Medien & Phantastik > Multimedia - Spiele
Diablo 4
Darius der Duellant:
Das AH ist in D3 abgeraucht weil es Echtgeldhandel in ein Spiel implementiert hat das zu Beginn auch noch so ein kaputtes Balancing hatte das man durch die Item Progression hart geblockt wurde.
Und klar ist D2 kein Maßstab für alles. Es ist Spielmechanisch in dem relevanten Punkten die von Trading betroffen sind aber ident mit D4 und hat trotz freiem Trading und outgame Geldshops seit 24 Jahren eine aktive Ladder und PVP Szene.
Ich sehe nicht wo der funktionale Unterschied bei D4 sein soll, der das verhindert.
Und wie du schon selbst sagst, es gibt bereits aktives Trading für gelbe Items (bei denen man durchaus das Argument bringen könnte dass die am Ende das Finale Zünglein beim Powerlevel sind). Und trotzdem ist das Spiel aktiv bespielt.
Und ehrlich, who cares wenn sich ein Casual mit Kohle das Gear für einen starken Toon kauft. Das macht ihn trotzdem nicht kompetent und die Möglichkeit sich bereits jetzt hochleveln zu lassen gegen Echtgeld existiert ebenso.
Ich glaube ich kann dein Argument gegen freien Handel vor allem deshalb nicht nachvollziehen weil die ganzen von dir als Gefahr genannten Dinge schon jetzt im Spiel sind. Du kannst Materialien, Items und Boosts stand heute für Kohle kaufen, wenn man sich vor P2W fürchtet existiert das Problem bereits. Man verliert also nix wenn man dann reinen Tisch macht und den Handel direkt auf alles ausdehnt. Stattdessen reduziert man unnötigen Schwachsinnsgrind weil du z.B. Shian nen Glacial hättest geben können während er dir was abdrückt das du gebrauchen kannst.
Zumal D4 eben KEIN klassisches MMO ist, das Teamplay benötigt und man so auch Solospieler nicht vom Handel ausschließt.
JS:
Naja, und ich kann nicht verstehen, wie man die üblichen und immer wieder erlebten Fallstricke des freien Handels mit Gegenständen, die absolut spiel- und leistungsrelevant sind, nicht sieht, denn es ist ja nun nicht nur eine persönliche Meinung, in wie vielen Spielen das als reines P2W alles Kompetitive letztlich auf "zahl oder stirb" reduzierte.
:)
Keine "respektable" Rangliste und kein PvP überlebt mit freiem Handel im Endgamebereich eine Konkurrenz ohne Echtgeld, also weit oberhalb der Casuals, die sich mal einen blauen Gegenstand für 5 Gold kaufen. Denn von welcher Währung sprechen wir hier? Gold? Im Spiel? Von dem die Endgamer hunderte Millionen oder inzwischen Milliarden haben? Was will sich der kleine Casual mit seinen 3 Millionen Gold, die er in der Kampagne und beim Weltbereisen zusammengeklaubt hat, dafür denn kaufen? Seltene Aspekte auf hohen Werten? Never - siehe BDO, wo die Preise so absurd sind, daß man ewig dafür farmen muß oder eben ... Echtgeld investieren. Also 2,50 in die Hand nehmen, damit man seinen Charakter auf Stufe 50 ausstatten kann, weil man kein Zeug mehr grinden möchte. Für den Casual sind das dann 2,50, für den kompetitiven Vielspieler plötzlich 250 Euro für den Harlekin mit Bestwerten, der mal eben 100% mehr Schaden macht.
Ehrlich, das kann nicht funktionieren und hat es auch in so gut wie keinem Spiel bisher, was ich mit den vielen Jahren im E-Sport nun schon überblicken kann. Was allein beim gemütlichen WoW an Echtgeld im Kompetitivbereich über den Tisch geht, ist absurd und, das ist das Problem, entscheidend, um oben mitzuspielen.
Du kannst bei D4 heute nichts, aber auch gar nichts Relevantes für Kohle kaufen, das deinen Charakter so richtig hochboostet. Gelbes Zeug mit Idealwerten kann teuer werden, aber dann noch den Aspekt dazu und sowieso die Unikate, die in vielen Builds einen harten Unterschied machen. Es gibt im Moment nichts in der Nähe von deutlichem P2W in D4. Die Werte auf gelben Gegenständen sind letztlich nicht wirklich ausschlaggebend, wenn gleichzeitig deinem Aspekt 10% fehlen oder dein zentrales Unikat 120 statt 200% Schadensbonus gibt. Ist einfach nicht so, und ich weiß nicht, ob dir das Endgame von D4 überhaupt bekannt ist und du den Grind auf Stufe 80+ schon kennengelernt hast. Wir zogen 12 Chars auf 100, die mit ganz normalen NM auf mindestens 95% Perfektion nach Lehrbuchwerten kamen, weil es einfach so viel Beute in den hunderten Runs gibt. Wie gesagt ... 925flat BIS. Die Unikate, die sind wieder der dicke Punkt, und da gibt es noch einiges zu holen. Aber die Legendären und Aspekte - nur noch Marginalien zu verbessern. Ohne Echtgeld, einfach nur durch das Spielen. Was will man im Spiel außerhalb der Rangliste und von PvP noch erreichen und verbessern, wenn die Überbosse in Sekunden liegen und man NM100 auf Farmstatus hat?
Wenn sich der Casual seine Aspektmütze kaufen kann, kann sich der Vielspieler dann auch seinen Harlekin kaufen, und das sind dann doch krasse Unterschiede in der Leistung, WENN es sowas wie Ranglisten und PvP gibt. Da beißt die Maus keinen Faden ab, zumal ich auch anmerken möchte, daß auch Teams Zeitruns in D4 machen usw. Das Teamspiel von D4 wird besser und macht mir Hoffnung auf mehr. Es ist anders als bei D3, aber trotzdem entwickelt es sich gut.
Wir haben D4 ja nun doch schon eine vierstellige Stundenzahl geknüppelt und dabei einfach fast nichts nicht bekommen in annehmbarer Zeit. Seltene Aspekte kommen dann immer - eher früher als später -, nur die Unikate - man, das kann wirklich ein Elend sein. Und genau für diese Ausnahmesituationen wäre ein zeitlich begrenzter Teamhandel pefekt. Echtgeldhandel für Leistungssteigerungen hat bisher eigentlich den meisten MMO geschadet, in denen ich unterwegs war und mehr als nur ein Casual.
JS:
Letztlich geht es hier ja auch nur um unbegrenzter, freier Handel mit allem und jedem vs Handel nur im Team und zeitlich begrenzt. Kann man eben so oder so sehen. Einig sind wir uns in dem Punkt, daß NULL Handelsmöglichkeit für viele Gegenstände einfach ein schlechtes System ist.
:think:
Darius der Duellant:
Du, sorry, aber wenn ich einerseits höre "vierstellige Stundenzahl"und dann gleichzeitig "es fehlen immer noch Aspekte/uniques", hört bei mir absolut jedes Verständnis für das Verteidigen der implementierten Mechaniken auf. Da ist man dann doch nur noch bei künstlich forciertem no-life grind, weil 90% der gefundenen Uniques mit eh schon niedriger Häufigkeit dann auch noch Charsi-Futter werden weil sie nicht zum eigenen Build passen, statt in den ökonomischen Kreislauf zu wandern und dann auch die Preise zu drücken.
Das sind seit dem Release Datum über 3 Stunden jeden einzelnen Tag. Da sollte *alles* im Zweifelsfall mehrfach vorhanden sein.
JS:
Ich glaube, da liegt ein Mißverständnis vor, denn vierstellig umfaßt seit Release Grundspiel, Season 1 voll, 2 teilweise und 3 voll. Und es gibt nun mal keine Verbindung zwischen den Seasonservern und dem Ewigen Realm, so daß man da nicht frei herumtauschen kann. Neue Season, nackter Start. Außerdem haben wir inzwischen je 18 Chars sukzessive gespielt, gesteigert, auch mal wieder gelöscht usw. Wir haben die vierstellige Stundenzahl natürlich nicht nur in Season 3 gespielt, aber es war wahrlich kein Nebenbeigedaddel, jeweils 6 Chars in 8 Wochen auf Late Endgame Niveau zu bringen. 3 Stunden pro Tag sind eher das Aufwärmen; D4 Season 3 belegt die komplette Freizeit.
Und bei all diesen zwölf Chars hatten wir gelegentlich das Problem, seltene Aspekte nicht ruckzuck zu finden und darauf dann mal zwei, drei Tage warten zu müssen. Ich betone: Tage, nicht Wochen. Die Unikatsverteilung ist allgemein grottig, aber mit zwei Ausnahmen ersoffen wir beim Leveln irgendwann in den gewünschten Unikaten, nicht immer auf bestem Niveau, aber die meisten Dinger fallen einfach relativ zeitnah. Offen gesagt, werden dir viele davon beim Heroldsleveln förmlich nachgeworfen. Meine Partnerin bekam einmal einen wichtigen Ring erst nach einigen Tagen und ihn dann längere Zeit nicht in einer höheren Version - inzwischen schon. Und nun haben wir die Krux mit dem Jägerdolch, der bei zwei Jägern auf 100 einfach nicht für sie fallen will. Wir waren erst heute schon wieder 15x bei Duriel, dann bei Zir, wo er auch fallen kann - nichts. Aber wie nun deutlich geworden sein sollte: Das ist die absolute Ausnahme in einem momentan erst mehrtägigem Levelprozeß. (Wir brauchen für einen Char streßfrei 3-4 Tage auf 100 mit 925er Equip.) Und wir liefen heute mit dieser Jägerin trotzdem ganz entspannt hohe 80er.
Absolute Ausnahme fern der Regel, aber wenn man natürlich wenig Zeit in ein ARPG investieren kann oder möchte, dann zieht sich sowas eben auch mal etwas länger hin. ARPG sind Grinder, und wer nicht grindet, der findet spezielle Dinge dann auch langsamer. Wozu aber will jemand Geld ausgeben für Ausrüstung, der das Spiel sowieso nicht mit den Inhalten spielt, die diese Ausrüstung verlangen? (Gold kann man vergessen, das benötigt bei D4 nämlich niemand oder nur in Mengen, die astronomisch wären, wie man bei BDO sehen kann, wo man alles Gute nur noch in Milliarden rechnet. Aber Echtgeld für Items ... das hat schon so manches Spiel geschrottet und kann kein ernsthafter Gedanke sein.)
Was hat ein Casual davon, in D4 mit einem MR Endgame Build ein Dungeon Stufe 100 zu laufen, das ihn dann selbst mit bester Ausrüstung komplett überfordern würde? Er kann doch dieselben Dungeons mit denselben Monstern und Effekten auch ganz entspannt auf niedriger Stufe mit seinem Levelgear und gleicher Herausforderung laufen.
Meine Meinung: Play the game. Jeder Aspekt fällt dir nach einiger Zeit vor die Füße, passende Legendäre kommen, viele Unikate lassen auch nicht zu lange auf sich warten. Und die meisten Builds funktionieren auch ohne Superspezialgedöns gut genug für Casualgaming. Ja, Chars auf Stufe 100 mit vollem Build und Equip sind eine heftige Hausnummer und spielen sich in Art und Macht deutlich anders und eleganter als in unteren Stufen. Vorher ist quasi Tutorium. Meine Dornenbarbarin muß in der Open World nicht einmal mehr angreifen, weil alle Gegner an ihren Dornen automatisch sterben. Ich kann mit ihr ein Event starten, Kaffee in der Küche holen gehen, und wenn ich wieder am Rechner bin, ist das Event fertig.
Aber was will man mit einem solchen Build auf Stufe 60, wenn man zwei Stunden später die Hälfte seiner Ausrüstung schon wieder wegwerfen kann? Das Kaufen dieses Zeugs ergibt vor Stufe 80 keinen Sinn und würde ab Stufe 80 mit 925 zu den Verwerfungen in kompetitiven Inhalten führen, die ich oben schon ausgeführt habe. Auch bei D3 fand man nicht alle Setteile am Wegesrand, sondern mußte sie sich erspielen. Wer viele Inhalte von D4 nicht spielen kann oder möchte, hat doch auch nichts davon, sich dafür das Equip zu kaufen. Das ist ein "Wasch mich, aber nicht naß" Eindruck, den ich nicht so recht nachvollziehen kann. Ich mein ... wer supertoll mächtig sein möchte, soll einfach einem 100er Geld in die Hand drücken und sich in 20 Minuten auf 60, in ein paar Stunden auf 80 oder ein paar Stunden mehr auf 100 pushen lassen. Dann muß er nicht viel tun, hat einen 100er Char mit 925er und kann sich dann freuen, Duriel leicht wegmoschen zu können. Danach kann er das Spiel dann zufrieden beenden, ohne je erfahren zu haben, wie hart der Kampf gegen Elias vor WS 4 sein kann, wenn man deutlich unterstufig ist, und wie triumphal dann der Sieg über Elias. Selbst wir Vielspieler brauchten mit unserem ersten Team, also ohne Push, einige harte Anläufe und Glück gegen Elias, bevor wir ihn stark unterstufig legen konnten. Das ist dann ein heftiger, aber auch enorm motivierender Kampf, den jeder D4-Spieler mal bestritten haben sollte.
Ich bleibe dabei: Ein Handel im Team fehlt dringend, aber komplett freier Handel mit allem und jedem brächte wenige Vorteile und viele Nachteile. Muß ich aber auch nicht zum dritten Mal wiederholen und begründen. :)
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln