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The Mandalorian [Serie]

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Scurlock:
Irgendwie lässt mich die letzte Folge, eigentlich die ganze Serie, etwas ratlos zurück.

--- Zitat von: Grubentroll am 16.12.2019 | 10:53 ---
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)"Suicide Squad plant Shadowrun im All plus Baby Yoda" trifft es meiner Meinung nach ganz gut. :D

--- Ende Zitat ---
Grubentrolls Zusammenfassung ist treffend und zeigt mir gerade deshalb mein Problem mit der Serie auf.
Das Konzept und die Idee des einsamen Kopfgeldjägers in einer nicht mehr ganz so hell/dunkel Galaxis finde ich grundsätzlich sehr cool. Visuell haben sie insbesondere in den ersten drei Folgen dann auch den Ton von Star Wars getroffen.
Nur verträgt sich die Darstellung der eher schattigeren Teile des Star Wars Universums nicht mit der familienfreundlichen und harmlosen Produktpolitik von Disney/Star Wars (Rogue One mal ausgenommen). Gerade diese Diskrepanz wird in der letzten Folge allzu deutlich. Da hat man ein actionreiches Thema, einen Badass Kopfgeldjäger-Helden und verweigert sich grundsätzlich, dies in aller Konsequenz mit Gewalt aufzulösen. Das ist nicht nur formal (zu kurz gesetzte Schnitte) ärgerlich, sondern auch inhaltlich nicht mehr glaubwürdig.
Sorry, aber Mando ist zahnlos und viel zu weich, um als Antiheld durchzugehen. Dabei erzählt mir die Serie immer wieder von der Legende des "Leg mich nicht mit mir an"-Typen, um dann kurz darauf zu zeigen, dass der Mann eigentlich nur auf die Fresse kriegt und mehr durch Glück überlebt als durch Können. Das ist nicht stimmig und diese Diskrepanz zwischen "show" und "tell" wird zunehmend zum Problem der Serie.
     

Aedin Madasohn:

--- Zitat von: Scurlock am 16.12.2019 | 16:56 ---...um dann kurz darauf zu zeigen, dass der Mann eigentlich nur auf die Fresse kriegt und mehr durch Glück überlebt als durch Können. Das ist nicht stimmig.

--- Ende Zitat ---

hust

wieso die Probleme, ist doch genau das Erzählmodell von Han Solo (der Film)?
Flotter Han-Spruch und ein Schnitt später schon die han´sche Bauchlandung dazu.
oh ja, warte, war je neen 300 Millionen Schuss in den Ofen gewesen   :-X

Scurlock:

--- Zitat von: Aedin Madasohn am 16.12.2019 | 17:14 ---hust

wieso die Probleme, ist doch genau das Erzählmodell von Han Solo (der Film)?
Flotter Han-Spruch und ein Schnitt später schon die han´sche Bauchlandung dazu.
oh ja, warte, war je neen 300 Millionen Schuss in den Ofen gewesen   :-X

--- Ende Zitat ---
Han Solo hat zumindest für mich als Film sogar funktioniert. Denn der Schmuggler war schon immer ein kleines Großmaul, dessen Chuzpe ihm allzu häufig trotzdem den Arsch gerettet hat. Mando hingegen ist eher der Clint Eastwood der Star Wars Charaktere, zumindest ist er so angelegt. Meist (bis auf Folge 4!) schweigsam, vermeintlich kompetent und cool. Da erwartet man dann doch etwas mehr Effektivität und nicht ständig eine DEUS EX MACHINA, die rechtzeitig zur Stelle ist. 

Lyonesse:
Sehe ich ähnlich. Mando entwickelt eine zunehmende Beißhemmung und
präsentiert familienfreundliche Lösungen. Das war beim starken Beginn
der Story nicht abzusehen oder ist das schon der Einfluß von Baby-Yoda?
Die Serie ist immer noch ok, hat aber seit dem Garnelenfischerdorf deutlich
nachgelassen.
 

Mr. Ohnesorge:
Es gibt mehrere Faktoren, die mich hart stören.

Das Pacing ist leider schrecklich. Das ist der 30 Minuten Folgenzeit geschuldet. Man merkt, dass die Schreiber entweder für 45 oder 20  Minuten zu schreiben gewohnt sind und so stauen oder ziehen sich Plots.

Die Serie verweigert sich einer übergreifenden Geschichte bislang, was mich halt schon in 80er Serien genervt hat (eine klar subjektiv persönliche Kritik), schafft es dann aber leider nicht mich mit dem einen Charakter so zu hooken, dass ich unbedingt wissen will wie er Haudegen X die Schnauze poliert nächste Woche. Baby Yoda ist süß aber kann halt auch nur das und plotbedingt wird sich das aller Voraussicht nach die gesamte Serie nicht groß ändern wenn seine Spezies nicht unerfindlich plötzlich schneller reift.
Die Subgeschichten bislang waren alle so flach und ausgelutscht, dass ich z.B. die "Orks greifen das Dorf an" Folge praktisch bis in Details voraussagen konnte ab dem Moment wo die Orks angriffen.

Die unfassbar vielen "Memberberries", die über die ganze Serie verstreut sind, sind kein Fanservice sondern ganz aalglatt kalkulierte Versuche emotionale Bindung zu erzeugen, scheitert aber genau da weil's so stumpf in yo face ist.
Dass Sachen keinen Sinn machen will ich noch nichtmal anführen weil's halt Star Wars ist das war schon immer alles schlimm inkonsistenter Quark. Passt schon, irgendwie.

Und das Schlimme ist für mich. Da sind so viele tolle Ideen und Konzepte etc da die ich mega cool finde. Und dann werden die dem Hausmeister zum zusammennähen gegeben der daraus einen FrankenQuilt macht.

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