Pen & Paper - Spielsysteme > D&D5E

Odyssey of the Dragonlords

<< < (14/16) > >>

La Cipolla:
Ich würde da deutlich differenzieren.

1. Transparenz, was den Hintergrund des Reviews angeht, sollte in meinen Augen absolut selbstverständlich sein – hat jemand das Buch nur überflogen? Einmal schnell durchgelesen (und vielleicht einzelne Teile ausgelassen)? Komplett durchgearbeitet? Vorbereitet? Bespielt? Dreimal mit verschiedenen Gruppen bespielt? Einen Teil davon als One-Shot gespielt? Ausgeschlachtet? Etc.
Ist aber natürlich nicht selbstverständlich, leider!

2. That being said, Rollenspieler haben unterschiedliche Bedürfnisse, selbst bei Kampagnenbüchern. Wenn ich mir ein Kampagnenbuch bspw. nur kaufe, weil ich das Setting mag und mehr darüber lesen will, habe ich nichts von einem Review, das sich ausgiebig über die Balance auslässt. Genau genommen brauche ich nicht mal einen Reviewer, der die Kampagne gespielt hat; viel wichtiger ist, dass er ein gutes Gespür für das Setting und den Schreibstil hat. Wenn ich das Buch nur ausschlachten will, liegt der Fokus wieder ganz woanders.
Deshalb lieber Transparenz! Dann kann ich selbst einschätzen, ob mir das Review was bringt.
Und falls an dieser Stelle jemand sagen will, dass Kampagnen gespielt werden sollten: Das bringt mir nichts, wenn ich sie nicht spielen werde. *shrug* Und da das für viele Leute gilt, gibt es auch große, diverse Zielgruppen für mannigfaltige Herangehensweisen, was Reviews angeht.

Schlussfolgerung!
Das Problem ist in meinen Augen nicht, dass Reviewer ihre Kampagnenbücher nicht spielen. Das Problem ist viel eher, dass wir ein seltsames, vollkommen unpraktikabel formalisiertes Verständnis von Reviews haben. Reviews sollen irgendwie a) immer schnell erscheinen und b) ein vollständiges Bild der Kampagne, wie sie streng by the book gespielt wird, abgeben. Das ist aber nicht nur unrealistisch, sondern auch kompletter Humbug, weil gerade im Rollenspielbereich keine zwei Gruppen gleich spielen und keine zwei Käufer dieselben Ansprüche haben. Das merkt man imho auch an dem absoluten WAHNSINN, dass Reviewer immer noch Prozentwertungen, Punktverteilungen mit Objektivitätsanspruch und ähnlichen Bullshit ans Ende ihrer Texte packen.

tl;dr – Reviews sollten klarmachen, wie und mit welchen Zielen der Reviewer an das Projekt herangegangen ist, ob es die entsprechenden Anforderungen erfüllt hat, und, wenn man besonders gut ist, welche Ziele man damit vielleicht stattdessen verfolgen könnte. Damit kann ich als Leser dann auch wirklich was anfangen und bin nicht einfach nur frustriert, wenn mein Eindruck ein komplett anderer ist.

Samael:
Ich würde auf die meisten Rezis nicht viel geben im Bereich RSP. Von Sammlern für Sammler... Tolles Artwork und leidlich geschriebene Stimmungstexte und zack ist die Jubelarie da. Auch wenn das Werk für den Gebrauch unzulänglich ist.

Es gibt Ausnahmen, uA einige Rezensenten hierzuforum oder Bryce von tenfootpole, aber dem Mainstream ist nicht zu trauen. Da wird doch 90% über Coverartwork an den Mann gebracht.

Runenstahl:

--- Zitat von: Green Goblin am 24.01.2021 | 11:30 ---Ich bin gespannt, ob ich Deine Kritkpunkte nachvollziehen kann, Runenstahl.

--- Ende Zitat ---

Das interessiert mich auch !

Runenstahl:
Und Green Goblin ? Magst du uns von deinem Eindruck berichten ?

Runenstahl:
Und wieder spielen wir weiter, und wieder überraschen mich die Autoren damit das sie immer noch in der Lage sind MEHR Mist zu bauen.

Es gilt einen Mord aufzuklären. Ihr erwartet ein klassisches Detektivabenteuer ? Fehlanzeige. Das Buch gibt ein paar lose Theorien vor wer es gewesen sein könnte. Es gibt aber keinerlei Hinweise für die SC zu finden. Die Autoren sagen dann das der SL entscheiden soll wer es war. Danke. Dafür kaufe ich mir Fertigabenteuer.

Aber es geht NOCH schlechter !

Einer der epischen Pfade (spezielle auf die Kampagne zugeschnittene Hintergründe für die SCs, eigentlich eine tolle Idee !) ist ein Held der hier Schiffbruch erlitten hat. Eine seiner speziellen Aufgaben ist es unter anderem seine Mannschaft zu finden. Nun waren die Helden bei einer Hexe, haben ihre Rätsel gelöst und bekamen von ihr einige Fragen beantwortet. Der SC fragt natürlich ob sie weiß wo seine Mannschaft ist. Ich also gesucht. Und gesucht. Und gesucht (das Buch hat ja keinen Index).... schließlich habe ich gegoogelt. Und siehe da ! Diese Info gibt es nicht im Buch. Das kann ich mir also wieder selbst überlegen... nur das der Hinweis darauf, das man das selber machen muß halt auch fehlt. Abermals vielen Dank an die Macher. Das ist wirklich Abenteuer-Design der Marke "Ach, wir hatten keine Lust mehr und das Geld der Backer haben wir ja eh schon in der Tasche."

Ich bete, das wenn mir die Typen mal über den Weg laufen sollten, das ich die Fassung behalte und kein Verbrechen begehe. Das Buch ist jedenfalls eines.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln