tatsächlich daran gedacht die Herstellung von bestimmten Item-Typen an magische Quellen zu binden. Ohne eine solche können Items von diesem Typus nicht hergestellt werden. In der Traumsequenz wird nun behauptet, dass es auf dem ganzen Subkontinent nur noch diese eine Quelle für magische Waffen gibt. Ist das übertrieben?
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